dc.contributor.author
Winchenbach, Andrea
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:16:43Z
dc.date.available
2000-12-14T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4841
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9040
dc.description.abstract
Die weltweit häufigste Ursache für Milchunverträglichkeit ist der Mangel an
intestinaler ß-Galactosidase, wodurch es zur Laktosemalabsorption kommt.
Fermentierte Milchprodukte werden aufgrund ihres Gehalts an mikrobiellen
ß-Galactosidasen von Laktosemalabsorbern sehr viel besser vertragen als
unfermentierte Milch.
Ziel der Arbeit war es zur Klärung der Frage beizutragen, ob die intestinale
Laktosehydrolyse durch die mikrobiellen ß-Galactosidasen aus fermentierten
Milchprodukten an die Präsenz lebender Keime im Produkt gebunden ist und ob
diese mit dem Milchprodukt zugeführten Keime in der Lage sind sich im Magen-
Darm-Trakt anzusiedeln. Dazu wurden Fütterungsversuche mit fermentierten
Milchprodukten, die keine, abgetötete oder lebende Laktobazillen enthielten an
gnotobiotischen Göttinger Minischweinen und gnotobiotischen Ratten
durchgeführt.
In Vorversuchen wurde der Einfluß der Lagerungsdauer und der Magenpassage in
vitro auf die Laktobazillen und deren ß-Galactosidase-Aktivität untersucht,
sowie die Höhe der intestinalen ß-Galactosidase-Aktivität in unterschiedlichen
Dünndarmabschnitten der Versuchtiere festgestellt.
Im Fütterungsversuch erhielten jeweils 6 Tiere beider Tierarten über je 2
Wochen nacheinander 3 unterschiedliche Diäten fermentierten Milchprodukts
identischen Laktosegehalts (40 g/l). Die erste Diät enthielt keine
Laktobazillen, die zweite mit g-Strahlen abgetötete und die dritte lebende
Laktobazillen. Die beiden letzteren Diäten enthielten jeweils gleiche ß
-Galactosidase-Aktivitäten (ca. 400 IU/l), in der ersten Diät war keine
Aktivität zu vorhanden. Zur Deckung des täglichen Energie-und Nährstoffbedarf
bekamen die Tiere Laktose- und ß-Galactosidase-freies Zusatzfutter.
Der Einfluß der drei Versuchsdiäten auf die intestinale Laktosehydrolyse wurde
bei beiden Tierarten durch die orofäkale Laktosebilanzierung ermittelt, im
Fall des Schweineversuchs, zusätzlich korregiert mit Werten eines nicht
resorbierbaren Markers. Neben der Laktosebilanz wurde eine orofäkale
ß-Galactosidasebilanz erhoben. Um das Adhäsionsverhalten der Laktobazillen zu
untersuchen wurde während der Versuchsdiät mit den lebenden Keimen kurze Zeit
mit der Keimgabe ausgesetzt und während der gesamten Periode wurden die
Keimzahlen im Kot der Tiere ermittelt.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Die mit dem Kot ausgeschiedene Laktosemenge war bei Schweinen und Ratten
während der ersten Versuchsdiät hoch und sank unter den beiden folgenden
Versuchsdiäten stark ab. Zwischen den Laktosemengen im Kot unter Diät 2
verglichen mit Diät 3 waren, ebenso wie jeweils zu Diät 1, statistisch
signifikante Unterschiede zu finden, die aber etwas geringer waren als die
beider Diäten (3 und 2) zu Diät 1. Dieses Ergebnis bei den Schweinen wurde
auch nach Bezug auf die Markerwerte nicht verändert. Es zeigte sich, daß die
Verdaulichkeit der Laktose in Diät 1 wesentlich geringer war als in Diät 2 und
3. Die Laktoseverdaulichkeit von Diät 2 und 3 war nicht signifikant
unterschiedlich.
Gegensätzlich zur Laktose verhielt sich die im Kot nachweisbare ß
-Galactosidase-Aktivität. Während Diät 1 wurden geringste Mengen bis gar keine
ß-Galactosidase-Aktivität gemessen, unter Diät 2 stieg sie an, um während Diät
3 den höchsten Wert zu erreichen. Die Unterschiede aller drei Diäten
zueinander waren statistisch signifikant.
Der verabreichte Laktobazillenstamm war nicht in der Lage sich im Dünndarm der
gnotobiotischen Minischweine und Ratten dauerhaft zu etablieren, er verschwand
nach Aussetzten der oralen Zufuhr innerhalb von Tagen.
