dc.contributor.author
Lüdemann, Lutz
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:48:51Z
dc.date.available
2008-11-06T12:15:40.142Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4305
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8505
dc.description.abstract
Bei der dynamischen kontrastmittelbasierten Magnetresonanztomographie (dMRT)
handelt es sich um eine hochaufl¨osende reproduzierbare Methode zur
Darstellung der Austauschparameter und Gewebekompartimente, die auf den
gesamten Körper angewendet werden kann. Für die Magnetresonanztomographie
standen bisher nur niedermolekulare Gadolinium (Gd)-haltige Kontrastmittel für
klinische Untersuchungen am Menschen zur Verfügung, die sich mit hoher
mpfindlichkeit nachweisen lassen und zudem gut verträglich sind.
Niedermolekulare Substanzen, wie das Kontrastmittel Gd-DTPA, extravasieren
bereits nach wenigen Sekunden. Zur Verbesserung der Separation der
Signalanteile von intraund extravaskul¨arem Kontrastmittel wird ein
niedermolekulares Kontrastmittel innerhalb weniger Sekunden als Bolus peripher
intraven¨os appliziert, so dass es hochkonzentriert durch das Kapillarbett
fließt und sich erst anschließend im Blut gleichm¨aßig verteilt. Zur
Darstellung der Vaskularisation ist daher nur die erste Phase geeignet, in der
sich das Kontrastmittel noch nicht gleichm¨aßig im Blut verteilt hat und noch
¨uberwiegend intravaskul¨ar befindet. Die niedermolekularen Gd-haltigen
Kontrastmittel bewirken Ver¨anderungen zweier im MRT messbarer Parameter: Die
Verk¨urzung der T1- und der T2-Relaxationszeit. Zur Darstellung des
Kontrastmittelbolus k¨onnen beide Effekte herangezogen werden. T1- gewichtete
Sequenzen weisen ¨uber einen weiten Bereich einen in erster N¨aherung linearen
Zusammenhang zwischen Signal und Kontrastmittelkonzentration auf. Die Signal
¨anderung ist proportional zur Kontrastmittelkonzentration und erm¨oglicht
daher f¨ur relativ geringe Konzentrationen die Bestimmung des Gef¨aßvolumens.
Bei hohen Kontrastmittelkonzentrationen gehen T1-gewichtete Sequenzen in eine
S¨attigung und anschließenden Signalabfall ¨uber. T2/T∗ 2 -gewichtete
Sequenzen weisen einen geringen Signalanstieg bei niedrigen Konzentrationen
von Gd-haltigen KM auf, der bei etwas h¨oheren Konzentrationen in eine
exponentielle Signalabschw¨achung ¨ubergeht. Daher werden T1-gewichtete
Sequenzen ¨uberwiegend mit niedrigerer Kontrastmitteldosierung zur Darstellung
des Kontrastmittelbolus oder hochdosiert zur Darstellung der Extravasation
eingesetzt. T2/T∗2 -gewichtete Sequenzen eignen sich nur zur Darstellung eines
hochdosierten Kontrastmittelbolus. Bei Applikation des Kontrastmittels in Form
eines Bolus und T1-gewichteter Sequenz k¨onnen weitergehende Methoden
eingesetzt werden, die eine quantitative Bestimmung des Gef¨aßvolumens und des
interstitiellen Volumens sowie deren Austauschparameter erm¨oglichen.
Voraussetzung f¨ur die Anwendung einer solchen Methode ist ein geeignetes
pharmakokinetisches Modell und ein darauf basierendes Auswerteverfahren, das
die dominierenden Konzentrations- und Austauschprozesse speziell f¨ur das
verwendete niedermolekulare Kontrastmittel beschreibt. Ein solches Modell ist
in Form eines 3-Kompartmentmodells zuerst f¨ur die pharmakokinetische
Bildgebung am Gehirn und dann sp¨ater auch f¨ur die Prostata in der
vorliegenden Arbeit erstmals eingesetzt worden. Unter Verwendung des
3-Kompartmentmodells sind in der vorliegenden Arbeit zahlreiche
pharmakokinetische Parameter quantitativ zug¨anglich gemacht worden. F¨ur das
Blutvolumen ist die diagnostische Relevanz f¨ur die Gliomgradierung im Rahmen
einer ROC-Studie untersucht worden. Dabei hat sich ergeben, dass die
Treffsicherheit eines Parameters, der aus den quantitativen
Blutvolumenverteilungen gewonnen wird, mit denen der Biopsie vergleichbar ist.
