dc.contributor.author
Collettini, Federico
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:16:33Z
dc.date.available
2016-12-21T09:15:10.728Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4832
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-9031
dc.description.abstract
Die CT-gesteuerte Hochdosis-Brachytherapie (CT-HDRBT) ist ein radiogenes
Ablationsverfahren bei dem, CT-gesteuert, ein spezieller Katheter in den Tumor
eingebracht wird und über den eine Iridium-192 (192Ir) Strahlenquelle temporär
eingebracht wird. Zu den wesentlichen Vorteilen der CT-HDRBT gegenüber der
perkutanen Bestrahlung zählen die genaue Dosisapplikation innerhalb des
Zielvolumens und die hohe Dosis innerhalb des Zielvolumens bei raschem
Dosisabfall gegenüber der Umgebung. Dank dieser Vorteile ermöglicht die CT-
HDRBT die Bestrahlung der Zielläsion mit sehr hohen Dosen bei weitestgehender
Schonung umliegender Strukturen. Ziel der vorliegenden Arbeiten war die
Untersuchung der onkologischen Effektivität dieser Technik in der Behandlung
von primären und sekundären Lebertumoren innerhalb und jenseits der
Indikationen der Radiofrequenzablation. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse
mit den publizierten Daten anderer minimal-invasiver Techniken wie der
Radiofrequenzablation (RFA) und der transarterielle Chemoembolisation (TACE)
in Relation gesetzt. Für das hepatozelluläre Karzinom (Originalarbeit 1)
konnte bei 98 Patienten und 212 HCC-Tumoren mittels CT-HDRBT eine lokale
Tumorkontrollrate von 91,5% erreicht werden. Der Durchmesser der HCC-Knoten
betrug im mittel 5 cm, die Tumore reichten jedoch von 1,8 cm bis 12 cm im
Durchmesser. Von der Tumorcharakteristik entsprachen die meisten Patienten
einem BCLC-Stadium B, so dass nach Leitlinien eine Chemoembolisation (TACE) zu
empfehlen wäre. Innerhalb der Nachbeobachtungszeit von 23,1 Monaten verstarben
46 Patienten. Das mediane OS nach CT-HDRBT betrug 29,2 Monate. Gemäß Kaplan-
Meier-Analyse betrugen die 1-Jahres-, 2-Jahres- und 3-Jahres-OS-Raten 80, 62
und 46 %. Insgesamt beweisen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit, dass die
CT-HDRBT eine sichere und wirksame Therapie für Patienten mit inoperablem HCC
darstellt. Die hohe lokale Tumorkontrolle und die vielversprechenden
Überlebensraten nach CT-HDRBT machen aus dieser Therapie eine
erfolgversprechende Alternative zu den bestehenden therapeutischen Optionen
bei Patienten mit inoperablem HCC. Beim cholangiozellulären Karzinom (CCC)
kommt es trotz kurativ intendierter Leberreesektion häufig zu einem
intrahepatischen Tumorrezidiv. In der anschließenden Arbeit (Originalerbeit 2)
wurde untersucht, ob diese Patienten erfolgreich mittels CT-HDRBT behandelt
werden können. Bei allen Patienten hatte eine Leberresektion stattgefunden und
ein intrahepatisches Tumorrezidiv war bildgebend nachgewiesen. Mittels der CT-
HDRBT konnte die mediane Überlebenszeit der Patienten nach primärer
Leberresektion auf 85 Monate verlängert werden. Keiner, der zum Zeitpunkt der
Analyse noch lebenden Patienten (60%) entwickelte ein lokales Rezidiv nach CT-
HDRBT. Vier Patienten erlitten ein multifokales Rezidiv und waren zum
Zeitpunkt der Auswertung verstorben. Die 1- und 5-Jahres Überlebensrate der
gesamten Kohorte betrug 100% und 78,7%. Nach dem Auftreten des
intrahepatischen Rezidivs betrug die 1- und 5-Jahres-Überlebensrate jeweils
77,1% und 51,4%. Insgesamt suggerieren die Ergebnisse dieser
Machbarkeitsstudie, dass die CT-HDRBT als alternative Behandlungsoption für
Patienten mit intrahepatischem Rezidiv eines CCC nach Leberresektion
eingesetzt werden kann. Lebermetastasen stellen im klinischen Alltag eine
große Herausforderung dar und oftmals sind diese Determinanten der weiteren
Prognose der Patienten. In einer Kohorte von 80 Patienten mit 179 nicht
resektablen kolorektalen Lebermetastasen (Originalarbeit 3) konnte mittels der
CT-HDRBT eine lokale Tumorkontrolle (LTC) von 87,1% innerhalb der medianen
Nachbeobachtungszeit von 16,9 Monaten erreicht werden. Bei den Lebermetastasen
des kolorektalen Karzinoms war die lokale Tumorkontrolle abhängig vom
Durchmesser der Metastasen: Die LTC bei Metastasen mit einem Durchmesser < 4
cm betrug 94% und 86,8% nach 12 und 24 Monaten, bei den Metastasen ≥ 4 cm
65,8% und 58,5% (p = 0,00421). Das mediane progressionsfreie Überleben betrug
5 Monate. Das Gesamtüberleben nach 12, 24 und 36 Monaten war 87,6% und 57,3%
und 41,6%. Die mediane Überlebenszeit nach CT-HDRBT betrug 18 Monate.