Aus diesen Ergebnissen konnte folgender Schluß gezogen werden:
Die intestinale Laktosehydrolyse nach Aufnahme von fermentierten
Milchprodukten war dann am höchsten, wenn mit der Diät mikrobielle
ß-Galactosidase aufgenommen wurde, dabei machte es nur einen geringen
Unterschied, ob die Laktobazillen lebten oder abgetötet waren; die intestinale
Laktosehydrolyse war unter der Diät mit lebenden Laktobazillen etwas höher als
unter der Diät mit den abgetöteten. Wesentlich war, daß das Enzym, geschützt
durch die Hülle der Laktobazillen, die Magenpassage überstehen konnte, ohne
durch Magensäure und Proteasen zerstört zu werden. Dies wurde deutlich in in
vitro Versuchen zur Prüfung des Überstehens der Magenpassage gezeigt. Diesen
Schutz bieten mit g-Strahlen behandelte (abgetötete) Laktobazillen fast
genauso gut wie lebende Laktobazillen. Solange die Zellmembran der Keime
intakt ist, ist es für die Förderung der intestinalen Laktosehydrolyse nicht
essentiell, daß die Keime viabel sind.
de
dc.description.abstract
The most common reason worldwide for the indigestibility of milk is the lack
of ß-galactosidases in the small intestine, leading to the malabsorbtion of
lactose. Fermented dairy products are very often much better tolerated than
raw (not fermented) milk, because of the microbial ß-galactosidases they
contain.
The aim of this thesis was to elucidate the question as to weather lactose
hydrolysis in the small intestine requires the presence of living bacteria
(with their microbial ß-galactosidases) in fermented dairy products and
weather the bacteria of these dairy products are able to colonize the gut. To
this end several feeding experiments with gnotobiotic Göttingen Minipigs and
gnotobiotic rats were carried out to investigate the influence of killed
versus living bacteria in fermented dairy products. A bacteria-free diet
without ß-galactosidase activity was fed as a control.
In preliminary experiments the influence of the passage through the stomach on
ß-galactosidase activity was tested as well as effects of the storage of
lactobacilli on the ß-galactosidase activity. Also the intestinal
ß-galactosidase activity of the pigs and rats was investigated in different
parts of the small intestine.
In the main experiment six animals of both species were fed sequentially (over
a period of two weeks) with three different fermented dairy product-diets each
having an identi-cal lactose content (40g/l). The first diet contained no, the
second by g-rays killed and the third living lactobacilli. In the first diet
there was no ß-galactosidase activity, whereas both the second and the third
diet possessed the same ß-galactosidase activity (400 IU/l). The experimental
diets were supplemented with an lactose-and ß-galactosidase-free feed to cover
the energy and nutrient requirements.
The influence of these three diets on the lactose hydrolysis in the intestine
was investigated by comparing the relationship between the lactose which was
eaten and that which was defecated. In the porcine model system the data were
corrected with a marker which could not be absorbed in the intestine. In
addition to the lactoserelation-ship that of the ß-galactosidase was also
determined. During the diet, which contained viable bacterial cultures, the
dose of the bacteria was stopped for several days in order to find out if the
bacteria could adhere to the intestine. Throughout the entire period, the
number of bacteria was determined in the feces of the animals to document
possible differences.
The results were as follows:
The quantity of lactose which was eliminated in the feces was high during the
first diet, in both the rodent and the porcine systems, and dropped
significantly in both of the subsequent diets. The differences between the
fecal lactose content of diet two and three and diet two and one were
statistically significant. However the former was more pronounced than the
latter. The same results were found after comparison of the data after marker
correction. It was shown that the digestibility of the lactose under the first
diet was much lower than under the second and third diet. The lactose
digestibility between diet two and three was not found to be statistically
significantly different.
In contrast to the data for lactose, the ß-galactosidase activity data showed
differences. Under diet one very low amounts of the ß-galactosidase activity
could be measured. Under diet two the activity rose and reached the maximum
level under diet three. The differences between all three diets were
statistically significant.
The lactobacillus strain used was unable to colonize the small intestine of
the Göttingen Minipigs and the rats for any length of time. After stopping the
dose per os, the bacte-ria disappeared from the gut.
The following conclusions could be drawn from the experiments presented in
this the-sis:
The intestinal lactose hydrolysis after eating fermented dairy products was
highest where microbial ß-galactosidase was presented in the diet. There was
not a great dif-ference if the bacteria were viable or non-viable; the
intestinal lactose hydrolysis was a little bit higher under the diet with the
viable lactobacilli compared to those under the diet with the non-viable
bacteria. However it was important for the survival of the en-zyme during the
passage through the stomach that it be protected by the cell wall of the
lactobacilli. As it would otherwise be destroyed by the acid and proteases in
the stom-ach. This was shown by in vitro experiments. Nearly the same level of
protection was given by the g-ray-inactivated bacteria as by the living
lactobacilli. As long as the mem-brane of the cells were intact it was not
essentiel for lactose hydrolysis that the bacteria were viable.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
LACTOSE INTOLERANCE
dc.subject
ß-GALACTOSIDASE
dc.subject
MINIATURE PIGS
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Prüfung der Essentialität lebender Keime für die Förderung der intestinalen
Laktosehydrolyse durch die mikrobielle ß-Galactosidase fermentierter
Milchprodukte am Model des gnotobiotischen Göttinger Minischweins
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Ch. A. Barth
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. N.-Ch. Juhr
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H. Martens
dc.date.accepted
1998-07-03
dc.date.embargoEnd
2001-01-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-1998001018
dc.title.translated
Investigations to determine whether viable microorganisms are required during
intestinal lactose hydrolysis of fermented milk products by microbial
ß-galactosidase using gnotobiotic Göttingen minipigs
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000026
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/1998/101/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000026
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dcterms.accessRights.openaire
open access