dc.contributor.author
Makareinis, Anna
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:17:36Z
dc.date.available
2012-12-05T10:27:03.925Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5918
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10117
dc.description.abstract
In westlichen Ländern zählen kolorektale Adenokarzinome zu immer häufiger
werdenden malignen Tumorerkrankungen. Die Peritonealkarzinose nimmt in einem
großen Anteil der Fälle ihren Ausgang von einem gastrointestinalen Karzinom,
und wird aufgrund ihrer infausten Prognose als Terminalstadium mit einer
kurzen mittleren Überlebenszeit angesehen. Ohne Therapie liegt das mediane
Überleben bei nur sechs Monaten. Durch palliative systemische Chemotherapien
konnten gute Ansprechraten des Tumors erzielt werden. Jedoch wurde insgesamt
die mittlere Überlebenszeit dadurch nicht verlängert. Innerhalb der
vergangenen 20 Jahre rückten neue Therapieansätze in das Zentrum der Forschung
der Peritonealkarzinose. Es wurden multimodale Therapien vorgestellt und
optimiert. Eine zytoreduktive Therapie, die so genannte „Peritonektomie
Prozeduren“ nach Sugarbaker beinhaltet, bildet die Voraussetzung für die
anschließende intraperitoneale hypertherme Chemotherapie. Dabei sollte die
maximal mögliche makroskopische Tumorreduktion realisiert werden, um den
Erfolg der lokal mit limitierter Eindringtiefe wirkenden Chemotherapeutika
sicher zu stellen. Aufgrund der noch immer schlechten Prognose und der engen
Assoziation der Peritonealkarzinose mit dem häufigen Kolonkarzinom ist die
experimentelle Grundlagenforschung von besonders großer Bedeutung. Auf diesem
Gebiet existiert bis zum aktuellen Zeitpunkt nur eine limitierte Anzahl von
Studien. Daher hat sich dieser Versuch zum Ziel gemacht, verschiedene
multimodale Therapiekonzepte der Peritonealkarzinose durch ein Kolonkarzinom
in einem Rattenmodell durchzuführen, und in Bezug auf Effektivität und
Nebenwirkungen zu vergleichen. Die Einteilung in die Versuchsgruppen erfolgte
durch Randomisierung. In jeder Gruppe befanden sich 15 männliche BD IX/HansHsd
Ratten. Bei allen Tieren wurden zu Beginn des Versuches syngenetische
DHD/K12/TRb Kolonkarzinomzellen subperitoneal injiziert, um eine
Peritonealkarzinose zu induzieren. Die Tiere der Versuchsgruppe eins erhielten
keine weitere Therapie (Kontrollgruppe). Die Tiere der Gruppe zwei erhielten
21 Tage nach der Zellinjektion eine zytoreduktive Therapie. In der Gruppe drei
wurde im Anschluss an das operative Tumordebulking eine intraperitoneale
hypertherme Chemotherapie mit Mitomycin C durchgeführt. Die Versuchsgruppe
vier wurde nach der Zytoreduktion mit einer intraperitonealen hyperthermen
Chemotherapie mit Gemcitabin therapiert. Zweiundvierzig Tage nach der
Zellinjektion wurden die Tiere aller Versuchsgruppen durch CO2- Inhalation
getötet. Es erfolgte eine quantitative Auswertung der Tumorlast anhand der
Bestimmung von Tumormasse, Tumorknotenanzahl, des ePCI und dem Vorhandensein
von Aszites. Durch diesen Versuch konnte ein Rattenmodell etabliert werden, in
dem Tumordebulking und intraperitoneale hypertherme Chemotherapie einer zuvor
induzierten Peritonealkarzinose durchführbar sind. Durch vorzeitig verstorbene
Tiere betrug die Mortalität 8%. Es konnten in allen Therapiegruppen
signifikant verringerte Werte von Tumorknotenanzahl, Tumormasse und ePCI
gegenüber der Kontrollgruppe erreicht werden. Eine signifikante Reduktion der
Tumorlast bei zusätzlicher intraperitonealer hyperthermer Chemotherapie konnte
im Vergleich zum alleinigen Tumordebulking nur durch die Spülung mit Mitomycin
C erbracht werden. Der Einsatz von Gemcitabin konnte weder gegenüber der rein
operativen Therapie, noch dem von Mitomycin C eine Verringerung der Tumorlast
zeigen. Auch in Bezug auf das Vorhandensein von Aszites zeigte sich eine
dieser Tendenz folgende Beobachtung. In jeder Gruppe gab es Tiere, die Aszites
aufwiesen. Die meisten Fälle mit Aszites fanden sich in der Kontrollgruppe
