Hintergrund: Verhaltens-Beobachtungen bei älteren Menschen mit Behinderungen oder mit dementiellen Erkrankungen während einer Intervention mit ausgebildeten Therapiebegleithunden lassen vermuten, dass der Einsatz solcher Hunde unter bestimmten Bedingungen auch das Wohlbefinden von älteren Menschen mit einer geistigen Behinderung verbessern kann. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob sich die Anwesenheit eines Therapiebegleithundes auf die in Mimik, Gestik und Körpersprache sichtbar werdenden Reaktionen der betreuten Personen im Rahmen einer Intervention von 45 Minuten positiv auswirkt und ob eine positive Wirkung mit entsprechender Evidenz validiert werden kann. Methodik: Die Untersuchung wurde mit 16 Menschen mit einer geistigen Behinderung im Alter von 50 bis 75 Jahren durchgeführt. Es fanden 42 Messungen innerhalb von neun Wochen statt, wobei die untersuchten Personen ihre eigene Kontrollgruppe bildeten. Anhand der Auswertung von Videoaufnahmen (13 Items) wurde Kommunikationsfrequenz, Freude, Ärger, Angst, Aufmerksamkeit, Aktivität und Kontaktaufnahme der betreuten Personen gemessen. Ergebnisse: Die Analyse der Ergebnisse zeigte einen positiven signifikanten Effekt auf Kommunikation, Aufmerksamkeit und Äußerungen von Freude während des Einsatzes des Therapiebegleithundes. Weiter zeigte sich, dass fast alle betreuten Personen mit dem eingesetzten Tier Kontakt aufnahmen und Äußerungen von Angst nur in verschwindend geringem Ausmaß gezeigt wurden. Diskussion: Die hier vorgestellten Daten deuten darauf hin, dass durch den Einsatz eines Therapiebegleithundes die Lebensqualität von älteren Menschen mit einer geistigen Behinderung positiv beeinflusst werden kann. Allerdings lässt die geringe Zahl der Probanden und die kurze Dauer der Studie weitere Untersuchungen mit entsprechenden Erweiterungen wünschenswert erscheinen. Trotzdem lassen die beobachteten Verbesserungen durch die eingesetzten Hunde den Schluss zu, dass sie eine große Bereicherung sein können für den Alltag in Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Background: Many observations of the behavior of elderly people with handicaps or demential diseases during an intervention with well trained therapy-dogs lead to the assumption, that the use of such dogs under defined conditions can improve the well-being of elderly people who are mentally challenged. The aim of this study was to examine, if the presence of a therapy-dog has positive effects on visual reactions of the participant shown in facial expression, gesture and body language during an intervention of 45 minutes and if so, if these effects are significant. Method: During a period of nine weeks 16 mentally challenged participants of 50 to 75 years of age were examined by means of 42 taken measurements. The participants themselves served as their own control-group. Communication frequency, happiness, anger, fear, attention, activity and physical contact were rated by evaluating video material (13 items). Results: Analysis of the results showed a positive significant effect on communication, attention and happiness during the intervention with therapy-dogs. An additional result showed that nearly all participants chose to get in contact with the dog and to touch the dog and that fear was only shown in minor extent. Discussion: The discussed results point at a possible improvement in life-quality of mentally challenged people that can be achieved by using therapy-dogs. However the small number of participants and the short- time-study has shown that further investigation with corresponding extension is required. Nevertheless, results lead to the conclusion that the regular presence of therapy-dogs in facilities of care can be a great help and also enrichment for daily routine of mentally challenged people.