dc.contributor.author
Brakmann, Kerstin
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:27:00Z
dc.date.available
2012-02-01T12:42:23.141Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5024
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9223
dc.description.abstract
Die perinatale Kälbersterblichkeit stellt in vielen rinderhaltenden Betrieben
ein bedeutendes Problem dar. Insbesondere bei primiparen Kühen mit einer
generell höheren Tendenz zu Schwergeburten sind vermehrte Totgeburtenraten zu
verzeichnen. Auf das Auftreten von Schwer- und Totgeburten können sich sowohl
die maternale Kondition zur Kalbung als auch das Geburtsgewicht des Kalbes
potentiell negativ auswirken. Innerhalb der vorliegenden Studie wurde
untersucht, inwieweit eine Erhöhung der Energieund Proteindichte oberhalb der
Bedarfsnormen in der antepartalen Vorbereitungsfütterung hochtragender Färsen
deren körperliche Kondition zur Kalbung und das Geburtsverhalten beeinflusst.
Desweiteren wurden die Auswirkungen der energie- und proteinintensiveren
Färsenrationen auf das Geburtsgewicht und die Körpermaße der geborenen Kälber
sowie auf deren perinatale Vitalität anhand von klinischen und ausgewählten
labordiagnostischen Parametern überprüft. Die Datenerhebung zur vorliegenden
Studie fand vom 01.06.2004 bis 15.02.2005 auf einem Milchviehbetrieb in
Brandenburg statt. Hierzu wurden 339 hochtragende, schwarzbunte Färsen
zufällig auf 8 Studiengruppen und 8 Kontrollgruppen verteilt. Die Grundration
für die Gesamtheit der untersuchten Tiere enthielt eine Energiekonzentration
von 6,84 MJ/kg TS bei einer kalkulierten Trockensubstanzaufnahme von 12,24 kg.
Die 8 Studiengruppen erhielten täglich zusätzlich 2 kg Maisschrot (Gruppe 1),
2 kg Sojaextraktionsschrot (Gruppe 2), 100 g Harnstoff (Gruppe 3), 2 kg
Triticaleschrot (Gruppe 4), 1 kg Triticaleschrot + 1 kg Sojaextraktionsschrot
(Gruppe 5), 1 kg Maisschrot + 1 kg Sojaextraktionsschrot (Gruppe 6), 2 kg
Triticaleschrot + 100 g Harnstoff (Gruppe 7), 2 kg Maisschrot + 100 g
Harnstoff (Gruppe 8). Die Kontrollgruppentiere wurden ausschließlich mit der
betriebsüblichen Grundration vorbereitet. Die in die Studiengruppen
eingeteilten Färsen erhielten drei Wochen vor dem errechneten Kalbetermin die
Vorbereitungsrationen, die Kontrollgruppenfärsen wurden zwei Wochen
vorbereitet. Die Kondition der Färsen wurde ab 6 Wochen vor dem errechneten
Geburtstermin zu definierten Zeitpunkten bestimmt. Dazu wurden die
Rückenfettdicken, das Körpergewicht und die Widerristhöhe gemessen. Die letzte
Messung erfolgte unmittelbar nach der Abkalbung, verbunden mit einer
Blutentnahme, um ausgewählte Laborparameter hinsichtlich möglicher
Unterschiede zwischen den verschiedenen Fütterungsgruppen untersuchen zu
können. Die beobachteten Geburtsverläufe wurden in vier graduelle Abstufungen
unterteilt: Spontangeburten ohne Assistenz, Geburten mit leichter Zughilfe,
Geburten mit erheblicher Unterstützung und Einsatz des mechanischen
Geburtshelfers sowie Kaiserschnitte. Die geborenen Kälber wurden unmittelbar
nach der Geburt hinsichtlich ihrer Vitalität beurteilt, gewogen und vermessen.
