dc.contributor.author
Görner, Stefan
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:29:40Z
dc.date.available
2009-03-20T13:14:03.634Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5103
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9302
dc.description.abstract
Die einseitige Selektion auf hohe Milchleistung in der Milchviehzucht hat
neben einer enormen Milchleistungssteigerung auch zu einer Reihe von
gesundheitlichen Problemen in den Milchviehbeständen geführt. Milchkühe mit
einer hohen Milchleistung weisen gleichzeitig niedrige Insulinspiegel auf.
Insulin nimmt über die Regulation des Glukosestoffwechsels eine zentrale
Stellung in der Metabolitenverteilung für die Milchleistung, Fruchtbarkeit und
Stoffwechselgesundheit ein. Um diesem Trend in der Selektion von Zuchtrindern
entgegenwirken zu können, soll mit Hilfe des Glukosetoleranztests (GTT) das
individuelle Stoffwechselregulationsvermögen der Glukosehomöostase und darüber
der genetisch determinierte Stoffwechseltyp von Zuchttieren bestimmt werden.
Dadurch könnten wertvolle Zusatzinformationen für die Zuchtwertschätzung
gewonnen werden. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Ergebnisse des GTT von
einer Reihe an Faktoren beeinflusst werden. Es bedarf einer Standardisierung
der Testdurchführung, um für das Einzeltier und für den Vergleich einer
Tiergruppe reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. In der vorliegenden,
experimentellen Studie wurden Einflüsse der Fütterung, der Körperkondition und
von akutem Stress auf die Ergebnisse des GTT unter Berücksichtigung der
Faktoren Geschlecht und Alter untersucht. An jeweils sechs Bullen, Ochsen und
Färsen wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten jeweils 23 GTTs
durchgeführt. Die Tiere waren im Durchschnitt zu Untersuchungsbeginn 9,2
Monate und am Versuchsende 14,8 Monate alt. Die Gesamtversuchsperiode von
sechs Monaten wurde in drei sich wiederholende Abschnitte unterteilt. In jedem
Versuchsabschnitt wurde zwischen einer energiereichen (4 - 6 kg Kraftfutter
täglich plus 4 kg Heu) und einer energiearmen (4 kg Heu und Stroh ad libitum
täglich) Fütterung gewechselt. Zusätzlich wurde eine protein- und
energiereiche Ration einer proteinreichen und energiearmen Ration gegenüber
gestellt. Zur Erzeugung von akutem Stress wurden akustischer Stress und Stress
durch Futterneid bzw. Hunger verwendet. Pro Woche wurde ein
Glukosetoleranztest durchgeführt, die Lebendmasse ermittelt und die
Rückenfettdicke gemessen. Die Glukosehalbwertszeit der Bullen ist signifikant
länger im Vergleich zu den Ochsen und Färsen. Zwischen der
Glukosehalbwertszeit von Ochsen und Färsen gibt es keinen signifikanten
Unterschied, jedoch zeigen die Färsen tendenziell die kürzeste
Glukosehalbwertszeit. Das Glukoseflächenäquivalent zeigt keine Unterschiede
zwischen den Geschlechtern und kann deshalb für Vergleiche von GTT-Ergebnissen
zwischen Bullen und Färsen verwendet werden. Die Färsen zeigen erwartungsgemäß
signifikant stärkere Rückenfettdicken als die Bullen und Ochsen. Zwischen
Bullen und Ochsen waren bezüglich der Rückenfettdicke keine signifikanten
Unterschiede nachweisbar. Das Niveau der Energieversorgung beeinflusst das
GTT-¬Ergebnis signifikant. Dieser Fütterungseinfluss wirkt unabhängig vom
Geschlecht gleich¬gerichtet. Eine energiearme Fütterung ist mit signifikant
kürzeren Glukosehalbwerts¬zeiten im Vergleich zu einer energiereichen
Ernährung verbunden. Durch abrupten Wechsel der Ration von energiereich auf
energiearm verkürzt sich die Glukosehalbwertszeit signifikant. Beim Wechsel
von energiearm auf energiereich verlängert sich die Glukosehalbwertszeit
wieder. Bei längerer energiereicher Fütterung verkürzt sich die
Glukosehalbwertszeit nach einigen Wochen wieder. Dieser Effekt wird von einer
gleichzeitigen, sprunghaften Zunahme der Rückenfettdicke begleitet. Die Art
der Fütterung hat somit auch über die Körperkondition einen signifikanten
Einfluss auf die Ergebnisse des GTT. Der Einfluss der Körperkondition auf die
GTT-Ergebnisse steigt mit zunehmender Überkonditionierung. In diesem
Zusammenhang muss zwischen individueller Überkonditionierung und
altersbedingter Verfettung unterschieden werden. Auch ein hoher Proteingehalt
in der Ration beeinflusst die GTT-Ergebnisse. Besonders bei gleichzeitigem
Energiemangel in der Ration kann es zu einem Abfall der basalen
Glukosekonzentration und zu einer Verlängerung der Glukosehalbwertszeit
kommen. Eine Beeinflussung der GTT-Ergebnisse durch akuten Stress kann sich
abhängig vom Zeitpunkt des Auftretens der Stresssituation unterschiedlich
darstellen. Dadurch können untypische Verläufe der Glukosekonzentrationen
während des GTT verursacht werden. Bei Bullen kann akuter Stress die
Glukosehalbwertszeit signifikant verlängern, während sie sich bei Ochsen und
Färsen signifikant verkürzt. Zur Sicherung reproduzierbarer Ergebnisse sind
die zu testenden Jungrinder vor der Testdurchführung bedarfsgerecht
ausbilanziert über einen längeren, mindestens vierwöchigen Zeitraum zu
füttern. Dabei sollte sich die Körperkondition der zu testenden Jungrinder in
body condition score - Noten zwischen 2,5 - 3,5 bewegen. Einseitige Rationen
und drastische Rationswechsel sind zu vermeiden.
