dc.contributor.author
Ernst, Christiane
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:01:27Z
dc.date.available
2003-07-27T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/439
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4642
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Danksagung, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturýbersicht
3\. Eigene Untersuchungen
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion
6\. Schlussfolgerungen
7\. Zusammenfassung
8\. Summary
9\. Anhang
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Routinemäßig durchgeführte epidemiologische Untersuchungen bei gehäuft
auftretenden gastrointenstinalen Symptomatiken im Bereich der Bundeswehr
liefern wertvolle Daten über die Prävalenz B. cereus-bedingter Erkrankungen.
B. cereus dominiert bei weiterhin deutlich steigender Bedeutung als
Verursacher lebensmittelbedingter Erkrankungen in der Bundeswehr.
Die in den Jahren 1999 und 2000 routinemäßig durchgeführten mikrobiologischen
Oberflächenuntersuchungen in 183 Verpflegungseinrichtungen der ehemaligen
Wehrbereiche III und IV (diese umfassen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen,
Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland) sind im Hinblick auf die B. cereus-
Prävalenz auf Oberflächen und Bedarfsgegenständen ausgewertet worden. Weitere
Untersuchungen sollten die sporozide Wirkung von Wofasteril® E400 / alcapur®
und dem standardmäßig in Bundeswehrküchen verwendeten Desinfektionsmittel Tego
2000® vergleichend darstellen.
Der qualitative Suspensionstest nach DVG-Methodik, bei dem unterschiedliche
Desinfektionsmittelkonzentrationen auf eine Sporensuspension mit und ohne
Eiweißbelastung einwirkten, wurde anhand einer durch Vermehrung überlebender
Keime bedingten Trübung in einer Nährbouillon ausgewertet. So wurde ermittelt,
inwieweit eine Wirksamkeit im Sinne der Abtötung aller eingesetzten Sporen
(1,0 x 107 KbE) unter bestimmten Konzentrations-Zeit-Bedingungen vorliegt.
Beim quantitativen Suspensionstest wurde die sporozide Wirkung durch die
Reduktion der Keimzahl infolge der Einwirkung des Desinfektionsmittels
nachgewiesen. Auch hier wirkten verschiedene Konzentrationen der
Desinfektionsmittel in einem Reaktionsgefäß auf Sporen von B. cereus ein.
Mit Sporensuspension beimpfte Keimträger aus V2A-Stahl und Polyethylen, welche
in Küchen üblicherweise zu desinfizierende Materialien darstellen, sind
ebenfalls einer quantitativen Desinfektionsmittelprüfung mit unterschiedlichen
Konzentrationen der zu prüfenden Präparate unterzogen worden.
Im Feldversuch sind insgesamt 700 Oberflächenproben von Bedarfsgegenständen in
sieben Verpflegungseinrichtungen vor bzw. nach der Desinfektion auf das
Vorhandensein von B. cereus untersucht worden.
In den Verpflegungseinrichtungen der Bundeswehr zeigten die routinemäßigen
Untersuchungen aus den Jahren 1999 und 2000, dass die Belastung der
Oberflächen mit B. cereus mit 14 % positiver Proben (n=4412) hoch ist. In
diesen Einrichtungen werden Amphotenside zur Desinfektion verwendet.
Bei den durchgeführten Suspensionstests zeigte Tego 2000® keine sporozide
Wirkung auf einen B. cereus-Teststamm. Das alternativ getestete
Desinfektionsverfahren auf Peressigsäurebasis (Wofasteril® E400/ alcapur®)
wirkte selbst unter Eiweißbelastung sporozid. Weitergehende praxisnahe
Untersuchungen mit Keimträgern aus V2A-Stahl bzw. PE ergaben, dass Wofasteril®
E400 / alcapur® bei einer Konzentration von 0,25% und einer Einwirkzeit von 30
min bei 20°C die Zahl der eingesetzten B. cereus-Sporen um etwa 5 lg KbE-
Stufen zu reduzieren vermochte. Bei Verwendung von Tego 2000® in der für den
belasteten Bereich empfohlenen Konzentration von 1% konnte im Keimträgertest
keine Reduktion der Sporenzahl festgestellt werden, womit die Ergebnisse der
Suspensionstests im praxisnahen Ansatz bestätigt wurden.
Im Feldversuch konnte ein signifikanter Unterschied zwischen der sporoziden
Wirkung von Tego 2000® und der von Wofasteril E400® / alcapur® belegt werden.