Innerhalb der ersten 5 Minuten nach der Geburt erfolgte eine klinische
Untersuchung mit Erfassung der Parameter für Herz- und Atemfrequenz sowie
Rektaltemperatur; desweitern erfolgte eine Blutentnahme zur Bestimmung
ausgewählter Metaboliten. Eine weitere klinische Untersuchung und eine zweite
Blutentnahme erfolgten 24 Stunden nach der Geburt. Die unterschiedliche
Fütterungsintensität resultierte bei den Versuchsgruppenfärsen in einem
signifikanten Anstieg der Rückenfettdicke vom Beginn der Vorbereitungsphase
bis zur Kalbung. Dennoch beeinflusste die Kondition der Färsen den
Geburtsverlauf und auch die Totgeburtenrate nicht. Die Intensität der
Vorbereitungsfütterung zeigte keinen Einfluss auf die Geburtsgewichte und
Körpermaße der Kälber. Die Totgeburtenrate fiel bei den Versuchsgruppentieren
mit 11,1 % signifikant höher aus, insbesondere bei den rein energieintensiven
Rationen wird dieses sehr deutlich. Ein hohes Ausmaß an Geburtshilfe war mit
einer erhöhten Totgeburtenrate assoziiert. Insgesamt waren die totgeborenen
Kälber nicht schwerer als die lebendgeborenen Kälber, allerdings waren von den
Totgeburten vermehrt Bullenkälber betroffen. Mit zunehmender
Vorbereitungsdauer stieg die Totgeburtenrate signifikant an. Die
Schwergeburtenrate blieb von den unterschiedlichen Fütterungsintensitäten
unbeeinflusst, stieg aber bei zunehmender Trächtigkeits- und
Vorbereitungsdauer an. Schwergeburten sind mit einer um 40 Minuten längeren
Geburtsdauer assoziiert, auch Geburten mit totgeborenen Kälbern wiesen eine
deutlich längere Geburtsdauer von durchschnittlich 2 Stunden auf. Problemlose
Geburten waren im Durchschnitt in einem Zeitraum von unter 1 Stunde beendet.
Sowohl eine zunehmende Trächtigkeits- als auch Vorbereitungsdauer wirkten sich
auf das Geburtsgewicht der Kälber im Sinne eines Anstieges aus. Dieser
Zusammenhang war bei den Kälbern männlichen Geschlechtes noch ausgeprägter als
bei den weiblichen Neonaten. Es konnten keine Unterschiede hinsichtlich der
erhobenen klinischen Parameter der Kälber unter variierten
Fütterungsintensitäten verzeichnet werden. In Bezug auf die
labordiagnostischen Parameter fielen signifikant höhere Gesamtproteinspiegel
bei den Kälbern der Kontrollgruppenfärsen auf, die Kälber der Studuengruppen
zeigten stark erhöhte Harnstoffwerte, vor allem bei den Tieren aus den
Rationen mit hoher Protein- und Harnstoffdichte. Hohe postnatale Laktatwerte
zeigten diejenigen Kälber, die aus Schwergeburten hervorgingen sowie vermehrt
die männlichen Kälber, da diese in höherem Maße aus Schwergeburten
hervorgingen. Durch Schwergeburten entwickelte Kälber zeigten höhere
Aktivitäten der Enzyme AST und CK. Die Kälber aus unproblematischen Geburten
realisierten signifikant höhere Werte für GGT nach 24 Stunden im Sinne einer
verbesserten Kolostrumaufnahme sowie einer verbesserten intestinalen
Kolostrumabsorption. Die Laborparameter der Muttertiere aus den Studiengruppen
zeigten ebenfalls deutlich erhöhte Harnstoffwerte, vor allem bei den protein-
und harnstoffreichen Vorbereitungsrationen. Bedeutsam ist weiterhin, dass die
Studientiere höhere Magnesiumspiegel aufwiesen, obwohl üblicherweise hohe
Proteingehalte in der Ration die Magnesiumresorption hemmen. Die weiteren
labordiagnostischen Parameter blieben von der Art der Fütterung unbeeinflusst.
Für die Gesamtstichprobe der Färsen konnten tendenziell leicht überhöhte GLDH-
Aktivitäten und unterhalb der angegebenen Referenzbereiche liegende
Cholesterinserumspiegel zum Partus festgestellt werden. Bei Färsen nach
Schwergeburten wurden im Serum hohe Enzymaktivitäten für die CK und AST
gemessen. Färsen nach unproblematischen Partus zeigten im Serum signifikant
höhere Serumcalciumspiegel als Tiere nach Schwergeburten. Bei denjenigen
Färsen, die eine Totgeburt erfuhren, konnten signifikant höhere
GLDHAktivitäten sowie erhöhte Harnstoffspiegel im Serum gemessen werden,
außerdem fielen bei diesen Tieren niedrigere Werte für β-Hydroxybutyrat auf.
