Infektionsprävention und -kontrolle sind essentiell zur Vorbereitung auf und Bekämpfung von Pandemien. Neben dem Einfluss auf die pandemische Resilienz ist Infektionsprävention ebenso entscheidend in Bezug auf antimikrobielle Resistenzen. Infektionsprävention generell und Händehygiene im Besonderen können dazu beitragen, sowohl die Entstehung als auch die Verbreitung von Resistenzen zu verhindern. In Westafrika treffen zwei entscheidende Herausforderungen aufeinander: begrenzte finanzielle Ressourcen im Gesundheitssystem mit lückenhafter infrastruktureller Ausstattung und häufige gesundheitliche Notlagen vor allem durch infektiöse Erkrankungen. Genau in dieser Region ist es demnach entscheidend Händehygiene als Grundpfeiler der Infektionsprävention zu stärken. Die vorliegende Habilitationsschrift stellt fünf wissenschaftliche Originalarbeiten zum Thema Herausforderungen der Infektionsprävention und -kontrolle in zwei westafrikanischen Ländern vor. Die Global Health-Perspektive wird dabei mit einem Mixed-Method-Ansatz vereint um so ein tiefgreifendes Verständnis zu schaffen, das eine kontextsensible Umsetzung ermöglicht. Besonderer Fokus liegt dabei auf der lokalen Produktion von Desinfektionsmittel als hochskalierbares und resilientes System zur Überwindung von globalen Abhängigkeiten. Die vorgelegten Arbeiten zeigen, dass die Multimodale Strategie der WHO zur Verbesserung der Händehygiene zum einen lokal adaptier- und anwendbar ist und sich zum anderen als effektiv zur Verbesserung von Wissen und Compliance auf allen Ebenen der Gesundheitsversorgung sowie zu Pandemiezeiten erweist. Durch die Einbeziehung kultureller sowie systemischer Gegebenheiten kann die Multimodale Strategie der WHO zur Verbesserung der Händehygiene, als globale Gesundheitsstrategie, in den vorliegenden Arbeiten lokal, evidenzbasiert und vor allem nachhaltig umgesetzt werden. Dadurch wird sowohl auf lokaler Ebene Infektionsprävention und Resilienz gestärkt, als auch auf globaler Ebene Pandemievorsorge und -bewältigung verbessert.