dc.contributor.author
Heilmann, Sarah
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:23:51Z
dc.date.available
2012-03-08T08:18:27.682Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4996
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9195
dc.description.abstract
Systemisch applizierte Opioide sind die Therapie der Wahl zur Behandlung
schwerster Schmerzen verursacht durch Verletzung der Haut. Die damit
assoziierten Nebenwirkungen sind für den Patienten belastend und im Falle
einer Atemdepression auch lebensbedrohend. Eine lokale Behandlung dieser
Wunden mit topisch appliziertem Morphin ist aufgrund der Existenz von
Opioidrezeptoren in der Haut prinzipiell möglich. Dadurch können
Nebenwirkungen reduziert, eventuell sogar ganz vermieden werden, da die
zusätzlich erforderliche systemische Dosis durch die topische Applikation von
Morphin reduziert werden kann. Der regelmäßig stattfindende Verbandswechsel
ist für den Patienten besonders schmerzhaft und birgt die Gefahr, das
neugebildete Epithel zu zerstören. Ziel dieser Arbeit war es, einen geeigneten
Träger für Morphin zu entwickeln, um eine kontinuierliche Wirkstofffreisetzung
über mindestens 24 Stunden zu gewährleisten. Des Weiteren sollten die
Biotransformation von Morphin in der Haut und die (per-) kutane Resorption
untersucht werden. Zunächst wurde die im Arbeitskreis entwickelte HPLC-Methode
zur Trennung von Morphin und Hydromorphon (interner Standard) weiterentwickelt
und optimiert, um Morphin in den verschiedenen Testmatrizes quantitativ
bestimmen zu können. Durch Einführung eines Fluoreszenz-Detektors konnte das
untere Quantifizierungslimit für Morphin von 1 auf 0,1 µM erniedrigt werden,
wodurch die Quantifizierung des Wirkstoffes in rekonstruierter Haut möglich
wurde. Linearität, Auflösung sowie Intra- und Interday-Variabilität zeigen,
dass die Methode reproduzierbare und valide Ergebnisse liefert. Im nächsten
Schritt wurde die Biotransformation von Morphin in der Haut durch Untersuchung
der Genexpression der UDP-Glucuronosyltransferase 2B7 (UGT2B7), dem
wichtigsten Enzym des Morphinstoffwechsels, in primären humanen Keratinozyten
und Fibroblasten sowie der Keratinozytenzelllinie HaCaT bestimmt. Es konnte
gezeigt werden, dass UGT2B7 in den drei Zelltypen nicht bzw. nur in Spuren
exprimiert wurde. Zur Bestätigung der Ergebnisse erfolgte zusätzlich noch ein
Metabolisierungstest mit Hautmikrosomen. Die beiden Metabolite Morphin-3- und
Morphin-6-glucuronid wurden nur in Spuren gebildet, so dass in vivo nicht mit
einem nennenswerten Metabolismus von Morphin in der Haut zu rechnen ist. Die
Entwicklung einer Darreichungsform zur topischen Anwendung von Morphin war
zunächst fokussiert auf feste Lipidnanopartikel (SLN) als Trägersystem, das
eine langanhaltende und kontinuierliche Wirkstofffreisetzung ermöglichen kann.
Es zeigte sich aber, dass SLN aufgrund der sehr geringen Einschlusseffizienz
sowie der schnellen Freisetzung aus der Dispersion nicht als Trägersystem für
die kontinuierliche Morphin-Freisetzung geeignet sind. Auch die Einbettung der
SLN in Hydroxyethylcellulose Gel DAB verbesserte die Freisetzungskinetik nicht
nennenswert. Vielmehr zeigte sich durch Vergleich mit Morphin-beladenem
Hydroxyethylcellulose Gel DAB, dass das Hydrogel alleine eine deutlich längere
Freisetzung gewährleistet, weshalb im nächsten Schritt die Eignung von
Poloxamer-Gelen als Trägersystem für Morphin untersucht wurde. Lutrol® F 127
25 % Hydrogel wies dabei die langsamste Morphin-Freisetzung auf und wurde
näher charakterisiert. Mit steigender Konzentration an Gelbildner, d.h. mit
enger werdenden Diffusionswegen innerhalb des Gels, nahm die
Freisetzungs¬geschwindigkeit ab. Ein signifikanter Unterschied zwischen pH 6,0
und 7,4 des Gels auf die Morphin-Freisetzung wurde nicht beobachtet. Zuletzt
wurde die Morphin-Freisetzung aus dem Lutrol® F 127 25 % Hydrogel im Vergleich
zu Hydroxyethylcellulose Gel DAB über einen Zeitraum von 48 Stunden bestimmt.
Das Poloxamer-Gel erhöhte die Freisetzungsdauer von 12 (Hydroxyethylcellulose
Gel DAB) auf 24 Stunden und eignet sich damit als Träger für Morphin, um eine
langanhaltende kontinuierliche Wirkstofffreisetzung zu ermöglichen. Der
freisetzungsverzögernde Effekt des Poloxamer-Gels resultierte auch in einer
langsameren Hautresorption. Sowohl unter Finite als auch Infinite Dose
Bedingungen war nach 3 bzw. 6 Stunden eine größere Menge an Morphin aus
Hydroxyethylcellulose Gel DAB in Epidermis und Dermis (rekonstruierte
Humanhaut) penetriert als aus dem Lutrol® F 127 25 % Hydrogel. Auch die
Permeation von Morphin aus diesem Gel erfolgte schneller und es wurden
deutlich höhere Mengen an Morphin im Akzeptormedium nachgewiesen.
