Ziel der Arbeit: Die Uterusarterienembolisation (UAE) ist eine Therapieoption für Patientinnen mit symptomatischen Leiomyomen des Uterus. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den klinischen Langzeitergebnissen in Bezug auf Symptomkontrolle und Lebensqualität bei Patientinnen nach UAE sowie mit möglichen Faktoren, die Therapieerfolg oder -versagen beeinflussen können. Material und Methoden: 380 Patientinnen wurden von 10/2000 bis 10/2007 behandelt und in die Auswertung einbezogen. Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens wurden Folgeeingriffe, Leiomyombeschwerden (Blutungs- und Druckbeschwerden) und Lebensqualität abgefragt. Folgeeingriffe, eine Verschlechterung der Symptomatik oder der Lebensqualität wurden als Therapieversagen gewertet. Mittels Kaplan-Meier-Analyse wurde die durchschnittliche ereignisfreie Zeit (Endpunkt: Therapieversagen) analysiert. Um festzustellen, ob klinische und anatomischen Kriterien einen Erfolg oder Misserfolg beeinflussen, wurde eine Cox-Regressions-Analyse genutzt. Bei einer Subgruppe (n=115) wurde 48 – 72 Stunden nach UAE eine kontrastmittelunterstützte Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt und ein Zusammenhang zwischen Infarzierung des Leiomyomgewebes und klinischem Erfolg geprüft. Um einen Zusammenhang zwischen Beschwerden und anatomischen Ausgangsdaten treffen zu können, wurde eine Subgruppe (n=91) mit singulären Leiomyomen untersucht. Ergebnisse: Von 304 der 380 Patientinnen (80 %) erhielten wir verwertbare Antworten. Die Verlaufskontrolle erstreckte sich im Median über 5,7 Jahre (Spannweite: 3,1 – 10,1 Jahren) nach UAE. Die Kaplan- Meier-Analyse zeigte nach 10 Jahren ein Therapieversagen bei 23,3 % der behandelten Patientinnen. Patientinnen unter 40 Jahren weisen ein signifikant höheres Risiko für ein Therapieversagens im Verlaufszeitraum auf (Hazard Ratio: 2,28, p=0,049). Patientinnen nach UAE ohne Therapieversagen wiesen im Langzeitverlauf vergleichbare Werte der Lebensqualität zu dem eines nicht erkrankten Kollektivs auf (p<0,001). Patientinnen mit einer Infarzierung der Leiomyome unter 89 % hatten ein 22,2-fach erhöhtes Risiko (p<0,001) für ein Therapieversagen gegenüber der Gruppe mit 90 – 99% und 100 % Infarzierung. Bei Patientinnen mit reinen Blutungsbeschwerden und einer Infarzierung unter 89 % ist ein 40,5-fach höheres Risiko eines Therapieversagens im Vergleich zu einer Gruppe mit Blutungs- und Druckbeschwerden oder einer Infarzierung über 90 % zu verzeichnen. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen den anatomischen Ausgangsdaten und Leiomyombeschwerden gezeigt werden. Schlussfolgerungen: Die UAE zur Behandlung symptomatischer Uterusmyome zeigt im Langzeitverlauf bei etwa 75 % der Patientinnen eine anhaltende Besserung der Leiomyombeschwerden und verschafft behandelten Patientinnen eine Lebensqualität, die der nicht betroffener Frauen vergleichbar ist. Es besteht keine Korrelation zwischen anatomischen Faktoren und Leiomyombeschwerden. Patientinnen < 40 Jahren mit reinen Blutungsstörungen haben ein höheres Risiko für ein Therapieversagen. Ein prognostischer Faktor für einen Langzeiterfolg ohne Re-Intervention ist die Infarzierung des Myomgewebes zu über 90 %.
Purpose: Uterine artery embolisation (UAE) is a therapeutic option for patients with symptomatic leiomyomata fibroids of the uterus. The study presented here, evaluates the clinical long-term results of this procedure with regard to symptom control and quality-of-life of as well as factors that may influence therapeutic success or failure. Material and Methods: Between 10/2000 and 10/2007 380 patients were treated and included in this analysis. Using an standardized questionnaire data on re-interventions, fibroid-related symptoms (bleeding and pressure symptoms) and quality-of-life were collected. Re-interventions, worsening of fibroid-related symptoms or quality-of-life were defined as a failure of therapy. Using a Kaplan-Meier-Analysis the event- free survival (endpoint: therapy failure) was calculated. A cox regression analysis was carried out to determine if clinical or anatomical factors influence clinical outcome. A subgroup of patients (n=115) underwent contrast- enhanced MRI to investigate the relationship between infarction of fibroids and clinical outcome. Another subgroup of patients (n=91) with single fibroids were analyzed to determine if anatomical factors relate to the type of symptoms. Results: 304 of 380 patients (80 %) returned information that could be analyzed. Median follow-up was 5,7 years (range: 3,1 – 10,1 years). Kaplan- Meier-Analysis showed that ten years after UAE up to 23,3 % of women reported failure of therapy. Cox-regression analysis demonstrated that patients under the age of forty have a significant higher risk of clinical failure (Hazard Ratio: 2,28, p=0,049). Patients with a positive long-term result after UAE reported similiar Quality-of-life compared to a a group of patients without fibroids (p<0,001). Patients with an infarction rate of leiomyoma below 89 % had a 22,2-fold higher risk for therapy failure than women with a 90-99 % or 100 % infarction rate (p<0,001). The combination bleeding symptoms and an infarction rate of less than 89% was associated with a 40,5-fold increased risk for therapy failure as compared to a group of women with pressure and bleeding symptoms or an infarction rate >90%. No correlation between anatomical variables and fibroid-related symptoms could be found. Conclusion: UAE for symptomatic fibroids leads to long-term symptom control in 75 % of women and is associated with an improvement in quality-of-life comparable to women without disease. No correlation between anatomical factors and clinical symptoms was found. Women under age of 40 and bleeding symptoms are a higher risk for clinical failure after UAE. An infarction rate of > 90% of leiomyoma tissue after UAE is a strong positive predictor for clinical success.