dc.contributor.author
Schreiber, Adrian
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:00:52Z
dc.date.available
2010-10-27T08:08:51.525Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5655
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9854
dc.description.abstract
Im Mittelpunkt der von mir durchgeführten Arbeiten der letzten 10 Jahre stehen
die Krankheitsmechanismen in der Entstehung der humanen ANCA-assoziierten
Vaskulitis und Glomerulonephritis. Ich führte dabei Untersuchungen im in vitro
Zellaktivierungsmodell und im in vivo Tiermodell durch. Die Quintessenz der
vorliegenden Untersuchungen ist, dass die ANCA-induzierte Glomerulonephritis
durch die Interaktion zwischen den ANCA IgG und den neutrophil-exprimierten
ANCA-Antigenen PR3 und Myeloperoxidase vermittelt wird. Hierbei wird eine
inflammatorische Kaskade initiiert, welche mit der Membranexpression der PR3
auf den neutrophilen Granulozyten beginnt und über die Bindung der ANCA an
diese, die nachfolgende Aktivierung verschiedener Signaltransduktionswege, wie
des PI3K/Akt Weges bewirkt, die zur konsekutiven neutrophilen-vermittelten
Gewebsschädigung und Vaskulitis führt. Wir beschreiben in dieser Kaskade
einerseits die Mechanismen der Antigenexpression auf den neutrophilen
Granulozyten und versuchen andererseits, die genauen Wege der Aktivierung der
neutrophilen Granulozyten durch ANCA tierexperimentell und in der Zellkultur
zur überprüfen. Durch diverse in vitro Experimente konnten wir an humanen
Zellen die Interaktion zwischen den Autoantikörpern und den neutrophil-
exprimierten Antigenen genau charakterisieren. Diese Untersuchungen geben
einen wichtigen Einblick in die Pathogenese dieser Erkrankung. Die Verwendung
von tierexperimentellen Modellen der ANCA-induzierten Vaskulitis ermöglichte
es uns zusätzlich, die Funktion spezifischer Proteine, Rezeptoren und
Signaltransduktionswege in einem komplexen Tiermodell zu überprüfen. Hierbei
wurden zahlreiche Methoden angewendet, wie die Nutzung von konventionellen
Keimbahndeletionen, Kochenmarktransplantationen, Aufreinigung von Proteinen,
immunhisto- und immunzytochemische Analysen, quantitativer RT-PCR, Western-
Blot-Analysen, FACS-Analysen (neben diversen anderen Standardmethoden). Im
ersten Teil der Arbeiten lag der Schwerpunkt auf der detaillierten
Charakterisierung und dem Verständnis der Membranexpression des ANCA-Antigens
Proteinase 3 (PR3) auf neutrophilen Granulozyten. Wir zeigten hier, dass die
sehr heterogene Membranexpression der PR3 einer genetischen Kontrolle
unterliegt. Wir fanden eine signifikante Assoziation zwischen
PR3-Membranexpression und der klinischen Manifestation der ANCA-Erkrankung.
Darüber hinaus konnten wir erstmalig zeigen, dass die Membranexpression der
PR3 unabhängig vom intrazellulären (Gesamtzell-) Gehalt an PR3 ist und somit
durch eine unterschiedliche Membranpräsentation zu erklären ist. Dieses wurde
dann später durch die Identifizierung eines PR3-Membranrezeptors bestätigt. In
einer Folgearbeit konnten wir demonstrieren, dass die Membranexpression der
PR3 die Stimulierbarkeit der neutrophilen Granulozyten durch PR3-ANCA
bestimmt, indem wir eine stärkere Aktivierung von Signaltransduktionswegen und
eine vermehrte Generierung reaktiver Sauerstoffradikale demonstrierten. Dieses
konnte zum ersten Mal erklären, wie die Membranexpression der PR3 den
klinischen Verlauf der Erkrankung beeinflussen könnte. Der nächste Teil der
Arbeit beschäftigte sich mit der Identifizierung der primären Ziel- und
Effektorzelle in der ANCA-assoziierten Vaskulitis im komplexen Tiermodell.
