dc.contributor.author
Asbach, Patrick Rainer
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:44:09Z
dc.date.available
2010-06-23T08:34:30.145Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4207
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8407
dc.description.abstract
Das Indikationsspektum der hepatobiliären Magnetresonanztomografie konnte
durch technische Innovation in den letzen Jahren erheblich erweitert werden.
Dennoch bestehen aufgrund physiologischer als auch pathophysiologischer
Gegebenheiten Limitationen. In der Abdomendiagnostik muss die Messzeit einer
MRT-Sequenz der Länge eines Atemstopps angepasst werden, da ansonsten durch
Atembewegung Artefakte und Bildunschärfe entstehen. Eine Steigerung der
räumlichen Auflösung und des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses kann erreicht
werden, indem eine Sequenz in freier Atmung mittels Atemtriggerung akquiriert
wird. Die vorliegende Arbeit hat sich daher zum Ziel gesetzt, den klinischen
Stellenwert der Atemtriggerung im Vergleich zu den etablierten
atemangehaltenen Pulssequenzen zu untersuchen. Daher wurden Studien in Bezug
auf 1. Detailerkennbarkeit wichtiger anatomischer Strukturen der Leber und der
Gallenwege, 2. Kontrasteffekte zwischen Leberparenchym und fokalen
Leberläsionen, 3. Vorhandensein von Artefakten und Güte der erreichbaren
Bildqualität sowie 4. Verkürzung der Messzeit durch Anwendung der parallelen
Bildgebung durchgeführt. Auf dem Gebiet der T1-gewichteten Leber-MRT
profitieren insbesondere Sequenzen, die in der hepatobiliären Phase nach
Applikation eines Hepatozyten-spezifischen Kontrastmittels aufgenommen werden,
von der durch Atemtriggerung erreichbaren höheren räumlichen Auflösung. An
einem Kollektiv von 20 Patienten mit Lebertumoren untersuchten wir eine
hochaufgelöste 3D-Gradientenecho-Sequenz mit Atemtriggerung. Signifikant
höhere Leber-Läsions-Kontrastwerte und qualitative Bewertungen für die
Erkennbarkeit fokaler Leberläsionen und Lebergefäße konnten im Vergleich zu
einer atemangehaltenen Sequenz nachgewiesen werden. T2-gewichtete Sequenzen
sind für Detektion und Charakterisierung fokaler Leberläsionen essentiell,
insbesondere mit echo-planar-imaging (EPI) basierten Sequenzen können starke
T2-Kontraste erzeugt werden. Hohe Signale, ausgehend von Lebergefäßen und
Gallenwegen, reduzieren hingegen die Erkennbarkeit von Läsionen, daher sind
diffusionsgewichtete Sequenzen (DWI) interessant, da sie flussbedingte Signale
durch Diffusionsgradienten unterdrücken. In einer Studie an 40 Patienten
verglichen wir eine atemgetriggerte EPI-DWI Sequenz und eine atemgetriggerte
T2-gewichtete Turbo Spin-Echo Sequenz. Die EPI-DWI Sequenz lieferte einen
signifikant höheren Leber-Läsions-Kontrast, Artefakte und allgemeine
Bildqualität unterschieden sich hingegen nicht. Somit kann die Leber mittels
EPI-DWI Sequenzen mit Atemtriggerung bei robuster Bildqualität untersucht
werden. Durch starken T2-Kontrast und Unterdrückung von flussbedingten
Signalen erzeugt die EPI-DWI Sequenz für die Erkennung von Leberläsionen
vorteilhafte Kontrasteigenschaften. Die Abbildung der Gallenwege mittels stark
T2-gewichteter Sequenzen ist eine elegante nicht-invasive Methode, da keine
Einbringung von Kontrastmittel in die Gangsysteme notwendig ist. Pathologische
Veränderungen der Gallenwege können jedoch sehr diskret sein, sodass eine hohe
räumliche Auflösung erstrebenswert ist. In einer Studie an 50 Patienten
untersuchten wir daher eine hochaufgelöste atemgetriggerte T2-gewichtete
Sequenz und konnten signifikant höhere Kontrastparameter für die Gallenwege
sowie eine bessere Erkennbarkeit der verschiedenen Abschnitte des
Gallengangssystems bei reduzierten Artefakten im Vergleich zu atemangehaltenen
Sequenzen nachweisen. Da die durch Atemtriggerung erreichbare Ausweitung der
Messzeit die Gesamtdauer einer Leber-MRT deutlich verlängert, untersuchten wir
an 30 Patienten, ob mittels paralleler Bildgebung eine vergleichbar gute
Bildqualität bei Verkürzung der Messzeit erreicht werden kann. Eine mittels
integrierter paralleler Bildgebung beschleunigte atemgetriggerte Sequenz
zeigte im Vergleich zu einer identischen Sequenz ohne parallele Bildgebung
