dc.contributor.author
Mayer, Christine
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:40:13Z
dc.date.available
2006-05-18T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5308
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9507
dc.description
Deckblatt-Impressum
persönlicher Dank
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
Literaturübersicht
Material und Methoden
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Danksagung
Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
Die Nahrungsaufnahme steht in enger Beziehung zum Ernährungsstatus des
Organismus, welcher durch die Verfügbarkeit von Energie, unter anderem in Form
von Glukose, charakterisiert ist. Es ist seit langem bekannt, dass ein Abfall
des Blutglukosespiegels ein wirksamer Auslöser von Nahrungsaufnahme ist.
Dagegen ist bisher nur wenig bekannt über Nahrungsaufnahme bedingte Änderungen
zerebraler Glukosekonzentrationen. Im Hypothalamus und im Hirnstamm sind
Neurone lokalisiert, die auf Schwankungen des extrazellulären zerebralen
Glukosespiegels mit einer Änderung der Frequenz ihres Aktionspotentials
reagieren. Interessanterweise sind diese Neurone eng mit weiteren
hypothalamischen Kerngebieten verknüpft, welche an der Kontrolle von
Nahrungsaufnahme beteiligt sind. Die Fähigkeit dieser Neurone auf sich
ändernde extrazelluläre Glukosekonzentrationen zu reagieren, wurde kürzlich im
Zusammenhang mit der Initiierung der Nahrungsaufnahme diskutiert. Das Ziel der
vorliegenden in vivo Mikrodialysestudie war es, Änderungen der extrazellulären
Glukosekonzentrationen im VMH von Ratten in Abhängigkeit von der
Nahrungsaufnahme zu untersuchen. Hierfür wurden zunächst die absoluten
Glukosekonzentrationen im VMH nichtfutterdeprivierter und futterdeprivierter
Ratten mittels der ZNF-Mikrodialyse bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass die
extrazellulären Glukosekonzentrationen im VMH nichtfutterdeprivierter Ratten
höher sind (1,43 mM), als bei Ratten nach einer vorausgegangenen 24-stündigen
Futterdeprivation (0,94 mM). Ergänzend dazu wurden an nichtfutterdeprivierten
Vergleichstieren die Blutglukosekonzentrationen bestimmt und mit den absoluten
Glukosekonzentrationen im VMH verglichen. Wie erwartet sind die
Konzentrationen von Glukose im Blut der Vergleichstiere deutlich höher als die
extrazellulären Glukosekonzentrationen im VMH der Versuchstiere. Um den
Einfluss von Nahrungsaufnahme auf den Verlauf hypothalamischer
Glukosekonzentrationen zu untersuchen, wurden die relativen Änderungen des
Konzentrationsverlaufes von Glukose im VMH im Vergleich zu einem
Ausgangsniveau (Basislinie) bestimmt. Dafür erfolgten die Experimente unter
verschiedenen Fütterungsbedingungen (mit Futter/ohne Futter) und in
Abhängigkeit vom Fütterungsstatus (nicht-futterdepriviert/futterdepriviert).
Da Ratten vorwiegend nachtaktiv sind, wurden die Experimente unter
Berücksichtigung des natürlichen Tag-/Nachtrhythmus der Tiere durchgeführt.
Die Versuche begannen 90 Minuten vor und endeten 120 Minuten nach Beginn der
Dunkelphase. Während die Untersuchungen des Zeitraumes vor Beginn der
Nahrungsaufnahme nur geringfügige Hinweise auf Veränderungen des
Konzentrationsverlaufes von Glukose im VMH liefern, belegen die Ergebnisse
dieser Studie eindeutig, dass die extrazellulären Glukosekonzentrationen im
VMH von Ratten nach Nahrungsaufnahme signifikant ansteigen und dieser Anstieg
durch eine vorausgegangene Futterdeprivation noch verstärkt werden kann.
Interessant ist hierbei, dass der beobachtete nahrungsbezogene Anstieg in
keinem linearen Bezug zu der von den Tieren aufgenommenen Futtermenge steht.
