Psychosoziale Belastungen in der Zeit nach der Geburt wirken sich negativ auf das elterliche Wohlbefinden und die Eltern-Kind-Beziehung aus. Häufig erreichen präventive Interventionen diese belasteten Familien nicht (Präventionsdilemma). Blended-Care-Ansätze, also digitale Interventionen mit Unterstützung von Gesundheitsfachkräften, bieten eine niedrigschwellige Möglichkeit, diese schwer zu erreichende Gruppe zu unterstützen. Dieser Artikel untersucht den Forschungsprozess, einschließlich der Entwicklung, Rekrutierung und Durchführung des I-PREGNO-Projekts – einer Blended-Care-Intervention zur Förderung der psychischen Gesundheit und des Gewichtsmanagements in psychosozial belasteten Familien postpartum. Diese wurde gemeinsam mit Fachkräften und Familien entwickelt und Stärken und Herausforderungen des Projekts wurden mittels Befragungen und Gesprächen mit Gesundheitsfachkräften identifiziert. Trotz (anfangs) großem Interesse der Fachkräfte erwies sich die Rekrutierung von psychosozial belasteten Familien als schwierig, was das Präventionsdilemma verdeutlicht. Die Abbrecherquote der erfolgreich rekrutierten Familien blieb jedoch während der gesamten Studie niedrig. Die nutzerzentrierte Entwicklung der App führte zu einer hohen Zufriedenheit, zeigte jedoch den Bedarf an Adhärenzstrategien (z. B. personalisierte Inhalte) und mehrsprachigen Materialien. Die Einbeziehung von Fachkräften war für den Zugang zu dieser vulnerablen Gruppe von entscheidender Bedeutung, erfordert jedoch eine großzügigere Ressourcenplanung für ihre Schulung und Unterstützung. I-PREGNO liefert wichtige Erkenntnisse für künftige Interventionen, um psychosozial belastete Familien besser zu erreichen und den Druck auf das Gesundheitssystem zu verringern.
Research on mHealth Solutions for Families with Psychosocial Burden: Lessons Learned from the I-PREGNO Project Psychosocial burdens in the postpartum period have a negative impact on parental well-being and the parent-child relationship. Preventive interventions often do not reach these families (prevention dilemma). Blended care approaches, digital interventions combined with support by professionals, offer a low-threshold way to support this hard-to-reach group. This article examines the research process, including the development, recruitment and implementation of the I-PREGNO project - a blended care intervention to promote mental health and weight management in psychosocially burdened postpartum families. The app was developed in collaboration with professionals and families and evaluated in a cluster-randomized controlled trial to identify strengths and challenges in recruitment and implementation. Despite initial strong interest from professionals, recruiting this hard-to-reach group proved challenging, highlighting the prevention dilemma. However, a low dropout rate was maintained among successfully recruited families throughout the study. The app’s user-centered development led to high satisfaction but revealed the need for adherence strategies and multilingual materials. The involvement of healthcare professionals was crucial for accessing this vulnerable group but requires more generous resource planning for training and support. I-PREGNO provides important insights for future interventions to more effectively reach psychosocially burdened families and alleviate pressure on the healthcare system.