dc.contributor.author
Faust, Anja
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:37:45Z
dc.date.available
2008-03-28T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6285
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10484
dc.description
Titelseiten
Inhaltsverzeichnis
1\. Einleitung
2\. Literatur
3\. Material und Methoden
4\. Experimentelle Studien
5\. Zusammenfassende Diskussion
6\. Zusammenfassung
7\. Summary
8\. Literaturverzeichnis
9\. Anhang
10\. Danksagung
11\. Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
Die vorliegende Promotionsschrift beschäftigt sich mit der Verbesserung der
oralen Immunisierung (o.I.) des Schwarzwildes gegen Klassische Schweinepest
(KSP), wobei die Hauptzielsetzung in der Entwicklung einer neuen
Köderformulierung bestand. Grundsätzliches Ziel der o.I. ist die Erhöhung der
Herdenimmunität und das Zurückdrängen des Erregers aus der
Schwarzwildpopulation in möglichst kurzer Zeit. Durch das Erreichen einer
höheren Köderaufnahmerate bei den Frischlingen wäre es möglich, die
Seroprävalenzrate innerhalb der Population deutlich zu erhöhen und im Gegenzug
die Anzahl empfänglicher Tiere zu reduzieren, wodurch es möglich wird, die KSP
im Wildschweinebestand noch effektiver zu bekämpfen. In den Aufnahmestudien
mit Haus- und Wildschweinen konnte gezeigt werden, dass Tiere im Alter von
unter 4 Monaten den Köder nur inkomplett aufnehmen. Ab dem Alter von vier
Monaten wurde ein aktives Aufnahmeverhalten festgestellt, wobei die Tiere zu
dem Zeitpunkt eine Präferenz für runde und möglichst kleine Köder
entwickelten, später, im Alter von fünf und sechs Monaten, wurde der 3 cm
große kugelförmige Köder sehr gut aufgenommen. Dieser 3 cm große runde Köder
bildete die Grundlage für die Erprobung eines neuen Vakzinebehältnisses. Um
die erforderliche Virusmenge in Vakzinekapseln und damit letztlich in den
Köder zu bekommen, wurde der Impfstoff ( C -Virus/CP7_E2alf) lyophilisiert, in
Hartgelatinekapseln abgefüllt und anschließend in die Ködermasse verbracht.
Nach den Studien zur Köderaufnahme wurde die Stabilität des lyophilisierten
Impfstoffes, verwendet wurden konventionelles C -Virus und das chimäre
Pestivirus CP7_E2alf, im Vergleich zur jeweiligen Vakzinevirusformulierung in
flüssiger Form bei verschiedensten Umgebungstemperaturen überprüft. Beide
getesteten Impfviren zeigten eine signifikant höhere Stabilität im
gefriergetrockneten Zustand als in flüssiger Form. Durch die höhere Stabilität
(p > 0,05) des Lyophilisates bei Temperaturen über 20°C (Brutschrank- und
Raumtemperatur), stellt die neue Formulierung eine Verbesserung dar und eignet
sich demnach speziell für Immunisierungskampagnen bei höheren
Umgebungstemperaturen (im Sommer und bei Einsatz der o.I. in wärmeren
Regionen). In der vorliegenden Arbeit wurde im ersten Teil der
tierexperimentellen Studien die Wirksamkeit der neuen Köderformulierung mit
lyophilisiertem C -Virus untersucht. Nach Verfütterung der runden
Vakzineköder an Haus- und Wildschweine und anschließender Infektion mit einer
geringen KID50-Dosis des KSPV-Stammes Alfort 187 erwiesen sich alle
vakzinierten Haus- und Wildschweine als optimal geschützt. Nach Infektion
traten zudem weder Virämie noch Virusausscheidung per Nasen-, Augen- und
Speichelflüssigkeit sowie Kot auf. In einem zweiten Bestätigungsversuch wurden
Schweine mit lyophilisierter C -Vakzine und dem 3 cm großen runden Köder
immunisiert, gefolgt von einer Challengeinfektion mit 1.000 KID50/ml. Auch
hierbei zeigte sich, dass alle Tiere, die den Köder komplett gefressen hatten,
geschützt waren und kein Virus aus Blut und Tupferproben isoliert werden
konnte. Die Schweine entwickelten hohe Ak-Titer. Daraus kann geschlussfolgert
werden, dass die neue Köderformulierung bestehend aus a) einem kleineren Köder
(d = 3 cm) b) einer Hartgelatinekapsel mit Snap-Verschluss und c)
lyophilisiertem C -Virus die Schweine vor einer Infektion mit KSPV schützen
kann, bei gleichzeitigem Fehlen von Virämie und Virusausscheidung. Auf Grund
der Tatsache, dass DIVA-Vakzinen perspektivisch die Bekämpfungsmaßnahmen gegen
die KSP bei Haus- aber auch bei Wildschweinen positiv beeinflussen könnten,
wurde im Rahmen eines EU-Projektes u.a. an der Entwicklung neuer
Markerimpfstoffe gearbeitet. Daher wurden die letzten beiden Tierversuche, die
in der vorliegenden Arbeit beschrieben sind, mit dem chimären Markerimpfstoff
CP7_E2alf durchgeführt, und zwar auch in lyophilisierter Form mit dem größeren
kugelförmigen Köder in Analogie zu den Experimenten mit C -Virus. Im
Gegensatz zum C -Stamm gelang es mit der gefriergetrockneten Chimäre
CP7_E2alf jedoch nicht, die Schweine vor einer letalen Infektion zu schützen.
