dc.contributor.author
Millrose, Michael
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:29:30Z
dc.date.available
2009-07-02T05:50:08.143Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6148
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10347
dc.description.abstract
Im Rahmen dieser Dissertation wurden in vitro die Mechanismen der Entstehung
einer Infusi- onsphlebitis untersucht. Dafür wurden die Oberflächenantigene CD
34, E-Selektin, ICAM-1 und VCAM-1 auf der Oberfläche von Endothelzellen
analysiert. Weiterhin wurden in vitro die proinflammatorischen Potenziale des
Streptogramins Quinupristin/Dalfopristin, der Makrolide Erythromycin und
Clarithromycin sowie des Azalids Azithromycin bestimmt. Dafür wurden die
zytotoxischen Wirkungen der Substanzen miteinander verglichen und die
Ausprägung der proinflammatorischen Oberflächenantigene mit einer
Immunmarkierung untersucht. Die Bestimmung und der Vergleich der zytotoxischen
Potenziale der Infusionsformulierungen der untersuchten Substanzen geschah mit
Hilfe eines modifizierten MTT-Zytotoxizitätstests zu- nächst mit Fibroblasten
(BALB/C 3T3) und anschließend mit einer Endothelzelllinie (EA.hy 926).
Weiterhin wurden mit dem gleichen Test auch die Reinsubstanzen von Erythromy-
cin und Clarithromycin untersucht. Clarithromycin zeigte bei beiden Zellarten
die höchste Zytotoxizität im untersuchten Konzentra- tionsbereich. Nur bis zu
einer Konzentration von 10 mg/l konnte kein hemmender Effekt auf die Zellen
nachgewiesen werden. Azithromycin zeigte ein nur wenig geringeres
zytotoxisches Po- tenzial, wobei bei den Fibroblasten ein hemmender Effekt ab
50 mg/l und bei den Endothelzellen ab 10 mg/l ein hemmender Effekt gezeigt
werden konnte. Erythromycin hingegen zeigte erst bei deutlich höheren
Konzentrationen einen zytotoxischen Effekt auf die Zellen. Erst ab einer Kon-
zentration von 200 mg/l zeigten sich konzentrationsabhängig zytotoxische
Effekte in beiden Zellsystemen. Die Reinsubstanzen der Antibiotika wurden mit
Methanol gelöst. Für Methanol konnte in dem verwendeten Konzentrationsbereich
in Vorversuchen ein zytotoxischer Effekt nachgewiesen werden, der bei einem
Vergleich der Ergebnisse zwischen den Infusionsformulierungen und den
Reinsubstanzen berücksichtigt werden muss. Für Azithromycin zeigten sich ab 10
mg/l konzent- rationsabhängig zytotoxische Effekte. Bei Erythromycin konnten
ab einer Konzentration von 200 mg/l hemmende Effekte nachgewiesen werden. Die
beobachteten Unterschiede zwischen den zytotoxischen Effekten der
Reinsubstanzen und den Infusionsformulierungen ist durch den Einfluss des
Methanols als Lösungsmittler zu erklären. Die Ergebnisse aus dem MTT-
Zytotoxizitätstest zeigen, dass die Konzentrationen die an der Infusionsstelle
erreicht wer- den können, zytotoxische Wirkungen an den Zellen hervorrufen
können. Dies muss als eine Ur- sache für die inflammatorischen Veränderungen
der Vene bei intravenöser Gabe angesehen wer- den. Für eine detailliertere
durchflusszytometrische Analyse der proinflammatorischen Oberflächen- antigene
wurden Zellen der EA.hy 926 Endothelzelllinie verwendet. Dafür wurden die
Zellen mit unterschiedlich hohen Konzentrationen der untersuchten Antibiotika
für zwei Stunden inku- biert und nach einer expositionsfreien Zeit von 22
Stunden mit monoklonalen Antikörpern gegen die untersuchten
Oberflächenantigene markiert. Die Behandlung der Zellen mit der
Positivkontrolle Quinupristin/Dalfopristin führte mit steigen- der
Konzentration zu den stärksten Zunahmen der als positiv markierten Zellen für
alle vier un- tersuchten proinflammatorischen Epitope. In der höchsten
untersuchten Konzentration von 800 mg/l zeigten sich auch bereits nach zwei
Stunden Inkubation zytotoxische Effekte, die die Zellen zu einer geringeren
Expression der Oberflächenantigene beeinflussten. Das Azalid Azithromycin
erzeugte im Vergleich zu den untersuchten Makroliden die am stärks- ten
ausgeprägten Reaktionen der Endothelzellen. Es konnten in einem
Konzentrationsbereich von 200 mg/l bis 600 mg/l für alle untersuchten Epitope
statistisch signifikante Zunahmen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen
gezeigt werden. Clarithromycin und Erythromycin zeig- ten ähnlich ausgeprägte
Reaktionen auf den Endothelzellen. Diese waren aber weniger prägnant
ausgeprägt als die durch Azithromycin induzierten Veränderungen. Während
Clarithromycin in einem Bereich von 200 mg/l bis 600 mg/l eine
konzentrationsabhängige Zunahme der Oberflä- chenantigene bewirkte waren mit
Erythromycin zur Induktion einer vergleichbaren Reaktion Konzentrationen von
400 mg/l bis 1200 mg/l notwendig. Zum Vergleich wurde eine Inkubation der
Endothelzellen mit TNF-α durchgeführt. Sie führte zu einer sehr deutlichen
Zunahme von ICAM-1 auf den Zellen, während CD 34, E-Selektin und VCAM-1 anders
als bei Quinupristin/Dalfopristin unter TNF-α unverändert blieben. Da die
durchflusszytometrischen Experimente mit Endothelzellen einer Zelllinie
durchgeführt wurden, wurden einzelne Konzentrationen der vier untersuchten
Antibiotika auf ihre Reaktionen an einer Primärkultur von HUVECs untersucht.