de
dc.description.abstract
The partial selection of high milk yield in dairy breeding led to an enormous
increase of milk yield but a series of sanitaryproblems within the dairy
cattle stocks, too. Cows with high milk yield show a low level of insulin.
Insulin occupies a central position in the metabolic arrangement for milk
yield, fertility and metabolism by regulating metabolic arrangements. To
counteract this trend in dairy cattle selection, the glucose-tolerance-test
ought to determine the individual copability of metabolism regulation and with
that to mark the breeding animal´s typ of metabolism. Thereby important
additional information for breeding valuation could be determine but it is
clear that the results of the glucose-tolerance-test are influenced by several
factors. It exists a need for standartisation of the tests to get to
reproducable results for a single animal and a whole group of animals. This
experimaental study examines the influences of of feeding, body condition and
acute stress on the results of the glucose-tolerance-test under consideration
of gender and age. 23 GTT´s have been carried out in a period of six months
with six bulls, six oxen and six heifers. The animals were on average age of
9.2 months in the beginning and 14.8 months in the end of the tests. The whole
period of six months was divided into three perservative phases. Each phase
showed a rotation of feeding between food of high energetic potential (4-6 kg
concentrated feed stuff plus 4 kg hay) and food with a low energy and protein
(4 kg hay ad libitum). Addtionally a ratio with high protein and energy
content rotated with a ratio of low energy and protein. Hunger, jealousy of
food and accustical stress were used to create stress. A weekly determination
of back fat thickness, live weight and a GTT was placed. The bull´s glucose
half-life is significantly more constant than the glucose half-life of oxen
and heifers. The is no significant difference of glucose half-life between
oxen and heifers but heifers showed the affinity of shortest glucose half-
life. The glucose expanse-equivalent showed no difference between the genders
and is therefore not usable for comparison of GTT-results between bulls and
heifers. As expected heifers are significantly fatter than bulls and oxen.
There are no existing differences of the back fat thickness between bulls and
oxen. The energy-supply-level influences the GTT-result significantly. The
influence of feeding acts indipendently rectified from gender. Low energy
feeding shows significant shorter glucose half-life in comparison to a high
energy feeding. The aprupt change of ratio from high to less energy lowered
the glucose half-life significantly. With a change from low to to high energy
ratios showed a decrease of glucose half-life after a few weeks. Along with
this effect goes an excursive increase of the back fat thickness. The way of
feeding influences the results of GTT significantly by using the data of body
condition. The influence of the body condition on the GTT-results rises with
the increase of overconditioning. In this interrelation it is necessary to
differ between overconditioning and age-caused adiposis. A high content of
protein in the ratio influences the GTT-results, too. Especially a
simultanious lack of energy in the ratio leads to a decrease of the basal
glucose concentration and an increase of the glucose half-life. An impact on
the GTT-results by using acute stress turns out to be different and addicted
to the moment of occurence. Thereby an untypical developing of the glucose
concentration in GTT can be caused. With bulls the acute stress significantly
extent the glucose half-life but with oxen and heifers it significantly
decreases. To get reproductable results the animals should be fed well
balanced over at least four weeks before starting the test. Withal the body
condition of the animals should range between mark 2.5 and mark 3.5 of the
body-condition-score. Partial ratios and radical change of the ratio need to
be avoided.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
glucose tolerance test
dc.subject
animal feeding
dc.subject
animal breeding
dc.subject
sex differences
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Experimentelle Untersuchungen zu fütterungsabhängigen Einflussfaktoren auf die
Ergebnisse des Glukosetoleranztests bei Jungbullen, Ochsen und Färsen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. R. Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. L. Panicke
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. H. Martens
dc.date.accepted
2008-07-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009013-3
dc.title.translated
Experimental examination of feeding-based influence on results of the glucose-
tolerance-tests with young bulls, oxen and heifers
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000009013
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006454
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access