Ziel der vorliegenden Habilitationsarbeit war die Evaluation innovativer diagnostischer sowie laborchemischer Parameter als prognostische Marker für das Ansprechen auf eine PRRT bei Patienten mit NET. Das Prinzip der Theranostik bildet die Grundlage für die PRRT im Kontext von NET, wobei die initiale funktionelle Diagnostik eine entscheidende Rolle bei der Patientenselektion, der Behandlungsstrategie und der Nachsorge spielt. Vor Beginn einer PRRT ermöglicht die SSTR-Diagnostik die Evaluation der globalen SSTR Expression aller Tumorläsionen. Die intratherapeutische SSTR-Diagnostik dient primär dem therapeutischen Monitoring sowie der Durchführung einer Dosimetrie, der Erhebung der tumorumschließenden Dosis sowie der Abschätzung der Strahlendosis risikoassoziierter Organe. Auf Grundlage der funktionellen, morphologischen sowie laborchemischen Routinediagnostik wurden umfangreiche quantitative Daten analysiert. Durch die Anwendung von Heterogenitätsparametern in der funktionellen Diagnostik konnten subtile Bildmerkmale, die dem menschlichen Auge oftmals verborgen bleiben, identifiziert werden und hinsichtlich des Informationsgehalts mit der Diagnose, der Prognose und dem Therapieverlauf korreliert werden. Ferner wurden prä- sowie intratherapeutische Laborparameter sowie deren Fluktuation im Krankheitsverlauf analysiert. Im Zentrum stand die personalisierte Medizin, d.h. präzisere und individualisierte Therapieansätze, indem versucht wird ungenutzte, therapierelevante Informationen der Routinediagnostik zu extrahieren.