dc.contributor.author
Eimers, Meike
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:32:15Z
dc.date.available
2009-06-02T09:00:58.144Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5119
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9318
dc.description.abstract
Progrediente Nephropathien zeichnen sich durch einen langsam fortschreitenden
Funktionsverlust aus, der vor allem mit Proteinurie, arteriellem Hypertonus
und tubulointerstitieller Entzündung verbunden ist. Zu den häufigsten Ursachen
terminaler Niereninsuffizienz zählt die Hypertonie. Unabhängig jedoch von der
Art der glomerulären Primärschädigung entwickelt sich eine
tubulointerstitielle Entzündung mit nachfolgender Fibrose dort, wo proximales
Tubulusepithel mit Proteinen aus dem glomerulären Filtrat überladen wird.
Unklar ist noch, welcher Mechanismus die Proteinrückresorption reguliert. Ziel
der vorliegenden Studie war es, erstmalig die vom Endozytoserezeptor Megalin
vermittelte Rückresorption als möglichen zentralen regulatorischen Mechanismus
bei der Entstehung progredienter Nephropathien zu untersuchen, wofür ein
nierenspezifischer Megalin-Knockout-Mausstamm zur Verfügung stand. Megalin-
defizienten (cre+) und nicht defizienten (cre-), uninephrektomierten Tieren
wurde zweimal im Abstand von 3 Wochen ein 21-day-DOCA-release-pellet
implantiert. Die Tiere erhielten parallel über den gesamten Zeitraum 1%ige
Kochsalzlösung als Trinkwasser. Als Kontrollen wurden ebenfalls Megalin-
defiziente und nicht defiziente Tiere mitgeführt. Über die gesamte
Versuchsdauer wurde per Telemetrie der Blutdruck der Tiere ermittelt.
Wöchentlich wurden Nierenfunktionsparameter aus dem Urin sowie am Versuchsende
aus dem Serum bestimmt. Außerdem wurden eine patho- und immunhistologische
Analyse des Nierengewebes sowie eine Genexpressionsanalyse hinsichtlich
inflammatorischer und fibrotischer Marker durchgeführt. Schwerpunkt der
Untersuchungen mittels des etablierten DOCA-Modells war der Vergleich Megalin-
defizienter und nicht Megalin-defizienter Tiere. 1\. Durch DOCA-Implantation
konnte die erwartete, dauerhaft signifikante Erhöhung des Blutdrucks induziert
werden. Diese erwies sich als Megalin-unabhängig. 2\. DOCA-Behandlung
induzierte, wie erwartet, bei allen Tieren eine Verschlechterung der
Nierenfunktion, welche jedoch nur bei cre-negativen Tieren signifikant abnahm.
Außerdem führte DOCA zu den erwarteten Serumelekrolytverschiebungen. Der
Albumin-Spiegel im Serum war bei allen Tieren der DOCA-Gruppe unabhängig vom
Megalin-Phänotyp signifikant erniedrigt. Parallel dazu entwickelten DOCA-
behandelte Tiere eine signifikante Zunahme der Natrium-, Kalium- und Albumin-
Exkretion bei signifikant gesteigerter Diurese. Megalin-defiziente Phänotypen
zeigten bezüglich aller untersuchten Urin-Parameter tendenziell höhere
Exkretionswerte als nicht defiziente. 3\. DOCA-Behandlung induzierte die für
dieses Modell charakteristische inflammatorische Antwort, die
immunhistologisch durch signifikant erhöhte Infiltration des Nierengewebes mit
Makrophagen und T-Lymphozyten sowie durch eine ausgeprägtere Expression des
proinflammatorischen Zytokins MCP-1 nachgewiesen wurde. In der vorliegenden
Arbeit konnte im DOCA-Modell erstmals gezeigt werden, dass Megalin-Defizienz
in einer signifikant geringer ausgeprägten Entzündungsreaktion resultiert. 4\.
