dc.contributor.author
Zimmer, Jeannot Andreas
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:04:03Z
dc.date.available
2013-06-05T08:55:10.774Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4607
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8807
dc.description.abstract
Die pharmakologische Wirkung von Rolipram, einem Phosphodiesterase 4 Hemmer,
wird an männlichen WISTAR-Ratten mit einer Dosis von 2,5 mg/kg Körpergewicht
untersucht. Der Versuchsablauf ist gekennzeichnet durch eine über insgesamt 24
Stunden in jeweils zweistündigem Abstand durchgeführte jeweils sechzigminütige
Verhaltensbeobachtung, die unter einem 12/12 Stunden Hell-Dunkel
Beleuchtungsregime erfolgt. Die Tiere erhalten eine begleitende
Temperaturmessung und anschließende Blutentnahme zur Messung von Melatonin
(MEL), Corticosteron (COR) und Glukose (GLU). Es erfolgt eine punktuelle
Untersuchung der Parameter ohne den Anspruch, eine circadiane Rhythmik
longitudinal beschreiben zu wollen. Das untersuchte Verhalten wird in die
Gruppen substanztypisches Verhalten, Explorations-, Maintenanceverhalten und
Wachheitszustand aufgeteilt. In der Dunkelphase (D-Phase) wird zur
Verhaltensbeobachtung die Farbe „Rot“ ausgewählt. Sie ist in einem
Beleuchtungsversuch ausgewählt worden, da sie die untersuchten Parameter nicht
beeinflusst. Rolipram bewirkt eine deutlich beleuchtungsabhängige Induktion
von substanztypischem Verhalten. Ein Schlafzustand kann bei den Rolipram-
behandelten Tieren nicht mehr beobachtet werden. Das Spontanverhalten wird bei
der gewählten Dosis fast vollständig unterdrückt. Es kann überwiegend nur
substanzinduziertes Verhalten beobachtet werden. Ein aussagekräftiger
Vergleich zwischen Rolipramwirkung und Spontanverhalten kann zu den
untersuchten Zeitpunkten daher nicht mehr durchgeführt werden. Bei
Thermoregulation und Hormonkonzentrationen können aussagekräftige Daten nach
75 Minuten erhoben werden, die jeweils wie bei einer Sollwertverstellung die
Substanzwirkung anzeigen. Es sind anhand der Ergebnisse vier übergeordnete
Tendenzen zu erkennen: 1) Rolipram zeigt seine maximale Wirkung zu Beginn der
Hellphase, einem Zeitraum der verminderten Vigilanz der nachtaktiven Tiere.
Der Vigilanzzustand wird durch den Rückgang bei den Explorations- und
Maintenanceparametern sowie einem anhaltenden Wachheitszustand ohne
physiologische Verhaltensaktivität beschrieben. 2) Die Änderungen des
spontanen physiologischen Verhaltens werden nur bei den Kontrolltieren
beobachtet, die alle einen ungestörten Verhaltensablauf während der
Beobachtungen zeigen. Dies entspricht den bisher in der Literatur
beschriebenen Aktivitätszuständen in Hell- und Dunkelphasen, da es nach
Unterdrückung durch Rolipram zu diesen Zeiten kein solches Verhalten mehr
gibt. 3) Durch die Stimulation der COR-Sekretion und der an sie peripher
gekoppelten Erhöhung der Glukosekonzentration sind Trends zur Induktion der
LHPA-Achse zu erkennen. Sie ermöglichen einen Rückschluss auf die
Beeinflussung weiterer vorhandener, zentraler Regelkreise. 4) Die
Körpertemperatur (KT) als robuster Parameter für tageszeitliche Schwankungen
zeigt unbeeinflusst eine der Literatur entsprechende tageszeitliche
Veränderung, unter Rolipram erfolgt eine Absenkung wieder wie bei einer
Sollwertänderung. In der Auswertung ist im Detail eine tageszeitlich
abgestufte Wirkung unter Rolipram zu beobachten. Dabei zeigen sich sowohl bei
den substanztypischen, als auch anderen Verhaltensparametern vom Zeitpunkt und
Beleuchtungszustand abhängige Veränderungen. Die Regulation des beobachteten
Verhaltens und der gemessenen Hormone scheint mit einer Veränderung von
Gehalten oder Verfügbarkeit zentraler Monoamine und deren Regulation
einherzugehen. Rolipram greift durch seinen bisher beschriebenen
Wirkmechanismus in diese Regulation ein und beeinflusst sie zu bestimmten
Zeitpunkten besonders intensiv. Bezogen auf die Auswirkungen in einem
Depressionsmodell bietet sich damit erstmalig ein belegbarer Ansatz für die
Beschreibung einer tageszeitlich abhängigen Wirkung der Substanz. Zwischen der
experimentellen Wirkung am Tier und den möglichen Auswirkungen am Menschen
können sinnvolle Vergleiche gezogen werden, da die Regelprozesse durch
homologe Genprodukte beteiligter Enzyme in den unterschiedlichen Spezies
gleichförmig gesteuert werden. Dies kann auf eine chronopharmakologisch
begründbare Therapiewirkung hindeuten, was in weiteren Untersuchungen und in
anderen für diese Substanz verwendeten Modellen zu bestätigen sein wird. Damit
sind das gewählte Modell und die Anwendung einer Untersuchungsmethode eines
zusammengesetzten theoretischen Tages in der Lage, substanztypische Effekte
als tageszeitlich abhängig zu beschreiben. Die Planung und Anwendbarkeit
ähnlicher Untersuchungen wird zukünftig erleichtert. Durch die Unterdrückung
des Spontanverhaltens erscheint das gewählte Modell unter Rolipram in
generellen Untersuchungen zur circadianen Rhythmik eher nicht geeignet. Die
unterschiedliche Auslösbarkeit des substanztypischen Verhaltens kann
Aufschluss zu möglichen therapeutischen Wirkungen und den Zeitpunkten ihrer
maximalen Wirkung geben. Die Festlegung von wirksamen, aber nebenwirkungsarmen
Verabreichungszeitpunkten am Menschen kann gezielt erfolgen, indem die
jeweiligen Zeitpunkte durch die jeweils gewollten Haupt- und Nebeneffekte
festgelegt werden können. Die erhaltenen Ergebnisse liefern einen deutlichen
Zuwachs an detaillierten Informationen zur tageszeitlichen Abhängigkeit von
Verhalten und Hormonen unter Rolipram in einem Depressionsmodell.
