dc.contributor.author
Scheffer, Simone
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:03:05Z
dc.date.available
2009-07-17T09:34:34.341Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5707
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9906
dc.description.abstract
Das Gespräch mit Patienten ist eine häufige ärztliche Tätigkeit und ein
wichtiges diagnostisches und therapeutisches Instrument. Eine
patientenorientierte Gesprächsführung trägt nachweislich zu positiven
Behandlungsergebnissen bei. Kommunikative und soziale Kompetenzen sind
trainierbar, daher ist die Vermittlung im Rahmen des Medizinstudiums
internationaler Standard. Zunehmend werden diese Kompetenzen auch geprüft. Für
die Prüfung praktischer Fertigkeiten hat sich die Prüfungsmethode OSCE
(objective structured clinical examination) etabliert: Alle Studierenden
müssen identische Aufgaben in einem Prüfungsparcours bewältigen und werden von
verschiedenen Prüfern dabei beurteilt. In einer OSCE-Prüfung kann in einer
quasi-realen Situation ein großes Aufgabenspektrum geprüft werden. Dabei
kommen häufig Simulations-patienten zum Einsatz, die Patientenfälle wiederholt
standardisiert darstellen können. Im Reformstudiengang Medizin der Charité
werden die klinisch-praktischen Fertigkeiten der Studierenden nach fast jedem
Semester mittels OSCE geprüft. Ärztliche Gesprächsführung in verschiedenen
Kontexten wird über zehn Semester als Pflichtveranstaltung unterrichtet,
bisher allerdings nicht (mit)geprüft. Für die Prüfung kommunikativer
Kompetenzen ist die Integration in die OSCE-Prüfung state of the art. Die
Bewertung findet anhand detaillierter Checklisten oder globalerer Ratingskalen
statt. Für den Bereich kommunikativer Kompetenzen wird der Einsatz globaler
Instrumente empfohlen, die sich als mindestens gleichwertig hinsichtlich der
psychometrischen Qualität erwiesen haben. Bislang stand jedoch kein adäquates
deutschsprachiges Instrument zur Verfügung. Gegenstand dieser Arbeit ist die
Validierung einer kanadischen globalen Beurteilungsskala, die zuvor übersetzt
und modifiziert wurde („Berliner Global Rating“). Dabei wurden verschiedene
Strategien verfolgt: Zur Konstruktvalidierung (konkurrente Validität) wurde
untersucht, inwie-weit geschulte Prüfer bzw. Simulationspatienten mit
Experten, deren Urteil als Referenzkriterium definiert wurde, in ihrem Urteil
übereinstimmen. Um Aussagen zur Kriteriumsvalidität treffen zu können, wurden
zwei Ansätze verfolgt: Eine weitere Gruppe von Experten beurteilte die
Prüflinge auf einem anderen Instrument zur Prüfung ärztlicher
Gesprächsführung, einer detaillierten Checkliste. Übereinstimmende
Testergebnisse wären ein Beleg für die konvergente Validität. Weiterhin wurde
anhand der OSCE-Prüfungsergebnisse untersucht, ob die kommunikativen
Kompetenzen mit dem „Berliner Global Rating“ (BGR) ausreichend unab-hängig von
den klinisch-praktischen Fertigkeiten der Studierenden erfasst werden; dies
diente zur Abschätzung der diskriminanten Validität. Im Rahmen der Studie
wurde ein zweistündiges Rater-Training entwickelt, um die Rater in der
Beurteilung mit dem BGR zu schulen. Insgesamt wurden sechs Trainings
durchgeführt. Die Studie fand im Rahmen der OSCE-Prüfungen des 3. und 5.
Semesters Reformstudiengang im Februar 2004 statt. Insgesamt 113 Studierende
wurden von 20 Prüfern, 22 Experten sowie 20 Simulationspatienten in acht
verschiedenen OSCE-Stationen beurteilt. Zwischen den Urteilen der Experten und
der Prüfer zeigten sich hohe exakte Überein-stimmungen. Bei den 25%
leistungsstärksten und –schwächsten Studierenden war die Übereinstimmung sogar
sehr hoch. Die Übereinstimmungen zwischen Experten und Simulationspatienten
waren etwas schwächer ausgeprägt, aber immer noch auf hohem Niveau. Diese
Ergebnisse belegen die Kriteriumsvalidität des Berliner Global Rating. Die
Analyse der konvergenten Validität zeigte hohe Korrelationen mit dem weiteren
Instrument, welches das gleiche Konstrukt - kommunikative Kompetenzen - messen
soll. Beim Vergleich der Studiendaten mit den Ergebnissen der Studierenden in
der OSCE-Prüfung (diskriminante Validität) zeigten sich überwiegend keine bis
mäßige Zusammenhänge zwischen kommunikativen Kompetenzen und den klinisch-
praktischen Fertigkeiten. Beide Ergebnisse sind solide Belege für die
Konstruktvalidität des Berliner Global Rating. Die Ergebnisse zeigen, dass die
kommunikativen Kompetenzen von Medizinstudierenden mit dem „Berliner Global
Rating“ im Rahmen von OSCE-Prüfungen valide erfaßt werden können. Damit steht
ein deutschsprachiges Instrument zur Verfügung, über dessen Qualität
gesicherte Daten vorliegen und das in den zunehmend häufiger durchgeführten
klinisch-praktischen Prüfungen in Deutschland eingesetzt werden kann. Im
Rahmen der Studie hat sich das Instrument als praktikabel erwiesen. Die
Implementation in OSCE-Prüfungen ließe sich damit annähernd kostenneutral
umsetzen. Die bestehensrelevante Prüfung kommunikativer Kompetenzen hätte eine
lernsteuernde Wirkung sowie eine Feedback-Funktion für die Studierenden;
gleichzeitig würde sichergestellt, dass die Studierenden über ausreichende
Kompetenzen in diesem Bereich verfügen. Um die Fairness der Beur¬teilung zu
gewährleisten und Urteilsfehler zu minimieren, ist ein Rater-Training für die
Beurteiler essentiell. Mit dem im Rahmen der Studie konzipierten Rater-
Training wurden gute Erfahrungen gemacht. Im Weiteren sollten die Stabilität
der Urteile zur Abschätzung der notwendigen Frequenz des Rater-Trainings sowie
die Reliabilität mittels Generalisierbarkeitsanalysen genauer untersucht
werden.
