dc.contributor.author
Hüttner, Friedrich Joseph
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:28:08Z
dc.date.available
2017-08-11T13:00:16.070Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5071
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9270
dc.description.abstract
Die Förderung der Tiergesundheit ist aus ökonomischen sowie ethischen Aspekten
ein zentrales Anliegen wissenschaftlicher Untersuchungen. In der
Schweineaufzucht ist das Absetzen der Ferkel von der Sau eine besonders
kritische Phase, insbesondere hinsichtlich der Darmgesundheit. Eine
bedarfsüberschreitende Fütterung des Spurenelements Zink erwies sich in
wissenschaftlichen Untersuchungen als wirksam gegen Durchfall nach dem
Absetzen und zeigte positive Auswirkungen auf die Futteraufnahme und die
Gewichtszunahme sowie Einfluss auf die Mukuszusammensetzung im Darm. Der Mukus
wird von Becherzellen produziert und stellt eine wichtige physikalische und
immunologische Barriere vor dem Schleimhautepithel dar. Da bisher keine
Untersuchungen zu Auswirkungen von Zink auf die intestinale Mukusschichtdicke
vorliegen, war das Ziel dieser Arbeit, den Effekt unterschiedlicher
alimentärer Zinkdosen auf die Mukusschichtdicke und die Kryptentiefe der
Schleimhaut im Kolon sowie der Expression verschiedener Peptide des Mukus im
Jejunum und im Kolon von Absetzferkeln zu untersuchen. Die histologische
Darstellung und Quantifizierung des Mukus ist aus methodischer Sicht äußerst
schwierig. Zudem existiert eine Vielzahl von Nachweismethoden, deren Spektrum
von den üblichen histologischen Fixierungsprotokollen bis zu aufwendigen in
vivo-Untersuchungen reicht, sodass eine Vergleichbarkeit der jeweiligen
Ergebnisse nicht uneingeschränkt möglich ist. Vor diesem Hintergrund war die
Etablierung eines optimierten Fixierungs- und Färbeprotokolls zur intestinalen
Mukusschichtdarstellung ein Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Bei den
Versuchstieren handelte es sich um 24 gesunde, früh abgesetzte Ferkel im Alter
vom 25. bis 38. Lebenstag, davon 12 Tiere weiblich und 12 Börge. Die
Säugeperiode betrug im Mittel 25 Tage. Während der Säugeperiode wurde den
Ferkeln kein Ergänzungsfuttermittel angeboten. Die Aufzucht erfolgte in
klimatisierten Ferkelaufzuchtställen (Vollspalten-Flatdeck) mit zwei Ferkeln
je Einzelbucht. Es wurden jeweils acht Ferkel (vier Börge, vier weibliche
Tiere) gleichmäßig auf drei Versuchsgruppen mit und ohne Zulage von Zinkoxid
in unterschiedlichen Dosierungen aufgeteilt (A = 0 mg ZnO/kg Futter, B = 100
mg ZnO/kg Futter, C = 1000 mg ZnO/kg Futter). Die Aufzuchtperiode betrug zwei
Wochen. Hierbei wurden ein Alleinfuttermittel sowie Wasser ad libitum
angeboten. Unmittelbar nach der Tötung der Tiere wurden Proben des mittleren
Jejunums und aszendierenden Kolons entnommen und umgehend physikalisch mittels
flüssigem Stickstoff oder chemisch mittels Methacarn, probeweise auch mittels
Carnoy und Bouin fixiert. Stickstofffixierte Schnitte wurden anschließend mit
einer Hitzeplatte dehydriert. Neben der probeweisen Durchführung von
Direktfärbungen wurden die histologischen Gefrierschnitte in der Regel vor der
Färbung mittels Paraformaldehyddampf (PFA), vierprozentiger neutral
gepufferter Formalinlösung (4%NBF), Ethanol und weiteren Fixationen
postfixiert. Bei der anschließenden Färbung wurden Alcianblau, PAS,
Alcianblau-PAS, Hämatoxylin-Eosin, Astrablau und verschiedene Lektine
verglichen. Die Ermittlung der Mukusschichtdicke erfolgte einerseits über eine
„Zehnpunktemessung“ senkrecht zum Epithel bis zum Darminhalt. Zum anderen
wurde die Mukusfläche durch Bildung eines Polygons als Ganzes berechnet und
die berechnete Fläche durch die Länge der darunter liegenden Schleimhaut
dividiert („Integralmessung“). Anschließend wurde die Auswirkung
unterschiedlicher Zinkdosen im Futter von Absetzferkel auf die Schichtdicke
des Mukus sowie die Kryptentiefe im Kolon untersucht. Darüber hinaus wurden
die Expressionshöhen der mRNA von MUC2, Trefoil factor 3 sowie beta-Defensin 3
mittels qRT-PCR im mittleren Jejunum und im aszendierenden Kolon analysiert.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Gefrierfixierung durch Stickstoff zu einem
zuverlässigen Mukuserhalt führte. Bei Verwendung von Methacarn waren in der
Regel Ablösungen des Darminhalts sowie der Mukusschicht von der Darmwand zu
beobachten. Der Vergleich der Mukusschichtdicke nach Gefrier- oder chemischer
Fixierung ergab keinen Unterschied. Der entscheidende Vorteil der
Gefrierfixierung lag in der überwiegend intakten Schichtung von Darmwand –
Mukus – Darminhalt. Die Postfixation der Gefrierschnitte erwies sich als
notwendig für den Mukuserhalt. Der Vergleich von Ethanol, 4%NBF und PFA als
Postfixationen ergab keinen Unterschied in den gemessenen Mukusschichtdicken.