Freisetzungsverhalten und (per-) kutane Resorption von Morphin lassen bei
Applikation in Form des Lutrol® F 127 25 % Hydrogels aufgrund der
kontinuierlichen Wirkstofffreisetzung über 24 Stunden eine erfolgreiche
Behandlung schwerer Verletzungen der Haut erwarten, da dies bei dem bislang in
klinischen Studien eingesetzten IntraSite Gel der Fall ist. Vor Einsatz in
weiteren klinischen Studien müssen allerdings die (per-) kutane Resorption an
geschädigter Haut und der Einfluss der Gele auf die Wundheilung untersucht
werden.
de
dc.description.abstract
Pain caused by severe skin wounds asks for the treatment with systemically
applied opioids which is associated with severe and encumbering adverse
effects like respiratory depression. Due to the presence of opioid receptors
in the skin the topical treatment with morphine is possible. Thus, the
additionally required systemic dose and first of all the adverse effects may
be reduced. Besides, standardized wound management including regular changes
of the wound dressing is really painful for the patient and bears the risk of
destroying the newly generated epithelia. The main objective of this work was
the development of a suitable carrier system for morphine which provides a
long-lasting, sustained drug release. In addition, biotransformation of
morphine and percutaneous absorption were also investigated. Initially an
HPLC-method was developed further and optimized for the quantification of
morphine and hydromorphone (internal standard) in different matrices based on
a method previously developed within the work group. The lower limit of
quantification could be decreased from 1 to 0.1 µM using a fluorescence
detector in combination with an UV-detector and the quantification of morphine
in reconstructed human skin became possible. Linearity, resolution as well as
intraday and interday variety show that the results obtained with this method
are reproducible and valid. In order to investigate the biotransformation of
morphine in the skin, gene-expression of UDP-glucuronosyltransferase 2B7
(UGT2B7), the major metabolizing enzyme of morphine, was determined in normal
human keratinocytes and fibroblasts as well as the keratinocyte cell line
HaCaT. It was shown that UGT2B7 is not or only expressed in traces in the
different cell types. In order to confirm these findings a biotransformation
experiment with human skin microsomes was performed. Two hours of microsomal
incubation resulted in a negligible formation of metabolites. Thus a
considerable biotransformation of morphine in the skin can be excluded. Solid
lipid nanoparticles (SLN) which can provide sustained release were initially
considered as a possible carrier system for morphine. It could be shown that
SLN are not appropriate as a carrier system for morphine due to the low
entrapment efficiency and the fast morphine release from the SLN-dispersion.
The embedding of the particles in hydroxyethylcellulose gel DAB did not
improve release kinetics in an adequate way. In fact, the hydrogel itself
showed an even slower morphine release compared to the SLN-loaded gel. Thus,
in the next steps poloxamer gels were investigated as a carrier system for
morphine. Since the Lutrol® F 127 25 % hydrogel showed the slowest morphine
release it was further characterized. It could be shown that release rates
decreased with increasing concentration of the gel forming agent due to
decreasing diffusion pass ways within the gel. No significant difference in
morphine release could be observed using gels with pH 7.4 and 6.0. Finally,
morphine release from Lutrol® F 127 25 % hydrogel over a period of 48 hours
was determined in comparison to hydroxyethylcellulose gel DAB. Release studies
revealed that the Lutrol® F 127 25 % hydrogel is an appropriate carrier system
for morphine: it provided a constant morphine release up to 24 hours, whereas
100 % of morphine were released after 12 hours from the reference gel. The
sustained release behavior of the poloxamer gel resulted also in a slower
percutaneous absorption. In comparison to the poloxamer gel a higher amount of
morphine penetrated in epidermis and dermis (reconstructed human skin) from
the reference gel over a period of 3 or 6 hours, respectively, both under
finite and infinite dose conditions. Hydroxyethylcellulose gel DAB provided
also a higher morphine permeation. Release behavior and percutaneous
absorption of morphine from Lutrol® F 127 25 % hydrogel give reason to expect
a successful treatment of severe skin wounds due to the long-lasting morphine
release over 24 hours and the positive analgesic effect of IntraSite gel shown
in clinical studies. Before the poloxamer gel can be used in clinical studies,
percutaneous absorption of morphine in wounded skin and the influence of both
gels on the wound healing process must be investigated.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
solid lipid nanoparticles
dc.subject
poloxamer hydrogels
dc.subject
release studies
dc.subject
skin absorption
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie
dc.title
Opioide zur lokalen Ausschaltung schwerster Schmerzen bei Verletzung der Haut
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Heinz Pertz
dc.date.accepted
2012-02-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000036399-8
dc.title.subtitle
In vitro Charakterisierung von nanostrukturierten Trägersystemen
dc.title.translated
Opioids for the local treatment of severe skin wounds
en
dc.title.translatedsubtitle
In vitro characterisation of nanastructured carrier systems
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000036399
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010796
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access