dc.contributor.author
Reuter, Annette
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:19:04Z
dc.date.available
2013-08-06T10:47:22.984Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5972
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10171
dc.description
INHALT I. EINLEITUNG 1 I.1 Fragestellung 1 I.2 Theoretischer Ansatz 2 I.3
Forschungsdesign, Daten und Methoden 3 I.4 Argumentation 4 1.5 Aufbau der
Arbeit 5 II. PROBLEMSTELLUNG 6 II.1 Das deutsche Gesundheitssystem: Beharrung
trotz Wandlungsdruck? 6 II.1.1 Der Wandel des Krankheitsspektrums als
Herausforderung 7 II.1.2 Ansätze zur ordnungspolitischen Reformierung der
Gesundheitsversorgung 10 II.2 Die Versorgung chronisch Kranker mit Diabetes
Mellitus [Typ 2]: Wandel in einem Teilbereich eines hyperstabilen
Gesundheitssystems? 15 II.2.1 Verbreitung und gesellschaftliche Relevanz der
Krankheit 15 II.2.2 Die Entwicklung der T2D - Versorgung im Zeitraum 1989 –
2009 17 II.2.3 Niedergelassene Ärzte als Schlüsselakteure der T2D-Versorgung
25 III. THEORETISCHER FORSCHUNGSRAHMEN 28 III.1 Erklärungsansätze für
Beharrung und Wandel in Mehrebenensystemen 28 III.1.1 Pfadabhängigkeit des
Gesamtsystems 28 III.1.2 Institutionelle Logiken und Felder 32 III.1.3 Soziale
Praktiken und Ressourcen 35 III.1.4 Wechselwirkungen von Praktiken, Ressourcen
und Logiken 40 III.2 Pfadabhängigkeit der Diabetikerversorgung 43 III.2.1
Dominanz der biomedizinischen über die ganzheitliche Logik 43 III.2.2 Vorrang
allopathischer vor alternativen Behandlungsmethoden 44 III.2.3 Ressourcen für
ärztliches Handeln 45 III.2.4 Selbstverstärkung von Praktiken, Ressourcen und
Logiken 52 III.3 Versuch der Pfadöffnung durch gesundheitspolitische Reformen
56 III.3.1 Makroanreize für Mikro- und Meso-Veränderungen 56 III.3.2 Normative
Dimension: Gesetzesänderungen 56 III.3.3 Kognitive Dimension: Weiterbildung
und Leitlinien 57 III.3.4 Ökonomische Dimension: Organisation und finanzielle
Anreize 57 III.3.5 Ärzte im Spannungsfeld widersprüchlicher Anreize 57 III.4
Mechanismen der Beharrung und des Wandels 59 III.4.1 Mikroebene I:
‚Overlearning‘ und ‚Unlearning‘-Effekte 59 III.4.2 Mikroebene II: Passivierung
und Aktivierung von Patienten 59 III.4.3 Mesoebene: Partielle Mediation durch
den Behandlungskontext 60 III.4.5 ZWISCHENFAZIT 61 IV. FORSCHUNGSDESIGN, DATEN
UND METHODEN 63 IV.1 Forschungsfragen und Hypothesen 63 IV.1.1
Forschungsfragen 63 IV.1.2 Hypothesen 65 IV.2 Das Untersuchungsdesign:
Datenbasis, Variablen und Methoden 68 IV.2.1 Herkunft der Daten 68 IV.2.2
Stichprobenauswahl 69 IV.2.3 Die Konstruktion der wichtigsten Variablen 78
IV.2.4 Begründung der Methodenauswahl 84 V. ERGEBNISSE 91 V.1 Exploration
ärztlicher Verschreibungspraktiken 91 V.1.1 Typologie der
Verschreibungspraktiken 91 V.1.2 Verschreibungspraktiken im Zeitverlauf 94
V.1.3 ZUSAMMENFASSUNG – Mehr frühe Verordnungen trotz verbesserter
Ausgangsbedingungen 104 V.2. Ärztliche Verschreibungspraktiken und Outcomes
der Patienten 106 V.2.1 Verschreibungspraktiken und der HbA1C-Verlauf 106
V.2.2 Die Verschreibungspraktik und der Spätfolgeneintritt 115 V.2.3
ZUSAMMENFASSUNG – Die Gefahr der Passivierung durch mangelnde Zielgenauigkeit
der Verschreibungspraktik 137 V.3 Kontextuale Determinanten von ärztlichen
Verschreibungspraktiken 139 V.3.1 Die explorative Analyse 139 V.3.2
Einflussfaktoren auf die frühe Verordnung 142 V.3.3 ZUSAMMENFASSUNG: Die
Verringerung von ‚Overlearning‘ durch Weiterbildung und verbesserter
Infrastruktur 146 VI. ERGEBNISDISKUSSION UND SCHLUSSFOLGERUNGEN 148 VI.1
Verstärkung und Öffnung der biomedizinischen Logik ärztlicher
Verschreibungspraktiken – die Ergebnisdiskussion 148 VI.1.1 Mechanismen der
Beharrung und des Wandels 148 VI.1.2 Partielle kontextabhängige Mediation 151
VI.2 Das Beharrungsvermögen der Mikroebene – die Schlussfolgerungen 158 VI.2.1
Theoretische Implikationen - Die Rolle der Mikroebene bei institutionellen
Pfadabhängigkeiten 158 VI.2.2 Empirische Implikationen - Die Wirksamkeit der
vorhandenen Wandlungskonzepte 159 VI.2.3 Methodische Implikationen - Die
Analyse der mikrofundierten Wandlungsresistenz 161 VI.3 Limitierungen der
