dc.contributor.author
Weiss, Deike
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:43:51Z
dc.date.available
2013-10-17T08:04:14.899Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5371
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9570
dc.description.abstract
Patientinnen mit Anorexia nervosa weisen verschiedenste neuroendokrinologische
Veränderungen auf. Unklar ist, wieweit diese vorbestehende oder durch die
Erkrankung verursachte Veränderungen darstellen und inwieweit sie zur
Aufrechterhaltung der Erkrankung beitragen. Neben einem Einfluss auf den
Energiehaushalt des Körpers beeinflusst das von Adipozyten produzierte Hormon
Leptin auch unterschiedliche neuronale Netzwerke. So konnten wir zeigen, dass
Patientinnen mit einem niedrigeren Leptinspiegel ein höheres
Schlankheitsstreben verspürten, von vermehrten sexuellen Problemen berichteten
sowie eine vermehrte Hyperaktivität angaben, auch wenn für den BMI korrigiert
wurde. Somit konnten wir Daten aus früheren klinischen und tierexperimentellen
Studien bestätigen. Hingegen konnten wir bisherige Berichte, welche einen
Zusammenhang zwischen erhöhtem Cortisolspiegel und vermehrter Hyperaktivität
bei diesen Patientinnen darstellten, nicht reproduzieren. Auch das
Opioidsystem spielt eine wichtige Rolle im Ess- und Fütterverhalten.
Zusätzlich nehmen Opioidliganden in Leukozyten eine immunmodulatorische Rolle
ein. Preproenkephalin (ppE) und Proopiomelanocortin (POMC) sind
Vorläuferproteine für zahlreiche Opioidliganden. Entgegen Untersuchungen im
ZNS fand sich in unseren Untersuchungen bezüglich des Enkephalin-
Vorläuferproteins ppE in Leukozyten kein Zusammenhang zu Nahrungsrestriktion
und einem reduzierten Ernährungszustand. Wie im Tiermodell mit Enkephalinen
vorbeschrieben zeigte sich jedoch eine negative Korrelation zu Stress, bei
unseren Patienten in Form zusätzlich berichteter zwanghafter, depressiver oder
ängstlicher Symptome. Denkbar, wenn auch spekulativ, wäre somit ein ppE-
abhängiger Einfluss von psychischem Stress unabhängig vom Ernährungszustand
auf die vorberichteten immunologischen Veränderungen bei Patientinnen mit
Anorexia nervosa. Zudem konnten wir erstmals eine Hochregulation von ppE in
Leukozyten durch Nikotinkonsum zeigen und ergänzen damit bisherige
Untersuchungen in verschiedenen anderen Geweben. Auch Spaltprodukte des POMC
zeigten in früheren Studien eine veränderte Expression bei Patientinnen mit
Anorexia nervosa. In der vorliegenden Untersuchung konnten wir eine vermehrte
Expression von POMC bei untergewichtigen Patientinnen mit Anorexia nervosa,
nicht jedoch bei gewichtsrehabilitierten ehemaligen Patientinnen nachweisen.
Im Gegensatz zu früheren Studien im ZNS fand sich jedoch eine erhöhte
Expression von POMC. Denkbar ist eine Wirkung in der Aufrechterhaltung des
Untergewichtes bei akuter AN oder auch eine kompensatorische Gegenregulation
des peripheren Gewebes. Diese Veränderungen waren bereits nach kurzzeitiger
Gewichtsrehabilitation rückläufig und fanden sich auch bei
Langzeitgewichtsrehabilitierten Patientinnen nicht mehr. Wir gehen daher davon
aus, dass diese Veränderungen Ausdruck der Unterernährung sind und keinem
trait-Marker entsprechend. Die Expression von Hormonen unterliegt unter
anderem einer epigenetischen Regulation. In unseren Untersuchungen fand sich
eine inverse Korrelation zwischen der Promotor-spezifischen DNA-Methylierung
und der POMC-Expression. Mit den vorliegenden Studien konnten wir einzelne
Aspekte im Verständnis neuroendokrinologischer Veränderungen bei Patientinnen
mit Anorexia nervosa näher beleuchten und ergänzen.
de
dc.description.abstract
Patients with anorexia nervosa show neuroendocrine changes compared to healthy
controls. It remains unclear, whether those are preexisting alterations or
caused by the disease and if they contribute to maintain the disease. The
hormone leptin not only influences energy homeostasis but neuronal networks.
We could show that patients with lower leptin lewels show higher drive for
thinness and reported more sexual problems and hyperactivity, even when
adjusted for the BMI. That confirms prior data in patients and animal studies.
On the other hand we could not reproduce prior studies reporting a correlation
between increased cortisol levels and hyperactivity in those patients. The
opioidergic systems plays an important role in feeding. In leucocytes, opioid
ligands are part of immunomodulation. Preproenkephaline (ppE) and
proopiomelanocortin (POMC) are precursors of different opioid ligands.
Contrary to studies in the CNS we could not see a correlation between ppE and
food restriction in leucocytes. On the other hand we saw a negativ correlation
to stress, as it has been discribed in animal studies before. Nicotine consum
resulted in higher ppE levels in leucocytes as it has been shown in different
other tissues. Prior studies reported changes in expression of POMC derived
ligands in patients with anorexia nervosa. We demonstrate an increase in POMC
expression in underweight patients with anorexia nervosa but not in weight-
recovered patients. Those changes were regressive even after short-time
weight-recovery. We state that the increase in POMC expression is a state and
not a trait-marker. Epigenetic regulation influences expression of hormones.
Our study showed an inverse correlation between promotor-specific DNA-
methylation and POMC expression. Our studies amend to the understanding of
neuroendocrine changes in patients with anorexia nervosa.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
anorexia nervosa
dc.subject
preproenkephaline
dc.subject
proopiomelanocortin
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Neuroendokrinologische Veränderungen bei Patientinnen mit Anorexia nervosa
dc.contributor.contact
d.weiss@uke.de
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2013-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000095114-8
dc.title.translated
Neuroendocrine changes in patients with anorexia nevosa
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000095114
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014035
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access