dc.contributor.author
Pilotto, Francesca
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:23:14Z
dc.date.available
2015-03-23T09:34:14.229Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6020
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10219
dc.description.abstract
Large wood (LW) forms a key element in the morphology of river channels. Its
presence can significantly influence the hydromorphological processes shaping
the river channel by increasing hydraulic roughness, and thus modify
prevailing flow patterns and sediment transport. The surface of LW has often
been described as a hotspot of macroinvertebrate diversity and abundance,
since it represents a hard and stable substrate suitable for animal attachment
and oviposition, and it may additionally offer more diverse food resources.
Such effects of LW are expected to be especially conspicuous in lowland sandy
rivers, where LW logs represent the main roughness elements within the river
channel, and also the unique stable substratum for colonization within the
otherwise homogeneous and loose sandy or muddy river bottom. Despite this,
previous studies on LW have focused on mountain streams with coarser
sediments, and did thereby also hardly consider the effects of LW on the
benthic macroinvertebrates colonizing the surrounding riverbed sediments. This
thesis thus analysed the effects of the presence of in-channel pieces of LW on
the physical habitat conditions and macroinvertebrate benthic assemblages of
lowland sandy rivers. The study was based on field observations in river
channels that were subjected to little human disturbances only, and were hence
naturally rich in LW. The field records of hydraulic, morphological and biotic
variables allowed for the identification of the mechanistic linkages between
the changes in the physical and biotic components of the river ecosystems that
were induced by the presence of LW. The effects of LW on macroinvertebrate
communities were analysed in terms of taxonomic and functional composition,
and of alpha and beta diversity. Results show that in the studied lowland
rivers LW induced consistent patterns of habitat variability within the
otherwise homogeneous sandy river channel, as e.g. a 57%-126% increased
coefficient of variation of key abiotic variables such as mean flow velocity,
turbulence, median grain size and organic content of the sediments. In
particular, the presence of LW was associated with the appearance of both
erosion and sedimentation areas, which resulted in the formation of habitat
patches with distinct combinations of sediment composition, organic matter
content and flow patterns. E.g., median sediment grain size decreased by up to
53% in the sedimentation patches whereas it increased by up to 243% in
scouring patches, compared to adjacent river sections without LW. The changes
in abiotic conditions and the persistence of the LW logs as stable substrata
also increased the diversity of the trophic resources available for
macroinvertebrate assemblages by enhancing both autochthonous primary
production and the retention of allochthonous organic matter. This resulted in
a 1.9-5.5 fold increased contributions of autochthonous primary production and
a 1.3 fold increased contribution of allochthonous organic matter to the diet
of local macro¬invertebrate assemblages. The elevated diversity of trophic
resources and abiotic conditions in the river bed areas surrounding the LW
pieces was paralleled by elevated values of alpha diversity (on average 45%
higher in sites with LW) and beta diversity of the communities (on average 31%
higher in sites with LW). Hence, it may be concluded that in sandy lowland
rivers even single wood logs that affect a substantial part of the channel
width will trigger the formation of much more heterogeneous habitat conditions
in the surrounding channel areas extending at least 60 cm upstream and 160 cm
downstream of the LW. Higher habitat and resource diversity will subsequently
enable a diversification of benthic invertebrate communities colonizing
streambed sediments. This elevated physical and biological diversity is likely
to lead to increased temporal stability of the aquatic communities, especially
to higher ecosystem resilience during disturbance events. River management
practices should thus avoid to remove LW from river channels. On the other
hand, the addition of even simple LW structures into degraded river sections
represents an effective measure to significantly enhance ecosystem functions
and health.
de
dc.description.abstract
Totholz stellt ein Schlüsselelement der Morphologie von Flussläufen dar. Seine
Anwesenheit kann die hydromorphologischen Prozesse, die die Flussbetten
gestalten, durch Erhöhung der Gerinnerauheit und damit auch durch die
Veränderung der bestehenden Strömungsmuster und des Sedimenttransports
wesentlich beeinflussen. Die Totholz-Oberfläche ist bereits oft als Hotspot
der Makrozoobenthos-Diversität und -Abundanz beschrieben worden, da sie ein
hartes und stabiles Substrat für das Festhalten und die Eiablage der Tiere
darstellt, und sie kann zusätzlich vielfältige Nahrungsressourcen bieten.