Weiterhin wurde verglichen, ob und inwiefern sich in Abhängigkeit von der
Nahrungsaufnahme Veränderungen der hypothalamischen Glukosekonzentrationen vom
Verlauf des Blutglukosespiegels unterscheiden. Im Vergleich zu dem deutlichen
und raschen Anstieg von Glukose im VMH von Ratten nach Nahrungsaufnahme,
treten bei Vergleichstieren im selben Zeitraum keine signifikanten
Veränderungen der Blutkonzentrationen von Glukose auf. Zusätzlich wurden im
Rahmen dieser Arbeit Änderungen im Konzentrationsverlauf von extrazellulärem
Laktat im VMH untersucht, da dieses Substrat in einem engen Zusammenhang zum
Glukosestoffwechsel steht. Unabhängig von dem Fütterungsstatus und von der
Futterverfügbarkeit zeigte der Konzentrationsverlauf extrazellulären Laktats
im VMH über den gesamten Versuchszeitraum einen deutlichen Anstieg im
Vergleich zur Basislinie. Wie bei Glukose steht auch hier der Anstieg bei den
Ratten mit Futter in keinem linearen Zusammenhang mit der aufgenommenen
Futtermenge. Das Laktat/Pyruvat-Verhältnis dagegen, zeigte über den gesamten
Versuchszeitraum keine signifikante Änderung im Vergleich zur Basislinie.
Insgesamt konnte anhand der vorliegenden Mikrodialysestudie erstmals ein
Zusammenhang zwischen den Glukosekonzentrationen im VMH und der
Nahrungsaufnahme demonstriert werden. Nach Beginn der Nahrungsaufnahme zeigte
sich ein deutlicher Anstieg der Glukosekonzentration, der durch eine
vorausgegangene Futterdeprivation noch verstärkt werden konnte. Während bisher
zahlreiche in vitro Studien belegen, dass Änderungen der extrazellulären
Glukosekonzentrationen die Aktivität bestimmter Neuronenpopulationen im VMH
beeinflussen können, konnte hier durch eine in vivo Studie nachgewiesen
werden, dass derartige Konzentrationsänderungen unter physiologischen
Bedingungen tatsächlich auftreten. Die Unterschiede zwischen nicht-
futterdeprivierten und futterdeprivierten Ratten weisen darauf hin, dass
zwischen dem Ernährungsstatus und dem Anstieg extrazellulärer Glukose im VMH
nach Nahrungsaufnahme ein Zusammenhang besteht. Diskutiert wird hier die
Beteiligung adaptiver Mechanismen des zerebralen Glukosetransportes an sich
ändernde nutritive Bedingungen. Denkbar sind ebenfalls kompensatorische
Maßnahmen des Gehirns, beispielsweise in Form von einer Entspeicherung
zerebraler Glykogenreserven. Die Ergebnisse deuten außerdem an, dass sich der
Konzentrationsverlauf extrazellulärer Glukose im Gehirn nicht in gleicher
Weise wie die Blutglukosekonzentration ändert. Das spricht für eine
Entkopplung der zerebralen Regulationsmechanismen von der Peripherie, um bei
einer drohenden energetischen Unterversorgung primär die Glukoseversorgung des
Gehirns zu sichern. Die Zusammenhänge zwischen Nahrungsaufnahme, zerebralen
Glukosekonzentrationen und den beteiligten Mechanismen und deren
physiologische Bedeutung erscheinen äußerst komplex. Die physiologische
Bedeutung der in dieser Studie nachgewiesenen Änderung hypothalamischer
Glukosekonzentrationen könnte in der Beeinflussung neuronaler Genexpression
sowohl von orexigenen als auch von anorexigenen Faktoren liegen. Derartige
Effekte sind bereits unter in vitro Bedingungen nachgewiesen worden.
