Diese Habilitationsschrift befasst sich mit der Entwicklung und Validierung von Bildgebungsbiomarkern zur nicht-invasiven Charakterisierung neuroonkologischer und neuroinflammatorischer Erkrankungen im Kontext der Präzisionsmedizin. Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist die Detektion von proinflammatorischen Fibrin-Ablagerungen im zentralen Nervensystem mittels molekularer Magnetresonanztomographie, die als Marker für immunentzündliche Veränderungen visualisiert und quantifiziert werden können. Diese Methode hat wichtige Implikationen für das klinische Management von PatientInnen mit neuroinflammatorischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Multipler Sklerose. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der metabolischen Bildgebung von Gliomen zur nicht-invasiven Bestimmung des Isocitrat-Dehydrogenase-Genotyps sowie der Differenzierung von posttherapeutischen Veränderungen und Gliomrezidiven. Hierbei erweist sich die hybride Bildgebung mittels Positronen-Emissions-Tomographie und Magnetresonanztomographie als besonders vorteilhaft: Die entwickelte Methodik einer Positronen-Emissions-Tomographie-gesteuerten „virtuellen Biopsie“ ermöglicht eine nicht-invasive mikrostrukturelle Charakterisierung der Tumormikroumgebung und bietet Vorteile gegenüber konventionellen Ansätzen. Zusammengefasst hat die neuromolekulare Bildgebung das Potenzial, die Diagnose und das Management von neuroonkologischen und neuroinflammatorischen Erkrankungen wesentlich zu verbessern.