Lebermetastasen eines Mammakarzinoms (BCLM) sind eine therapeutische
Herausforderung. Im Gegensatz zu kolorektalen Lebermetasen sind
Lebermetastasen des Mammakarzinoms Ausdruck einer systemischen Metastasierung
und die meisten Patientinnen haben simultane extrahepatische Metastasen. In
einer weiteren Studie (Originalarbeit 4) wurde das onkologische Ergebnis nach
CT-HDRBT im Sinne einer minimal- invasiven Cytoreduction bei 37 Patientinnen
mit 80 nicht resektablen BCLM untersucht. Das durchschnittliche Follow-up nach
CT-HDRBT betrug 11,6 Monate. Eine lokale Tumorprogression konnte lediglich in
zwei (2,6%) der behandelten Metastasen festgestellt werden. Beide progrediente
Metastasen konnten erfolgreich mittels erneuter CT-HDRBT behandelt werden und
blieben progressionsfrei im weiteren Verlauf. Etwa ein Drittel der
Patientinnen (31,4%) entwickelten neue Lebermetastasen im Verlauf. Das mediane
progressionsfreie Überleben betrug 8 Monate. Sieben Patienten (20%) starben
während des Follow-up. Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 18 Monate
(Spannweite: 3-39 Monate). Die Tumorgröße hat einen wesentlichen Einfluss auf
die Anwendbarkeit thermischer Ablationstechniken wie der RFA und die
internationalen Leitlinien empfehlen den Einsatz thermischer Verfahren nur für
Tumore bis 3,5 cm im Durchmesser. Bei Tumoren zwischen 3,5 und 5 cm
Durchmesser wird über die Kombination von TACE und thermischer Ablation
nachgedacht. Ziel einer weiteren Arbeit (Originalarbeit 5) war es, den
Einfluss der Tumorgröße auf die lokale Kontrolle nach CT-HDRBT bei großen
Tumoren zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden die Daten einer Untergruppe von
35 Patienten mit hepatozellulären Karzinomen größer als 5 cm im Durchmesser
gesondert analysiert. Der mittlere Tumordurchmesser betrug 7,1 cm (Spannweite:
5-12 cm). Nach einem mittleren Follow-up von 12,8 Monaten zeigten zwei der
behandelten Patienten eine lokale Progression (6,7%). Neun Patienten (30%)
zeigten eine systemische Progression. Die mittlere progressionsfreie Zeit
betrug 8,75 Monate (Spannweite: 2–21 Monate). Alle Patienten waren zum
Zeitpunkt der Auswertung noch am Leben. Die mediane Gesamtüberlebenszeit
betrug 15,4 Monate. Somit konnte gezeigt werden, dass die lokale
Tumorkontrolle der CT-HDRBT beim HCC primär nicht von der Größe der HCC-Herde
abhängig ist. Eine hilusnahe, intrahepatische Tumorlokalisation stellt eine
große therapeutische Herausforderung dar. In der Chirurgie muss bei einer
Resektion, aufgrund der zentralen Lage der Blut- und Gallengangsgefäße,
oftmals ein größerer Leberanteil mitentfernt werden. Bei der thermischen
Ablation führen die zentralen Blutgefäße zu einer Kühlung der Tumorzellen und
somit zu einer onkologischen Ineffektivität der Therapie mit hoher
Lokalrezidivrate („heat sink effect“). Darüberhinaus kann die thermische
Verletzung der Gallengangsstrukturen zu schwerwiegenden postinterventionellen
Komplikationen führen. Aus diesem Grund wurde der Einsatz der CT-HDRBT bei der
Behandlung von hilusnahen Lebermetastasen untersucht (Originalarbeit 6). Die
Daten von 32 Patienten mit 34 hilusnahen Lebermetastasen wurden retrospektiv
ausgewertet. Es konnte nur eine schwerwiegende Komplikation (biliogener
Leberabszess 7 Monate nach Ablation) verzeichnet werden. Während der
Nachbeobachtungszeit trat bei vier der 32 Patienten (Lokale Tumorkontrollrate
88,2%) ein lokaler Progress auf. Die mittlere lokale Tumorkontrolle betrug
17,3 Monate. Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 20,2 Monate. Die
vorgestellten Studien konnten nicht nur die Sicherheit und Effektivität der
CT-HDRBT als mögliche therapeutische Alternative zu den etablierten Therapien
zeigen, sondern auch ihren sicheren und erfolgreichen Einsatz jenseits der
Indikationen der thermischen Ablationsverfahren bei Patienten mit großen oder
