dc.contributor.author
Karabulut, Engin
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:32:35Z
dc.date.available
2013-01-16T09:25:32.661Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5141
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9340
dc.description.abstract
Im Rahmen der mehrwertsteuerlichen Verbrauchsbesteuerung offenbart sich die
eminente Bedeutung des Vorsteuerabzugs insbesondere beim grenzüberschreitenden
Handel mit Waren und Dienstleistungen. Der Abzugsmechanismus kann nämlich den
Außenwirtschaftsverkehr vor mehrwertsteuerrechtlich bedingten
Handelshemmnissen bewahren. In der Arbeit wird zunächst der herkömmliche
Begriff der Handelshemmnisse als staatliche Benachteiligungen von
Wirtschaftsleistungen aus dem Ausland rezipiert. Für die Mehrwertbesteuerung
erfährt dieser Begriff jedoch eine Erweiterung. Die mehrwertsteuerlichen
Ungleichbehandlungen können am Maßstab des Bestimmungslandprinzips
nachgewiesen werden. Dieses Prinzip lässt eine Besteuerung nur in dem Land zu,
in dem die jeweilige Leistung verbraucht wird (daher auch
Verbrauchslandprinzip genannt). Gelangt eine wirtschaftliche Leistung aus dem
Ursprungsland in das Bestimmungsland und erhebt das Ursprungsland auf die
„exportierte“ Leistung die Mehrwertsteuer, ist eine Entlastung im Wege eines
Vorsteuerabzugs (oder einer Vorsteuererstattung) vorzusehen. Daher ist der
Begriff der Handelshemmnisse für mehrwertsteuerliche Zwecke um die
Diskriminierung von Wirtschaftsleistungen in das Ausland zu ergänzen. Zur
Vermeidung von Handelshemmnissen muss das Ursprungsland demzufolge materiell
ein unlimitiertes Recht zum Vorsteuerabzug zugestehen und formell die
ungehinderte Ausübung dieses Rechts zulassen. Zugleich ist es dem
Bestimmungsland grundsätzlich verwehrt, die „importierte“ Leistung nur
deswegen einer anderen Mehrwertsteuerbelastung als inländische Leistungen zu
unterwerfen, weil sie aus dem Ausland herrührt. Für den grenzüberschreitenden
Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen EU-Mitgliedstaaten und der Türkei
werden im Mehrwertsteuerrecht der EU bestimmte Restriktionen des
Vorsteuerabzugs festgestellt. In der Türkei ansässige Erbringer oder Empfänger
von steuerpflichtigen Leistungen können einen Abzug der in einem EU-
Mitgliedstaat ausgelösten Vorsteuer in Form der Vorsteuererstattung nur nach
Maßgabe der Richtlinie 86/560/EWG verlangen. In dieser Richtlinie werden den
EU-Mitgliedstaaten allerdings wesentliche (politische) Spielräume zugestanden,
die Vorsteuererstattung an drittlandansässige Steuerpflichtige an Bedingungen,
wie etwa den „Vorbehalt der Gegenseitigkeit“ oder die die Beauftragung eines
Steuervertreters, zu knüpfen. Hinzu kommt der von der Richtlinie angeordnete
Ausschluss der Vorsteuererstattung, wenn der Steuerpflichtige aus der Türkei
bestimmte Finanz- oder Versicherungsumsätze ausführt oder vom jeweiligen
Mitgliedstaat zu bestimmende Ausgaben tätigt. Im Mehrwertsteuerrecht der
Türkei sind beim grenzüberschreitenden Leistungshandel ebenfalls Verkürzungen
des Rechts auf Vorsteuerabzug und der Ausübung dieses Rechts zu Lasten von im
EU-Ausland niedergelassenen Steuerpflichtigen zu konstatieren. Empfangen diese
Steuerpflichtigen Waren oder Dienstleistungen aus der Türkei, die der
Mehrwertsteuer unterworfen sind, ist ein Vorsteuerabzug regelmäßig nicht
zulässig. Ferner unterliegen unionsansässige Steuerpflichtige beim Warenimport
in die Türkei grundsätzlich der türkischen Einfuhrmehrwertsteuer. Eine
Entlastung von dieser Steuer hängt davon ab, ob die Steuerpflichtigen aufgrund
anderer Umsätze Mehrwertsteuern schulden, von denen ein Abzug möglich wäre.
