dc.contributor.author
Zielke, Hendrik
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:35:09Z
dc.date.available
2008-04-28T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5207
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9406
dc.description
Gesamtdissertation
dc.description.abstract
Injizierbare Füllmaterialien werden als fester Bestandteil der ästhetischen
Medizin eingesetzt, um mimische Falten zu mindern und alters oder
erkrankungsbedingte Substanzdefekte der Haut auszugleichen. Im Allgemeinen
gelten die in Deutschland verwendeten CE-zertifizierten Materialien als
sicher. Jedoch können bei allen derartigen Materialien unerwünschte Reaktionen
wie persistierende Erytheme oder Granulome bis hin zu Ulzerationen auftreten.
Über die Häufigkeit sowie mögliche Risikofaktoren für die Ausbildung
derartiger Reaktionen liegen bisher nur wenige Informationen vor. Ziel dieser
Arbeit war es, durch eine systematische Erfassung aller Reaktionen im Raum
Berlin innerhalb eines definierten Zeitraums Daten zu Häufigkeit,
Risikofaktoren und zu produktspezifischen Reaktionsqualitäten zu sammeln und
die Effektivität des bestehenden Meldesystems für unerwünschte Ereignisse über
das BfArM zu untersuchen. Mit Unterstützung der Berliner Ärztekammer wurden
die in Frage kommenden niedergelassenen Fachärzte (Dermatologen, plastische
Chirurgen, MKG-Chirurgen) und Fachkliniken in Berlin identifiziert,
angeschrieben und gebeten, mögliche unerwünschte Reaktionen auf injizierbare
Füllmaterialien zwischen 1999 und 2003 zu melden. Zusätzliche Patienten wurden
aus zwei dermatologischen Praxen außerhalb Berlins rekrutiert. Alle ge-
meldeten Patienten wurden, wenn möglich persönlich, mit Hilfe eines
standardisierten Fragebogens interviewt. Ergänzt wurden diese Daten bei
Verfügbarkeit durch Biopsiebefunde und/oder fotografische Dokumentation. Die
unerwünschten Wirkungen wurden sowohl nach Patienten als auch nach Arealen
deskriptiv ausgewertet. Unter den 264 schriftlich kontaktierten Berliner
Kollegen wurde eine Gesamterfassungsrate von 77,8% erreicht. Insgesamt konnten
56 Patienten (54 weiblich, 2 männlich, 37 Berliner Fälle, 19 externe Fälle,
Alter 47,8 ± 10,5 (Stabw.) Jahre), die mit insgesamt 8 verschiedenen
Füllmaterialien behandelt wurden, erfasst werden. Keiner dieser Fälle war
zuvor dem BfArM gemeldet worden. Nur 5 Patienten wurden im selben Areal mit
mehreren Materialien behandelt. Diese Patienten sowie Patienten, die ein
Präparat erhielten, dass nur einmal in dieser Fallserie verwand wurde (Silikon
n=1, Hyaluronsäure und Dextran n=1, Polyethylen n=1) wurden aus der
deskriptiven Auswertung ausgeschlossen. Insgesamt verblieben 48 von 56
Patienten. Von diesen Patienten erhielten 25 nichtresorbierbare und 23
resorbierbare Materialien. 15 wurden mit Hydroxyethylmethacrylat in
bakterieller Hyaluronsäure (HEMA, Dermalive), 6 mit Polymethylmethacrylat in
bovinem Kollagen (PMMA, Artecoll) und 4 mit Polyacrylamidhydrogel (PAG,
Aquamid) behandelt. Insgesamt wurden bei diesen 48 Patienten 167 Areale
behandelt. In 129 (77,3%) dieser Areale traten unerwünschte Wirkungen auf, pro
Patient durchschnittlich in 3,5 Arealen. Die durchschnittliche Zeit bis zum
Auftreten der unerwünschten Wirkung war 12,2 ± 15,6 (Stabw.) Monate nach der
Injektion, für resorbierbare Materialien 4.9 ± 5.8 (Stabw.) Monate nach
Injektion, 18.3 ± 19.0 (Stabw.) Monate für nichtresorbierbare Füller
(p=0.005). Im Ein-zelnen für PAG 7.0 ± 10.6 Monate, für HEMA 13.7 ± 12.3
Monate und 37.1 ± 25.5 Monate für PMMA. Als unerwünschte Wirkungen wurden
andauernde Schmerzen, Schwellung, Knotenbildung, Pigmentierung, Verfärbungen,
Juckreiz und Erytheme beobachtet. Für fünf verschiedene Substanzklassen
(Hydroxyethylmethacrylat in Hyaluronsäure, Polymethylmethacrylat in Kollagen,
Polyacrylamidhydrogel, Polymilchsäure, Hyaluronsäure) konnten
charakteristische Nebenwirkungsprofile beschrieben werden. Bei den
nichtresorbierbaren Füllmaterialien zeigte sich, dass HEMA eine signifikant
schwerere Granulombildung verursachte (86,8% Median=3) als PMMA (66,7%
Median=2) (p=0.03). Die Knotenbildung bei HEMA ging mit einer stärker