Dagegen hatte die Auswahl der anschließenden Postfixation einen Einfluss auf
die Mukusdarstellung. PFA zeigte gegenüber Ethanol und 4%NBF eine laminare
Schichtung des Mukus im Kolon, der dem bisherigen Verständnis des Schleims
entspricht. In der anschließenden AB-PAS-Färbung wurde keine Abhängigkeit der
Mukusdicke von unterschiedlichen pH-Werten der Alcianblaulösung nachgewiesen.
Alcianblau pH 2,5-PAS wurde jedoch aufgrund der vollständigen Löslichkeit des
Färbemittels gegenüber Alcianblau pH 0,5-PAS bevorzugt. Auch die Auswertung
der Mukusschichtdicke mittels Zehnpunkte- bzw. Integralmessung ergab keinen
Einfluss auf die Messergebnisse der Mukusschicht. Durch die Bildung eines
Polygons ist die Integralmessung wahrscheinlich mathematisch präziser und
verringert die Gefahr von Ergebnisverzerrungen. Die Parameter für die
favorisierte Methode lassen sich wie folgt definieren: \- Verwendung von
Absetzferkeln bei ad libitum-Fütterung. \- Vorsichtige Probenentnahme
unmittelbar post mortem. \- Verwendung der Gefrierfixierung des intakten
Darmrohres durch Stickstoff, ohne Spülung des Darms oder andere
Gewebepräparationen. \- Schneiden der Proben im Kryostaten und Aufziehen der
Schnitte auf vorgewärmte (50 °C), silanisierte Objektträger. \- Trocknung der
Schnitte auf einer Hitzeplatte (mindestens 30 min bei 50 °C) und anschließende
Postfixation mittels Paraformaldehyddampf für 6 h bei 60 °C im Brutschrank. \-
Färbung der histologischen Schnitte mittels Alcianblau pH 2,5-PAS und
Eindecken mittels Roti-Histokitt. \- Messung und Auswertung der
Mukusschichtdicke mittels „Integralmessung“. Im Jejunum konnte Mukus auf diese
Weise histologisch dargestellt werden. Allerdings war in diesem Darmabschnitt
aufgrund mangelnder Begrenzung durch Chymus keine morphometrische
Schichtdickenmessung möglich. Für weitere Studien am Dünndarm ist die Auswahl
eines anderen Darmsegments oder eine gezielte letztmalige Fütterung zur
Herstellung eines gefüllten Jejunums denkbar. Hinsichtlich der Fütterung
unterschiedlicher Zinkdosen wurde im Kolon kein Einfluss auf die Mukusdicke,
die Kryptentiefe oder die MUC2-Expression nachgewiesen. Bei Betrachtung der
Kryptentiefe als einen Parameter für die Anzahl der Becherzellen bzw. die
MUC2-Expression als einen Parameter für die Aktivität der Becherzellen,
erscheint plausibel, dass die Mukusschichtdicke von unterschiedlichen
Zinkgehalten unbeeinflusst blieb. Die MUC2-Expression im Jejunum sowie die
Expression von Trefoil factor 3 im Jejunum und im Kolon wiesen ebenfalls
keinen Einfluss unterschiedlicher Zinkgehalte im Futter auf. Lediglich die
Expression von beta-Defensin 3 im Jejunum zeigte sich bei hoher Zinkfütterung
tendenziell erhöht. Auffällig ist die hohe Streuung der Messungen innerhalb
der Gruppen. Dieses Ergebnis ist somit eher als zufälliger Effekt der
Messdatenverteilung zu interpretieren. In der vorliegenden Arbeit war der
Mukuserhalt abhängig von der Auswahl des Fixierungsprotokolls. Die Verwendung
der Gefrierfixierung mit anschließender Dehydration auf einer Hitzeplatte
sowie Verwendung von Paraformaldehyddampf als Postfixation führte im Kolon zu
einem zuverlässigen Mukuserhalt und ergab reproduzierbare Ergebnisse.
