dc.contributor.author
Schröter, Kathrin
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:01:21Z
dc.date.available
2004-03-23T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4533
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8733
dc.description
Der Volltext der Arbeit:
komplette Arbeit(700kb)
dc.description.abstract
Um einen Datenbeitrag als Grundlage zur Bearbeitung des Problems der
Resistenzentwicklung und -ausbreitung bereitzustellen, wurde im Rahmen der
vorliegenden Arbeit die Resistenzsituation bei ausgewählten Bakterienspezies
von erkrankten Lebensmittel liefernden Tierarten durchgeführt. In die Studie
2001 wurden für die Indikation "akute Mastitis des Milchrindes" die
Bakterienspezies/-gattungen Escherichia (E.) coli, Staphylococcus (S.) aureus,
koagulasenegative Staphylococcus spp. und Streptococcus spp. eingeschlossen.
Für die Indikation "respiratorische Erkrankungen des Mastschweines" wurden die
Spezies Pasteurella (P.) multocida sowie Mannheimia (M.) haemolytica
ausgewählt. Zur Gewährleistung der Repräsentativität der untersuchten
Bakterienstämme wurde den kooperierenden externen Einrichtungen die Auswahl
der Bakterienisolate in einem Stichprobenplan vorgegeben. Je Herde wurde nur
jeweils ein entsprechender Bakterienstamm jeder Spezies in die Untersuchungen
einbezogen. Die in den teilnehmenden Institutionen gesammelten Bakterienstämme
wurden an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
(BVL), ehemals BgVV gesandt, damit dort zentral die Spezieszugehörigkeit der
Bakterienstämme überprüft werden konnte. Ebenso wurde dort die Bestimmung der
minimalen Hemmkonzentration (MHK) im Mikro-Bouillonverdünnungsverfahren
entsprechend den Angaben des National Committee for Clinical Laboratory
Standards (NCCLS) durchgeführt. Die Einordnung der ermittelten MHK in die
Kategorien sensibel beziehungsweise resistent erfolgte anhand von Grenzwerten
aus den Normen des NCCLS und des Danish Integrated Antimicrobial Resistance
Monitoring and Research Programme (DANMAP). Die zur Prüfung eingesetzten
antimikrobiellen Stoffe wurden nach den drei Kriterien Zulassung für die
Veterinärmedizin, Zulassung für die Humanmedizin sowie entsprechend des zu
testenden Bakterienspektrums ausgewählt. Maximal wurden 14 Substanzen und zwei
Wirkstoffkombinationen in jeweils 10-12 Verdünnungsstufen geprüft. An der
Studie 2001 nahmen 39 Labore aus 12 Bundesländern in Deutschland teil.
Insgesamt wurde die Empfindlichkeit von 1.058 Bakterienstämmen bestimmt, von
denen 214 der Spezies E. coli, 404 der Gattung Staphylococcus, 243 der Gattung
Streptococcus, 176 der Spezies P. multocida und 21 der Spezies M. haemolytica
zugehörig waren. Bei den E. coli-Stämmen wurden ähnliche Resistenzquoten
gegenüber Ampicillin (8,9 %) und dem Cephalosporin der ersten Generation (8,4
%) gemessen. Nur einer der geprüften Stämme erwies sich auch gegenüber
Ceftiofur, einem Cephalosporin der dritten Generation, als resistent. Für die
Aminoglykoside wurden entsprechend des Zeitraumes seit der Zulassung der
Substanzen absteigende Resistenzquoten (Streptomycin 10,2 %, Neomycin 5,1 %
und Gentamicin 1,8 %) dokumentiert. Prozentanteile resistenter Stämme von 5-10
% wurden gegenüber Florfenicol, Tetracyclin und Trimethoprim/Sulfamethoxazol
festgestellt. Für die weiteren geprüften Wirkstoffe
(Amoxicillin/Clavulansäure, Colistin, Enrofloxacin, Flumequin, Nalidixinsäure
und Nitrofurantoin) konnten dagegen keine Resistenzen nachgewiesen werden. Von
den Staphylococcus spp. aus Mastitismilchproben erwiesen sich ca. 24 % der
Stämme als resistent gegenüber dem geprüften Penicillin. Gegenüber Ampicillin
zeigten ca. 21 % der S. aureus-Stämme, aber nur 12 % der koagulasenegativen
Staphylococcus spp. eine klinische Resistenz, was auf eine unterschiedliche
Aktivität der bakteriellen β-Lactamasen zurückzuführen ist. Während die S.
