Zwischen August 1999 und März 2001 wurden 120 Patienten, bei denen röntgenologisch periphere Lungenherde entdeckt worden waren, mit einem neuen Bronchoskop mit einem Außendurchmesser von 2,8 mm (BF-XP 40, Olympus Optical) im Rahmen dieser Studie untersucht. Alle Patienten hatten in der konventionellen Bronchoskopie einen Befund ohne direkt sichtbaren Tumor. Zur Probengewinnung verfügte das Bronchoskop über einen Arbeitskanal von 1,2 mm Durchmesser, über den eine Biopsiezange und eine Bürste in das Bronchialsystem eingeführt werden konnte. Die Größe der zu diagnostizierenden Herde betrug zwischen 0,8 und neun Zentimeter mit einem Mittelwert von 3,35 Zentimeter. 84 der 120 Lungenherde waren maligne (hiervon 77 Bronchialkarzinome), 24 waren benigne, in zwölf Fällen konnte keine Diagnose gestellt werden. Durch die Untersuchung mit der 2,8mm-Optik konnte die Einsehbarkeit des Bronchialsystems bis maximal in die zehnte Generation der Bronchien ausgeweitet werden. Ein Tumor war in der Peripherie direkt sichtbar bei 15 der 84 Patienten mit einem Malignom. Die Diagnosesicherung mit Hilfe des neuen Brochoskops gelang in 50 der 120 Fälle (41,7%). Bei den Malignomen wurden 41 von 84 Herden gesichert (48,8%), bei den benignen Befunden waren es neun von 24 (34,6%). Von sechs Tuberkulosen konnte die Diagnose in vier Fällen gestellt werden, in allen vier Fällen mit kulturellem Nachweis. Erwartungsgemäß war die Diagnosesicherung einfacher bei den größeren Herden. Bei denen, die größer als fünf Zentimeter waren, gelang die Sicherung in neun von 14 (64%), bei denen zwischen zwei und fünf Zentimetern in 27 von 66 (41%) und bei denen kleiner als zwei Zentimeter in 14 von 40 Fällen (35%). Die diagnostische Ausbeute ließ sich offenbar mit zunehmender Erfahrung im Umgang mit dem neuen Instrument verbessern. So gelang in den ersten 40 Untersuchungen die Diagnosesicherung nur in 13 Fällen, im zweiten Drittel in 16 von 40 Fällen und bei den letzten 40 Untersuchungen mit 21 in mehr als der Hälfte der Fälle. Zusätzlich wurde das Bronchoskop noch zweimal eingesetzt zur Beurteilung poststenotischer Verhältnisse bei Atemwegstenose (je einmal maligne und benigne), nachdem die Passage mit der konventionellen Optik nicht gelungen war, sowie einmal zur Entfernung eines Fremdkörpers bei einem zweijährigen Jungen, der über einen 4,5mm Tubus beatmet wurde. Wesentliche Komplikationen sind in keiner Untersuchung aufgetreten. Blutungen, die respiratorisch oder zirkulatorisch relevant wurden, traten ebensowenig auf wie Pneumothoraces nach peripherer transbronchialer Biopsie. Das neue Bronchoskop hat somit seinen Stellenwert in der Diagnostik peripherer Rundherde, der Beurteilung von Atemwegsstenosen und in der pädiatrischen Bronchoskopie als Ergänzung zum übrigen Instrumentarium in pneumologischen Zentren mit einer hohen Anzahl von bronchoskopischen Untersuchungen.
Between August 1999 and March 2001 bronchoscopy was performed in 120 patients with radiological findings of peripheral lung lesions, using a new bronchoscope with an outer diameter of 2.8 mm (BF-XP 40, Olympus Optical). None of the patients had directly visible tumor in conventional bronchoscopy. For specimen sampling, forceps and brushes could be introduced via a working channel with a diameter of 1.2 mm. The mean size of the lesions was 3,35 cm (range from 0,8 to 9 cm). 84 of the 120 lesions were malignant(77 lung cancer, 7 metastases), 24 were benign, in 12 cases no diagnosis could be established. Using the new bronchoscope, visibility within the bronchial tree could be extended up to the 10th generation of bronchi. Tumor was directly visible in 15 of 84 cases. Diagnosis could be established in 50/120 cases (41,7%). Of the malignant lesions, 41/84 were diagnosed (48,8%), of the benign lesions 9/25 (34,6%). Diagnosis in 4/6 cases with tuberculosis was gained, all of them with a positive culture for M.tb. Diagnostic yield was better in bigger lesions. Those bigger than 5 cm were diagnosed in 9/14 cases (64%), 2-5 cm in 27/66 (41%) and smaller than 2 cm in 14/40 cases (35%). More experience with the new instrument led to a better diagnostic yield. Diagnosis could only be established in 13 of the first 40 examinations, but in 16 of the following 40 and in 21 of the last 40 examinations. The new bronchoscope was also used twice for the assessment of central airway obstruction (one malignant and one benign) and once for the removal of a foreign body from the bronchial tree of a boy, two years of age, who was mechanically ventilated via a 4,5 mm tube. No severe complications, neither relevant bleeding nor pneumothorax, occured in any of the 123 examinations. Thus, the new bronchoscope can be useful in the diagnosis of peripheral lung lesions, in the assessment of central airway obstruction and in pediatric patients as an additional tool in respiratory departments with a large number of bronchosopic examinations.