Chemische Fixierungen wie Methacarn oder Carnoy waren für den Mukuserhalt
nicht geeignet. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit könnten zur Etablierung
eines „Goldstandards“ für die histologische Mukusdarstellung im Kolon von
Schweinen beitragen. Die Auswertung der Fütterung unterschiedlicher Zinkdosen
zeigte keinen Einfluss auf die Mukusschichtdicke im Kolon von Absetzferkeln.
de
dc.description.abstract
Promoting animal health is a central concern in scientific research, for
economical as well as ethical reasons. In pig breeding, the period after
weaning is particularly critical, especially with regard to intestinal health.
Feeding the trace element zinc in amounts above the normally required level
has been proven by scientific studies to be effective in preventing diarrhoea
after weaning and has shown positive effects on food intake and weight gain as
well as an effect on the mucus consistency in the colon. Mucus is produced by
goblet cells and is an important physical and immunological barrier to the
epithelium of mucosa. As there are no studies to date about the effect of zinc
on the thickness of the intestinal mucus layer, the aim of this thesis was to
examine the effects of different alimentary zinc dosages on the mucus layer
thickness, crypt depth of the intestinal mucosa in the colon and the
expression of different mucus peptides in the jejunum and the colon of weaned
piglets. The histological description and quantification of the mucus is very
difficult from a methodological point of view. In addition, there are a large
number of standard protocols ranging from the usual histological fixation
method to complex in vivo studies, so that the various results may not lend
themselves to direct comparison. Therefore, the establishing of an optimised
fixation and staining standard protocol for the intestinal mucus layer was
another focus of this thesis. The test animals were 24 healthy piglets, which
had been weaned early and were between 25 and 38 days old. 12 were female, 12
male. The lactation period was 25 days on average. During the lactation period
the piglets were offered no feed supplements. They were bred in climatized pig
breeding stables with two piglets per bay. Three test groups of eight piglets
(four males, four females each) were formed and given various amounts of zinc
oxide (respectively: A = 0 mg ZnO per kg of feed, B = 100 mg ZnO per kg of
feed, C = 1000 mg ZnO per kg of feed). During the two-week feeding period,
feed and water were offered ad libitum. Immediately after putting the animals
to death, specimens of the middle part of the jejunum and ascending colon were
taken and instantly fixed by means of liquid nitrogen, or chemically by means
of methacarn, and, for test purposes, of Carnoy’s and Bouin’s solutions.
Nitrogen fixed specimens were then dehydrated by means of a heating plate.
Apart from direct staining on a trial basis, the histological frozen sections
were, as a rule, postfixed before the staining using paraformaldehyde vapour
(PFA), a 4% neutrally buffered formalin solution (4%NBF), ethanol, and other
fixations. In the staining, Alcian blue, PAS, Alcian blue/PAS, haematoxylin-
eosin, Astra blue and various lectins were compared. In order to determine the
thickness of the mucus layer, two methods were compared. Firstly, a "ten point
measurement" was performed where the mucus layer thickness between the
epithelium and the colon contents was measured at ten points, vertically to
the epithelial layer. Secondly, the mucus area as a whole was calculated by
forming a polygon and dividing the calculated area by the length of the mucosa
underneath ("calculus / integral measurement"). Subsequently, the effect was
examined which different doses of zinc in the feed of weaned piglets have on
the mucus layer thickness and the crypt depth in the colon. Furthermore, the
expression of MUC2, trefoil factor 3 as well as beta-defensin-3 mRNA were
analysed by means of the reverse transcription quantitative PCR in the middle
section of the jejunum and the ascending colon. The results showed that the
nitrogen freeze fixation resulted in reliable mucus preservation. When using
methacarn, a detachment of the colon contents and the mucus layer from the
intestinal epithelium could generally be observed. The comparison of the mucus
layer thickness after nitrogen or after chemical fixation returned no
differences. The decisive advantage of freeze fixation is the largely intact
layering of: intestinal epithelium - mucus - colon contents. The postfixation
of the freeze specimens proved necessary for the preservation of the mucus.
