dc.contributor.author
Frey, Dietmar
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:06:46Z
dc.date.available
2011-05-25T08:24:58.588Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4647
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8847
dc.description.abstract
Hintergrund: In der Therapie des kolorektalen Karzinoms wurden in den letzten
Jahren neben der chirurgischen Resektion zunehmend multimodale Therapieansätze
etabliert. Obwohl das kolorektale Karzinom weiterhin einer der führenden
Ursachen für Morbidität und Mortalität in der westlichen Welt ist, konnten
neue Therapieoptionen wie antikörpergesteuerte Medikamente das Gesamtüberleben
erheblich verbessern. Nichtsdestrotrotz ist angesichts der Inzidenz und
Mortalität des kolorektalen Karzinoms der Bedarf für neue Therapiekonzepte
gegeben. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist die Identifizierung und
Charakterisierung des Antigens A33 zur Etablierung einer antikörpergesteuerte
Therapie und die Einführung eines funktionierenden Antikörpers für dieses
Antigen in vitro. Material und Methoden: Zur Untersuchung von
Kolonkarzinomzellen der Zelllinien LIM1215 und CaCo2 in vitro und von
Gewebsschnitten von kolorektalem Karzinomgewebe kamen FACS-Analyse,
Fluoreszenzmikroskopie, konfokale Laser-Mikroskopie und PCR-Analyse als
Untersuchungsmethoden zur Anwendung. Die Darstellung des auf der
Zelloberfläche befindlichen Antigens gpA33 erfolgte mit dem Antikörper
gpA33::rbGFP. Ergebnisse: Grundlage für diese Ergebnisse war der zunächst
erbrachte Nachweis der Spezifität und Affinität von gpA33::rbGFP bei Zellen
und an Gewebe von kolorektalem Karzinom. Es wurde in dieser Arbeit erstmals
gezeigt, dass die Expression von gpA33 auf der Zelloberfläche von
Kolonkarzinomzellen über die Zeit keine Konstanz aufweist, sondern von der
Umgebung der Zelle, ihrem Wachstumsgrad und der Phase des Zellzyklus, in dem
sie sich befindet, abhängig ist. Die Expression von gpA33 auf der
Zelloberfläche zeigt eine biphasische Proportionalität zur Dichte des
Zellverbandes, in der sich die Zellen befinden. Wie gezeigt werden konnte,
steigt der Expressionsgrad von gpA33 auf der Zelloberfläche mit der Zelldichte
bis zum Konfluenzpunkt an, um danach wieder zu sinken. Daneben konnte erstmals
nachgewiesen werden, dass ein Oberflächenantigen eine für die jeweilige
Zellzyklusphase spezifisches Expressionsprofil aufweist. In der G2/M-Phase
erreicht die Expression von gpA33 ihr Maximum, nachdem in der S-Phase der
Expressionsgrad minimal war. Wir konnten daneben zeigen, dass nach
Inkubationvon Kolonkarzinomzellen mit dem Antikörper gpA33::rbGFP eine
teilweise Internalisierung des Antigen-Antikörper-Komplexes erfolgt, wobei der
weitere intrazelluläre Weg und eine Rezirkulationan die Zelloberfläche nicht
verfolgt werden konnte. Diskussion: Bisherige Arbeiten deuten darauf hin, dass
es als transmembranales Glykoprotein an Zell-Zell-Interaktion und der
Steuerung von Epithelwachstum und -differenzierung beteiligt ist. Die in-
vitro-Expression von gpA33 auf kolorektalen Zellen unterliegt entsprechend den
Ergebnissen dieser Arbeit nicht mehr dem eigentlichen physiologischen Ziel der
Wachstumsregulation und -kontrolle sondern ist dysreguliert und bewirkt ein
unkontrolliertes Wachstum, welches auch durch Adhäsion der Zellen mit
Nachbarzellen in vollständiger Konfluenz nicht beeinflusst wird. Die in
physiologischer Umgebung gezeigte Wachstumsinhibition durch Agglomeration
geschieht hier nicht. Die Abnahme der Expression des Adhäsionsmoleküls nach
Erreichen des Konfluenzpunktes könnte daneben die Bereitschaft der malignen
Zellen zur Metastasierung zeigen. Eine entscheidende Einflussgröße auf den
Grad der gpA33-Expression hat darüber hinaus die Zyklusphase, in der sich die
jeweilige Zelle befindet. In der G2/M-Phase erreicht die Expression von gpA33
ihr Maximum, nachdem in der S-Phase der Expressionsgrad minimal war. Die
Ergebnisse dieser Arbeit begründen die Hypothese, dass der Expressionsgrad von
gpA33 auf der Zelloberfläche vom Zellzyklus abhängig ist, vom
Wachstumsverhalten der einzelnen Zelle und des Zellverbandes beeinflusst wird
und in maligne transformierten Zellen spezifisch und im Vergleich zur gesunden
Zelle signifikant in höherem Maße exprimiert wird. Dies zeigt neue Ansätze für
zukünftige Forschungsarbeiten auf, um weitere Antikörper-gesteuerte
Therapieansätze für das kolorektale Karzinom zu etablieren. Die Überprüfung
der Übertragbarkeit dieser Ergebniss auf in-vivo-Modelle ist ausstehend.