aureus-Stämme gegenüber Oxacillin vollständig empfindlich waren, wurde bei den
koagulasenegativen Staphylococcus spp. mit 0,5 % eine geringe
Resistenzausprägung gemessen. Eine Unempfindlichkeit gegenüber den
Wirkstoffkombinationen Amoxicillin/Clavulansäure und
Trimethoprim/Sulfamethoxazol sowie gegenüber dem Cephalosporin der ersten
Generation und den Glycopeptiden (Vancomycin) wurde nicht nachgewiesen. Die
Fluorchinolon- und die Aminoglycosidresistenz ist mit bis zu 0,6 % als gering
zu bezeichnen. Eine Ausnahme stellt das ältere Aminoglycosid Streptomycin mit
Resistenzquoten von ca. 7 % dar. Einen hohen Resistenzanteil zeigten hingegen
die Stämme gegenüber Avilamycin mit ca. 46 %. Während für Chloramphenicol für
alle Staphylococcus spp. Resistenzquoten von ca. 3 % nachgewiesen wurden,
lagen die für Tetracyclin und die Wirkstoffe aus der Gruppe der MLS-
Antibiotika ermittelten Quoten bei S. aureus niedriger als bei den
koagulasenegativen Staphylococcus spp. Von den 243 in die Studie
eingeschlossenen Streptococcus spp.-Stämmen wurden 117 Stämme der Spezies S.
uberis, 69 der Spezies S. dysgalatiae und 48 Stämme der Spezies S. agalactiae
zugeordnet. Die übrigen 9 Stämme gehörten den Spezies S. bovis, S. mitis und
S. acidominus an. Die geprüften Streptococcus spp. erwiesen sich, im
Unterschied zu den Staphylococcus spp. aus Mastitismilchproben, als
resistenter gegenüber den Tetracyclinen mit 29,2 % und gegenüber dem Makrolid
Erythromycin mit 16,4 %. Gegenüber den β-Lactam-Antibiotika Penicillin und
Ampicillin wurden keine Resistenzen notiert. Bei den aus dem
Infektionsgeschehen "respiratorische Erkrankungen" geprüften Bakterienspezies
P. multocida und M. haemolytica wurde bei den M. haemolytica-Stämmen insgesamt
ein höheres Resistenzniveau festgestellt als bei den P. multocida-Stämmen.