(n=9 = 60%). In der Mitomycin C Gruppe wurde am wenigsten Aszites beobachtet
(n=2 = 15,4%), während die mit Gemcitabin behandelten Tiere kein signifikantes
Ergebnis zeigten, da sie zu 50% Aszites aufwiesen und zu 50% keinen. Die
innerhalb unseres Versuches gefundenen Ergebnisse stützen die derzeitig im
klinischen Alltag eingesetzte Standardtherapie. Wir konnten zeigen, dass
Mitomycin C die Tumorlast am meisten verringert hat. Diesem Ergebnis folgten
auch andere tierexperimentelle Studien. Wir konnten außerdem keine
Nebenwirkungen, die auf die HIPEC zurückzuführen waren, beobachten. Während in
der Studie von Aarts et al. die HIPEC mit Mitomycin C gegenüber einer RIT
starke Nebenwirkungen in Form von Lethargie, Diarrhö und Gewichtsverlust
zeigte. Der Einsatz von Gemcitabin hatte sich zwar in der Therapie von soliden
intraperitonealen Malignomen bewährt, in unserem Versuch konnte Gemcitabin
jedoch keinen positiven Effekt auf die Entstehung und die Ausbreitung einer
Peritonealkarzinose durch ein Kolonkarzinom erzielen. Es bleibt also
festzustellen, dass durch diesen Versuch das Ziel erreicht wurde, ein
experimentelles Rattenmodell aufzustellen, das die Durchführung der
zytoreduktiven Therapie und einer anschließenden hyperthermen
intraperitonealen Chemotherapie erlaubt. Dieses Tiermodell wird auch in
Zukunft für eine weitere Optimierung zur Verfügung stehen können. Es bietet
die Möglichkeit, die einzelnen Schritte innerhalb des Komplexen Ablaufs der
multimodalen Therapie genauer betrachten zu können. So könnte in zukünftigen
Versuchen beispielsweise mit unterschiedlichen Dosierungen von Mitomycin C
gearbeitet werden. Ebenso könnte betrachtet werden, ob es für Spülzeit und die
Temperatur einen noch optimaleren Bereich gäbe. Weiterführend ist durch dieses
Rattenmodell auch die Möglichkeit gegeben, wieder neue Therapieansätze zu
untersuchen. Es könnten sogar Kombinationen von Medikamenten eingesetzt
werden. Aufgrund der Notwendigkeit die noch immer infauste Prognose der
Peritonealkarzinose zu verbessern, besteht die Dringlichkeit auf diesem Gebiet
weiterhin in der tierexperimentellen Grundlagenforschung zu arbeiten. Durch
dieses Rattenmodell könnten wir dem Ziel einer besseren Therapie für die
Peritonealkarzinose und ihrer Umsetzung für den klinischen Alltag ein Stück
näher gekommen sein.
de
dc.description.abstract
In western countries, colorectal adenocarcinomas have increased in malignant
diseases. The peritoneal carcinomatosis is originated in a large proportion of
the cases from gastrointestinal cancer, and is viewed as a terminal stage with
a short mean survival time, because of their poor prognosis. Without
treatment, the median survival is just six months. By palliative systemic
chemotherapy good response of the tumor could be achieved. However, the total
median survival time could not be extended. Within the past 20 years new
therapeutic approaches in the center of research of peritoneal carcinomatosis
had been drawn. Multimodal therapies were presented and optimized. A
cytoreductive therapy, that included so-called "Peritonectomy procedures" by
Sugarbaker, formed the basis for the subsequent intraperitoneal hyperthermic
chemotherapy. The maximum possible macroscopic tumor reduction had to be
realized, to assure the success of the locally limited penetration depth of
chemotherapeutic agents. Due to the poor prognosis, and the close association
of the peritoneal carcinomatosis to the freuquent colon cancer, experimental
basic research is of particular importance. In this area to the present time
only a limited number of studies exist. Therefore, this experiment has the
goal to conduct several multimodal therapy concepts of peritoneal
carcinomatosis by colon cancer in a rat model and to compare them in terms of
effectiveness and side effects. The division in the experimental groups was
performed by randomization. Each group included 15 male BD IX / HansHsd rats.
