dc.contributor.author
West, Antje
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:38:55Z
dc.date.available
2011-11-11T10:50:26.712Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6305
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10504
dc.description.abstract
Zur chemotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Weichgewebssarkomen
stehen nur wenige Medikamente zur Verfügung. Anthrazykline gehören zu den
wirksamsten Substanzen. Die dosisabhängige Kardiotoxizität zählt zu den
wichtigsten Komplikationen einer Behandlung mit Anthrazyklinen und ist häufig
dosislimitierend. Eine Substanz, die als Komedikation zu Anthrazyklinen
nachgewiesenermaßen deren Kardiotoxizität verringern kann, ist der Eisen-
Chelator Dexrazoxan. Diese Arbeit entstand mit dem Ziel, durch die Auswertung
eigener klinischer Erfahrungen (retrospektive Studie) und einer
Literaturrecherche die Wirksamkeit einer Dexrazoxan-Komedikation im Hinblick
auf eine Reduktion der Kardiotoxizität in der Behandlung von
Weichgewebssarkomen zu untersuchen. Für diese Arbeit wurden die Daten von
allen 32 Patienten ausgewertet, die im Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg eine
anthrazyklinhaltige Chemotherapie in Kombination mit Dexrazoxan mit dem Ziel
der Kardioprotektion erhalten haben. Fünf Patienten mit kardialen
Vorerkrankungen erhielten Dexrazoxan als Primärprophylaxe ab Einleitung der
ersten anthrazyklinhaltigen Chemotherapie bis zu einer kumulativen
Anthrazyklindosis von im Median 325 mg/m². Keiner dieser Patienten entwickelte
während der Therapie oder in der Nachbeobachtungszeit eine neue/zunehmende
Kardiomyopathie, eine Verschlechterung der Herzfunktion oder andere Hinweise
auf eine relevante therapieinduzierte Kardiotoxizität. Die anderen 27 der
insgesamt 32 Patienten (ohne kardiale Vorerkrankungen) erhielten Dexrazoxan ab
Erreichen einer medianen kumulativen Anthrazyklindosis von 450 mg/m². Die
diesen 27 Patienten insgesamt applizierte kumulative Anthrazyklindosis betrug
im Median 750 mg/m². Für diese Gesamtdosis wäre aufgrund publizierter Daten
eine Kardiomyopathie-Rate von circa 50 % zu erwarten gewesen. Demgegenüber
wurde aber nur bei zwei Patienten (7 %) trotz Dexrazoxan-Komedikation eine
echokardiographisch nachweisbare Kardiomyopathie und nur bei einem Patienten
eine klinisch manifeste Kardiomyopathie, die medikamentös gut behandelbar, war
beobachtet. Das mediane progressionsfreie Überleben ab Beginn der Dexrazoxan
enthaltenden Chemotherapie betrug bei den 27 mit Anthrazyklinen vorbehandelten
Patienten 9 Monate und das mediane Gesamtüberleben ab Beginn der Komedikation
mit Dexrazoxan 17 Monate. Bei allen der meist intensiv vorbehandelten
Patienten wurde vor Einleitung der Dexrazoxan enthaltenden
Kombinationschemotherapie eine Progression ihrer Erkrankung dokumentiert. Bei
den in dieser Arbeit retrospektiv ausgewerteten Patienten betrug die mediane
Gesamtüberlebenszeit ab Metastasierung 47 Monate, ab Beginn der ersten
anthrazyklinhaltigen Chemotherapie 46 Monate und war damit wesentlich länger,
als die publizierte mediane Überlebenszeit von Patienten mit
Weichgewebssarkomen ab dem Auftreten von Metastasen bzw. ab Beginn einer
Erstlinien-Chemotherapie von nur etwa 12 Monaten. Bislang existieren keine
Daten zum Stellenwert einer Reexposition mit Anthrazyklinen bei Patienten mit
fortgeschrittenen Sarkomen, die eine erneute Progression der Erkrankung
zeigen. 23 Patienten erhielten im Verlauf ihrer Sarkombehandlung mehrfach
Anthrazykline (bis zu drei anthrazyklinhaltige Therapielinien). Die erste
Reexposition mit Anthrazyklinen nach anthrazyklinhaltiger Erstlinientherapie
bewirkte bei 21 der 23 Patienten (91 % der Patienten) erneut mindestens eine
Krankheitsstabilisierung. Das progressionsfreie Überleben durch diese Therapie
betrug im Median 12 Monate. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass
Patienten trotz kardialer Vorerkrankungen mit Anthrazyklinen behandelt werden
können, wenn bereits präventiv, also ab Beginn der Therapie, Dexrazoxan
angewendet wird. Zudem scheint die Komedikation mit Dexrazoxan das Risiko des
Auftretens einer Kardiotoxizität unter Therapie mit Anthrazyklinen zu
reduzieren, so dass deutlich höhere kumulative Dosen verabreicht werden können
als in bisherigen Veröffentlichungen beschrieben und empfohlen. Besonders
bedeutsam ist, dass Patienten auch nach einer Anthrazyklinvorbehandlung bei
einer Progression ihres fortgeschrittenen Sarkomes von einer erneuten
anthrazyklinhaltigen Therapie mit langem progressionsfreiem Überleben und
verlängertem Gesamtüberlebens profitieren können.