Analog zu den immunhistologischen Ergebnissen konnte per Genexpressionanalyse
der DOCA-behandelten Tiere im Nierengewebe Megalin-defizienter Tiere eine
geringere Aktivierung von MCP-1 und der profibrotischen Marker TGF-ß und
Kollagen III als bei nicht defizienten Tieren nachgewiesen werden. Die
aufgeführten, erstmalig ermittelten Ergebnisse zeigen, dass die Megalin-
vermittelte Proteinendozytose ein wichtiger Mechanismus bei der Entstehung der
tubulären Proteinüberladung, der inflammatorischen Antwort und nachfolgender
Fibrose ist. Die bisherige Therapie chronischer Nierenerkrankungen stellt die
medikamentöse Senkung des Blutdruckes in den Mittelpunkt. Die durch
Einschränkung der Proteinrückresorption nachgewiesene protektive Wirkung einer
verminderten Expression von Megalin auf die Progression chronischer
Nephropathien könnte, eine Eliminierung der mit einer systemischen Blockade
des Rezeptors einhergehenden unerwünschten Wirkungen vorausgesetzt, völlig
neue therapeutische Optionen eröffnen.
de
dc.description.abstract
Background: In progressive nephropathies, overload of tubular cells with
filtered proteins translates glomerular permeability dysfunction into cellular
signals of interstitial inflammation. Megalin-mediated endocytosis of proteins
and further processing by the endocytosis apparatus could be basic
precondition for the following inflammation signals leading to fibrosis.
Blockade of the protein-endocytosis so could preserve the physiological
function and counteract the loss of renal function. However, it is not known
whether Megalin-blockade is protective in progressive renal injury associated
with severe proteinuria. This study therefore examines the role of the
endocytosis-receptor Megalin in progressive nephropathies by confronting
murine Megalin-deficient phenotypes with a model of DOCA-salt-induced
hypertensive nephropathy with progressive interstitial inflammation and
fibrosis. Methods: DOCA-salt hypertensive nephropathy with persistent
proteinuria was induced in Megalin-deficient mice by a two times subcutaneous
implantation of a 50 mg 21-day DOCA-release-pellet in intervals of 3 weeks and
1 % saline given as drinking water. Bloodpressure was telemetrically
controlled all along. Renal damage was evaluated following measure¬ments of
functional parametres and renal histology, which was studied by morphometry
and immunohistochemistry. The expression of proinflammatory, inflammatory and
proliferation markers was quantified by immunohistochemistry and Realtime
Online PCR. Results: DOCA-induced rise of bloodpressure, the extent of
proteinuria and glomerular sclerosis was not different in Megalin-deficient
animals and controls. In contrast, the associated tubulointerstitial injury
consisting of tubular dilatation and atrophy, interstitial infiltration and
fibrosis, was significantly lower in Megalin-deficient phenotypes. Compared to
controls, Megalin-deficient mice showed a significantly reduced amount of
F4/80-positive macro¬phages, T-lymphocytes and monocyte chemoattractant
protein (MCP-1) in interstitial lesions. Proliferation-marker Ki-67 was also
significantly reduced in Megalin-deficient mice. The mRNA expression of MCP-1,
TGF-ß and Collagen III was upregulated in diseased kidneys, but also in
Megalin-deficient mice not as prominent as in diseased controls. Conclusion:
Megalin-deficiency substantially reduced the expression of proinflammatory,
inflammatory and profibrotic markers and the subsequent renal fibrosis in DOCA
murine model of hypertensive nephropathy. These findings support an important
role for Megalin in proteinuric overload of proximal tubular cells and suggest
that Megalin-blockade might be a new therapeutic strategy in progressive
nephropathies.
en
dc.format.extent
VIII, 101 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
kidney diseases
dc.subject
mice glomerulus
dc.subject
histopathology
dc.subject
immunohistochemistry
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Die Rolle des Endozytoserezeptors Megalin (GP330) bei der Pathogenese
progredienter Nephropathien
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. med. vet. Roland Rudolph
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Duska Dragun
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. med. vet. Barbara Kohn
dc.date.accepted
2009-04-06
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000010130-6
dc.title.translated
Endocytosis-receptor Megalin´s role in pathogenesis of progressive
nephropathies
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000010130
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005647
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access