Resistenzen gegenüber Ceftiofur, Florfenicol, Gentamicin und der Kombination
Amoxicillin/Clavulansäure wurden nicht nachgewiesen. Für die Wirkstoffe
Ampicillin, Cefquinom, Enrofloxacin, Flumequin, Nalidixinsäure, Oxacillin und
Streptomycin können aufgrund fehlender valider Grenzwerte in der vorliegenden
Arbeit keine Aussagen zum Resistenzverhalten formuliert werden. Im Vergleich
zu anderen Berichten zur Resistenzsituation in Deutschland für die vergangenen
Jahre zeigte sich, dass in den eigenen Untersuchungen zum Teil deutlich
niedrigere Resistenzausprägungen ermitteltet wurden. Die von den bisher
veröffentlichten Berichten zum Teil stark divergierenden Ergebnisse dieser
Studie sind unter anderem auf eine unterschiedliche Zusammensetzung des
Untersuchungsgutes, auf die Anwendung unterschiedlicher Testmethoden und auf
eine Einordnung der ermittelten MHK anhand unterschiedlicher Normen
zurückzuführen. Die auf der Grundlage standardisierter Methoden ermittelten
Ergebnisse zeigen eine relativ geringe Resistenzprävalenz bei den untersuchten
Bakterienspezies gegenüber den getesteten Wirkstoffen. Dies bedeutet, dass für
die untersuchten Indikationen mit der Therapierbarkeit der durch bakterielle
Infektionserreger hervorgerufenen Erkrankungen durch Antibiotika zur Zeit
gerechnet werden kann. Um dies jedoch auch weiterhin zu gewährleisten,
erscheint eine umfassende Datenerhebung und -auswertung im Rahmen eines
nationalen Resistenzmonitorings auf der Grundlage standardisierter Methoden
notwendig. Zum einen können anhand des Vergleiches der in einem bestimmten
zeitlichen Abstand erhobenen Daten Veränderungen der Resistenzsituation
beurteilt und bei einem Resistenzanstieg entsprechende Interventionsmaßnahmen
durchgeführt werden. Weiterhin stünden dem praktizierenden Tierarzt Daten zur
Verfügung, mittels derer eine kalkulierte Antibiotikatherapie im Sinne eines
verantwortungsbewussten Antibiotkaeinsatzes ermöglicht wird. Dementsprechend
können die erarbeiteten Daten zu einem Erhalt der Antibiotika auch für die
Tiermedizin beitragen.
de
dc.description.abstract
A cross-sectional study to investigate the sensitivity of selected pathogenic
bacteria isolated from food-producing animals (dairy cows, fattened pigs)
against antimicrobial substances was performed. The hereby established
database will be the rational to tackle the problem of development and spread
of resistance in the future. In the year 2001, the bacterial species/genera
Escherichia (E.) coli, Staphylococcus (S.) aureus, coagulase-negative
Staphylococcus spp. (CNS) and Streptococcus spp. (at least S. agalactiae, S.
dysgalactiae, S. uberis) were selected as organisms for the indication "acute
mastitis of dairy cattle" and P. multocida as well as M. haemolytica for the
indication "respiratory disease of fattening pigs". To guarantee a
representative data set, the cooperating institutions involved in the sample
collection and the isolation of bacteria, had to stick to a randomized
sampling plan. Thus, only one representative bacterial isolate per each animal
herd was collected by the participating institutions and than investigated in
the Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL),
former BgVV. Bacterial species were identified, and the minimum inhibiting
concentration (MIC) was determined by the microbroth dilution method in line
with recommendations of the National Committee for Laboratory Standards
(NCCLS). Evaluating the MIC values as sensitive or resistant was determined
according to veterinary breakpoints given by the NCCLS and the Danish
Integrated Antimicrobial Resistance Monitoring and Research Programme
(DANMAP). The examined antibiotics were selected based on three criteria:
substances authorised for the veterinary field, substances authorised for the
medical field (or equivalent in veterinary medicine), and substances
corresponding to the bacterial spectrum to be tested. A maximum of 14
substances and two dual active substance combinations were examined in 12
dilution steps. A total of 39 laboratories in 13 different German federal
states took part in this nationwide monitoring study. 1058 bacterial strains
were investigated, including 214 of the species E. coli, 404 of the genus
Staphylococcus, 243 of the genus Streptococcus, 176 of the species P.
multocida and 21 of the species M. haemolytica. Regarding E. coli strains from
mastitis milk samples, similar resistance rates were determined for ampicillin
(8.9 %) and first generation cephalosporins (8.4 %). Only one E. coli strain
was found to be resistant to ceftiofur, a third generation cephalosporin.