Solche Wirkungen von Totholz sollten in Tieflandsflüssen besonders deutlich
werden, weil Totholzstämme dort die hauptsächlichen Rauheitselemente innerhalb
des Flussgerinnes darstellen, und außerdem das einzige stabile
Siedlungssubstrat auf der dort sonst homogenen und unbeständigen sandigen oder
schlammigen Flusssohle bilden. Trotz dieser möglichen großen Bedeutung haben
bisherige Arbeiten zu Totholz sich auf Bergbäche mit Grobsedimenten
konzentriert, und haben dabei auch kaum die Wirkungen des Totholzes auf die
benthischen Wirbellosen der umliegenden Flussbettsedimente betrachtet. Diese
Doktorarbeit soll somit die Auswirkungen der Anwesenheit von großen
Totholzstücken auf die abiotischen Lebensbedingungen in Flussgerinnen sowie
auf die Lebensgemeinschaften des Makrozoobenthos in sandigen Flachlandflüssen
aufzeigen. Die Studie basiert auf Feldunter¬suchungen in vom Menschen wenig
gestörten Flussgerinnen, die daher von Natur aus reich an Totholz sind. Die
Feldmessungen der hydraulischen, morphologischen und biotischen Variablen
erlauben die Darstellung der durch Totholzvorkommen induzierten
mechanistischen Zusammen¬hänge zwischen den Veränderungen der physikalischen
und biotischen Komponenten der Fluss¬ökosysteme. Die Wirkungen des Totholzes
auf die Makrozoobenthosgemeinschaften wurden im Hinblick auf ihre taxonomische
und funktionelle Zusammensetzung analysiert sowie hinsichtlich ihrer Alpha-
und Beta-Diversität. Die Ergebnisse zeigen, dass in den untersuchten
Tieflandflüssen die Anwesenheit von Totholz konsistente Muster der
Habitatheterogenität in dem sonst homogenen Sandflussgerinne induzierte wie
z.B. ein um 57%-126% erhöhter Variationskoeffizient bei abiotischen
Schlüsselvariablen wie mittlere Fließgeschwindigkeit, Turbulenz, mittlere
Sedimentkorngröße und organischer Sediment¬anteil. Insbesondere war das
Vorhandensein von Totholz mit dem Auftreten von Flächen sowohl der Erosion und
Sedimentation verbunden, was zur Bildung von Kleinlebensräumen mit bestim¬mten
Kombinationen von Ausprägungen der Sedimentzusammensetzung, organischem Gehalt
und Strömungsmustern führte. Beispielsweise verringerte sich die mediane
Sedimentkorngröße um bis zu 53% in den Sedimentationszonen, während sie in
Auskolkungszonen um bis zu 243% anstieg im Vergleich zu benachbarten
Flussabschnitten ohne Totholz. Die Änderungen der abiotischen Bedingungen und
die Persistenz der Totholzstämme als stabile Substrate erhöhten außerdem die
Vielfalt der trophischen Ressourcen, die für die Makrozoobenthosgemeinschaften
zur Verfügung stehen, indem sowohl die autochthone Primärproduktion als auch
die Retention allochthoner organischen Stoffe erhöht wurde. Dies führte zu
einer 1.9-5.5 fach erhöhten Zunahme der autochthonen Primärproduktion sowie
einer 1.3 fach erhöhten Zunahme des allochthonen organischen Materials in der
Nahrung der dort vorhandenen Makrozoobenthosgemeinschaften. Die erhöhte
Vielfalt der trophischen Ressourcen und der abiotischen Bedingungen im
Gewässerbett in der Umgebung der Totholzstücke wurde begleitet von erhöhten
Werten der Alpha-Diversität (an den Holz-Probestellen um im Durchschnitt 45%
erhöht) und Beta-Diversität der Lebensgemeinschaften (an den Holz-Probestellen
um im Durchschnitt 31% erhöht). Es kann somit geschlussfolgert werden, dass in
sandige Tieflandflüssen bereits einzelne Baum¬stämme, die einen wesentlichen
Teil der Gerinnebreite einnehmen, die Ausbildung von wesentlich heterogeneren
Lebensbedingungen in einem Umfeld von mindestens 60 cm flussaufwärts und 160
cm flussabwärts auslösen. Diese erhöhte Habitat- und Ressourcenvielfalt
ermöglicht anschließend eine Diversifizierung der benthischen
Wirbellosengemeinschaften. Diese erhöhte physische und biologische Vielfalt
führt dann wahrscheinlich auch zu größerer zeitlicher Stabilität der
aquatischen Lebensgemeinschaften, insbesondere zu höherer Resilienz der
Ökosysteme während Störungs¬ereignissen. In der Praxis der
Flussbewirtschaftung sollte daher vermieden werden, Totholz aus Flussgerinnen
zu entfernen. Auf der anderen Seite stellt die Zugabe selbst einfacher
Totholzstruk¬turen in degradierte Flussabschnitte eine wirksame Maßnahme dar,
um dort Ökosystem-Funktio¬nen und -Zustand erheblich zu verbessern.
de
dc.format.extent
XIV, 104 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Macroinvertebrates
dc.subject
habitat diversity
dc.subject
alpha diversity
dc.subject
beta diversity
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::577 Ökologie
dc.title
Large wood as trigger for invertebrate habitat diversity in lowland rivers
dc.contributor.contact
francesca.pilotto@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Klement Tockner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Michael Mutz
dc.date.accepted
2015-03-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098931-9
dc.title.translated
Totholz als Auslöser für Wirbellosendiversität in Flachlandflüssen
de
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098931
refubium.note.author
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refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000016739
dcterms.accessRights.dnb
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