Die Perfusion ist bei Hirntumoren ein weniger aussagekr ¨aftiger Parameter als
das Blutvolumen. Neben Gliomen sind Meningeome und Fernmetastasen untersucht
worden. Meningeome weisen ein deutlich erh¨ohtes Blutvolumen gegen¨uber
Gliomen auf und unterscheiden sich auch in ihrem Mikromilieu von Gliomen. Die
Kontrastmittelextravasation ist in zwei bidirektionale Transportprozessen
separiert worden, einen schnellen und einen langsamen, tituliert jeweils als
Permeabilit¨at in jeweils separate interstitielle Volumina. Die schnelle
Permeabilit¨at eignet sich nur zur Separation von extraaxialen Tumoren
(Meningeomen) von intraaxialen Tumoren (Gliomen und Fernmetastasen). Die
langsame Permeabilit¨at eignet sich zur Unterscheidung von nekrotisierenden
Tumoren, in diesem Fall von Glioblastomen, von niedergradigen Gliomen. Von den
Parametern Perfusion, Blutvolumen und interstitiellem Volumen konnte ihre
diagnostische Relevanz nachgewiesen werden. Um das unterschiedliche
Mikromilieu besser darzustellen sind Streudiagramme eingesetzt worden bei
denen das interstitielle Volumen gegen das Blutvolumen aufgetragen wird. Es
wurde gezeigt, dass die verschiedenen Tumoridentit¨aten je nach Mikromilieu
unterschiedliche Areale in diesen Streudiagrammen besetzen. Das
pharmakokinetische Modell ist f¨ur die dMRT der Prostata auf die Auswertung
auf die neue Tumoridentit¨at ¨ubertragen worden. Bisher wurde die dMRT f¨ur
die Beurteilung des Prostatakarzinoms nur von wenigen Arbeitsgruppen
eingesetzt, wobei ¨uberwiegend auf eine Quantifizierung der Kompartimente und
der Austauschkonstanten verzichtet worden war. Aufgrund der zum Gehirn
unterschiedlichen Perfusionsverh¨altnisse wurden eine neuartige
Doppelkontrastsequenz f¨ur die dynamische Bildgebung eingesetzt, bei der auch
der Kontrastmittelbolus im Prostatagewebe dargestellt werden konnte. Zur
Auswertung der dynamischen Bilder der Prostata wurde die Auswertemethode und
das pharmakokinetischen Modell weiterentwickelt. Im Gegensatz zur Auswertung
am Gehirn wurde eine Intensit¨atshomogenisierung und eine Bewegungskorrektur
der Auswertung vorgeschaltet. Die Pulsationen der AIF wurden anhand der
Phasenbilder korrigiert. Zur Beschreibung der Anflutung war es erforderlich,
zus¨atzlich zur verz¨ogerten Ankunftszeit gegen¨uber der AIF die
Bolusdispersion zu ber¨ucksichtigen. Als zus¨atzliche Parameter konnten durch
die Verwendung eines zweiten Echos mit deutlich verl¨angerter Echozeit die
mittlere Transferzeit und die Perfusion quantifiziert werden. Es konnte
gezeigt werden, dass die Tumorperfusion in Prostatatumoren signifikant
gegen¨uber Prostatagewebe erh¨oht ist. Im Unterschied zu Hirntumoren konnte
gezeigt werden, dass bei Prostatatumoren die Perfusion der aussagekr¨aftigere
Parameter gegen¨uber dem Blutvolumen ist. Insgesamt erm¨oglicht die
3-Kompartimentauswertung, die Gewebeparameter detailliert und ¨ortlich
aufgel¨ost darzustellen.
