dc.contributor.author
Ramseger, Anne Katrin
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:56:14Z
dc.date.available
2010-07-02T10:19:58.506Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4425
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8625
dc.description.abstract
HPV-assoziierte benigne und maligne Neoplasien stellen weltweit ein häufiges
Gesundheitsproblem dar. Ungefähr 70% aller invasiven Zervixkarzinome werden
initial durch eine Infektion mit den High-Risk-HPV-Typen 16 und 18 verursacht
und ca. 90% aller anogenitalen Condylome durch HPV 6 und 11 ausgelöst. Die
prophylaktische Impfung mit der virus-like particle-basierten, quadrivalenten
Vakzine Gardasil® verhindert bei vorher HPV-naiven Frauen sicher eine
Infektion mit den genannten vier HPV-Typen über mindestens fünf Jahre. Auf
humoraler Ebene konnte im Rahmen der Zulassungsstudien eine starke
Immunogenität belegt werden. Gardasil®-induzierte Antikörpertiter erlangen ein
Vielfaches der im Vergleich zu nach natürlichen Infektionen gemessenen
Antikörperkonzentrationen, fallen jedoch einige Monate nach Abschluss des
Impfzyklus ab. Bisher erfolgte kein direkter Nachweis HPV-Vakzin-spezifischer
T-Zellen. Impfantigen-spezifische CD4+ T-Helfer-Zellen spielen jedoch eine
wichtige Rolle für die B-Zellaktivierung sowie den Antikörperklassenwechsel
und stellen in Form von T-Gedächtniszellen eine wichtige Komponente
anamnestischer Immunantworten dar, die mit großer Wahrscheinlichkeit für die
Langzeitwirkung eines Impfstoffes mitverantwortlich sind. Im Rahmen dieser
Arbeit gelang es, eine verlässliche Methode zur ex vivo Darstellung HPV-
Antigen-spezifischer CD4+ T-Zellen in Vollblutproben zu entwickeln. Für eine
Querschnittsstudie wurden 63 Probandinnen verschiedenen Impfstatus rekrutiert.
Die Probandinnen der einfach geimpften Gruppe wurden zudem als integrierte
Longitudinalstudie über den gesamten weiteren Impfzyklus verfolgt. Mittels
eines Fragebogens konnte gezeigt werden, dass die Probandinnen der
verschiedenen Studiengruppen bezüglich des Alters, immunologischer
Auffälligkeiten, gynäkologischer Anamnese und des Sexualverhaltens eine hohe
Homogenität aufwiesen. Die Vollblutproben der Probandinnen wurden mit HPV
L1-Peptidpools der jeweils vier in der Vakzine enthaltenen HPV-Typen sowie
weiteren Kontrollantigenen über 12 bis 24 Stunden ex vivo stimuliert. Nach
entsprechender Aufbereitung konnten Antigen-spezifische T-Helfer-Zellen
mittels einer intrazellulären CD4 / CD154 / IL-2 / INF-γ-Färbung identifiziert
und durchflusszytometrisch dargestellt werden. Parallel erfolgte mit Hilfe
eines serologischen Multiplex-Assays eine Messung HPV L1-spezifischer
Antikörper in Plasmaproben des gleichen Kollektivs. Der ex vivo Nachweis von
HPV L1-spezifischen CD4+ T-Zellen gelang bei den geimpften Probandinnen der
Querschnittsstudie. Einfach geimpfte Studienteilnehmerinnen zeigten im
Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant mehr spezifische T-Zellen, die zweite
Impfung führte sogar zu einem hochsignifikanten Anstieg der HPV
L1-spezifischen T-Zellantwort. Probandinnen mit zwei und drei
Gardasil®-Impfungen zeigten hingegen in der quantitativen Ausprägung der
Vakzin-spezifischen T-Zellantwort keinen signifikanten Unterschied. Unabhängig
vom Impfstatus ließen sich für die Low-Risk-HPV-Typen 6 und 11 hochsignifikant
mehr L1-spezifische T-Zellen nachweisen als für HPV 16 und 18. Die virus-like
particles des High-Risk-Vertreters HPV 18 induzierten mit Abstand am wenigsten
L1-spezifische CD4+ T-Zellen. Seitens der Antikörper konnte bei den geimpften
Probandinnen der Studie eine Serokonversion gezeigt werden. Im Gegensatz zum
Verlauf der zellulären Immunantwort zeigten die HPV L1-spezifischen Antikörper
einen Anstieg über den gesamten Impfverlauf. Bei Probandinnen, die bereits
drei Dosen der Vakzine erhalten hatten, ließen sich signifikant mehr HPV
L1-spezifische Antikörper messen als bei nur zweifach geimpften
Studienteilnehmerinnen. Die virus-like particles des häufigen High-Risk-
Vertreters HPV 16 induzierten unabhängig vom Impfstatus am meisten
L1-spezifische Antikörper, die Antikörperantwort auf HPV 6 und 11 war aber nur
geringfügig schwächer ausgeprägt. Wie bereits auf Ebene der T-Zellen schnitt
HPV 18 mit einem hochsignifikant niedrigeren L1-spezifischen Antikörpertiter
am schlechtesten ab. HPV L1-spezifische IL-2+ T-Helfer-Zellen und Antikörper
zeigten keine direkte Korrelation. Die Longitudinalstudie bestätigte die
beschriebenen Ergebnisse. Auch im Rahmen des Follow-ups der elf
Studienteilnehmerinnen zeigte sich, dass durch die dritte Gardasil®-Impfung
insgesamt kein signifikanter Anstieg der spezifischen CD4+ T-Zellen erfolgt.