Es zeigte sich, dass die HUVECs deutlich weni- ger ausgeprägt auf die
Antibiotika-Inkubation reagierten als die EA.hy 926 Endothelzellen. Für
Clarithromycin und Erythromycin konnten jedoch statistisch signifikante
Zunahmen der proinflammatorischen Oberflächenantigene im Vergleich zur nicht
behandelten Kontrolle nach- gewiesen. Bei Azithromycin überwogen die
zytotoxischen Effekte, so dass keine statistisch sig- nifikanten Unterschiede
bei der Expression der Oberflächenmarker gezeigt werden konnten. Insgesamt
zeigen die Ergebnisse der durchflusszytometrischen Bestimmung, dass alle
untersuch- ten Antibiotika die Ausprägung verschiedener Adhäsionsmoleküle, die
am Ablauf einer Inflam- mation beteiligt sind, konzentrationsabhängig
verändern. Die Rangfolge der Ausprägung solcher Veränderungen spiegelt die
Reihenfolge der Inzidenzen von infusionsbedingten Phlebitiden der Substanzen
der therapeutischen Verwendung wieder.
de
dc.description.abstract
An inflammatory reaction at the site of infusion is a common clinical problem
that is observed after the intravenous application of antibiotics and other
drugs. The pathomechanism of this infusion-related phlebitis is not fully
understood. We analyzed the effects of the three macrolide antibiotics
erythromycin, clarithromycin and azithromycin on human endothelial cells in
vitro. As a positive control quinupristin/dalfopristin was studied. The
cytotoxicity of all substances was analyzed by a modified MTT cytotoxicity
assay with 3T3-fibroblasts and EA.hy 926 endothelial cells. Cells were
incubated for ten days with the antibiotics. After adding MTT the optical
density was measured which correlates with cell death. Clarithromycin
exhibited the strongest cytotoxic effect on EA.hy 926 cells (EC50 30 mg/L),
followed by azithromycin (EC50 40 mg/L), a cytotoxic effect of erythromycin
could only be observed at much higher concentrations (EC50 310 mg/L). The
reaction of the endothelial cells was further analyzed in detail by means of
flow cytometry. For these experiments the endothelial cell line EA.hy 926 as
well as primary cells (HUVEC) were used. The antigens were stained with
fluoresceinisothiocyanat- or phycoerythrin-conjugated monoclonal antibodies
for the following surface antigens: CD34, E-selectin (CD62E), ICAM-1 (CD54)
and VCAM-1 (CD106). Cells were incubated with the antibiotics at
concentrations ranging from 100 mg/L to 800 mg/L (clarithromycin and
azithromycin) and from 200 mg/L to 1200 mg/L (erythromycin). These
concentrations occur under therapeutic conditions at the site of infusion.
Cells were incubated for 2 h and analysis was carried out after an additional
culture period of 22 h without test compounds. A significantly enhanced
expression of all four antigens was observed which was most pronounced at 800
mg/L (erythromycin), 600 mg/L (azithromycin) and 400 mg/L (clarithromycin). A
concentration of 800 mg/L erythromycin medium caused an increase of the
expression of CD34 (+6%), E selectin (+5%), ICAM-1 (+14%) and VCAM-1 (+5%). At
lower concentrations (600 mg/L) azithromycin provokes a stronger upregulation
of the proinflammatory antigens: CD34 (+17%), E-selectin (+18%), ICAM-1 (+27%)
and VCAM-1 (+17%). At a concentration of 400 mg/L medium clarithromycin
induced a similar effect as erythromycin at twice this concentration CD34
(+5%), E-selectin (+7%), ICAM-1 (+23%) and VCAM-1 (+4%). Reactions of the
HUVECs were less pronounced than those of the EA.hy 926 cells. Cell surface
markers involved in interactions between endothelial cells and leukocytes
proved to be useful markers to study differences in the proinflammatory
potential of the three macrolides. By analysing the upregulation of these
antigens on EA.hy 926 cells in vitro the risk of phlebitis could be
predictable for other drugs as well.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Wirkung verschiedener Makrolid-Antibiotika im Vergleich zu
Quinupristin/Dalfopristin auf Endothelzellen in vitro
dc.contributor.contact
michael.millrose@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. R. Stahlmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. C. Rodloff
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. R. Ignatius
dc.date.accepted
2009-09-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000010590-8
dc.title.translated
The effect of different macrolides in comparison to Quinupristin/Dalfopristin
on endothelial cells in vitro
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000010590
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005761
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access