dc.contributor.author
King-Urner, Nico Bastian
dc.date.accessioned
2025-02-20T15:53:05Z
dc.date.available
2025-02-20T15:53:05Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/46450
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-46163
dc.description.abstract
Die ASP ist eine schwerwiegende hämorrhagische Erkrankung der Familie der Suidae. Sie betrifft Haus- und Wildschweine. Das ASP-Seuchengeschehen in den meisten EU-Mitgliedsstaaten ist von infizierten Wildschweinbeständen geprägt, in denen sich die ASP eigenständig hält. Für die Bekämpfung der ASP sind eine passive Überwachung und weitere Maßnahmen durchzuführen, welche das Tiergesundheitsrecht vorschreibt.
Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen bei Wildschweinen sind die örtlichen Jäger wichtige Akteure. Ihre Bereitschaft, die Jagd zu intensivieren, Wildschweinkadaver zu suchen, Proben zu nehmen und Biosicherheitsmaßnahmen zu implementieren, ist für den Erfolg der ASP-Bekämpfung essenziell. Darüber hinaus sind ihre Kenntnisse über örtliche Gegebenheiten, insbesondere der Wildschweinbestände, eine wichtige Grundlage für die Planung und Durchführung von Maßnahmen. Um diese Bereitschaft der Jäger zu erfassen, sind partizipatorische Methoden geeignet.
Die im Rahmen dieser Dissertation durchgeführten PE-Studien hatten das Ziel, die Akzeptanz von verschiedenen Bekämpfungsmaßnahmen und passiver Überwachung der Jäger in Estland und Lettland zu ermitteln. Hierzu wurden in den beiden Ländern Fokusgruppendiskussionen mit insgesamt 96 Jägern veranstaltet. In diesen Diskussionen wurden die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren der ASP-Bekämpfung, spezifische Bekämpfungsmethoden, sowie motivierende und demotivierende Faktoren der passiven Überwachung bewertet.
In den beiden Ländern wurde die Jägerschaft selbst als die vertrauenswürdigste Organisation in der Bekämpfung eingestuft. Der geringe Kontakt zu den nationalen Forschungszentren wurde problematisiert. Alle Jäger bewerteten die Impfung und die Jagd als die vertrauenswürdigsten Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP und die Jagd als sehr zufriedenstellend in der Umsetzung. Der moralische Konflikt bei der Erzeugung von Waisen durch die Jagd auf weibliche Wildschweine, die Frischlinge führen, wurde in den Diskussionen in beiden Ländern erwähnt. Außerdem glichen sich die Aussagen bezüglich der Zäune in beiden Ländern. Zäune wurden als negativ bewertet, da sie auch andere Wildtiere behindern. Um die Akzeptanz von Bekämpfungsmaßnahmen zu steigern, könnte die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Jägern verstärkt werden, insbesondere wenn es um den Entscheidungsprozess geht. Dies sollte mit den nationalen Forschungszentren gemeinsam durchgeführt werden, da sich die Jägerschaft in die wissenschaftliche Diskussion mit einbringen möchte. In diesem Zusammenhang können Workshops oder Fortbildungen genutzt werden, um Jägern die Gründe und die möglichen positiven Auswirkungen von Maßnahmen zu erläutern. Auch mögliche Modifikationen bereits eingesetzter Maßnahmen könnten diskutiert und angepasst werden, wie z.B. die Bejagung weiblicher Wildschweine nur im Herbst und Winter.
Nach Wahrnehmung der Jäger in beiden Ländern hatte das Auffinden von toten Wildschweinen primär negative Folgen für sie. Vor allem wurden zusätzliche Arbeit, Zeitverlust, finanzielle Kosten genannt. Das Vermeiden dieser Nachteile könnte die Akzeptanz der passiven Überwachung deutlich erhöhen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Erhöhung finanzieller Unterstützung und die Einbindung der Armee in die Kadaversuche und -beseitigung unter Anleitung der Jäger im Vordergrund stehen sollte. Die Pflichten der Jäger sollten nach Meinung der Teilnehmer verringert werden.
Die Studien zeigten, dass Methoden der PE helfen können, Bekämpfungsmaßnahmen gegen eine Tierseuche durch die ausführenden Schlüsselpersonen zu analysieren und zu optimieren.
de
dc.description.abstract
ASF is a severe haemorrhagic disease of the Suidae family. It affects domestic pigs and wild boars. The ASF epidemic in most EU member states is characterized by infected wild boar populations in which ASF is self-sustaining. To combat ASF passive surveillance and other measures prescribed by animal health legislation must be implemented.
Local hunters are important players in the implementation of these measures for wild boar. Their willingness to intensify hunting, search for wild boar carcasses, take samples and implement biosecurity measures is essential for the success of the fight against ASF. In addition, their knowledge of local conditions, especially wild boar populations, is an important basis for the planning and implementation of measures. To assess this willingness of hunters participatory methods are suitable.
The aim of the PE studies carried out as part of this dissertation was to determine the acceptance of various control measures and passive monitoring by hunters in Estonia and Latvia. To this end, focus group discussions were held with a total of 96 hunters in both countries. In these discussions, cooperation with various stakeholders in ASF control, specific control methods, as well as motivating and demotivating factors of passive surveillance were evaluated.
In both countries, the hunting community itself was classified as the most trustworthy organization in the fight. The low level of contact with the national research centers was problematized. All hunters rated vaccination and hunting as the most trustworthy measures to combat ASF and hunting as very satisfactory in its implementation. The moral conflict in producing orphans by hunting female wild boar that have piglets was mentioned in the discussions in both countries. Furthermore, the statements regarding fences were similar in both countries. Fences were seen as negative as they also hinder other wildlife. In order to increase the acceptance of control measures, communication and cooperation with hunters could be strengthened, especially when it comes to the decision-making process. This should be carried out in cooperation with the national research centres, as the hunting community would like to be involved in the scientific discussion. In this context, workshops or Training courses can be used to explain to hunters the reasons for and possible positive effects of measures. Possible modifications to measures already in place could also be discussed and adapted, such as hunting female wild boar only in the fall and winter.
According to hunters in both countries, finding dead wild boar had primarily negative consequences for them. Above all, additional work, loss of time and financial costs were mentioned. Avoiding these disadvantages could significantly increase the acceptance of passive surveillance. The participants agreed that the focus should be on increasing financial support and involving the army in carcass searching and removal under the guidance of hunters. In the opinion of the participants, the duties of hunters should be reduced.
The studies showed that methods of PE can help to analyse and optimize control measures against an animal disease by including the key figures carrying them out.
en
dc.format.extent
II, 104 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Wildschweine
de
dc.subject
afrikanische Schweinepest
de
dc.subject
Epidemiologie
de
dc.subject
Bekämpfungsmethoden
de
dc.subject
african swine fever
en
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Anwendung und Evaluierung von Methoden der partizipativen Epidemiologie im Rahmen der passiven Überwachung und Etablierung von Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest beim Wildschwein
dc.contributor.gender
male
dc.contributor.firstReferee
Conraths, Franz Josef
dc.contributor.furtherReferee
Sauter-Louis, Carola
dc.contributor.furtherReferee
Doherr, Marcus
dc.date.accepted
2024-12-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-46450-5
dc.title.translated
Application and evaluation of participatory epidemiology methods in the context of passive surveillance and implementation of control measures against African swine fever in wild boar
eng
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag Berlin
de
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access