Untersuchung und Forschungsbedarf 163 VII. VERZEICHNISSE 165 VII.1
Literaturverzeichnis 165 VII.2 Abbildungsverzeichnis 184 VII.3 Tabellen- und
Formelverzeichnis 187 Anhang 188
dc.description.abstract
Diese Arbeit behandelt Anpassungsprobleme der Versorgungsstrukturen des
deutschen Gesundheitssystems an sich wandelnde Anforderungen durch die
zunehmende Häufigkeit von chronischen Erkrankungen. Mit der gewählten
empirischen Problemstellung wird der Blick darauf gelenkt, dass
ordnungspolitische Dynamik nicht immer zu dem erwünschten Wandel auf der
Mikroebene eines Systems oder Teilsystem führen muss. Damit stellt sich die
Frage, wie sich institutionelle Beharrung und Wandel insbesondere in komplexen
gesellschaftlichen und politischen Systemen konzeptualisieren lassen. Dazu
werden theoretische Ansätze betrachtet, die sich den folgenden drei Ebenen
zuordnen lassen: Pfadabhängigkeit auf der Ebene des Gesamtsystems
[Makroebene], institutionelle Logiken in spezifischen Feldern [Mesoebene]
sowie soziale Praktiken und Ressourcen [Mikroebene]. Während diese Ansätze
häufig getrennt voneinander diskutiert werden und in jedem Ansatz die jeweils
anderen Analyseebenen meistens ausgeblendet werden, werden sie in dem
gespannten Forschungsrahmen dieser Arbeit zusammen geführt. Am empirischen
Fall der Versorgung von Diabetikern (Typ 2) [T2D] in Deutschland können
Beobachtungen gemacht werden, welche die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen
verdeutlichen, ordnungspolitische Aktivitäten der Vergangenheit kenntlich
machen und den Stand der Anpassungsleistung an die Bedürfnisse von Patienten
mit T2D im deutschen Gesundheitssystem erkennen lassen. Am Beispiel dieses
paradigmatischen Bereichs der Behandlung chronisch Kranker wird dargelegt,
dass in einzelnen Feldern der Gesundheitsversorgung durchaus Prozesse des
institutionellen Wandels bei gleichzeitig hoher Beharrungstendenz des
Gesamtsystems zu beobachten sind. Diese Untersuchung ist als dynamische
Mehrebenenanalyse von ärztlichen Praktiken der Mikroebene unter dem Einfluss
des strukturellen Wandels der Versorgung von T2D-Patienten angelegt. Die dafür
zur Verfügung stehenden Ereignisdaten [©Disease Analyzer, IMS Health] zu
Patientenkonsultationen bilden die Jahre 1993 bis 2009 ab und werden sowohl
zusammengefasst als auch periodenspezifisch analysiert. Konkretisiert wird die
Versorgung von T2D-Patienten anhand ärztlicher Behandlungspraktiken, die auf
der Mikroebene des Versorgungsystems zu verorten sind, dabei aber von ihren
jeweiligen organisatorischen Kontexten [Mesoebene] und den jeweils geltenden
institutionellen Regeln der Makroebene beeinflusst werden. Dabei müssten sich
diese Behandlungspraktiken teilweise von ihrer inhärent biomedizinischen Logik
entkoppeln, um die Versorgung den Bedarfen der chronisch Kranken anpassen zu
können. Mit der ärztlichen Praktik der Mikroebene wurde in den Überlegungen
zum theoretischen Forschungsrahmen eine Quelle für Beharrung oder Wandel der
Anpassung der Strukturen der Gesundheitsversorgung an die Bedürfnisse
chronisch Kranker identifiziert. Die mikrofundierte Pfadöffnung stellt sich
als sehr mühevoller und zäher Prozess dar, ist aber unter bestimmten
kontextualen Bedingungen möglich. Die Untersuchungsergebnisse haben gezeigt,
dass sich die Ausgangsbedingungen in der Situation der Erstdiagnose eines T2D
im Zeitverlauf zunehmend günstiger ausgestalten. Die Langzeitblutzuckerwerte
der Patienten, die zum Startzeitpunkt des T2D vorlagen, liegen im zeitlichen
Verlauf zunehmend in einem Bereich, der einen nicht-medikamentösen
Behandlungsstart ermöglichen würde. Der allgemein ansteigende Trend der frühen
Verordnung eines Antidiabetikums bei T2D im Zeitverlauf zwischen 1993 und 2009
lässt trotzdem insgesamt auf eine ansteigende biomedizinische Orientierung in
der ärztlichen Entscheidungspraktik schließen. Gleichzeitig unterstützen die
Untersuchungsergebnisse die getroffene Annahme, dass ein durch Disease-
Management-Programme gestalteter Behandlungskontext sowie die Behandlung bei
einem auf T2D spezialisierten Arzt unter bestimmten Bedingungen langfristig
zur Öffnung des Pfades der dominierenden Logik der Biomedizin führen könnten.