Die Verwendung von Wofasteril® E400 / alcapur® unter Praxisbedingungen führte
zu einer deutlich stärkeren Reduktion der B. cereus-Prävalenz als die
vergleichsweise geprüfte Anwendung von Tego 2000®. Anhand des ermittelten
Wertes für die Relative Effektivität wird deutlich, dass die sporozide Wirkung
von Wofasteril® E400 / alcapur® unter Berücksichtigung der tatsächlichen
Ausgangsprävalenz von B. cereus auf Oberflächen und Bedarfsgegenständen als
6,25-mal effektiver zu bewerten ist als die von Tego 2000®.
Die ermittelte B. cereus-Prävalenz auf den Oberflächen der
Verpflegungseinrichtungen im Zusammenhang mit der beschriebenen Häufigkeit B.
cereus-bedingter Erkrankungen in der Gemeinschaftsverpflegung der Bundeswehr
deutet darauf hin, dass dem Risiko der Kontamination von Lebensmitteln über
belastete Flächen eine große Bedeutung zukommt. Es lag nahe, diese hohe
Prävalenz durch die Auswahl eines geeigneten Desinfektionsmittels zu
reduzieren. Die Durchführung von Desinfektionsmittelprüfungen und die
Bewertung ihrer Ergebnisse sind aufgrund fehlender Normen für die Prüfung
chemischer Desinfektionsmittel auf ihre sporozide Wirkung erschwert. In
Anlehnung an bestehende Normen für die Wirksamkeitsprüfung von
Desinfektionsmitteln auf vegetative Keime wurden Methoden modifiziert und ein
Reduktionsfaktor von mindestens 3 lg KbE im quantitativen Suspensionstest
sowie im Keimträgertest als Beleg für eine vorhandene sporozide Wirkung
gefordert. Da die Resultate von Laboruntersuchungen aufgrund
unterschiedlichster Einflussfaktoren unter Feldbedingungen nicht unbedingt auf
die Praxis übertragbar sind, wurde zur Sporozidie-Prüfung der
Desinfektionsmittel ein Feldversuch im vorgesehenen Anwendungsbereich
durchgeführt. Trotz fehlender sporozider Wirkung des in Bundeswehrküchen
üblicherweise eingesetzten Desinfektionsmittels sind bei Anwendungempfehlungen
andere Auswahlkriterien wie Unbedenklichkeit für Mensch und Umwelt und die
Aspekte der Arbeitssicherheit einzubeziehen.
Eine ausschließliche Verwendung von Wofasteril® E400 / alcapur® in
Verpflegungs-einrichtungen wird deshalb nicht grundsätzlich befürwortet.
Vielmehr sollte die gute sporozide Wirkung von Peressigsäure gezielt genutzt
werden, v.a. im Falle behördlich angeordneter Entseuchungen im Zusammenhang
mit einer B. cereus-bedingten Gruppenerkrankung, zumal die Anwendung von
Wofasteril® gemäß der "Liste der vom Bundesgesundheitsamt geprüften und
anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren" des RKI für diesen Zweck
zulässig ist und das Desinfektionsmittel in der DVG-Liste geführt wird.
Darüber hinaus ist der gezielte Einsatz von Wofasteril® E400 / alcapur®
sinnvoll, wenn bei mikrobiologischen Eigenkontrollen eine erhöhte B. cereus-
Prävalenz in einer Verpflegungseinrichtungen festgestellt wurde. Führt die
einmalige Anwendung von Wofasteril® E400 / alcapur® nur vorübergehend zum
Erfolg, sollte der ausschließliche Einsatz von Wofasteril® E400 / alcapur®
empfohlen werden. Im Rahmen von Bundeswehreinsätzen ist die ebenfalls
ausschließliche Verwendung von Wofasteril® E400 / alcapur® angezeigt.
de
dc.description.abstract
Routine epidemiologic investigations of frequently occurring gastrointestinal
diseases among German army personnel provides valuable data on the prevalence
of B. cereus-associated diseases. B. cereus is the aprimary cause of foodborne
diseases in the Bundeswehr and its importance continues to grow. Routine
microbiological investigations on surfaces performed in the years 1999 and
2000 in 183 food supply facilities of the former military districts III and IV
have been evaluated with a view to the B. cereus prevalence on surfaces of
kitchen and cooking equipment. Further investigations were to provide a
comparison between the sporocoidal effect of Wofasteril® E400 / alcapur® and
Tego 2000® which is used as a standard disinfectant in Bundeswehr kitchens.
The qualitative suspension test according to the DVG method, in which
different disinfectant concentrations act upon a spore suspension with and
without protein load, was evaluated on the basis of growth of surviving
bacteria in a nutrient broth. Thus it was determined to which extent all
spores used (1.0 x 107 KbE) are destroyed under certain concentration / time
conditions. In the quantitative suspension test the sporocoidal effect was
demonstrated by the reduction of bacteria due to the effect of the
disinfectant. Various concentrations of the disinfectants
acted upon spores of B. cereus in a reaction vessel, too.