The comparison of ethanol, 4% NBF and PFA as postfixations showed no
differences between the measured mucus layer thicknesses. However, the choice
of the subsequent postfixation had an effect on the description of the mucus.
Unlike ethanol and 4% NBF, PFA displayed a laminar layering of the mucus in
the colon which corresponds to the hitherto existing understanding of the
mucus. In the subsequent AB-PAS staining, a dependency of the mucus thickness
on the different pH-values of the Alcian blue solution could not be detected.
However, Alcian blue with a pHvalue of 2.5-PAS was preferred to Alcian blue
with a pH-value of 0.5-PAS due to its complete solubility. The evaluation of
the mucus layer thickness by means of the 10 point measurement vs. the
calculus / integral measurement returned no effect either on the measurement
results of the mucus layer. The calculus method based on the polygon is
probably mathematically more precise and reduces the risk of result
distortion. The parameters of the favoured method can be defined as follows:
\- use of weaned piglets with ad libitum feeding \- careful specimen-taking
immediately post mortem \- use of freeze fixation of the intact colon by means
of nitrogen, without rinsing the colon or preparing the tissue in any other
way \- sectioning of specimens in the cryostat and mounting them on silanized
slides preheated to 50°C \- drying of specimens on a heating plate (30 mins
minimum at 50°C) and subsequent postfixation by means of paraformaldehyde
vapour for 6 hours at 60°C in the incubator \- staining of histological
specimens by means of Alcian blue pH 2.5-PAS and covering them with Roti-
Histokit \- measuring and evaluating the mucus layer thickness by means of the
"calculus / integral measurement". In the jejunum, mucus could be described
histologically by use of the favoured method. However, a morphometric layer
thickness measurement was not feasible in this section of the colon because of
interference with chyme. For further studies on the small intestine, the
selection of a different colon segment or a targeted last feed for the purpose
of a filled jejunum are conceivable. Concerning the feeding of different doses
of zinc, there was no effect on the mucus thickness, the crypt depth or the
MUC2 expression. Regarding the crypt depth as a parameter for the number of
goblet cells or the MUC2 expression as a parameter for the activity of the
goblet cells, it seems plausible that the mucus layer thickness remained
unaffected by different zinc contents. The MUC2 expression in the jejunum or
the expression of trefoil factor 3 in the jejunum and the colon were not
affected, either, by different zinc contents in the feed. Only the expression
of beta-defensin-3 in the jejunum appeared tendentiously increased with a high
zinc dosage. There is a striking variance in the measurements within the
groups. As a consequence, this result can be considered as a coincidental
effect of the dispersal of the measured data. In this study, the mucus
preservation proved dependent on the choice of the fixation method. Using
freeze fixation with subsequent dehydration on a heating plate as well as
postfixation by means of paraformaldehyde vapour led to reliable mucus
preservation in the colon with reproducible results. Chemical fixations by
means of methacarn or Carnoy's solution proved unsuitable. These studies might
serve as a contribution to establishing a "Gold Standard" for the histological
description of mucus in the colon of pigs. The analysis of different zinc
dosages in the feed returned no relation to the thickness of the mucus layer
in the colons of weaners. The positive effects of zinc on the quantity of the
secreted mucus may already be exhausted by feeding the normally required
concentration. It is possible that zinc only has an effect on the quality and
thereby the composition of the mucus.
en
dc.format.extent
X, 132 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
intestinal mucosa
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Etablierung eines histologischen Protokolls zur intestinalen Mukusdarstellung
sowie Untersuchungen zum Einfluss unterschiedlicher Zinkaufnahmen auf den
Mukus im Darm von Absetzferkeln
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Zentek
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Johanna Plendl
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Robert Klopfleisch
dc.date.accepted
2017-07-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105241-9
dc.title.translated
Establishing a histological standard protocol for the depiction of intestinal
mucus, and an examination of the influence of different zinc intakes on the
mucus in the intestines of weaned piglets
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000105241
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Mensch und Buch Verlag
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