Es erkrankten alle Haus- und Wildschweine klinisch an KSP. Sie zeigten eine
Virämie, schieden das Challengevirus über Nasen-, Augen- und
Speichelflüssigkeit sowie den Kot aus und verendeten bzw. mussten getötet
werden. Inwieweit dieser negative Ausgang auf einen zu geringen Virusgehalt
zurückzuführen oder aber Resultat des nicht optimalen E1E2-Heterodimer-
Komplexes in der Chimäre war, konnte zu dem Zeitpunkt nicht abschließend
geklärt werden. Daher wurde ein weiterer Tierversuch mit der veränderten
CP7_E2alf-Chimäre durchgeführt, die nunmehr neben dem E2-Gen des KSPV Alfort
187 auch dessen E1-Gen anstelle des E1-Gens des BVDV enthielt (CP7_E1E2alf).
Neben diesem neu konstruierten Virus kamen die bisherige Chimäre CP7_E2alf und
das C -Virus parenteral zum Einsatz. Im Tierversuch mit Hausschweinen konnte
bei beiden chimären Pestiviren wie auch beim C -Virus nach parenteraler
Injektion ein kompletter Schutz der Tiere vor einer klinischen Infektion
ermittelt werden, verbunden mit dem Fehlen einer Virusübertragung respektive
-ausscheidung. Die Läuferschweine bildeten pv neutralisierende Ak aus, wobei
zum Zeitpunkt der Belastungsinfektion die Tiere der CP7_E1E2-Gruppe im VNT die
höchsten neutralisierenden Ak-Titer aufwiesen, gefolgt von den mit C -Virus
und der Chimäre CP7_E2alf vakzinierten Tieren. Auf Grund der höheren Ak-Titer
bei den Schweinen der CP7_E1E2alf-Gruppe kann angenommen werden, dass sich
dieses Konstrukt mit dem KSPV-E1E2-Heterodimer als optimaler bzgl. der
Ausbildung neutralisierender Ak erweist. Untersuchungen zur oralen Wirksamkeit
sowie zur Stabilität und Sicherheit dieser neuen Chimäre sind nicht Teil
dieser Arbeit, stellen aber weitere wichtige Forschungs-aufgaben dar. Mit
Hilfe der neu konstruierten Köderformulierung sollte es möglich werden, einen
höheren Anteil an Frischlingen via o.I. zu erreichen, wodurch mehr Tiere vor
einer KSP-Infektion geschützt werden, sich somit nicht mehr infizieren können
und damit auch nicht zum Virusträger werden und den Erreger verbreiten. Durch
die bessere Stabilität der lyophilisierten Vakzine im Vergleich zur flüssigen
Formulierung sollte auch bei hohen Umgebungstemperaturen und längerer
Liegezeit der Köder die MID nicht unterschritten werden und somit eine
effektive Immunisierung der Wildschweine über einen langen Zeitraum gegeben
sein. Sollte sich in weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen die
lyophilisierte CP7_E1E2alf-Chimäre als oral wirksam erweisen, wäre diese
Chimäre ein klassischer DIVA-Vakzinekandidat, der die geforderte
Unterscheidung von geimpften und infizierten Tieren auch beim Wildschwein
möglich machen würde.
de
dc.description.abstract
This thesis deals with the advancement of oral immunization of wild boar,
focussing on the creation of a new bait formulation. The basic objective of
oral immunization is to enhance herd immunity and to eliminate the CSF
pathogen within a short time frame. Higher bait uptake rates in gruntlings
would on one hand lead to an increase of the seroprevalence rate in the wild
boar population and on the other hand to a reduction of the number of
susceptible animals. This would permit an even more effective control of CSF
in the wild boar population. The uptake studies performed with domestic pigs
and wild boar described in this exposition revealed, that gruntlings below
four months of age only played with the baits and showed an incomplete uptake.
By four months of age, the animals began to develop an active bait uptake
initially showing a preference for the small baits (1.8 cm diameter). By the
age of five to six months, the animals began to pick up the spheroidal 3 cm
bait. The 3 cm bait was taken as a model for the creation of a new box vaccine
container. In order to incorporate a sufficient amount of virus antigen into
the bait, the vaccine ( C -strain/CP7_E2alf) was lyophilised and filled into
hard gelatine capsules which were then covered with the maize bait masse.
