dc.contributor.author
Haering, Stephanie
dc.date.accessioned
2025-04-28T06:16:02Z
dc.date.available
2025-04-28T06:16:02Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/47389
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-47107
dc.description.abstract
Background Women are at two to three times higher risk of developing
posttraumatic stress disorder (PTSD) compared to men. However, systematic
knowledge about the mechanisms underlying this risk difference is lacking.
Therefore, the aim of the present dissertation was to take a sex- and gendersensitive
perspective on PTSD development to increase our systematic
understanding of sex and gender aspects in PTSD etiology.
Methods Summarizing prospective studies on PTSD development, study 1, a
systematic review and meta-analysis, examines how sex and gender aspects are
currently considered in trauma research. Study 2 introduces a systematic framework
to disentangle how three distinct sex/gender-related pathways might contribute to
sex/gender differences in PTSD risk. Using data from n = 2924 acutely traumatized
individuals (61.8% female, 38.2% male) study 2 examines pathway (a) sex/genderdependent
prevalence/severity differences in PTSD risk factors. Using the same data
set, study 3 explores pathway (b) sex/gender-dependent vulnerability differences to
PTSD risk factors. Analyzing data from clinical interviews with n = 182 individuals
with an unintended pregnancy, study 4 presents as an example for considering
pathway (c) sex/gender-specific aspects in PTSD etiology. It investigated how
experiences of childhood maltreatment are associated with changes in PTSD
symptoms from pre- to post-pregnancy. Study 5 is the first systematic review and
meta-analysis that examines how women and men differ in risk factors for PTSD. It
leverages the proposed framework towards meta-analytic evidence and investigates
all three of the proposed pathways collectively. Study 6 broadens the perspective on
geographic and gender diversity by comparing trauma-related symptoms among
women, men, and non-binary participants from six world regions (k = 115 countries,
n = 8675).
Results Examining the status quo of sex and gender considerations in
prospective trauma research, study 1 revealed various shortcomings along the
research process, including – amongst others – an underrepresentation of women in
high-quality research on PTSD development as well as a lack of analyses suited to
examine the mechanisms underlying this sex/gender difference in PTSD risk.
Investigating the role of sex/gender in risk pathways, results of study 2, 3 and 5 paint
a coherent picture. While women showed greater prevalence/severity of PTSD risk
factors, they did not appear to be more vulnerable to risk factors than men. On the
contrary, for some risk factors men showed stronger associations with later PTSD
symptoms than women. Sex-/gender-specific issues were found to be particularly
understudied (study 2, 3 and 5), although they might be highly relevant. Here, study 4
revealed that almost one in five participants listed traumatic childbirth as their index
trauma. Finally, study 6 illustrated that not only women, but also gender minorities,
are at increased risk of severe trauma-related symptoms, as well as sexual and
physical assault.
Discussion The collection of studies presented in this dissertation contributes
to advancing our understanding of women’s higher PTSD risk as well as further sexand
gender-related aspects in PTSD development. The results illustrate that
considering patient heterogeneity can foster our understanding of differential risk
mechanisms. Such knowledge can inform personalized clinical psychological
interventions that take into account individual patient characteristics to optimize
intervention plans and outcomes. Against this background, this dissertation
advocates for a greater consideration of sex- and gender-sensitive as well as
intersectional perspectives to mitigate existing health disparities and to ensure that all
individuals receive optimal care.
en
dc.description.abstract
Hintergrund Frauen haben im Vergleich zu Männern ein zwei- bis dreifach
höheres Risiko, eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu entwickeln. Es
fehlt jedoch an systematischem Wissen über die Mechanismen, die diesem
Risikounterschied zugrunde liegen. Ziel der vorliegenden Dissertation war es daher,
die Entwicklung einer PTBS aus geschlechtersensibler Perspektive zu untersuchen,
um ein systematischeres Verständnis über geschlechtsbezogene
Risikomechanismen zu erlangen.
Methode Studie 1, eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse,
fasst prospektive Studien zur PTBS-Entwicklung zusammen und untersucht, wie
geschlechtsbezogene Aspekte in der Traumaforschung berücksichtigt werden.