Dies wird nur äußerst selten der Fall sein. Schließlich ist für EU-
Steuerpflichtige, die in der Türkei grenzüberschreitende steuerpflichtige
Umsätze tätigen, keine Vorsteuererstattung vorgesehen, wenn die für bezogene
Eingangsleistungen anfallende Vorsteuer die für die getätigten Umsätze
geschuldete Steuer übersteigt („überschießende Vorsteuerbelastung“).
de
dc.description.abstract
In the context of Value Added Tax (VAT) on consumption, the importance of VAT
deduction is increasing particularly by cross-border trade with goods and
services. That is to say, the mechanism of deduction may prevent the foreign
trade from VAT caused trade barriers. In this work, the conventional concept
of trade barriers is initially clarified as governmental discrimination of
economic sales from abroad. For VAT purposes, this concept takes a
supplementation. The discrimination in terms of VAT can be proven on the basis
of the so-called destination principle. According to this principle, it is
solely admitted taxes to be imposed in that country in which supplied goods or
services are consumed. Therefore, this principle is also called country of
consumption principle. If goods or service have arrived at the country of
destination and are burdened by the country of origin with VAT, this country
should provide for deduction or refund of the levied VAT. Thus, the concept of
trade barriers is to be supplemented by discrimination of economic sales to
foreign countries. Hence, the country of origin has to award the unlimited
right to deduct input VAT and the performance of this right in order to
prevent trade barriers. Additionally, it is generally not allowed to levy
higher taxes on the “imported” sale in the country of destination for the
reason that the sale is originated from abroad. Subsequently, it is discovered
certain restrictions of the VAT deduction concerning cross-border transactions
of goods and services between EU member states and Turkey from the viewpoint
of VAT law in the EU. Residents in Turkey as supplier or receiver of taxable
sales can claim VAT deduction only in accordance to Directive 86/560/EEC. This
Directive concedes essential (political) scope for limitations of VAT
deduction (refund), e.g. “of reciprocity” or the appointment of a tax
representative, to the member states. Furthermore, the VAT refund is
unavoidable excluded by the Directive, if the taxable person from Turkey
supplies particular sales of insurances and financial products or incur some
expenditures determined by the respective EU member state. Pursuant to Turkish
VAT law, it can be stated that there are shortcomings of VAT deduction
detrimental to EU residents with regard to the cross-border trade. If EU
taxable persons receive goods or services from Turkey, which are subject to
VAT, a VAT deduction, on a regular basis, is not permitted. Moreover, taxable
persons from EU, who imports goods to Turkey, are basically obliged to pay
import VAT. The deduction of this tax requires that the taxable person owes
VAT due to other taxable sales in Turkey. The import VAT could be deducted
from this VAT debt. But it is rarely the case that there is that kind of VAT
debt. Finally, EU taxable persons supplying taxable cross-border sales in
Turkey are not eligible to VAT deduction, to the extent that the input VAT on
purchases exceeds the VAT debt on the cross-border sales.
en
dc.format.extent
XIII, 306 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Value Added Tax
dc.subject
cross-border transactions
dc.subject
supply of goods and services
dc.subject
trade barriers
dc.subject
destination principle
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::340 Recht::343 Wehrrecht, Steuerrecht, Wirtschaftsrecht
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::340 Recht::341 Völkerrecht
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::340 Recht::349 Recht einzelner Gebietskörperschaften und Gebiete
dc.title
Der Vorsteuerabzug im Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen EU-
Mitgliedstaaten und der Türkei
dc.contributor.firstReferee
Professor Dr. Markus Heintzen
dc.contributor.furtherReferee
Professor Dr. Andreas Musil
dc.date.accepted
2013-01-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000044810-0
dc.title.translated
The deduction of input VAT relating to transactions of goods and services
between EU member states and Turkey
en
refubium.affiliation
Rechtswissenschaft
de
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FUDISS_thesis_000000044810
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