Die Auswirkungen von L-Dopa auf nicht-deklarative und deklarative Gedächtnisprozesse

Abstract

Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, das Wissen über die Bedeutung von L-Dopa für das Langzeitgedächtnis zu erweitern. Vor dem Hintergrund, dass Parkinson- Patienten unter einem nigrostriatalem Dopaminmangel leiden und Defizite im nicht-deklarativen Gedächtnis aufweisen und ins Besondere das Striatum in nicht-deklarative Gedächtnisprozesse eingebunden ist, war die Haupthypothese, dass durch die L-Dopa-Therapie nicht- deklarative Gedächtnisleistungen bei Parkinson-Patienten positiv beeinflusst werden können. Das deklarative Gedächtnis hingegen, welches eine Funktion des medialen Temporallappensystems ist und unbeeinträchtigt bei Parkinson- Patienten zu sein scheint, wird nicht beeinflusst. Diese Hypothesen wurden durch das „Wettervorhersage-Paradigma“ und zusätzlichen Tests zu Kognition an 20 Parkinson-Patienten mit und ohne L-Dopa, sowie an 20 altersentsprechenden Gesunden ohne Medikation überprüft. Begleitende Testverfahren untersuchten den Affekt vor dem Hintergrund, dass der Affekt Lernprozesse beeinflussen kann. Entgegen der angenommenen Hypothesen beobachteten wir ein intaktes nicht-deklaratives Gedächtnis bei Parkinson-Patienten ohne L-Dopa. Im Kontrast dazu zeigten Parkinson-Patienten mit 200mg L-Dopa ein eingeschränktes nicht- deklaratives Gedächtnis. Parkinson-Patienten ohne L-Dopa waren in der deklarativen Gedächtnisaufgabe schlechter als die Gesunden. Angst- und Depressionsparameter ließen sich bei den Parkinson-Patienten durch die L-Dopa- Gabe verbessern. Die vorliegende Arbeit unterstützt die Annahme einer entscheidenden Rolle von L-Dopa in Langzeitgedächtnis- und affektiven Prozessen.

We aim to assess the role of levodopa in non-declarative and declarative learning. Patients with Parkinson’s disease are known to suffer from striatal dopamine depletion and to be impaired in non- declarative memory tasks. We therefore hypothesized that the intake of levodopa may improve non- declarative learning. Furthermore, as declarative memory is represented in medial temporal lobe structures, we anticipated patients with Parkinson’s disease not to be impaired in declarative tests. We studied 20 Parkinson- patients in both on and off levodopa conditions and age- matched 20 healthy controls without medication via the weather prediction task. Additionally, we assessed the affective states. Contrary to our hypotheses we observed that non- declarative memory is intact in patients with Parkinson’s disease after withdrawal of medication. In contrast, the intake of 200mg levodopa lead to an impaired performance in the non-declarative task. The result of the declarative task without levodopa was worse compared to healthy controls. Affective states improved after the intake of levodopa. We were able to confirm the essential role of levodopa within the long-term memory system and affective status.