de
dc.description.abstract
Dynamic contrast-enhanced magnetic resonance imaging (dMRI) is a reproducible
technique for determining exchange parameters and tissue compartments with
high resolution throughout the human body. In the past, only low-molecular-
weight, gadolinium (Gd)-based contrast agents were approved for clinical MRI
in humans. Gd contrast agents are well tolerated, and MRI is highly sensitive
in demonstrating their effects. Low-molecular-weight contrast media such as
Gd-DTPA extravasate within a few seconds of injection. To improve separation
of the signal contributions from intra- and extravascular contrast material, a
low-molecular weight agent is injected into a peripheral vein as a rapid bolus
over a few seconds. The contrast bolus flows through the capillary bed in
highly concentrated form before it disperses evenly in the blood. Imaging of
vascularization must capture the initial phase after injection when most of
the administered bolus is still in the vessel and has not yet dispersed in
blood. Low-molecular-weight Gd-based contrast media alter two parameters that
can be measured by MRI: they shorten T1 and T2 relaxation times. Both effects
can be used to visualize a bolus of contrast medium. In a first approximation,
T1-weighted sequences provide images with a linear relationship between signal
intensity and contrast medium concentration over a wide range. Signal changes
are proportional to contrast medium concentrations and thus enable
determination of vascular volume at rather low concentrations. High contrast
medium concentrations lead to saturation and subsequent signal loss on
T1-weighted sequences. On T2/T2*-weighted sequences, low concentrations of Gd-
based contrast medium cause a slight signal loss with a subsequent exponential
signal decrease at slightly higher concentrations. For these reasons,
T1-weighted sequences are predominantly used to depict the contrast bolus at
low contrast medium concentrations or extravasation at high concentrations.
T2/T2*-weighted sequences only visualize a high-dose contrast bolus. The
combination of T1-weighted MR imaging with bolus injection of contrast medium
enables use of more sophisticated techniques for quantitative determination of
vascular and interstitial volumes and exchange parameters. Such techniques
rely on evaluation methods and a suitable pharmacokinetic model that
specifically describes the predominant concentration and exchange processes
for the low-molecular-weight contrast medium used. A model found to be
suitable for this purpose is a 3-compartment model. Such a model has been used
for pharmacokinetic imaging of the brain before and is for the first time
applied to the prostate in the present study. In the present study, a number
of pharmacokinetic parameters could be quantified using the 3 compartment
model. The diagnostic relevance of blood volume was investigated for glioma
grading in a ROC analysis. The results suggest that the accuracy of a
parameter derived from quantitative blood volume distributions is comparable
to that of biopsy. Perfusion is a less relevant parameter than blood volume in
assessing brain tumors. Other tumors investigated were meningiomas and distant
metastases. Meningiomas differ from gliomas in two respects: they have a
markedly larger blood volume and different microenvironment. Contrast medium
extravasation has been divided into two bidirectional transport processes –
one fast and one slow – which are also known as permeability into two separate
interstitial volumes. Fast permeability can only serve to differentiate extra-
axial tumors (meningiomas) from intra-axial tumors (gliomas and distant
metastases). Slow permeability can be used to characterize necrotic tumors and
thus allows differentiation of glioblastomas from low-grade gliomas in the
brain. Perfusion, blood volume, and interstitial volume have been shown to be
diagnostically relevant parameters. To improve representation of differences
in microenvironment, scatter diagrams were used in which interstitial volume
is plotted against blood volume. The results show that, based on their
microenviroments, different tumor entities occupy different areas in such
diagrams. For dMRI of the prostate, the pharmacokinetic model has been
extended to encompass prostate cancer as a new tumor entity. Only a few study
groups have so far used dMRI for imaging of prostate cancer, and most
investigators did not quantify compartments and exchange constants. Since
perfusion in the prostate is not the same as in the brain, a novel dual-
contrast pulse sequence was used for dMRI. This sequence also visualizes the
contrast bolus in prostate tissue. The evaluation method and pharmacokinetic
model were further modified for analysis of dMRI of the prostate. The refined
method differs from that used for analysis of cerebral MRI in that additional
intensity homogenization and motion correction are applied prior to analysis.
Phase images are used to correct for pulsations of the AIF. It is necessary to
take into account not only delay relative to the AIF but also bolus dispersion
in order to adequately describe arrival of contrast medium at the target site.
The dual echo sequence with use of a markedly longer echo time for the second
echo enabled quantification of mean transfer time and perfusion as additional
parameters. It was shown that perfusion is significantly higher in prostate
cancer compared with normal prostate tissue. Unlike for brain tumors, it was
found that perfusion is a more relevant parameter than blood volume for
prostate imaging. In conclusion, use of a 3-compartment model enables detailed
and spatially resolved analysis of tissue parameters.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Entwicklung und Evaluierung der pharmakokinetischen Bildgebung mittels
Magnetresonanztomographie
dc.contributor.contact
lutz.luedemann@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. U. Mödder
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. W. Semmler
dc.date.accepted
2008-07-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000004497-1
dc.title.translated
Pharmacokinetic magnetic resonance imaging
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000004497
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