At the start of the experiment DHD/K12/TRb syngeneic colon carcinoma cells
were injected subperitoneal in all animals to induce a peritoneal
carcinomatosis. The animals of test group one received no further treatment
(control group). The animals of group two received a cytoreductive therapy 21
days after the cell injection. In group three there was a intraperitoneal
hyperthermic chemotherapy with mitomycin C following the operative tumor
debulking. The test group four received an intraperitoneal hyperthermic
chemotherapy with gemcitabine after cytoreduction. 42 days after cell
injection, the animals of all experimental groups were sacrificed caused by
CO2 inhalation. We conducted a quantitative analysis of tumor burden based on
determination of tumor mass, tumor node number, the ePCI and the presence of
ascites. This test could establish a rat model in which tumor debulking and
intraperitoneal hyperthermic chemotherapy of a previously induced peritoneal
carcinomatosis can be performed. Due to prematurely deceased animals the
mortality was 8%. There Values of number of tumor nodules, tumor mass and ePCI
compared to the control group were significantly reduced in all treatment
groups. Only by irrigation with mitomycin-C a significant reduction in tumor
burden could be achieved compared to the sole tumor debulking. The use of
gemcitabine could not show a reduction in tumor burden compared to surgical
treatment or to that with mitomycin C. Also for the presence of ascites, we
made observations following the same tendency. In each group there were
animals that had ascites. Most cases with ascites were found in the control
group (n = 9 = 60%). The least ascites was observed in the mitomycin C group
(n = 2 = 15.4%), while the gemcitabine-treated animals showed no significant
result because 50% had ascites and 50% had not. The results found within our
experiment are based on the current clinical practice used standard therapy.
We have shown that mitomycin C reduced the tumor burden most. This result was
followed by other experimental animal studies. We watched no side effects,
which were attributable to the HIPEC. While Aarts et al. showed more side
effects like lethargy, diarrhea and weight loss for the HIPEC with mitomycin C
compared to a RIT. The use of gemcitabine had indeed been proven in the
therapy of solid malignancies, in our study, however, gemcitabine could not
show a positive effect on the development and spreading of peritoneal
carcinomatosis by colon cancer. It remains to note that in this experiment the
goal was reached, to establish an experimental rat model in which
cytoreductive therapy and a subsequent hyperthermic intraperitoneal
chemotherapy could be implemented. This animal model will be available for
further optimization. It offers the possibility of consideration of the
individual steps within the complex sequence of multimodal therapy accurately.
In future experiments,there could be worked with different doses of mitomycin
C for example. Also could be considered, whether there would be an even more
optimal range for the time of irrigation and the temperature. Related by this
rat model, it is possible to investigate new therapeutic approaches.
Combinations of drugs could be used for example. Due to the need to of
improvement of the poor prognosis of peritoneal carcinomatosis, it is urgent
continue to work in the experimental animal basic research. With this rat
model we could have come closer to the goal of a better treatment for
peritoneal carcinomatosis and its implementation in clinical practice.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
peritoneal carcinomatosis
dc.subject
colonic cancer
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Zytoreduktive Therapie und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie mit
Mitomycin C oder Gemcitabin als Therapieansatz der Peritonealkarzinose durch
ein Kolonkarzinom im Rattenmodell
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J. Hartmann
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. C. Braumann
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J. W. Mall
dc.date.accepted
2012-11-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037657-8
dc.title.translated
Cytoreductive therapy and hyperthermic intraperitoneal chemotherapy with
mitomycin c or gemcitabine as a therapeutic approach of peritoneal
carcinomatosis by colonic cancer in a rat model
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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