dc.contributor.author
Weber, Martina (geb. Scheinhof)
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:42:37Z
dc.date.available
2010-11-08T13:08:53.606Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5326
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9525
dc.description.abstract
Kopfschmerz ist ein sehr häufig auftretendes Krankheitsbild, das verschiedene
Ausprägungen haben kann. Die Symptome, besonders der chronischen
Kopfschmerzerkrankungen, sind zum Teil so schwerwiegend, dass es zu
erheblichen persönlichen Beeinträchtigungen kommen kann. Die Behandlung
chronischer Kopfschmerzerkrankungen ist sehr schwierig und bereits genutzte
Pharmaka sind oft unzureichend therapeutisch wirksam oder mit unerwünschten
Arzneimittelwirkungen behaftet. Fortführende Untersuchungen zur weiteren
Entwicklung von Kopfschmerzmedikamenten und zur Verbesserung des
Verständnisses der pathophysiologischen Grundlagen sind unabdingbar.
Verschiedene tierexperimentelle Kopfschmerzmodelle wurden in der Vergangenheit
an narkotisierten Tieren durchgeführt. Eine verhaltensbezogene Evaluierung
eines Kopfschmerzmodells ist bisher nicht erfolgt. Ziel dieser Arbeit war der
Nachweis, dass Ratten meningealen Schmerz empfinden können und dadurch
Veränderungen des Verhaltens hervorgerufen werden. Dazu wurde ein bereits
etabliertes Kopfschmerzmodell so modifiziert, dass es zur Erforschung
chronischen Kopf-schmerzes an der wachen Ratte verwendet werden kann. Es
wurden Verhaltensparameter zur Beobachtung ausgewählt, die eine gute
Vergleichbarkeit zu jenen Symptomen zulassen, die beim Menschen im Zuge einer
Migräneattacke zu beobachten sind und die aufgrund vieler vorangegangener
Untersuchungen gute Bewertungskriterien für das Krankheitsverhalten bei der
Ratte liefern. Die wesentlichen Beobachtungsschwerpunkte im Rahmen der hier
durchgeführten Untersuchungen waren die Beobachtung des explorativen
Verhaltens, die Lokomotion und verschiedene Aspekte des Freßverhaltens. Eine
reduzierte Aktivität und eine verminderte Futteraufnahme der Ratten, die auch
symptomatisch bei der Migräneattacke des Menschen sind, wurden als
Beeinträchtigung gewertet. Die im Rahmen dieser Arbeit erbrachten Ergebnisse
zeigen eindeutig, dass es nach der Behandlung der Dura mater mit Interleukin-
1ß oder Capsaicin zu einer anhaltenden aber reversiblen Beeinträchtigung des
Verhaltens von Ratten kommt. Interessanterweise kann eine generelle Reduktion
der Futteraufnahme beobachtet werden, die Verminderung der Aufnahme einer
süßen Belohnung allerdings war in keiner der Gruppen zu verzeichnen. Trotz des
beobachteten Krankheitsverhaltens scheinen die Tiere für angebotene
Belohnungen weiterhin empfänglich zu sein, was auf eine geringere
Beeinträchtigung des motivierten Verhaltens hindeutet. Weiterhin konnte eine
Reduktion der Exploration im Open Field, der mit Interleukin (und Capsaicin)
behandelten Tiere festgestellt werden. Die Auswertung der motorischen
Aktivität im Heimatkäfig zeigte eine noch weit in die Nachtperiode andauernde
Beeinträchtigung der mit Interleukin-1ß oder Capsaicin behandelten Tiere. Bei
allen drei Verhaltensversuchen der Gruppe, die zum Teil mit Capsaicin
behandelt wurde, waren Abweichungen im Verhalten aller Tiere, bei denen kurz
vor den Versuchen eine Kammermanipulation stattfand, während der 1. Stunde zu
verzeichnen. Dies kann man als generelle Einflussnahme auf das Verhalten
werten. Trotzdem war eine Wirkung des Capsaicin auch noch später zu
verzeichnen, die bei den mit isotoner Kochsalzlösung behan-delten Tieren nicht
mehr zu finden war. In folgenden Versuchen wäre eine längere Rekonva-leszenz
nach der Kammermanipulation ratsam. Zur Verbesserung der Validierung dieses
Kopfschmerzmodelles wäre der Einsatz mit z.B. Zytokin-Antagonisten, Vanilloid-
Rezeptor-Antagonisten oder einem Migränepharmakon wie Triptanen denkbar, die
eine Aufhebung oder Verminderung der Verhaltensänderung herbei-führen sollten.
Die Ergebnisse dieser auf das Verhalten von Ratten gestützten Arbeit, weisen
auf eine gute „face validity“ des hier angewendeten Kopfschmerzmodelles hin.
de
dc.description.abstract
Headaches are a common medical condition and can take various forms. The
symptoms, especially those resulting from chronic type headaches, can be so
intense as to result in considerable personal limitation. The treatment of
chronic headaches is very complicated and current pharmaceutical products
often have insufficient therapeutic effects or are associated with adverse
drug reactions. Further investigations are vital in order to develop better
treatments and to improve under-standing of the pathophysiological principles
that give rise to chronic headaches. In the past various experimental models
have been carried out on anaesthetised animals. However an evaluation of rat
behaviour associated with the various headache models has not yet been
conducted. The aim of this dissertation is to show that rats can experience
meningeal pain which can result in changes to their behavioural patterns. A
previously established headache model has been modified in such a way as to
allow research on chronic headaches in rats without the use of narcotics. The
behavioural parameters used in the study were chosen based on two criteria 1)
they should allow for a comparison of the symptoms that result from a migraine
attack in humans and rats and 2) they should have well established evaluation
criteria for the animals. Emphasis was placed on explorative behaviour, motor
locomotion and various aspects of feeding behaviour. A reduction in physical
activity and reduced food intake (symptoms also observed in humans during the
course of a migraine attack) were assessed as a sickness-related impairment.
During the course of this investigation it was shown that local administration
of Interleukin-1ß or Capsaicin to the dura mater resulted in a reversible
behavioural patterns in the animals. It was also shown that groups of sick
animals tended to reduce their general food intake; however, there was no
reduced consumption of sweet rewards. Despite behaviour associated with
sickness the observed animals continued to react positively to the food
rewards offered to them. Also noted was a reduction in exploration tendencies
in the open field of animals treated with Interleukin-1ß (and Capsaicin).
Furthermore evaluation during the nocturnal period of animals housed in their
home cages demonstrated the long lasting effect of Interleukin-1ß and
Capsaicin on motoric activity. One particular group of animals which were
partly treated with Capsaicin and had experi-enced chamber manipulation
shortly before the start of the investigation showed deviations in all three
behavioural tests. Despite this the effect of Capsaicin treatment could still
be ob-served at later time points. This was not the case with animals which
had been administered a saline solution. In future investigations it may be
necessary to allow the animals a longer period of convalescence following any
manipulation of the chamber. In order to improve the face validity of the
headache model the use of a Cytokine-antagonist, a Vanilloid receptor
antagonist or an antimigraine drug such as the Triptans might be necessary to
eliminate or to reduce the behavioural changes induced by meningeal
stimulation. The results of the behavioural responses of the rats observed
during our investigations give credence to the validity of the headache model
evaluated in this dissertation.
en
dc.format.extent
V, 123 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Verhaltensbiologische Aspekte in einem experimentellen Kopfschmerzmodell
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. André Rex
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Fink
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Uwe Reuter
dc.date.accepted
2010-06-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000019620-2
dc.title.translated
Ethological aspects in an animal model of headache
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000019620
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008478
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access