de
dc.description.abstract
Doctor-patient communication is an ongoing professional requirement and an
essential diagnostic and therapeutic tool. Research has shown many positive
effects of patient-centered communication. Programs focussing on communication
skills (CS) are nowadays an integral part of undergraduate medical education
as it is accepted that communicative and social competencies can be enhanced
by training. Increasingly, these competencies are also being assessed. For the
assessment of practical skills, objective structured clinical examination
(OSCE) is an established examination format: all students circulate and have
to complete identical tasks, while being observed by different examiners. In
an OSCE a wide range of tasks can be assessed in a simulated setting.
Standardized patients are frequently used, to portray patient roles in a
standardized fashion. In the reformed medical track at the Charité-
Universitaetsmedizin Berlin, students’ clinical skills are assessed in OSCEs
at the end of almost every semester. CS are taught during five years of study
in a compulsory course, which deals with various aspects of doctor-patient-
communication. To date, CS were not assessed. The integration of CS evaluation
into OSCEs is state-of-the-art. Detailed checklists or global rating scales
are used for this purpose. For the assessment of CS, research has shown
advantages in using global instruments which have shown equal results to
psychometric testing. So far, no such German instruments have been published.
This study deals with the validation of a Canadian global rating scale which
has been translated and slightly modified (“Berlin Global Rating”, BGR).
Several strategies were pursued: with regard to criterion validation
(concurrent validity), the ratings of trained examiners as well as
standardized patients were compared with those of experts whose ratings were
defined as the reference criteria. Regarding construct validity, two different
approaches were taken: another group of experts assessed the examinees using a
different instrument for the evaluation of CS, namely a detailed checklist.
The two sets of results were compared to see if there was evidence of
convergent validity. Furthermore, it was examined if students’ CS, measured by
the BGR, were assessed sufficiently independent of the students’ clinical
skills, represented by their OSCE results. This analysis was used to estimate
the discriminant validity. A two-hour rater training was developed to train
raters using the BGR. Six training sessions were held. The study took place
during the OSCEs of the 3rd and 5th semester of the reformed medical track in
February 2004. 113 students were assessed in eight different stations by 20
examiners, 22 experts and 20 standardized patients. The results show high
exact agreements between experts and examiners. For the first and fourth
quartiles, the correlation was very high. Agreement between experts and
standardized patients was slightly lower, but still at a high level. These
results are indicators of the criterion validity of the BGR. Analysis of
convergent validity revealed high correlations between the BGR and the second
instrument which was intended to measure the same construct (CS). Analysis of
the study data and students’ OSCE results yielded correlations from zero to
moderate between CS and clinical skills. Both results can be interpreted as
providing evidence for the construct validity of the BGR. The results show
that communication skills can be validly assessed in OSCE examinations with
the BGR in undergraduate medical education. The BGR is an instrument in German
language of tested psychometric quality. It can be used in OSCEs that are
increasingly being performed in Germany. The fesaibilty of using such an
instrument has been proven. Its implementation in OSCEs incurs negligible
cost. Summative assessment of communication skills would drive students’
learning and provide a feedback function. At the same time it would ensure
that students are sufficiently competent in this area. To guarantee fairness
in assessment und minimize rater error, the training of examiners is
fundamental. The experience gained from the training sessions for raters,
developed as part of this study, was encouraging. Two areas do however need
further research: the stability of the judgement of the raters over time to
estimate the necessary frequency of rater-training and the reliability of
ratings, using generalizability theory.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Validierung des „Berliner Global Rating“ (BGR)
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. W. Burger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. B. Babitsch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. phil. D. Kleiber
dc.date.accepted
2009-06-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000010951-7
dc.title.subtitle
ein Instrument zur Prüfung kommunikativer Kompetenzen Medizinstudierender im
Rahmen klinisch-praktischer Prüfungen (OSCE)
dc.title.translated
Validation of the „Berlin Global Rating“ (BGR)
en
dc.title.translatedsubtitle
an instrument for the assessment of communication skills in undergraduate
medical education using objective structured clinical examinations (OSCE)
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000010951
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005855
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free
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open access