de
dc.description.abstract
Perinatal mortality still represents an important problem in cattle breeding
and dairy farms. Especially primiparous heifers are affected by stillbirths
cause of their higher disposition for dystocia, which is more accompanied with
a higher frequency of stillbirth. The appearance of dystocia and stillbirths
is probably affected by the maternal periparturient condition as well as by
birth weight of the calves. The aim of the current study is to investigate in
which manner an increased density of energy and / or protein in excess of the
recommended requirements during the close-up period could affect the maternal
condition at calving and the calving performance. Furthermore, the study was
to prove the influence of increasing nutrient density on birth weight and body
measurements of the newborn calf as well as the perinatal viability and
clinical and blood serum metabolite parameters. The data assessment for the
current study was conducted from June, 2004 to February, 2005 on a dairy farm
in northern Brandenburg, Germany. For this purpose, 339 late pregnant Holstein
heifers were distributed randomly to eight experiment groups and eight control
groups. Additionally to the usual nutritional ration, the 8 experiment groups
received an additional nutrient treatment with 2 kg of corn groats (1), 2 kg
triticale groats (2), 2 kg soybean groats (3), 100 g urea (4), 1 kg triticale
groats and 1 kg soybean groats (5), 1 kg corn groats and 1 kg soybean groats
(6), 1 kg triticale groats and 100 g urea (7), 1 kg corn groats and 100 g urea
(8). The principal ration in the dairy contained 6,82 MJ / kgTS as
concentration of energy. This ration was given to the control groups only. For
the nutritional supplemented groups, the close-up period started three weeks
before expected date of calving, the heifers of the control groups were
closed-up two weeks before expected calving date. The measurements of maternal
conditional parameters started six weeks before expected calving date and were
repeated at defined points of time. The measurements included the back fat
thickness using ultrasound, the withers high and the body weight of the
heifers. The last measurements were done immediately after parturition,
combined with the taking of a blood sample for various serum metabolites. The
calving difficulties were classified by using four degrees: 1) no difficulty,
2) mild assistance, 3) severe dystocia with requiring the mechanical calf
puller, 4) caeseran section. After birth, the calves were examinated
clinically by determing the heart rate, respiration rate and rectal
temperature and the viability was determined by using the Apgar Scoring
System. Additionally, the calf was weighed and measurements of crown-rump-
length, heart-girth and head wide were done. After that, a blood sample was
taken for determination of lactate in the whole blood and various serum
metabolites. After 24 hours, the blood lactate and the metabolites were
measured a second time an a second clinical examination occurred. The
different intensities of energy and protein nutrition did affect the condition
of the heifers by a significant gain of back fat during the close-up period.
Nevertheless, the maternal condition showed no influence concerning the
calving performance and the frequency of stillbirth. The different nutritional
close-up management did not affect the birth weight or body measurements of
the calves. The frequencies for occurring stillbirths amount 11,1 % were
higher in the experiment groups, especially in the high energy receiving
heifers. A longer duration of close-up days affected directly the rate of
stillbirths. A longer duration of pregnancy as well as the longer close-up
period affected the birth weight of calves by representing an increase. A
higher degree of obstetrics is associated with an increased risk for
stillbirths. The still-born calves did not show higher weights or body
measurements than the calves born alive. The nutritional treatment of the
heifers did not affect the clinical parameters of the calves.Concerning the
blood metabolites, the calves from control groups showed higher concentrations
of serum protein after birth. The calves from the experiment groups occurred
with a significant increase of blood urea, especially from the groups with
high densities of protein and urea. The blood lactate from calves was higher
after dystocia; male calves also showed high values for blood lactate cause of
an augmented association with dystocia. Calves developed with calving
difficulties showed higher activities for the enzymes CK and AST. Calves from
unassisted births occurs with greater levels of GGT after 24 hours as a sign
for a better colostral adsorption. The maternal blood metabolites from the
nutrional supplemented heifers showed considerably higher urea levels,
especially the groups with greater protein or urea density in the close-up
rations. The higher levels of magnesium in serum of experiment heifers is
considerable, cause of the usually expected decreasing absorption of magnesium
when protein density in the diet is high. Other parameters were not affected
by the nutritional treatments. For all heifers, control or experiment groups,
the rates for GLDH after parturition shows slight increased levels and slight
decreased levels for cholesterin. Heifers after severe calving difficulties
are accompanied with higher activities for CK and AST. Heifers with no
occurring difficulty while parturition represents higher rates of calcium in
serum. Heifers undergoing stillbirths represents higher activities for GLDH an
higher levels for serum urea, as well significantly lower levels for β-
hydroxybutyrate.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
animal-nutrition
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zum Einfluss eines variierten Energie- und / oder
Proteingehaltes in der Vorbereitungsfütterung primiparer Kühe auf das
Geburtsverhalten und die perinatale Vitalität der Kälber
dc.contributor.firstReferee
Univ.- Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Klaus Männer
dc.contributor.furtherReferee
Univ.- Prof. Dr. Reinhard Fries
dc.date.accepted
2011-11-21
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000035921-6
dc.title.translated
The effect of a variation in energy and / or protein density in the close up
period of primiparous heifers on calving performance and perinatal vitality of
calves
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000035921
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000010615
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open access