dc.contributor.author
Lehnert, Ron
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:38:42Z
dc.date.available
2009-07-14T06:32:01.337Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5272
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9471
dc.description.abstract
Das Schädelhirntrauma (SHT) ist ein Hauptgrund für Morbidität und Mortalität
bei Kindern und Erwachsenen. Im Jahr 2005 wurden allein in Deutschland über
300.000 Patienten mit Kopfverletzungen aus dem Krankenhaus entlassen, wobei
die Gruppe der unter 15-Jährigen mit 30% überproportional vertreten ist. Im
Vergleich zum erwachsenen Gehirn ist das sich entwickelnde kindliche Gehirn
besonders anfällig für Störungen, da die diffizilen Schritte der strukturellen
Hirnentwicklung beim Menschen bis hin zur Adoleszens ablaufen und
fehleranfällig sind. Nach bisherigen Ergebnissen führen SHT zu einer
sofortigen primären Schädigung und zu einer sekundären, verzögerten
Schädigung. Für die Therapie des SHT stehen pharmakologische,
neurochirurgische sowie physio- und psychotherapeutische
Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Um Einblick in die molekularen
Mechanismen zu erhalten, welche durch ein frühkindliches SHT beeinflusst
werden, untersuchten wir mittels eines Tiermodelles die subakuten
Proteinveränderungen 12 Stunden nach SHT. Ein mechanisches Hirntrauma wurde
mittels einer stereotaktischen Trauma-Apparatur bei sieben Tage alten (P7)
Mäusen gesetzt, die Tiere 12 Stunden nach Trauma dekapitiert und die Proteine
aus den entnommenen Gehirnhälften anhand standardisierter Protokolle
extrahiert. Mithilfe der zweidimensionalen Großgelelektrophorese (2-DE) konnte
eine Auflösung von bis zu 6000 Proteinspots erreicht werden. Anschließend
wurden die 2-DE Gele visuell sowie computergestützt ausgewertet und
reproduzierbare mengenmäßige Veränderungen mittels LC/ESI-MS und MS/MS
analysiert. Dieses Verfahren wird als „Peptide Mass Fingerprinting“
(Peptidmassenfingerabdruck) bezeichnet. Die ermittelten Massenspektra konnten
mithilfe entsprechender Datenbanken 18 kartierten Proteinen zugeordnet und
deren Funktion ermittelt werden. Zusätzlich wurde in der Internet-basierten
Applikation Ingenuity Pathway Analysis ein Netzwerk generiert, das darstellt,
welche weiteren Proteine mit den identifizierten Proteinen verbunden sind. Es
wurden sieben Tage alte (P7) Mausgehirne untersucht, die Analysen beschränkten
sich auf die ipsilateral zum Kontussionsherd befindliche Hirnhälfte. Der
Vergleich der Gehirnproteome der Trauma- und Kontrolltiere zeigte als Antwort
auf ein SHT reproduzierbare Veränderungen der Intensität von 18 Proteinen. Die
quantitativen Veränderungen des redoxregulierenden Proteins Peroxiredoxin 6
(Prdx6), des Dj-1 Proteins (Dj1), des stressinduzierten Phosphoproteins 1
(Sti1), des Hitzeschockproteins 84 (Hsp84) und der Metallopeptidase
zytosolische nichtspezifische Dipeptidase 2 (Cndp2) deuten darauf hin, dass
SHT zu Apoptose, Inflammation und oxidativem Stress führt. Des Weiteren
dysreguliert ein SHT Proteine der neuronalen Migration als auch der axonalen
und dendritischen Aussprossung, wie Ras-verwandtes nukleäres Protein (Ran),
Collapsin Response Mediator Protein 2 (Crmp2) und seine Isoformen sowie
Armadillo Repeat Containing 6 Protein (Armc6). Die Konzentrationen der
Proteine, die an der Aufrechterhaltung von Zellfunktion und Zellwachstum
beteiligt sind, i.e. Proteasom-Untereinheit Alpha Typ 1 (Psmc2), Proteasom
26S-ATPase Untereinheit (Psmc6), Chaperonin Untereinheit 6a (Cct6A), DEAD/H
(Asp-Glu-Ala-Asp/His) Box Polypeptide 3 (Ddx3) und
Glycerol-3-Phosphatdehydrogenase (Gpd) waren 12 Stunden nach SHT erhöht. Die
Konzentration von Apolipoprotein A-IV Precursor (ApoA4) Protein, welches ein
Hauptbestandteil der High Density Lipoproteine (HDL) und der Chylomikronen
ist, nahm zu. Die Menge der Diphosphomevalonat Decarboxylase (Mvd), welche
eine Rolle bei der Cholesterinbiosynthese spielt, nahm ebenfalls zu. Neben der
direkten Funktion der 12 Stunden nach SHT veränderten 18 Gehirnproteine zeigt
sich bei der Analyse des Proteinnetzwerkes eine deutliche Interaktion mit
anderen Proteinen, die bereits für frühe Veränderungen infolge eines SHT
bekannt sind. Die Ergebnisse stellen dar, wie ein SHT das sich entwickelnde
Säugergehirn auf Proteinebene verändert, was weiterführende Studien zu den
molekularen Pathomechanismen kindlicher SHT und deren Behandlung anregt.
de
dc.description.abstract
Traumatic brain injury (TBI) is a major cause of morbidity and mortality among
children and adolescents. To gain insight into developmental events influenced
by TBI, we analyzed subacute mouse brain proteome changes in a percussion head
trauma model at P7 ipsi- and contralateral to the site of injury. The
comparison of brain proteomes of trauma mice and controls revealed
reproducible changes in the intensity of 18 proteins in response to trauma.
Protein changes detected suggest that TBI leads to apoptosis, inflammation and
oxidative stress. Furthermore, we detected changes in proteins involved in
neuronal migration as well as axonal and dendritic growth and guidance,
suggesting interference of trauma with these developmental events.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Axon arborization
dc.subject
Brain Proteome
dc.subject
Developing brain
dc.subject
Neurodegeneration
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Subakute Proteomveränderungen des sich entwickelnden Gehirns nach
Schädelhirntrauma
dc.contributor.contact
ron.lehnert@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. H. Ikonomidou
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. F. Heppner, Priv.-Doz. Dr. med. R. Bauer
dc.date.accepted
2009-06-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000011053-7
dc.title.translated
Subacute proteome changes following traumatic injury of the developing brain
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000011053
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005874
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access