de
dc.description.abstract
The pharmacologic effect of rolipram, a phosphodiesterase (PDE) 4 inhibitor,
is investigated on male Wistar rats with a dose of 2.5 mg/kg body weight. The
study is defined by a repeated monitoring of behaviour during hourly intervals
every two hours of a whole day with a 12/12 hour lighting regime. Animals
receive an additional body temperature monitoring and blood collection for
measurement of melatonin, corticosterone and glucose. The study is not to
describe a longitudinal rhythmic activity over a whole day but to do this on
selected date. Investigated behaviour can be divided into substance behaviour,
explorative and maintenance behaviour and monitoring of vigilance. Behaviour
monitoring during darkness is possible by using dim red light, which is
documented without effect on investigated parameters. Rolipram effects a
distinct light-dependent induction of substance typical behaviour. Sleeping
behaviour is not detected under rolipram treatment. Spontaneous behaviour is
nearly completely suppressed with the investigated dose. A qualified
comparison between rolipram effect and spontaneous behaviour is therefore not
possible. Data concerning thermal regulation and hormone concentrations are
sufficiently available after 75 minutes and show an effect like an adjustment
of test values. Results show four superior trends: 1) Rolipram has its maximum
effect at the beginning of the light phase with the typically reducing
vigilance of nocturnal animals. Rolipram vigilance is best described by
reduction of explorative and maintenance behaviour with a prolonged status of
alertness without any physiological behavioural activity. 2) Changes of
spontaneous behaviour are detected at naïve animals only, which present a
completely undisturbed range of behavioural parameters during the whole study.
This depicts typical behavioural activities in light and dark phase like in
literature, which were completely abolished by rolipram treatment. 3)
Stimulation of COR secretion and its peripherally coupled elevation of glucose
concentrations show trends of inducing LHPA axis. They allow a conclusion to
interfere other central regulatory circuits. 4) Body temperature as robust
parameter of circadian changes shows a daily variation as described in
literature. Rolipram again lowers temperature like an adjustment of test
value. In detail rolipram indicates a graduated effect during time.
Differences in substance and behaviour parameters depend on moment and
lighting conditions. Regulation of observed behaviour and measured hormones
seem to come along with change of concentrations or availabilities of
centrally available monoamines and their regulation. Rolipram influences with
its already described modes of action this regulation and impacts it
exceedingly at certain moments. Referring to effects in a depression model the
description delivers at first time a documented impact on rhythmic daily
effects of this substance. Between experimental effects on animals and
possible effect on man a qualified comparison is possible, because regulatory
processes are controlled by homologous gene products of affected enzymes. This
indicates a chronopharmacological established effect of treatment, which has
to be lined out by further investigations and different models used to
describe the effects of this substance. Chosen model and implementation of a
study method which constructs a homogenous and theoretically complete day
gives chance to describe typical substance effects as circadian dependent.
Planning and use of similar studies will be easier in future. Suppressing
spontaneous behaviour indicates a minor usability of this model for general
applicability in investigations. Different triggering of typical rolipram
behaviour implies the possibility to define different therapeutic effects and
fixed dates of application. Definitions of distinct application dates can be
specifically planned considering possible main and side effects at certain
times. The obtained results cause a considerably growth of detailed
information of a circadian dependent effect of rolipram on behaviour and
hormones in a depression model.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
phosphodiesterase inhibitor
dc.subject
male Wistar rat
dc.subject
chronopharmacology
dc.subject
corticosterone
dc.subject
body temperature
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Rolipram und tageszeitliche Rhythmen an Ratten
dc.contributor.contact
laborarzt@deutschland.ms
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dr. h.c. G. Stock
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. R. Morgenstern
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Fink
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094073-2
dc.title.translated
Rolipram and circadian rhythm in rats
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094073
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013275
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access