Hierin konnten wir durch verschiedene Methoden darstellen, dass zirkulierende,
myeloide, von dem Knochenmark gebildete Zellen das primäre Zell der ANCA
darstellen und notwendig wie ausreichend zur Induktion der ANCA-
Glomerulonephritis sind. Zudem war es uns möglich, ein neues und robusteres
Tiermodell der anti-MPO induzierten Vaskulitis zu entwickeln, mit dem es uns
im Weiteren möglich ist, die Erkrankung besser zu untersuchen. Wir verwendeten
dieses optimierte Tiermodell für Untersuchungen zur Rolle des
Komplementsystems in der Pathogenese der ANCA-assoziierten Vaskulitis und
konnten hier insbesondere den Anaphylatoxinrezeptor für C5a als entscheidend
herausarbeiten. Es war uns hierbei möglich, einen neuen Amplifizierungskreis
der Aktivierung der neutrophilen Granulozyten durch ANCA zu identifizieren,
welches durch die Generierung von C5a vermittelt wird. Der letzte Teil der
Arbeit beschäftigte sich mit den detaillierten Signaltransduktionswegen in der
Aktivierung neutrophiler Granulozyte durch ANCA und hierbei mit dem
Schlüsselweg der PI3Kγ. Wir konnten in dieser Arbeit diesen
Signaltransduktionsweg als essentiell für die ANCA-induzierte Vaskulitis
identifizieren. Die Erkenntnis, dass die spezifische pharmakologische
Inhibition dieser Kinase zu einer deutlich reduzierten Erkrankungsschwere im
Tiermodell der ANCA-induzierten Vaskulitis führte, könnte zur Entwicklung
eines alternativen Therapiekonzeptes in der Behandlung der ANCA-assoziierten
Vaskulitis führen.
de
dc.description.abstract
In the last 10 years of our research I have focused on the underlying
mechanisms that are involved in the pathogenesis of ANCA-induced vasculitis
and glomerulonephritis. We have performed studies using in vitro cell culture
methods and in vivo animal models. In summary we could demonstrate that the
interaction between ANCA IgG and the ANCA antigen-expressing neutrophil
granulocytes is responsible for inducing an vasculitis. Through the
interaction between ANCA IgG and neutrophils an inflammatory cascade is
initiated, which triggers the membrane expression of ANCA antigens, permitting
the binding of the IgG to the neutrophil membrane. This in turn triggers
different signal transduction pathways finally leading to the full activation
of neutrophils resulting in the observed tissue injury and vasculitis. We have
described the mechanisms of ANCA antigen expression and have focused on the
activation pathways in cell culture experiments and in vivo animal models. In
the first part of our work we have characterized the mechanisms of the ANCA
antigen proteinase 3 expression on the membrane of neutrophil granulocytes. We
could demonstrate that this expression is genetically controlled. In a
different work we could show that the membrane expression of proteinase 3
controls the activation of neutrophil granulocytes by PR3-ANCA. Finally we
could show that the proteinase 3 expression correlates with the clinical
manifestation of ANCA vasculitis. In the next set of experiments we have
identified circulating bone-marrow derived cells as primary target of ANCA IgG
by in vivo animal experiments. Using this animal model we have demonstrated in
a later work that the complement system and the anaphylatoxin C5a and the
receptor C5aR play a fundamental role in ANCA vasculitis. In the last set of
our work we have focused on the identification of signaling pathways
essentially involved in ANCA vasculitis. Here we have identified PI3Kγ as a
central signaling pathway by in vitro and in vivo experiments. This could
potentially lead to alternative treatment approaches of ANCA vasculitis.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
glomerulonephritis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Mechanismen der ANCA-induzierten Vaskulitis
dc.contributor.contact
adrian.schreiber@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Benzing
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. med. Christian Hugo
dc.date.accepted
2010-10-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000019603-0
dc.title.translated
Mechanisms in ANCA Vasculitis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000019603
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008469
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access