dc.contributor.author
Arndt, Maren
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:57:16Z
dc.date.available
2009-09-29T05:40:28.291Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5608
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9807
dc.description.abstract
Die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung im Kindesalter ist die
Juvenile Idiopathische Arthritis. Durch die Krankheitsaktivität, Immobilität
sowie die Therapie mit Glukokortikoiden besteht ein höheres Risiko, eine
Osteoporose zu entwickeln. Das daraus folgende erhöhte Frakturrisiko wurde
durch eine Analyse der Frakturprävalenz der verschiedenen Subgruppen der JIA
und anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen erstmalig anhand einer
großen Kohorte pädiatrischer Patienten untersucht und mit der
Frakturhäufigkeit gesunder Kinder verglichen. In der II. Kinderklinik des
Helios-Klinikums Berlin Buch wurden 421 Patienten mit JIA und 88 Patienten mit
anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nach anamnestischen Frakturen
befragt. Außerdem wurden das Alter bei Erkrankungsbeginn, die Krankheitsdauer,
Parameter der Krankheitsaktivität sowie die Dosis und Dauer der systemischen
Glukokortikoidtherapie erfasst. Der Einfluss dieser prognostischen Variablen
auf die Frakturprävalenz wurde mit Methoden der multivariaten Analyse wie der
Cox-Regression untersucht. Die Frakturprävalenz der Patienten wurde mit
neuseeländischen und schwedischen Kontrollgruppen aus der Literatur
verglichen. Eine dritte Kontrollgruppe entstammt der eigenen Kohorte vor dem
Auftreten erster Frakturen. Es berichteten insgesamt 38,3 % über ≥1 Fraktur.
Bei 21,8 % der 509 Patienten ereigneten sich 135 Frakturen nach dem Beginn der
rheumatischen Erkrankung. Das Geschlecht und die Krankheitsdauer stellten
keinen signifikanten Einfluss auf die Frakturprävalenz dar. Ebenso gibt es
keine signifikanten Unterschiede der Frakturprävalenz zwischen den einzelnen
Subgruppen der JIA und den verschiedenen anderen entzündlich-rheumatischen
Erkrankungen. Frakturen der oberen Extremität traten mit 65,2 % deutlich
häufiger auf als Frakturen der unteren Extremität mit 31,1 %. Dabei ereigneten
sich Unterarmfrakturen wie bei gesunden Kindern am häufigsten. Über typische
osteoporoseassoziierte Frakturen wie Wirbelkörper- und
Oberschenkelhalsfrakturen berichteten nur 1,5 % der Patienten. Finger- und
Zehenfrakturen traten tendenziell geringfügig häufiger auf als bei den
Kontrollen. Insgesamt ist die Frakturprävalenz der Patienten bis zum Alter von
8 Jahren mit denen gesunder vergleichbar, im Alter von 9-10 Jahren ist sie
höher und im Alter von 11-17 Jahren ist sie niedriger. Das gemittelte
Inzidenzratenverhältnis (IRR) über ein größeres Altersintervall ist niedriger
als das der neuseeländischen Vergleichsgruppe (IRR=0.72 im Alter von 5-17
Jahren) und das der Vergleichsgruppe aus Berlin Buch (IRR=0,93 im Alter von
5-14 Jahren). Von allen Prädiktoren hat bei der multivariaten Analyse das CrP
einen höchst signifikanten Einfluss auf die Frakturprävalenz. Die Patienten
mit einem höheren mittleren CrP weisen ein geringeres Frakturrisiko auf als
die Patienten mit niedrigerem CrP. Für die ESG, die Anzahl der betroffenen
Gelenke, die Therapie mit Glukokortikoiden, das Geschlecht, das Alter und die
Krankheitsdauer ergab sich keine signifikante prognostische Stärke. Die
Therapie mit systemischer hochdosierter Glukokortikoidtherapie korrelierte mit
dem mittleren CrP-Wert positiv, erhöhte aber nicht das Frakturrisiko. Auch die
Dauer der GK-Therapie zeigte keinen signifikanten Einfluß. In dieser Studie
wurde zum ersten Mal an einer großen pädiatrischen Patientenzahl mit
rheumatischen Erkrankungen gezeigt, dass sich Frakturen im Vergleich mit
gesunden Kindern nur im Anfangsstadium - insbesondere im Alter von 9 bis 10
Jahren - häufiger ereignen, während es im weiteren Verlauf der Erkrankung zu
keiner erhöhten Frakturprävalenz kommt. Dieses Resultat entstand unter dem
Einfluss allgemeiner Maßnahmen zur Osteoporoseprophylaxe sowie unter
Berücksichtigung gezielter physio- und ergotherapeutischer Behandlungen. Die
eher moderate körperliche Aktivität schützte die Patienten vor einer Zunahme
traumatisch bedingter Frakturen im Pubertätsalter wie es bei gesunden Kindern
durch die vermehrte Teilnahme an Sportaktivitäten zu beobachten ist. Darüber
hinaus sind prospektive klinische Studien zur exakteren Evaluierung des
Einflusses aller bekannten Parameter der Krankheitsaktivität, der Therapie mit
antirheumatischer Basistherapie sowie systemischer Glukokortikoidtherapie und
Maßnahmen der Muskelaktivierung auf den Knochen rheumatisch erkrankter Kinder
notwendig.
de
dc.description.abstract
Juvenile idiopathic arthritis (JIA) is the most frequent rheumatic disease in
childhood and adolescence. Due to muscular hypoplasia, immobility and
glucocorticoid therapy, the risk to develop osteoporosis and eventually
fractures is elevated. The incidence of fractures was analyzed for the
different subgroups of JIA and other pediatric rheumatic diseases and compared
with healthy controls. 421 patients with JIA and 88 pediatric patients with
other rheumatic diseases, treated in a single center, were retrospectively
analyzed. Similar to the control groups, most fractures were observed at the
upper extremities (65,2 %). Spinal cord fractures and fractures of the
proximal femur as typical osteoporosis-induced fractures were observed rarely
(1,5 %). The median fracture-free time was 20 years. The fracture incidence is
comparable to the control groups from New Zealand, Sweden and Germany up to
the age of 8 years. In the age of 9 to 10 years the fracture incidence is
slightly higher than in the control groups. From the age of 11 years, the
fracture incidence is significantly lower than in the control groups. By Cox-
Regression, a lower fracture risk was identified for patients with higher CrP
and treatment with high-dose glucocorticoid. Both covariates were correlated,
however. Duration of glucocorticoid therapy as well as gender, diagnosis and
duration of the illness have no significant influence on the fracture risk.
The results are interpreted as the beneficial impact of novel,
interdisciplinary therapy strategies, which promote better skeletal
development of the pediatric patients. A combination of antirheumatic
medication with osteoporosis prophylaxis, physical therapy, occupational
therapy and moderate physical activity protects the children from deleterious
effects of osteoporosis and hence fractures.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Frakturprävalenz bei Kindern und Jugendlichen mit Juveniler Idiopathischer
Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen
dc.contributor.contact
maren.arndt@freenet.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. D. Felsenberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. E. Schönau
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. H. Mellerowicz
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000012720-1
dc.title.translated
Fracture prevalence in children and adolescents with Juvenile Idiopathic
Arthritis and other rheumatic diseases
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000012720
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006298
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access