Spore carriers of stainless steel and polyethylene (PE) vaccinated with spore
suspension, which are materials that normally have to be disinfected in
kitchens, were also subjected to a quantitative disinfectant test with various
concentrations of the preparations to be tested.
In a field trial a total of 700 surface samples of daily used items in seven
food supply facilities were tested for the presence of B. cereus prior to and
after disinfection.
Routine investigations in Bundeswehr food supply facilities in the years 1999
and 2000 show that the contamination of surfaces with B. cereus is at a high
value of 14 % (n=4412). In these facilities amphotensides are used for
disinfection.
In the suspension tests performed Tego 2000® did not have any sporocoidal
effect on a B. cereus test strain. The alternatively tested disinfection
method on peracetic acid basis (Wofasteril® E400 / alcapur®) had a sporocoidal
effect even under conditions of high protein load. Further reaching practical
tests with spore carriers of stainless steel and PE showed
that Wofasteril® E400 / alcapur®, in a concentration of 0.25 % and after a
time of exposure of 30 min at 20°, could reduce the number of the B. cereus
spores used by about log 5 KbE levels. When using Tego 2000® in the
concentration of 1 % recommended for the contaminated area, no reduction of
the number of spore carriers could be determined in the spore carrier test;
thus the results of the suspension tests could be confirmed in a practial
test.
In the field trial a significant difference in the sporocoidal effect of Tego
2000® and
Wofasteril® E400 / alcapur® could be demonstrated. The use of Wofasteril® E400
/ alcapur® under practical conditions resulted in a significantly greater
reduction of the B. cereus prevalence than that of Tego 2000® which was tested
for comparison. The value determined for relative efficiency clearly shows
that the sporocoidal effect of Wofasteril® E400 / alcapur®, under
consideration of the actual starting prevalence of B. cereus on surfaces of
daily used items, has to be rated 6.25 times greater than that of Tego 2000®.
The B. cereus prevalence determined on surfaces of the food supply facilities
in connection with the described frequency of B. cereus based diseases in the
communal food service of the Bundeswehr indicates that the risk of food
contamination via contaminated surfaces is highly significant. It suggests
itself to reduce this high prevalence by the selection of a
suitable disinfectant. The conduct of disinfectant tests and the evaluation of
their results is made more difficult due to the lack of standards for the
testing of chemical disinfectants for their sporocoidal effect. Analogously to
existing standards for the efficiency test of
disinfectants for non-sporeforming bacteria, methods were modified and a
reduction factor of at least lg 3 KbE in the quantitative suspension test as
well as in the spore carrier test was required as a proof of sporocidal
efficiency. Since, due to different influencing factors, the results of
laboratory tests can not necessarily be transferred to practical field
conditions, the disinfectants were subjected to a field trial to test the
sporocidal effect in the planned area of
application. Despite the lack of a sporocidal effect of the disinfectant
normally used in
Bundeswehr kitchens, recommendations for application need to include other
selection
criteria like harmlessness for humans and the environment as well as ascpects
of
occupational safety.
The exclusive use of Wofasteril® E400 / alcapur® in food supply facilities is
therefore not generally recommended. The good sporocidal effect of peracetic
acid should rather be used
specifically, especially in case of officially ordered decontaminations in
connection with a B. cereus based epidemic, particularly since the use of
Wofasteril® is permissible for that purpose according to the "List of
Disinfectants and Disinfection Methods Tested and
Approved by the Federal Health Office" of the RKI and the disinfectant is
included in the DVG list. Moreover, the specific use of Wofasteril® E400 /
alcapur® is reasonable if an increased B. cereus prevalence was determined in
a food supply facility during microbiological own checks. If the one-time use
of Wofasteril® E400 / alcapur® only leads to termporary success, the exclusive
use of Tego 2000® and Wofasteril® E400 / alcapur® should be recommended.
During Bundeswehr missions abroad the exclusive use of Wofasteril® E400
/alcapur® is also
advisable.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Optimierung von Desinfektionsverfahren in Verpflegungs- und
Betreuungseinrichtungen der Bundeswehr im Hinblick auf die Bacillus cereus-
Belastung von Oberflächen und Lebensmitteln
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. Günter Klein
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. Susanne Dahms
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Götz Hildebrandt
dc.date.accepted
2003-07-04
dc.date.embargoEnd
2003-08-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003001848
dc.title.translated
Optimization of disinfection procedures in food supply facilities of the
German Armed Forces in view to the B. cereus prevalence of surfaces and food
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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