Resistance rates against aminoglycoside antibiotics decreased in relation to
the time period since the permission of the respective antibiotics
(streptomycin 10.2 %, neomycin 5.1 % and gentamicin 1.8 %). 5-10 % of the
bacterial strains were resistant against tetracycline,
trimethoprim/sulfamethoxazole and florfenicol. No resistances were found
against amoxicillin/clavulanic acid, colistin, enrofloxacin, flumequine,
nalidixic acid or nitrofurantoin. 24 % of the Staphylococcus strains from
mastitis milk samples proved to be resistant against penicillin. Some 21 % of
the S. aureus strains, but only 12 % of the CNS, showed clinical resistance
against ampicillin, respectively. This was due to the different activities of
bacterial β-lactamases. While the S. aureus strains showed complete
sensitivity against oxacillin, within the CNS species only a small resistance
development of 0,5 % was measured. None of the staphylococcal strains was
found resistant against active substance combinations such as
amoxicillin/clavulanic acid, trimethoprim/sulfamethoxazole, or against
cephalosporin (first generation) and glycopeptides (vancomycin).
Fluoroquinolone and aminoglycoside (gentamicin) resistance rates up to 0.2 %
are judged as insignificant. An exception was the older aminoglycoside,
streptomycin, with a resistance rate of approx. 7 %. By contrast, the
staphylococcal strains from mastitis milk samples showed far higher resistance
rates of around 46 % to avilamycin. While all Staphylococcus strains showed
resistance against chloramphenicol of approx. 3 %, the rates against
tetracycline and the active substances of the MLS antibiotics were lower in S.
aureus than in the CNS species. 117 of the 243 Streptococci investigated were
assigned to the species S. uberis, 69 to the species S. dysgalatiae and 48
strains to the species S. agalactiae. The other 9 strains belonged to the
species S. bovis, S. mitis and S. acidominus. In contrast to the
Staphylococcus spp. from mastitis milk samples, the tested Streptococcus spp.
proved to be far more resistant to tetracycline (32 %) and to the macrolide
erythromycin (16 %). All streptococci were completely sensitive against
penicillin and ampicillin. Regarding the bacterial species P. multocida (n =
176) and M. haemolytica (n = 21), investigated as model organisms for the
indication of "respiratory disease", M. haemolytica strains in general
expressed higher resistance levels than P. multocida species. Both bacterial
species displayed no resistance against ceftiofur, florfenicol, gentamicin or
the combination, amoxicillin/clavulanic acid. Due to the lack of valid
recommended MIC values concerning the resistance against ampicillin,
cefquinom, enrofloxacin, flumequine, nalidixic acid, oxacillin and
streptomycin, those resistance rates can not be defined in this thesis. The
quantitative sensitivity results (MIC) from the tested bacterial species
determined in this study revealed that in comparison to data previously
published on the resistance rates of bacteria in Germany, a lower resistance
prevalence is to be expected. Reasons for major differences between this study
and those published previously amongst other details are, a) investigation of
a representative sample collection, b) a different method of resistance
determination (MIC), c) an evaluation based on different criteria (NCCLS,
DANMAP). These data obtained here by standardised methods indicate that the
prevalences of resistances against antibiotics of the examined bacterial
species against the tested substances is relatively low. Therefore, the
therapeutical use of antibiotics to treat bacterial infections with these
pathogens is presumably still highly effective. However, to confirm this
assumption, further data have to be generated and evaluated. The need of a
national resistance monitoring based on standardized methods is emphasized.
Such a monitoring is useful both to determine changes in the resistance
situation over time and to readily implement intervention strategies when
increasing resistances are detected. In addition, the data should become
available to practising veterinary surgeons enabling a more calculated and
responsible antibiotic therapy. Consequently the acquired data will ensure
continues use of antibiotics in veterinary medicine.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
drug-resistance
dc.subject
break-even point
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Epidemiologische Untersuchungen zur minimalen Hemmkonzentration von
tierpathogenen Bakterien der Krankheitskomplexe "Mastitis des Milchrindes" und
" respiratorische Erkrankungen des Mastschweines"
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. L. H. Wieler
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. W. Heuwieser
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. W. Müller
dc.date.accepted
2003-10-24
dc.date.embargoEnd
2004-03-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003003357
dc.title.translated
Epidemiological investigations on the minimum inhibiting concentration of
veterinary pathogens for the indications
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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http://www.diss.fu-berlin.de/2003/335/
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