Somit lässt sich Pfadöffnung zeigen, wenn man neben dem institutionell
pfadabhängig geformten ‚Handlungsgerüst‘ der ärztlichen Akteure auf die
Bedeutung von negativ verstärkenden Mechanismen verweist. Diese werden
beobachtbar, wenn bei der Untersuchung von institutionellen Prozessen eine
Mehrebenen-Perspektive eingenommen wird. Das Pfadabhängigkeitskonzept könnte
auf diese Art und Weise an Erklärungskraft gewinnen, wenn die institutionellen
Prozessen inhärente ‚situative Kontingenz‘ in die theoretischen Überlegungen
und empirischen Beobachtungen miteinbezogen wird.
de
dc.description.abstract
This dissertation deals with adaptation problems of supply structures within
the German health care system due to changing requirements by increasing
incidence of chronic diseases. The chosen empirical problem is focused on the
fact that regulatory dynamics do not lead to the desired change at a micro
level of a system or subsystem in any case. This raises the question how
institutional inertia and change can be conceptualized in complex social and
political systems. The following theoretical approaches are considered and can
be divided into the following three levels: Path dependence at the level of
the overall system [macro level], institutional logics in specific fields
[meso level], and social practices and resources [micro level]. While these
approaches are often discussed separately and, in any approach to the other
levels of analysis are hidden, these approaches are integrated in this
research. On the empirical case of treatment of diabetes (type 2) [T2D] in
Germany, observations are made that convey the necessary adaptation processes,
and demonstrate the regulatory activities of the past, and also illustrate the
state of successful adaptation to the needs of T2D-patients. By referring on
such a paradigmatic area of chronic disease management, this case shows how in
some areas of health care certain processes of institutional change can be
observed with a parallel high tendency to persistence on the micro-level. This
study is designed as a dynamic multi-level analysis of medical treatment
practices that depend on structural transformation of the supply of T2D
patients. Quantitative ‘event data’ [©Disease Analyzer, IMS Health] are
available for 1993 to 2009 and display the history of patient consultations.
The medical treatment practices are located at the micro level of the supply
system and are influenced both by their specific organizational contexts [meso
level] and institutional rules of the macro level. For adapting treatment to
the needs of the chronically ill, the treatment practices have to be partially
decoupled from it's inherent biomedical logic. Within the research framing,
medical practice at the micro-level is identified as a source both
persistence, and change for the adjustment of the structures of health care to
the needs of chronically ill patients. The micro-founded path opening presents
itself as very painstaking and tough process, nevertheless possible under
certain contextual conditions. As one result of this research, initial
conditions for patients are more and more advantageous over time. Actually,
increasing patient groups with an admissible blood sugar value for a non-
medical treatment would usually correlate with a decreasing rate of early
prescriptions of oral antidiabetic drugs. The generally rising trend of early
prescriptions in T2D from 1993 to 2009 implies an increasing biomedical
orientation in medical practice decision. Simultaneously, the findings support
the assumption that a treatment context framed by disease management programs,
or treatment by specialized doctors can lead to a path opening regarding the
dominant logic of biomedicine. Hence path opening can be shown if negatively
reinforcing mechanisms are considered in addition to the institutional path-
dependent constraining structures that shape physician acting. These kinds of
mechanisms are observable for focused institutional processes if a multilevel
perspective is taken. This way, the concept of path dependence could be
obtained if ‘situational contingency’, inherent in all institutional
processes, is involved in theoretical considerations and empirical
observations.
en
dc.format.extent
IV, 194 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
medical practices
dc.subject
institutional logics
dc.subject
path dependency
dc.subject
diabetes mellitus (type 2)
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften
dc.title
Die Wandlungsresistenz ärztlicher Praktiken in einem dynamischen
Versorgungsfeld
dc.contributor.contact
annette.reuter@fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Sigrid Quack
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Martin Gersch
dc.date.accepted
2012-10-26
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094796-1
dc.title.subtitle
Eine prozessorientierte Analyse ärztlicher Verschreibungspraktiken in der
Diabetikerbehandlung (Typ 2) im Zeitraum von 1993 bis 2009
dc.title.translated
The inertia of medical practices within a dynamic field of care
en
dc.title.translatedsubtitle
A process-oriented analysis of treatment practices for diabetics (type 2) from
1993 till 2009
en
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094796
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013812
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free
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open access