de
dc.description.abstract
Patients with advanced or metastatic soft tissue sarcomas have only limited
treatment options. Anthracycline-based chemotherapy is the standard first
line-treatment. However, anthracycline-induced cardiotoxicity is a dose-
dependant and dose limiting toxicity, preventing unlimited use. Dexrazoxane,
an iron-chelator has been shown to reduce anthracycline-induced toxicity. The
presented work aimed on the evaluation of clinical experience in our center in
a retrospective analysis combined with extensive literature research on the
efficacy of dexrazoxane in reducing cardiotoxicity in patients with soft
tissue sarcomas. Data from 32 patients treated with anthracycline-based
chemotherapy in combination with dexrazoxane in the Sarcoma Center Berlin-
Brandenburg were analysed. 5 patients with cardiac disorders received
dexrazoxane in prophylactic intention from start of anthracyline treatment
until a median dose of 325 mg/m². None of these patients developed new or
worsening cardiomyopathy during therapy or further follow-up. The remaining 27
patients who did present without preexisting cardiac disease received
dexrazoxane when reaching a cumulative median dose of anthracyclines of 450
mg/m². These patients were treated up to a median cumulative dose of 750
mg/m². At this dose level, the published probability of developing
cardiomyopathy is around 50%. In our experience, only two patients showed
worsening ejection fraction in echocardiography and only one patient developed
clinically significant cardiomyopathy that was easily treated with symptomatic
therapy. The median progression-free survival from start of
anthracycline/dexrazoxane combination treatment was 9 months in the 27
patients who had previously received anthracyclines. The median overall
survival reached 17 months. All patients had documented disease progression
prior to initiation of dexrazoxane treatment. The median overall survival
since diagnosis of metastatic disease in all patients of this series is 47
months and therefore exceeding the published data of 12 months for patients
with metastatic soft tissue sarcomas in general. So far no data exist on
reeposure to anthracyclines in patients with advanced soft tissue sarcomas
showing progressive disease. 23 of our patients were treated with more than
one anthracycline-based treatment line (maximum of 3 lines). 21 out of 23
patients(91%) responded to the first reexposure with at least disease
stabilization. The progression-free survival for these patients was 12 months.
In conclusion, dexrazoxane comedication seems to allow the use of
anthracyclines even in patients with preexisting cardiac disorders.
Dexrazoxane decreases the risk of cardiomyopathy and allows higher cumulative
anthracycline doses than commonly recommended. Patients with previous
anthracyline-based chemotherapy can be treated with further anthracyclines and
seem to derive benefit from this treatment with responses, longer progression-
free and overall survival.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
anthracycline induced cardiomyopathy
dc.subject
soft tissue sarcoma
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchung zum Stellenwert von Dexrazoxan zur Kardioprotektion bei
Anthrazyklinchemotherapie von Patienten mit fortgeschrittenen
Weichgewebssarkomen
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. P. Reichardt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. C.-H. Köhne, Priv.-Doz. Dr. med. D. Lüftner
dc.date.accepted
2011-11-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000025560-9
dc.title.translated
The role of dexrazoxane in reducing anthracycline induced cardiomyopathy in
the treatment of patients with advanced or metastatic soft tissue sarcomas
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000025560
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010125
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access