Daneben steht zur weitergehenden Untersuchung die Frage, ob die hier
nachgewiesenen Veränderungen der Antigenexpression in den jeweiligen
Zyklusphasen für die Behandlung des kolorektalen Karzinoms therapeutische
Ansätze eröffnen könnte und gegebenenfalls auf andere Tumorentitäten
übertragbar ist.
de
dc.description.abstract
Background: In the therapy of colorectal carcinoma multimodal concepts were
introduced in the last years in addition to surgical approaches. Though being
one of the leading causes with regard to morbidity and mortality in the
Western hemisphere, new therapeutic approaches such as antibody directed drug
administration helped to improve survival over the past years. Nevertheless,
there still is strong demand and urgency to develop new therapy concepts due
to the high incidence and mortality of colorectal carcinoma. The aim of this
study was the identification and characterisation of gpA33 for the
establishment of an antibody directed therapy and the introduction of an
antibody in vitro. Materials and methods: For examination of colorectal cancer
cells of the cell lines LIM1215 and CaCo2 in vitro and of sections of
colorectal carcinoma tissue we performed FACS-analysis, fluorescence
microscopy, confocal laser microscopy and PCR-analysis. We incubated cell
lines and tissue with the antibody gpA33::rbGFP. Results: It could be
demonstrated that binding of gpA33::rbGFP on colorectal cell lines and tissue
was achieved with high specifity and affinity. In addition, it was shown, that
gpA33 expression on the cell surface of colorectal carcinoma cells is
dependent on culture density and cell-cycle phase. Expression of gpA33 shows a
biphasic proportionality to culture density by increasing gpA33 expression
until reaching confluence and decreasing afterwards. Furthermore, it was shown
that gpA33 exhibits a cell-cycle specific expression profile: in S-phase
expression of gpA33 is decreased compared to baseline whereas in G2/M there is
a significant increase compared to S, and G1, respectively. We could show that
after binding internalisation of the antigen-antibody-molecule takes place,
though intracellular processing and recirculation could not be evaluated.
Discussion: Studies have shown that gpA33 as a transmembranal glycoprotein
functions in cell-cell-interaction and regulates epithelial growth and cell
differentiation. According to this study gpA33-expression on colorectal
carcinoma cells is dysfunctional and does not serve its original physiological
function of growth regulation and inhibition. Thus uncontrolled growth, not
influenced and regulated by cell adhesion, even in complete confluence, could
be observed. The physiological growth inhibition due to agglomeration is
dysregulated. The decrease of gpA33 expression after reaching confluence might
exhibit the ability of malignant cells of metastatic spreading. Additionally,
a crucial influence on gpA33-expression is executed by cell cycle phase. These
results establish the hypothesis that the expression of gpA33 is cells is
dependent on culture density and cell-cycle phase and and, furthermore,
specifity and affinity of antibody binding are provided. Thus new doors for
future studies are opened to establish antibody directed therapies in
colorectal cancer. As a next step, transformation of these results into animal
models is necessary. In addition, cell cycle dependent expression of gpA33
could offer the opportunity for sequential chemotherapy and might be
applicable to other tumor entities.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Charakterisierung von gpA33 und Eignung als Antikörper-Target
dc.contributor.contact
dietmar.frey@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. U. Keilholz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. W. E. Berdel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. rer. nat. H. Fuchs
dc.date.accepted
2011-06-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000022347-0
dc.title.translated
Characterisation of gpA33 and its ability as antibody target
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000022347
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009364
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access