dc.contributor.author
Seckendorff, Ralf von
dc.date.accessioned
2018-06-07T18:01:16Z
dc.date.available
2009-09-16T07:40:16.007Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4527
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8727
dc.description.abstract
Die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR) basiert auf der
systematischen An- und Entspannung einer Folge von Muskelgruppen und dient der
vermehrten Körperwahrnehmung und Entspannung. Aus klinischer Sicht ist die PMR
ein etabliertes Entspannungsverfahren zur Reduktion stressinduzierter
Maladaptionen auf der psychovegetativen, hormonellen, kognitiv-emotionalen und
muskulären Ebene. Verschiedene Studien zeigen positive Effekte von PMR-
Interventionen auf physiologische Stressparameter wie Blutdruck und
Herzratenvariabilität sowie psychometrische Parameter wie Stresserleben, Angst
und Ärger bei verschiedenen Patientenpopulationen (Asthma, Hypertonie,
kardiale Rehabilitation). In dieser Arbeit wurde untersucht, ob auch bei
jungen, gesunden Pro-banden durch eine PMR-Intervention eine Senkung des
Blutdrucks und eine höhere Herzratenva-riabilität sowie eine Reduktion von
Stresserleben, Angst und Ärger erreicht werden kann. Die Intervention an
jungen, gesunden männlichen Nichtrauchern fand über sechs Sitzungen ein-mal
wöchentlich unter Anleitung einer Diplompsychologin statt. Vor und nach den
sechs Wo-chen erfolgte eine standardisierte, psychophysiologische Untersuchung
im Labor mit Messung von Blutdruck, Herzfrequenz und Herzratenvariabilität
sowie Erhebung von Stresserleben, Angst und Ärger mittels psychologischer
Fragebögen. Die Ergebnisse der PMR-Probanden (N=18) wurden mit einer
Kontrollgruppe (N=19) verglichen, welche keine Intervention erhielt, sondern
einmal innerhalb der sechs Wochen telefonisch kontaktiert wurde und nur an den
Prä-Post-Untersuchungen teilnahm. Die Gruppen unterschieden sich nicht
signifikant bezüglich Alter, BMI und Ausbildungsstand. Der Verlauf von
systolischem und diastolischem Blutdruck zeigte in der PMR-Gruppe über die
sechs Wochen einen höheren Blutdruckabfall als die Kontrollgruppe, im
statistischen Vergleich des Abfalls zwischen beiden Gruppen wurde jedoch das
Signifikanzniveau verfehlt. Die Herzfrequenz und die Herzratenvariabilität
veränderten sich in beiden Gruppen im Verlauf nicht signifikant. Für die
physiologischen Stressparameter konnte somit kein signifikanter Effekt der
PMR-Intervention im Vergleich zwischen PMR-Probanden und Kontrollgruppe
nachgewie-sen werden. Bei den psychologischen Parametern zeigten sich in der
PMR-Gruppe nach der Intervention ein statistischer Trend für einen Abfall des
Stressempfindens (p= 0,08), ein signifikanter Abfall der Werte für
Angstdisposition (p= 0,004), sowie bei deskriptiver Betrachtung Hinweise für
einen Abfall der Ärgerdisposition im Vergleich zur Kontrollgruppe (p= 0,075)
(Mann-Whitney-U-Test). Unsere Arbeit zeigt einen positiven Einfluss der PMR
auf die psychische Befindlichkeit auch bei jungen, gesunden Probanden bereits
nach einem relativ kurzen Interventionszeitraum, während die erhobenen
physiologischen Stressparameter keine signifikanten Veränderungen aufweisen.
Die Ergebnisse werden mit existierenden ähnlichen Untersuchungen verglichen
und vor dem Hintergrund des Konzeptes von Allostase und allostatischer
Überlastung (Allostatic load) disku-tiert. So ist im Unterschied zu bisherigen
Untersuchungen an Patientenpopulationen wie Asthma- oder Hypertoniepatienten
bei jungen, gesunden Probanden von einer intakten Allostase auszuge-hen, so
dass die Werte für Blutdruck und Herzratenvariabilität innerhalb
physiologischer Berei-che liegen, welche möglicherweise weniger Spielraum für
Veränderungen bieten. Die erhobenen psychometrischen Parameter zeigen dagegen
auch bei gesunden Probanden ein Verbesserungs-potential. Im Sinne einer
verbesserten Stresstoleranz und verminderter Angst- und Ärgerbereitschaft
sowie einer Aufrechterhaltung physiologischer Werte für Blutdruck und
Herzratenvariabilität erscheint die PMR auch bei gesunden Probanden sinnvoll.
Wünschenswert wären Follow-up-Untersuchungen zur Überprüfung längerfristiger
Effekte der PMR auf die untersuchten psycho-metrischen Stressparameter.
de
dc.description.abstract
Progressive muscle relaxation by Jacobson (PMR) is based on the systematic
relaxation and contraction of the skeletal muscles. It is an established
method to reduce stress-induced maladaptations. Some studies show positive
effects of PMR-intervention on physiological stress-parameters like
bloodpressure and heart rate variabilty (HRV) and psychometric parameters
(stress, anxiety, anger) in different patient-populations (asthma,
hypertension). In this study we examined if a group of young healthy men also
show a positive effect of PMR on bloodpressure, heart rate variability,
stress, anxiety and anger. The intervention on young, healthy non-smoking
males took place over 6 weekly sessions under supervision of a qualified
psychologist. Before and after the 6 weeks we established a standardised data
assessment in our psychophysiological lab by measuring bloodpressure, HRV and
the psychometric parameters via questionaires. The results of the PMR-Group
(N=18) were compared with a controlgroup (N=19), which did not receive an
intervention. The groups did not differ significantly by age, body mass index
and education. Results for systolic and diastolic bloodpressure showed a
higher decrease over the 6 weeks than the controls. However, the statistical
testing of the difference between the groups was not significant. The results
for HRV did not show any significant changes in both groups. This shows no
effect of PMR on the physiological parameters in our study. For the
psychological parameters, results showed a statistical trend for a lower
stress-perception (p=0,08), and a significantly lower trait-anxiety (p= 0,04)
in the PMR-Group compared to the controls (Mann Whitney- U-Test). Our work
shows a positive effect of PMR on the psychological state also with young,
healthy subjects, while the physiological parameters show no significant
changes. The results are being compared with other existing studies and are
being discussed under aspects of allostasis and allostatic load. The results
imply that with young healthy subjects the physiological parameters are intact
from the beginning, so that there is less potential for changes, while
psychological parameters have more potential to improve under PMR. For a
better stress tolerance and lower state anxiety as well as maintaining
allostasis for blood pressure and HRV, PMR seems to be an effective
intervention. Further studies should examine long-term-effects on the
psychological parameters examined in our study.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Auswirkungen eines 6-wöchigen Entspannungstrainings (Progressive
Muskelrelaxation nach Jacobson) auf Blutdruck, Herzfrequenz und
Herzratenvariabilität sowie psychologische Parameter (Stresserleben, Angst,
Ärger) bei gesunden Probanden
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. H-Chr. Deter
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H. Schächinger, Prof. Dr. H. Hermann-Lingen
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000011859-9
dc.title.translated
Effekts of a 6-week relaxation training (Progressive muscle relaxation) on
blood-pressure, heart rate variability and psychometric parameters
(stress,anxiety, anger) in young, healthy subjects
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000011859
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006132
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open access