ausgeprägten entzündlichen Begleitreaktion einher (Erythem 52,9 %,
Pigmentation 37,7 %, Schmerz 30,2 %, Schwellung 28,3% der Areale) als bei PMMA
(Erythem 33.3 % und Schwellung 19 %). Das Profil für PAG wies bei einem
weniger häufigen Auftreten von Granulomen (38,9%) vor allem Schmerzen (38,9%),
Verfärbung (38,9%) und Juckreiz (27,8%) als Begleitreaktion auf. Die
verschiedenen resorbierbaren Füllmaterialien unterschieden sich ebenfalls in
ihren Ne-benwirkungsprofilen. Eine einfache Unterteilung in resorbierbare und
nichtresorbierbare Materialien erscheint deshalb nur mit Vorsicht möglich. Bei
der Untersuchung möglicher Risikofaktoren zeigte sich, dass die im Rahmen der
IFS-Pilotstudie gesammelte Datenbasis noch nicht ausreichte, um statistisch
valide Aussagen zu individuellen Risikofaktoren treffen zu können. Durch das
bestehende Meldesystem kann nur ein Teil der auftretenden Nebenwirkungsfälle
erfasst werden. Durch die aktive Erfassung innerhalb der IFS-Studie konnte die
bisher größte Anzahl von Patienten mit unerwünschten Reaktionen auf
injizierbare Füllmaterialien in Deutschland ermittelt werden. Auch diese
Tatsache unterstützt die Fortsetzung des Berliner Registers, da nur so
genügend weitere Patienten rekrutiert werden können, um weitere Ein-sicht in
Risikofaktoren, Klinik und auch Therapie der teilweise dramatischen
verlaufenden unerwünschten Reaktionen auf injizierbare Füllmaterialien zu
erhalten.
de
dc.description.abstract
Background Injectable fillers are widely used in Aesthetic Medicine. Although
most materials are considered to be safe, adverse events occur and can be
difficult to treat. Our knowledge on frequency and potential risk factors is
limited. We report on the results of the IFS-Study, a partly population based
case series with the aim to describe adverse reactions to these substances.
Methods Dermatologists, plastic surgeons and maxillo-facial surgeons in Berlin
were asked to report patients with adverse reactions to injectable filler
substances. Additional cases were obtained from a private practice in Munich.
A standardized questionnaire was used to assess all data. Adverse reactions
were evaluated by patient as well as area treated. All data was analyzed by
descriptive measures. Results 56 patients (age 48 ± 11.2 (sd) years) who had
been treated with 9 different fillers were assessed. In 48 patients treated
with only one filler 167 areas had been treated. In 129 (77.3%) areas adverse
reactions occurred. Mean time until adverse reaction was 12.2 ± 15.6 (sd)
months after injection. Adverse reactions to biodegradable fillers occurred
after 4.9 ± 5.8 (sd) months, reactions to non-biodegradable fillers after 18.3
± 19.0 (sd) months (p=0.005). As adverse events continuing pain, swelling,
nodules, pigmentation, abscedation and erythema were found. For five different
substance classes characteristic side effect profiles could be described.
Conclusion Adverse reactions can be documented for all injectable fillers.
Time until reaction as well as type of reaction, however, vary between
different fillers. Further research is necessary to evaluate potential risk
factors.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
aesthetic dermatology injectable permanent fillers
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Unerwünschte Wirkungen auf nichtresorbierbare injizierbare Füllmaterialien in
der ästhetischen Dermatologie - Ergebnisse der Injectable-Filler-Safety-Study
dc.contributor.firstReferee
Herr Prof. Dr. med. Berthold Rzany Sc.M.
dc.contributor.furtherReferee
Frau Prof. Dr. med. Martina Kerscher
dc.contributor.furtherReferee
Herr Prof. Dr. med. Rolf-Markus Szeimies
dc.date.accepted
2008-04-24
dc.date.embargoEnd
2007-07-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003702-2
dc.title.translated
Adverse Effects of Non-Biodegradable Injectable Fillers in Aesthetic
Dermatology - Results of the Injectable-Filler-Safety-Study
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000003702
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2008/290/
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