Statistische Analyse der Obduktionen dreier rechtsmedizinischer Institute Berlins der Jahre 1999 bis 2003

Abstract

Inhalt und Thema der vorliegenden Dissertationsschrift ist die statistische Analyse der in Berlin durchgeführten rechtsmedizinischen Obduktionen der Jahre 1999 bis 2003. Eine Besonderheit des Bearbeitungszeitraums liegt in dem Umstand, dass zu diesem Zeitpunkt noch drei rechtsmedizinische Institute in Berlin existierten. Dies sind das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin Berlin und die universitären Institute für Rechtsmedizin einerseits der Charité, Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und andererseits der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin. Im Jahre 2003 erfolgte die Fusion der beiden medizinischen Fakultäten von HU und FU zur Charité - Hochschulmedizin Berlin. Im genannten Zeitraum wurden 11668 rechtsmedizinische Obduktionen durchgeführt. Das männliche Geschlecht war mit einem Anteil von 65,6% (n=7656) vertreten, das weibliche mit 34,4% (n=4008). Das durchschnittliche Alter der Obduzierten männlichen Geschlechts betrug 50,8 Jahre, das der Obduzierten weiblichen Geschlechts 62,1 Jahre. Die Todesarten verteilten sich wie folgt: 53,3% (n=6219) natürliche Todesart, 42,4% (n=4945) nicht natürliche Todesart und 4,3% (n=504) unklare Todesart. Genauer analysiert wurden dann die Obduzierten, welche einen nicht natürlichen Tod starben. Die Anteile der Todesumstände des nicht natürlichen Todes wurden aufgeschlüsselt: Opfer von Tötungsdelikten (5,5%, n=273), Unfallopfer (43,2%, n=2135), Suizidenten (38,1%, n=1884) und unklare Todesumstände (13,2%, n=653). Geschlechterverteilung, durchschnittliches Alter der Obduzierten und die Gewalteinwirkungsart wurden für jede Kategorie des Todesumstandes dargestellt. Weiterhin von Interesse ist die Häufigkeit der zum Tode führenden Einwirkungsart. Hier zeigten sich insgesamt stumpfe Gewalteinwirkung mit einem Anteil von 33,1% (n=1636), Vergiftungen mit 31,0% (n=1532) und Strangulation mit 12,1% (n=596) im bearbeiteten Obduktionsgut am häufigsten. Weitere Kategorien der zum Tode führenden Einwirkungsarten sind in absteigender Häufigkeit: Ertrinken, Schuss, scharfe Gewalt, Hitze, Kälte, Behandlungskomplikation im Rahmen medizinischer diagnostischer oder therapeutischer Eingriffe, Ersticken, Strom oder die Kombination verschiedener Einwirkungsarten. Für jede Kategorie des Umstandes des nicht natürlichen Todes wurden die Einwirkungsarten geschlechtsspezifisch aufgezeigt und die jeweilige Häufigkeit bezüglich der Todesumstände dargestellt. Im Vergleich mit Arbeiten, welche das rechtsmedizinische Obduktionsgut anderer deutscher Großstädte auswerten, ergeben sich größtenteils Übereinstimmungen. Unterschiedliche Befunde werden ausführlich diskutiert.

The meaning and subject of this dissertation is the statistical analysis of the medicolegal autopsies done in Berlin in the years 1999 till 2003. A special quality of the time that has been worked is the circumstance, that it is the last moment three medicolegal departments existed. This are the Regional Institute for Medicolegal and Social Medicine of Berlin and the university institutes for medicolegal medicine of the Charité, Humbolt- Universität zu Berlin (HU) on the one hand and of the Freie Universität Berlin (FU) on the other hand. In the year 2003 the medical faculties of HU and FU were fused to the Charité – Berliner Hochschulmedizin. In the mentioned space of time 11668 medicolegal autopsies were done. The male sex had a component of 65.6% (n=7656), the female of 34.4% (n=4008). The average age of the male bodies that been carried out an autopsy was 50.8 years, of the female 62.1 years. The ways of death are distributed following: natural way of death 53.3% (n=6219), unnatural way of death 42.4% (n=4945) and no clear way of death to find out 4.3% (n=504). Detailed analysed were the cases with an unnatural death. The part of the circumstances of the unnantural death were apportioned: homicide victims (5.5%, N=273), accident victims (43.2%, n=2135), suicides (38.1%, n=1884) and no clear circumstance of death to find out (13.2%, n=653). The distribution between the sexes, the mean age and the kind of violence leading to death are shown for every category of circumstances of death. Further the kind of violence causing the death has been of interest. Most frequently were the blunt violence with a component of 33.1% (n=1636), intoxications with 31.0% (n=1532) and strangulation with 12.1% (n=596). Other kinds of violences causing the death are in descending frequency: drowning, shot, sharp violence, heat, coldness, complications in the context of medical diagnostic or therapeutic intervention, suffocation, electricity or the combination of different kinds of violences causing the death. For every category of the circumstances of unnatural death the kinds of violence leading to death are shown gender-related and in frequency of appearence. Compared to papers that analyse medicolegal autopsies of other German cities you see mostly compliances. Differences are discussed in detail.