ungünstig gelegenen Lebertumoren.
de
dc.description.abstract
CT-guided high-dose-rate brachytherapy is a radioablative technique in which
an iridium-192 (192Ir) source is temporarily inserted into the tumor using
special afterloading catheters placed under CT guidance. The key benefit of
CT-HDRBT compared to percutaneous irradiation is the accurate dose application
within the target volume allowing irradiation of the target volume with very
high radiation doses while sparing surrounding risk structures. The aim of the
present work was to investigate the clinical effectiveness of CT-HDRBT in the
treatment of primary and secondary liver tumors within and beyond the
indications of radiofrequency ablation. For hepatocellular carcinoma (HCC)
(original work 1), a local tumor control rate of 91.5% could be achieved in 98
patients with 212 unresectable HCC using CT-HDRBT. The average diameter of the
tumors was 5 cm (range: 1.8 cm to 12 cm). Within the follow-up period of 23.1
months, 46 patients died. The median OS after CT-HDRBT was 29.2 months.
According to Kaplan-Meier analysis, the 1-year, 2-year, and 3-year OS rates
were 80, 62, and 46%. Overall, the results of the present work demonstrate
that the CT-HDRBT is a safe and effective therapy for patients with inoperable
HCC. The high local tumor control and the promising survival rates after CT-
HDRBT make this therapy a promising alternative to the existing therapeutic
options in patients with inoperable HCC. In patients with cholangiocellular
carcinoma (CCC), intrahepatic tumor recurrences after curative liver resection
are common. The subsequent feasibility study (original work 2) evaluated the
use of CT-HDRBT in patients with intrahepatic recurrent CCC following liver
resection. CT-HDRBT was used to extend the median survival of patients after
primary liver resection to 85 months. None of the patients still alive at the
time of analysis (60%) experienced a local progression after CT-HDRBT. Four
patients displayed a multifocal recurrence and were deceased at time of
evaluation. The 1 and 5-year survival rate of the whole cohort was 100% and
78.7%. After the onset of intrahepatic recurrence, the 1- and 5-year survival
rates were 77.1% and 51.4%, respectively. Overall, the results of this
feasibility study suggest that CT-HDRBT may be used as an alternative
treatment option for patients with intrahepatic CCC recurrence following liver
resection. Liver metastases represent a major challenge in everyday clinical
practice and are often crucial determinants of patient’s prognosis. In a
cohort of 80 patients with 179 unresectable colorectal liver metastases
(original work 3), a local tumor control (LTC) of 87.1% within the median
follow-up period of 16.9 months was achieved using CT-HDRBT. In patients with
colorectal liver metastases the local tumor control was dependent on the
diameter of the metastases: the LTC rate for metastases with a diameter <4 cm
was 94% and 86.8% after 12 and 24 months, while patients with metastases ≥ 4
cm displayed a LTC rate of 65.8% and 58.5%, respectively (p = 0.00421). The
overall median progression-free survival was 5 months. The overall survival
after 12, 24 and 36 months was 87.6% and 57.3% and 41.6%. The median overall
survival time after CT-HDRBT was 18 months. In contrast to colorectal liver
metastases, breast cancer liver metastases (BCLM) are regarded as the
expression of a systemic disease and most patients show simultaneous
extrahepatic metastases. In a further study (original work 4) we evaluated the
use of CT-HDRBT for minimally invasive cytoreduction of 80 unresectable BCLM
in 37 patients. The average follow-up after CT-HDRBT was 11.6 months. A local
tumor progression could be detected in two (2.6%) of the treated metastases.
