dc.contributor.author
Dührsen, Lasse
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:23:52Z
dc.date.available
2010-11-15T10:28:46.711Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6056
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10255
dc.description.abstract
Hintergrund: Schmerzen bei Frühgeborenen sind ein wichtiges und unzureichend
erforschtes Feld. Die Effekte von Schmerzreizen auf das sich entwickelnde
Gehirn sind nicht geklärt. Daher wurde ein neonatales Tiermodell entwickelt,
um die Auswirkungen von Schmerzen auf unterschiedliche Gehirnareale zu
untersuchen. Methoden: Neugeborene Wistar-Ratten wurden dem, bei adulten
Tieren etablierten, „Formalin-Test“ (Injektion von 10%igem Formalin subkutan
in die Pfoten), unterzogen. Die zwei Kontrollgruppen bekamen entweder 0,9%NaCl
oder keine Injektion. Eine Serie von neugeborenen Tieren wurde an Tag 1 (P1),
Tag 2 (P2) und Tag 3 (P3) injiziert und an P4 transkardial perfundiert. Eine
zweite Versuchsreihe erhielt tägliche Injektionen an P1 bis P5 und wurde an
Tag 6 der Aufarbeitung zugeführt. Außerdem gab es eine Versuchsreihe mit
Tieren im Alter von 12 Tagen. In einer letzten Behandlungsstudie wurde zudem
Morphin (500 μg/kg oder 5 mg/kg), 20 min vor Behandlungsstart subkutan
gespritzt. Nach transkardialer Perfusion wurden die Gehirne histologisch
mittels DeOlmos Kupfer Silberfärbung sowie der TUNEL-Färbung zur Detektion
apoptotischer Zellen aufgearbeitet. Aus 12 verschieden Hirnarealen wurde ein
Summenscore degenerierter Neurone ermittelt. Für molekularbiologische
Untersuchungen (Western blotting für Protein-Kinase-C Isoformen e und g sowie
Doublecortin) wurden die Tiere an P3 injiziert und nach 2, 6, 12 und 24
Stunden dekapitiert, Thalamus und Cortex herauspräpariert und sofort bei -80
°C bis zur weiteren Analyse tiefgefroren. Ergebnisse: In vier Tage alten
Tieren waren in der Formalin-Gruppe signifikant mehr degenerierte Neurone als
in den Kontrollgruppen (p < 0,001). Bei den Tieren, die über 5 Tage
Injektionen erhielten, zeigten sich in der Formalin-Gruppe und in der mit
Kochsalz behandelten Gruppe die gleiche Dichte an degenerierten Neuronen und
signifikant weniger in der Gruppe ohne Behandlung (p < 0,001). Die zwölf Tage
alten Tiere zeigten keine Differenzen bei den untergegangenen Zellen. In den
molekularbiologischen Untersuchungen zeigte sich eine schmerzassoziierte
Hochregulation des Doublecortins im Thalamus sowie ein unterschiedliches
Verhalten der PKCIsoenzyme in Cortex und Thalamus. Die Vorbehandlung mit
Morphin (500 μg/kg) führte zu einer Verminderung der Neurodegeneration, sodass
die Signifikanzen in beiden Versuchsreihen aufgehoben wurden.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Schmerzen im unreifen Gehirn
zu einem Neuronenverlust führen können. Bemerkenswerterweise, wird auch bei
chronisch applizierter Kochsalzlösung ein hoher Schaden am Gehirn verursacht,
was auf die Verwundbarkeit des sich entwickelnden Gehirns unter Stress
hindeutet. Eine Therapie mit Morphin scheint diesen Effekt zu verringern.
Außerdem ist dieser Effekt abhängig vom Alter des Tieres was auf spezielle,
schützende Reifungsprozesse schließen lässt, welche erst im Laufe der ersten
Lebenstage ausgebildet werden. Auf molekularer Ebene wurden ebenfalls
Veränderungen im Expressionsmuster der untersuchten PKC-Isoenzyme und DCX
gefunden. Dies lässt die Vermutung zu, dass durch Schmerzen bedingt, wichtige
zererbrale Strukturierungsprozesse gestört werden und es so zu, erst später
feststellbaren, Folgeschäden kommt.
de
dc.description.abstract
Objective: Pain experience during neonatalintensive care may cause damage to
the developing brain and is ongoing matterof debate. The question whether or
not to treat neonatal pain withpharmacological agents is still an important
point of discussion. This studyinvestigated the effects of neonatal pain, with
and without opioid treatment, onthe developing brain using a rat model.
Methods: Newborn rats wererandomly assigned to treatment: formalin injections
in all 4 paws (group 1) andcompared to controls: injections with saline in all
4 paws (group 2) orreceiving no injections at all (group 3). Afterwards the
rat brains werestudied histologically to detect apoptotic cell death, and
involved molecularmechanisms were evaluated by measuring protein expression
(Western blotting) ofprotein kinase c epsilon (PKCvarepsilon) and doublecortin
(DCX). The same modelwas used to detect effects of subcutaneous morphine if
used separately as wellas in combination with formalin induced pain. Results:
In 4 days old ratpups we counted significantly more apoptotic neurons in
formalin treatedanimals compared to the two control groups. In 6 days old rats
we countedcomparable amounts of degenerated neurons for the formalin and NaCl
group andsignificantly less for the no treatment group. In 12 days old pups
there was nosignificant difference in apoptotic neurons in all three study
groups. Morphineinjections prior to painful stimuli lead to a reduction in
apoptotic celldeath. The protein expression of DCX showed a pain related
upregulation in thethalamus region, whereas the expression of PKCvarepsilon
was upregulated in thecortex. Conclusions: Our resultsdemonstrate that pain in
neonatal rats causes severe apoptoticneurodegeneration in the developing brain
during the first week of life.Remarkably, even NaCl 0.9% treated animals
showed high apoptotic scores,indicating the extreme vulnerability of the
neonatal nervous system forstressful events. The altered expression of DCX and
PKCvarepsilon indicate thatpainful events also result to abnormal neonatal
neuronal structure. Because even todayvulnerable newborns are exposed to
frequent painful procedures withoutprocedural analgesia, these findings imply
the necessity of furtherinvestigations in neonatal pain models.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Schmerzreize als Auslöser von Neurodegeneration im sich entwickelnden Gehirn
der Ratte
dc.contributor.contact
Laess1@aol.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. U. Felderhoff-Müser
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. D. Stober, Priv.-Doz. Dr. med. P. Bittigau
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000019106-5
dc.title.translated
Effects of repetitive pain and morphine exposure on neonatal brain development
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000019106
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008265
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access