Aufgrund der Tatsache, dass sich viele männliche erwachsene Patienten mit Andrenogenitalem Syndrom (AGS) häufig den Nachfolgeuntersuchungen entziehen, sind nur wenige Daten zum Therapiemanagement und zur Fertilitätsproblematik bei dieser Patientengruppe vorhanden. Im Rahmen einer klinisch prospektiven HALMA-Studie wurden diese Schwerpunkte untersucht und in der vorliegenden Doktorarbeit dargestellt. In unserer Studie wurde gezeigt, dass die männlichen AGS-Patienten mit normalem AD/T-Quotienten (<0,2) einen im Rahmen vom GnRH- Stimulationstest erhöhten FSH- und LH-Anstieg aufwiesen. Wir stellten außerdem fest, dass die Patienten mit dem AD/T-Quotienten <0,2 signifikant (p<0,05) häufiger mit Dexamethason therapiert wurden. Dies lässt vermuten, dass Dexamethason eine im Vergleich zu den anderen Glukokortikoiden deutlich stärkere Wirkung auf die gonadale Achse ausüben kann. Im Rahmen unserer Studie ließ sich ein herabgesetztes psychosexuelles und körperliches Befinden unserer Patienten beobachten. Die festgestellte negative Korrelation (r=-0,306) zwischen Androstendion und dem sexuellen Verlangen deutet an, dass das sexuelle Interesse bei den Patienten mit einer unzureichend eingestellten hormonellen Therapie deutlich niedriger wird. Diese Tatsache kann möglicherweise zur Einschränkung von Fertilität bei den männlichen erwachsenen AGS-Patienten beitragen.
Based on the facts that many adult male patients with congenital adrenal hyperplasia (CAH) frequently withdrew the follow-up examination, there is only little data available on therapy management and on fertility issues of this patient group. In the scope of a clinical prospective HALMA-study, this key aspect was examined and presented in the following doctoral thesis. It was shown in our study that male CAH patients with normal AD/T-ratio (<0.2) exhibit increased FSH and LH rises with the GnRH testing. We furthermore determined that the patients with AD/T-ratio <0.2 were treated significantly (p<0.05) more frequently with dexamethasone. This hypothesizes that dexamethasone can exert a clearly stronger effect on the gonadal axis in comparison to the other glucocorticoids. In line with our study, reduced psychosexual and physical health of our patients were observed. The determined negative correlation (r=-0.306) between androstenedione and the sexual drive indicated that the sexual interests of the patients with insufficient hormonal therapy will be considerably less. These facts can possibly contribute to a reduction of fertility in adult male CAH patients.