Following investigations on the bait uptake, the lyophilised vaccine (we used
the conventional C -strain and the chimeric pestivirus CP7_E2alf) was
examined for its stability in comparison to the liquid formulation under
different environmental conditions. It could be shown, that both vaccines are
much more stable in the lyophilised than in the liquid form (p < 0,05). Due to
the higher stability of lyophilised vaccine at temperatures over 20°C, the new
formulation represents an improvement and is especially suitable for
immunization campaigns carried out at higher environmental temperatures (in
summer or in warmer regions). In the first part of the animal experiments
carried out for the present thesis, the efficacy of the bait formulation
containing lyophilised C -strain virus was studied. After administration of
the spheroidal vaccine baits to wild boar and domestic pigs followed by an
infection with a low dose of CSFV strain Alfort 187 , all vaccinated domestic
pigs and wild boar were protected from a CSF infection and we were neither
able to isolate challenge virus from BC nor from nasal mucous, eye fluid,
saliva or faeces. In a second confirmatory trial, pigs were immunised with
lyophilised C -strain and the spheroidal 3 cm bait and were subsequently
subjected to a challenge infection with 1,000 TCID50/ml. Again, the animals,
which had picked up the bait completely, were protected from a lethal CSFV
infection. Neither viremia nor virus shedding could be detected. The pigs
developed high neutralising antibody titres. To conclude, the new bait-
formulation consisting of: a) a smaller bait (d = 3 cm) b) a hard gelatine
capsule with snap-lock and c) lyophilised C -virus is able to protect pigs
against a severe CSF infection and simultaneously prevent viremia and virus
transmission. As in the future DIVA vaccines might have a positive impact on
the control strategies against CSF in domestic pigs and wild boar, the
development of new marker vaccine candidates also was one of the aims of an
EU-project. Therefore, the last two animal experiments described in this
thesis were performed in line with this project, using the chimeric marker
vaccine CP7_E2alf in a lyophilised formulation with the bigger spheroidal bait
and analogously to the experiments carried out with C -virus. In contrast to
the C -strain, the freeze-dried chimera was not able to protect the infected
pigs from a lethal infection. All vaccinees (wild boar and domestic pigs)
became ill showing CSF typical symptoms. In the virological examination, virus
was found in the blood as well as in all body fluids examined (nasal mucous,
eye fluid, saliva and faeces), so that the animals died or had to be killed in
a moribund state. We could not clarify conclusively whether the negative
result of this animal experiment was due to low virus antigen content or
rather the consequence of a non-optimal E1E2-heterodimer-complex in the
chimera. Based on these findings, another animal trial was performed with an
improved CP7_E2alf chimera consisting of the E2-gene of CSF-strain Alfort
187 and the E1-gene of this CSFV strain instead of the E1-gene of BVDV
(CP7_E1E2alf). Besides this newly created virus the previous chimera CP7_E2alf
and the C -virus were used for parenteral vaccination. In animal experiments
with domestic pigs, a complete protection from clinical signs and virus
excretion could be observed with both chimeric pestiviruses and in the
C -virus group after i.m. immunization. After vaccination, the weaner pigs
developed neutralising antibodies, whereas at the time point of challenge the
animals of the CP7_E1E2alf group reached the highest antibody titres in the
virus neutralisation test, followed by the C -virus vaccinated and the
CP7_E2alf immunised pigs. Because of the higher antibody titres in the
CP7_E1E2alf group, it could be assumed that this construct with its CSF-
E1E2-dimer is more effective with regard to the production of neutralising
antibodies. Further studies on the efficacy of this new chimera after oral
administration as well as on its stability and safety are not part of this
thesis, but are regarded as important exploratory focuses for future research.
With the new bait formulation it should be possible to reach a larger number
of gruntlings by oral immunization. As a result, more animals will be
protected against CSFV infection and in the consequence will not be able to
serve as virus carriers spreading and shedding the CSF pathogen. Due to the
improved stability of the lyophilised vaccine in comparison to the liquid
suspension, the virus antigen content should not fall below the MID, even at
high environmental temperatures and if the baits are not taken up for several
days after distribution. This should lead to an effective immunization of wild
boar over a long time period. If further scientific studies prove that the
lyophilised CP7_E1E2alf chimera is efficient after oral administration, this
vaccine can be considered as a classical DIVA vaccine candidate which allows
to discriminate field-virus infected animals from vaccinated animals also in
wild boar.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
classical swine fever virus
dc.subject
oral vaccination
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Zur Wirksamkeit einer neuen Köderformulierung für die orale Immunisierung des
Schwarzwildes gegen Klassische Schweinepest
dc.contributor.firstReferee
Univ.- Prof. Dr. H. Ludwig
dc.contributor.furtherReferee
Dir. u. Prof. Dr. V. Kaden
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. K. H. Lahrmann
dc.date.accepted
2007-11-28
dc.date.embargoEnd
2008-04-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003564-0
dc.title.subtitle
Vergleichende experimentelle Studien zur Vakzination mit C-Vakzine und
chimären Pestiviren
dc.title.translated
Efficacy of a new bait form for oral immunization of wild boar against
classical swine fever virus
en
dc.title.translatedsubtitle
A comparative study of vaccination with lyophilised C-strain and chimeric
pestiviruses
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000003564
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2008/224/
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