Studie 2 führt einen systematisches Rahmenmodell ein, das anhand von drei
komplementären Risikopfaden skizziert, wie sich geschlechtsbezogene Aspekte auf
Risikomechanismen für die Entwicklung einer PTBS auswirken können. Weiterhin
untersucht Studie 2 anhand von Daten n = 2924 akut traumatisierter Personen
(61,8% weiblich, 38,2% männlich) Risikopfad (a): geschlechtsabhängige Prävalenz-
/Schweregradunterschiede in Bezug auf PTBS-Risikofaktoren. Unter Verwendung
desselben Datensatzes untersucht Studie 3 Risikopfad (b): geschlechtsabhängige
Unterschiede in der Vulnerabilität gegenüber PTBS-Risikofaktoren. Studie 4
analysiert Daten aus klinischen Interviews mit n = 182 Personen mit einer
unbeabsichtigten Schwangerschaft und stellt somit ein Beispiel für die
Berücksichtigung von Risikopfad (c) dar: geschlechtsspezifische Aspekte in der
Entwicklung von PTBS-Symptomen. Hierbei wurde untersucht, inwiefern
Kindheitstraumata mit einer potenziellen Veränderung von PTBS-Symptomen von vor
zu nach der Schwangerschaft zusammenhängen. Studie 5 ist die erste
systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse, die untersucht, wie sich Frauen
und Männer hinsichtlich PTBS-Risikofaktoren unterscheiden. Sie nutzt das
eingeführte Rahmenmodell und untersucht alle drei vorgeschlagenen Risikopfade
gemeinsam. Studie 6 erweitert den Blick für geografische und geschlechtsbezogene
Diversität, indem traumabezogene Symptome bei Frauen, Männern und nichtbinären
Teilnehmenden aus k = 115 Ländern (n = 8675) verglichen werden.
Ergebnisse Indem prospektive Studien zur Entwicklung der PTBS
zusammengefasst wurden, zeigte Studie 1, dass das Potenzial geschlechtersensibler
Forschung in der Psychotraumatologie noch nicht ausreichend genutzt wird. Unter
anderem waren Frauen trotz ihres erhöhten Risikos in entsprechenden Stichproben
unterrepräsentiert und Analysen zur Identifikation von geschlechtsbezogenen
Risikomechanismen wurden so gut wie nie verwendet. Die Ergebnisse der Studien 2,
3 und 5, in denen geschlechtsbezogene Unterschiede in PTBS Risikofaktoren
untersucht wurden zeichnen ein kohärentes Bild. Während Frauen eine höhere
Prävalenz/Schweregrad bzgl. PTBS-Risikofaktoren aufwiesen, schienen sie diesen
gegenüber nicht vulnerabler zu sein als Männer. Im Gegenteil, bei einigen
Risikofaktoren zeigte sich für Männer ein stärkerer Zusammenhang mit späteren
PTBS-Symptomen als Frauen. Weiterhin wurde festgestellt, dass
geschlechtsspezifische Aspekte besonders wenig erforscht sind (Studien 2, 3 und 5),
obwohl sie von großer Bedeutung sein können. In diesem Kontext zeigte Studie 4,
dass fast jede fünfte teilnehmende Person eine traumatische Geburt als ihr
Indextrauma angab. Studie 6 verwies schließlich darauf, dass nicht nur Frauen,
sondern auch Angehörige einer geschlechtlichen Minderheit ein erhöhtes Risiko für
schwere traumabezogene Symptome sowie für sexuelle und körperliche Übergriffe
haben.
Diskussion Die in dieser Dissertation vorgestellten Studien tragen dazu bei,
das Verständnis für das erhöhte PTBS-Risiko von Frauen sowie für weitere
geschlechtsbezogene Aspekte hinsichtlich der Entwicklung von PTBS-Symptomen zu
vertiefen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Berücksichtigung von Patient*innen-
Heterogenität unser Verständnis für differenzielle Risikomechanismen fördern kann.
Dieses Wissen kann in personalisierte klinisch-psychologische Interventionen
einfließen, die individuelle Patient*innenmerkmale berücksichtigen, um
Interventionspläne und -ergebnisse zu optimieren. Vor diesem Hintergrund spricht
sich die vorliegende Dissertation für eine stärkere Berücksichtigung
geschlechtersensibler sowie intersektionaler Perspektiven aus, um
gesundheitsbezogene Ungleichheiten zu verringern und um eine bestmögliche
Versorgung für alle Menschen zu gewährleisten.
de
dc.format.extent
xvii, 475 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
posttraumatic stress disorder
en
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie::150 Psychologie
dc.title
Higher Risk — Less Research? Addressing the Gender Data Gap in Psychotraumatology
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Knaevelsrud, Christine
dc.contributor.furtherReferee
Schumacher, Sarah
dc.date.accepted
2025-04-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-47389-3
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access