de
dc.description.abstract
Food intake is related to the nutritional state of the organism, which is
characterized by the availability of energy, partly in form of glucose. It is
known for decades that a fall in blood glucose level is a potent stimulus to
initiate food intake, but little is known so far about feeding related changes
in brain glucose concentrations. There are neurons in the hypothalamus and in
the brain stem, which change their action potential frequency in response to
changes in ambient extracellular glucose concentrations. Interestingly, these
neurons are linked to other hypothalamic structures, which are involved in the
control of food intake. The ability of neurons to response to changing local
glucose concentrations has been discussed recently with regard to the control
of ingestive behavior. The aim of the present in vivo microdialysis study was
to describe the relation between feeding and changes in glucose concentrations
in the VMH of rats. First, the method of ZNF microdialysis was used to
evaluate interstitial glucose concentrations in VMH under baseline conditions,
both in food deprived and non-deprived rats. The results demonstrate that in
fed animals absolute glucose levels in the VMH are higher (1,43 mM) compared
to rats after a 24-h food deprivation (0,94 mM). Additionally, a control group
of non-deprived rats was used to measure blood glucose in order to compare VMH
and blood glucose concentrations. As expected blood glucose concentration in
control rats was significantly higher compared to interstitial glucose
concentration observed in the VMH of non-deprived rats. To examine whether
feeding influences hypothalamic glucose, changes of glucose concentration over
time were determined relative to a baseline. Experiments were conducted in
relation to both, nutritional state (food deprived rats / non-deprived rats)
and feeding conditions throughout the experiment (free feeding rats / rats
without access to food). The experimental design took into account that rats
are mainly nocturnal animals and start to feed shortly after beginning of the
dark phase. Therefore, experiments enclosed light and dark phase. Sampling of
microdialysates started 90 Minutes before and ended 120 Minutes after
beginning of the dark phase of the experiment. Whereas no significant
alterations in VMH glucose concentration before meal initiation were observed
in the light phase of the experiment, the results of this microdialysis study
show clearly that glucose level in the VMH of rats increase significantly in
relation to food intake. The data demonstrate that food intake following a
24-h food deprivation further augments this increase as compared to non-
deprived conditions. However, food related increase in VMH glucose does not
correlate with the individual amount of food intake. In addition, feeding
related changes in VMH glucose and blood glucose over time have been compared.
Whereas hypothalamic glucose increased significantly during feeding, blood
glucose concentrations of free feeding control animals did not change
significantly over the same experimental period. Since lactate is closely
linked to glucose metabolism, alterations in interstitial lactate
concentrations in the VMH were examined. Independent of both, nutritional
state and feeding conditions, hypothalamic lactate level in the VMH of rats
increased significantly compared to baseline over the whole time of the
experiment. As with glucose, the increase in interstitial lactate in the VMH
of free feeding rats did not correlate with meal size. In contrast, lactate
/pyruvate-ratio did not change significantly compared to baseline over the
time of the experiment. In conclusion, the present study shows for the first
time that ventromedial hypothalamic glucose concentrations increase with food
intake. After meal initiation a significant increase in glucose was observed,
which could be intensified by a preceding food deprivation. Although numerous
in vitro studies have demonstrated that changes in ambient extracellular
glucose concentrations influence the action potential frequency of
hypothalamic neurons, the present in vivo microdialysis study provides
evidence that such changes actually occur under physiological conditions.
Results further indicate that the feeding related increase in VMH glucose
depends on the nutritional state of the organism. Adaptive adjustments of
brain glucose transporters to a changing nutritional status or/and
compensatory responses of the brain, e.g. mobilization of brain glycogen
reserves to sustain cerebral function, may possibly be involved. The data
further indicate that feeding related alterations in cerebral glucose
concentration over time do not parallel changes in blood glucose level. This
is evidence to suggest that mechanisms regulating glucose supply in the brain
are dissociated from that in the periphery, possibly to ensure predominantly
glucose supply of the brain when energy levels are diminished. The nature of
the relation between food intake, hypothalamic glucose concentrations and
involved regulatory mechanisms as well as their physiological importance
appears to be complex. The present study demonstrates that changes in
hypothalamic glucose concentrations occur in relation to food intake. One of
the mechanisms by which brain glucose acts on feeding behavior could be by
inducing gene expression of both, orexigenic and anorexigenic peptides, as
suggested by in vitro studies. It was important, therefore, to demonstrate
with the present study that hypothalamic glucose changes in relation to
feeding under in vivo conditions.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
ventromedial hypothalamus
dc.subject
feeding lactate
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Hypothalamische Glukose und Nahrungsaufnahme
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Jörg-Peter Voigt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Gerd Schlenker
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Annette Schürmann
dc.date.accepted
2006-02-10
dc.date.embargoEnd
2006-05-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002059-6
dc.title.subtitle
eine Mikrodialysestudie
dc.title.translated
Hypothalamic glucose and food intake
en
dc.title.translatedsubtitle
a microdialysis study
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000002059
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http://www.diss.fu-berlin.de/2006/291/
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FUDISS_derivate_000000002059
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