Des Weiteren konnte erneut belegt werden, dass die Low-Risk-spezifische
T-Zellantwort im Vergleich zur HPV 16- und vor allem HPV 18-spezifischen CD4+
T-Zellantwort stärker ausgeprägt ist. Im Rahmen dieser Arbeit gelang erstmals
der direkte Nachweis HPV L1-spezifischer IL-2+ T-Helfer-Zellen sowie INF-γ+
TH1-Zellen nach prophylaktischer HPV-Impfung. Die Größenordnung ließ sich im
Vergleich zu zellulären Immunantworten auf andere Impfstoffe als realistisch
einschätzen. Trotzdem die dritte Impfung im Gardasil®-Impfschema auf
zellulärer Ebene keinen Vorteil erbrachte, kann ohne weitere Forschung nach
der momentanen Datenlage hinsichtlich humoraler Immunantwort und Effektivität
in Verhinderung von HPV-assoziierten Läsionen nicht auf diese verzichtet
werden. Die stärkere zelluläre Immunogenität der Low-Risk-HPV-Typen 6 und 11
kann durch einen möglichen Boost einer bereits früher im Leben erworbenen Low-
Risk-Infektion oder aber durch eine Kreuzreaktivität der beiden HPV-Typen
untereinander erklärt werden. Das schlechte Abschneiden von HPV 18 sowohl auf
zellulärer als auch auf humoraler Ebene sollte Anlass geben, die Vakzine im
weiteren Verlauf auf ihre Wirksamkeit gegen HPV 18-Infektionen zu
reevaluieren. Auf Grund der insgesamt kleinen Fallzahlen der durchgeführten
Studien sollte ein T-Zell-Monitoring an einem größeren Kollektiv erfolgen. Um
den Nachweis von T-Gedächtniszellen abzusichern, ist es zudem nötig, IL-2+ HPV
L1-spezifische T-Zellen mehrere Jahre nach der letzten erhaltenen Impfdosis
darzustellen. Zusätzlich zur bereits erbrachten Charakterisierung der INF-γ+
TH1-Antwort sollte eine IL-4-Färbung zur Charakterisierung der Vakzin-
spezifischen TH2-Antwort etabliert werden. Des Weiteren ist es nun möglich,
mit der etablierten Methode auch HPV L1-spezifische T-Zellen nach Impfung mit
der zweiten HPV-Vakzine Cervarix® vergleichend darzustellen. Ein weiteres
mögliches Forschungsziel auf diesem Gebiet könnte die Detektion von
kreuzreaktiven T-Zellen sein, um die prophylaktischen HPV-Impfstoffe in ihrem
gesamten Wirkungsspektrum besser einschätzen zu können.
de
dc.description.abstract
The virus-like particle (VLP)-based quadrivalent vaccine Gardasil® provides
prophylactic protection against infections with the human papillomavirus types
6, 11, 16 and 18. Since September 2006 it is available on the European market
and was widely accepted. Serological data from the large phase III clinical
trials describe antibody levels above those of natural infections, though
antibody concentrations decrease in the first years after vaccination. T
helper responses in particular are important for memory, recall and anamnestic
responses. Only very few reports on cellular immune responses to the
prophylactic HPV vaccine are available to date. We present data from a cross
sectional study including 63 subjects distinguished by their vaccination
status as well as the results of a confirmatory longitudinal study following
up 10 young women during the course of vaccination. We applied a feasible ex
vivo test to monitor HPV antigen-specific CD4 T cells from whole blood. One ml
of blood was stimulated with different HPV-L1 peptide pools for 16 hours.
Antigen specific memory CD4 T cells were identified by intracellular staining
for CD4, CD154, IL-2 and IFN-γ and analysed by flow cytometry. Blood plasma
was analysed for the presence of antibodies to capsid protein L1 of a broad
variety of HPV types by multiplexed human papillomavirus serology based on in
situ-purified glutathione S-transferase fusion proteins. Memory T Helper cell
responses can be detected already after the first injection, increase after
the second, but not after the third vaccination. Low-risk HPV VLP induce
higher specific T cell frequencies than high-risk HPV VLP. Both the cross
sectional and the longitudinal study showed consistent results.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
HPV vaccination
dc.subject
CD4 T cell response
dc.subject
ex vivo analysis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Messung zellulärer Immunantworten im Rahmen der prophylaktischen Impfung gegen
Humane Papillomviren
dc.contributor.contact
k.ramseger@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Andreas Kaufmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Lutz Gissmann
dc.date.accepted
2009-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017633-5
dc.title.translated
Monitoring of cellular immune responses after prophylactic human
papillomavirus vaccination
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017633
refubium.mycore.derivateId
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open access