dc.contributor.author
Struppek, Delia
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:02:19Z
dc.date.available
2010-08-26T11:40:54.561Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4570
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8770
dc.description.abstract
Aktuelle Ansätze im Gesundheitssystem gehen dahin, die Eigenverantwortung der
Patienten in den Vordergrund zu stellen und ihre Mitwirkung an
gesundheitsbezoge-nen Entscheidungen gezielt zu fördern. Das wissenschaftliche
Interesse daran ist viel-fältig, doch es ist, genau wie die praktischen
Maßnahmen zur Förderung der Patien-tensouveränität limitiert: Es ist
vorwiegend jenen vorbehalten, die an einzelnen, spezi-fischen Erkrankungen
leiden, sich selbständig informieren und den Konflikt mit Pro-fessionellen im
Gesundheitssystem nicht scheuen. Selten wird der Blick auf die Ge-samtheit der
gesundheitsbezogenen Abläufe und erschwerende Bedingungen wie Hochaltrigkeit,
Multimorbidität oder stationäre Wohnumgebung gerichtet. Das Ziel dieser Arbeit
ist demnach, ein Verständnis von Patientensouveränität zu gewinnen, das den
Vorstellungen und dem Kontext hochaltriger, mehrfach erkrankter Pflege-
heimbewohner entspricht. Zu diesem Zweck wurden in einem explorativen,
vergleichenden Ansatz zunächst qualitative episodische Interviews mit über
80-jährigen, mehrfach erkrankten, kogni-tiv unbeeinträchtigten
Pflegeheimbewohnern geführt (n=13). Dabei wurden deren subjektive Erfahrungen,
Wünsche und Vorstellungen bei gesundheitsbezogenen Er-eignissen erfragt.
Anschließend wurden analog dazu alle weiteren Akteure interviewt, die in deren
Berichten von Relevanz waren: Pflegekräfte (n=8), Ärzte (n=14) und private
Bezugspersonen (n=9). Die Auswertung nach der Methode der Grounded Theory
umfasste Einzelinterviews, Gruppenanalysen und Fallstudien. Die Ergebnisse
zeigen, dass die befragten Pflegeheimbewohner in hohem Maße an Information zu
ihrer Gesundheit interessiert sind. In der Beziehung zu ihren Pflege-kräften
und Ärzten kann dieser Aspekt nicht für alle Beteiligten zufriedenstellend
berücksichtigt werden. Patientensouveränität ist ein dynamischer
Interaktionsprozess, der im Spannungsfeld ärztlicher Fürsorge und der
Eigenverantwortung der Patienten geschieht. Sie wird nicht nur durch
Bedingungen des Gesundheitssystems wie Perso-nalmangel und Zeitdruck
erschwert, sondern vielmehr durch interindividuelle Miss-verständnisse und
intraindividuelle Wertkonflikte. Diesen Dilemmata patientenge-recht zu
begegnen erfordert eine offene und wiederholte Kommunikation über die (sich
ändernden) Präferenzen der Patienten, die von ungeäußerten Vorannahmen und
statischen Gedanken frei sein sollte. So wird sensibel, in kleinen Schritten
und unter Einbeziehung aller Beteiligten Patientensouveränität auch für
diejenigen denkbar und umsetzbar, die am erheblichsten auf Leistungen des
Gesundheitssystems angewiesen sind.
de
dc.description.abstract
Patients’ self-determination is a rising issue in many health care systems.
Different approaches are made to enhance patients’ personal responsibility and
their decision-making authority, including manifold studies about patients’
wishes and needs. Increasing emphasis is placed on patients’ empowerment
instead of their predominantly passive compliance albeit these attempts
typically concentrate on middle-aged patients suffering from one specific
single disease. The conditions of very old patients in nursing homes, who
commonly suffer from multiple, partly chronic diseases, have not attained
enough attention so far. The aim of this study is to reach an understanding of
patients’ self-determination that is concordant with the elderly’s views and
surroundings. For this purpose, 13 nursing home residents were interviewed
initially about their perceptions, experiences and personal appraisals of
health care. Analogously, qualitative episodic interviews were performed with
other actors that occurred in the patients’ reports: nursing home staff (n=8),
doctors (n=14) and relatives (n=9). In-depth analyses according to Grounded
Theory Method referred to single interviews as well as to groups and case
studies. The results show that very aged, multiply affected nursing home
residents are no less interested in health information than younger patients.
Though their need for being informed should be met in a more patient-
orientated way, i.e. more redundantly and more individually. Problems emerge
through conditions of the health care system such as staff shortage and time
pressure but even more through inter-individual misunderstandings and intra-
individual conflicts. Patients’ self-determination can only be achieved within
the interaction of all persons concerned and within an open communication
about patients’ preferences. This is a dynamic procedure that should be freed
of false assumptions and static attempts. The benefits of patients’
involvement are well known – so it should be promoted sensitively and
empathetically for the individuals who have to rely on health care systems
most as well.
en
dc.format.extent
Getr. Zählung
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Patientensouveränität
dc.subject
self-determination
dc.subject
qualitative study
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie
dc.title
Patientensouveränität im Pflegeheim
dc.contributor.contact
delia.struppek@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Uwe Flick
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer
dc.date.accepted
2010-06-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018761-8
dc.title.subtitle
Möglichkeiten und Grenzen aus der Sicht von hochaltrigen, mehrfach erkrankten
Pflegeheimbewohnern, ihren Ärzten, Pflegekräften und privaten Bezugspersonen
dc.title.translated
Self-determination in nursing home residents
en
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018761
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008123
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access