Both progressive metastases were successfully re-treated by CT-HDRBT and
remained locally controlled during follow-up. About one-third of the patients
(31.4%) developed new liver metastases during follow-up period. The median
progression-free survival was 8 months. Seven patients (20%) died during the
follow-up. The median overall survival time was 18 months (range: 3-39
months). Tumor size has a significant influence on the applicability of
thermal ablation techniques such as radiofrequency ablation (RFA). The
international guidelines recommend the use of thermal techniques for tumors up
to 3.5 cm in diameter. For tumors between 3.5 and 5 cm in diameter, the
combination of TACE and thermal ablation is considered. The aim of this study
(original work 5) was to investigate the influence of the tumor size on local
tumor control following CT-HDRBT. For this purpose the data of a subgroup of
35 patients with large hepatocellular carcinomas (≥ 5 cm in diameter) were
analyzed separately. The mean tumor diameter was 7.1 cm (range: 5-12 cm).
After a mean follow-up of 12.8 months, two of the treated patients showed a
local progression (6.7%). Nine patients (30%) showed systemic progression. The
mean progression-free survival was 8.75 months (range: 2-21 months). All
patients were still alive at the time of evaluation. Median overall survival
was 15.4 months. Accordingly, in patients with unresectable HCC, the local
tumor control following CT-HDRBT was not primarily dependent on the size of
the tumor. Treatment of liver metastasis located close to the hilum is
anatomically challenging due to nearby structures at risk such as central bile
ducts and great vessels. Both surgical and ablative therapies have limitations
in these patients and are associated with an increased risk of morbidity.
Thermal ablative techniques are limited by the cooling effect of central blood
vessels ("heat sink effect"), leading to a elevated rate of local progression.
In addition, thermal injury to the central bile duct structures can lead to
frightening complications. For this reason, the use of CT-HDRBT, a non-thermal
technique, was investigated in the treatment of perihilar liver metastases
(original work 6). Data from 32 patients with 34 perihilar liver metastases
were retrospectively evaluated. Only one severe complication (intrahepatic
abscess 7 months after ablation) was recorded. During the follow-up period,
local progression occurred in four out of the 32 patients (local tumor control
rate 88.2%). The mean local tumor control was 17.3 months. Median overall
survival was 20.2 months. The presented studies not only demonstrate the
safety and efficacy of CT-HDRBT as a possible therapeutic alternative to the
established therapies within as well as beyond the indications of thermal
ablative techniques.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
hepatocellular carcinoma
dc.subject
colorectal liver metastases
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
CT-gesteuerte Hochdosis-Brachytherapie (CT-HDRBT): Ergebnisse der Therapie von
Lebertumoren innerhalb und jenseits der Indikationen der Radiofrequenzablation
(RFA)
dc.contributor.contact
federico.collettini@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Professor Dr. med. Maciej Pech
dc.contributor.furtherReferee
Professor Dr. med. Norbert Hosten
dc.date.accepted
2016-12-12
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103801-9
dc.title.translated
CT-guided high-dose brachytherapy (CT-HDRBT): results of the therapy of liver
tumors within and beyond the indications of radiofrequency ablation (RFA)
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103801
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