keine signifikanten Unterschiede bezüglich der qualitativen und quantitativen
Kriterien der Bildqualität, die Messzeit konnte jedoch um 37,7% gesenkt
werden. Trotz der hohen morphologischen Aussagekraft der Leber-MRT gibt es
Lebererkrankungen, die mit konventionellen MRT-Techniken nicht ausreichend
diagnostiziert werden können. Insbesondere die Leberfibrose ist in frühen
Stadien makroskopisch nicht erkennbar. Durch Entwicklung der Magnetresonanz-
Elastografie (MRE) gelang es, mechanisch in den Körper eingekoppelte
akustische Scherwellen darzustellen, die Aufschluss über die elastischen
Eigenschaften der Leber geben. So wurde die Hypothese aufgestellt, dass
Veränderungen im Rahmen einer Leberfibrose durch eine Änderung der elastischen
Eigenschaften erkannt werden können. Um diese Hypothese zu untersuchen, wurde
die MRE Messtechnik an einem 1.5 Tesla MR-Tomographen am Charité Campus Mitte
implementiert und Untersuchungen mit folgenden Zielen durchgeführt: 1. Testung
der Genauigkeit und Reproduzierbarkeit bei Probanden, 2. Entwicklung einer
multifrequenten Messtechnik, die durch simultane Bestimmung von Elastizität
und Viskosität eine höhere Genauigkeit zur Erkennung einer Fibrose ermöglicht,
3. Unterscheidung von Probanden und Patienten mit höhergradiger Fibrose anhand
viskoelastischer Kenngrößen, 4. Identifizierung geeigneter rheologischer
Modelle zur Bestimmung der Viskoelastizität. Zunächst wurden MRE-
Untersuchungen an 12 Probanden durchgeführt, zwei Probanden wurden über einen
Zeitraum von 6 Monaten repetitiv untersucht. Bei einer mechanischen Anregung
von 51 Hz wurde bei den Probanden eine mittlere Scherelastizität μ = 2.61 kPa
± 0.21 kPa ermittelt (Streuung von 1.99 kPa ± 0.16 kPa bis 3.07 kPa ± 0.21
kPa). Die Reproduzierbarkeitsmessungen lieferten geringe mittlere Abweichungen
von 0.74 kPa ± 0.47 kPa. Somit ist die Bestimmung des Schermoduls der Leber
reliabel und valide. Die technische Weiterentwicklung durch unsere
Arbeitsgruppe ermöglichte die simultane Einkopplung mehrerer
Anregungsfrequenzen (zumeist 4) in einer Überlagerung von harmonischen
Schwingungen. Diese als multifrequente MRE bezeichnete Technik erlaubt die
Bestimmung frequenzabhängiger Größen (Scherwellengeschwindigkeit, Dämpfung),
wodurch neben elastischen auch viskose Gewebeeigenschaften ermittelt werden
können. Da Daten von 4 Frequenzen zur Verfügung stehen, können rheologische
Modelle angewendet werden, die mehrere freie Parameter enthalten und die
viskoelastischen Eigenschaften des Gewebes potentiell exakter beschreiben.
Schliesslich wurden multifrequente MRE Untersuchungen an 8 Patienten mit
bioptisch gesicherter höhergradiger Leberfibrose (Metavir Skala 3-4)
durchgeführt. Gegenüber den gesunden Probanden konnten eine signifikant
erhöhte Viskosität (η =14.4 ± 6.6 Pa•s vs. 7.3 ± 2.3 Pa•s) und auch
signifikant erhöhte Scherelastizitäten (μ1 = 2.91 ± 0.84 kPa vs. 1.16 ± 0.28
kPa bzw. μ2 = 4.83 ± 1.77 kPa vs. 1.97 ± 0.30 kPa) ermittelt werden. In
Zusammenschau mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen ist somit die
Erkennung einer höhergradigen Fibrose mit hoher Genauigkeit mittels MR-
Elastografie möglich. Um geeignete rheologische Modelle zu identifizieren,
wurde das Springpot-Modell untersucht, welches eine viskoelastische
Beurteilung mit nur zwei Parametern ermöglicht (Viskoelastizität μ,
Strukturparameter α). Bei 10 Patienten mit fortgeschrittener Leberfibrose
wurde eine signifikant erhöhte Viskoelastizität (μ = 9.77 ± 4.16 kPa)
gegenüber einem Kollektiv gesunder Probanden (4.06 ± 0.86 kPa) festgestellt,
gleichzeitig wurde ein Trennwert von μ = 6.20 ± 0.12 kPa zur Unterscheidung
gesunder und fibrotischer Leber ermittelt. Bezüglich des Strukturparameters α
wurden zwischen Probanden und Patienten keine signifikanten Unterschiede
ermittelt. Somit ist durch das Springpot-Modell die viskoelastische
Charakterisierung der Leber mit nur einem Parameter und somit deutlich
einfacher möglich. Die Herausforderung an die MR-Elastografie besteht
sicherlich in der Erkennung früher Stadien der Fibrose. Eine Steigerung der
Genauigkeit zur Differenzierung zwischen frühen und fortgeschrittenen
Fibrosegraden mittels der multifrequenten MRE wird derzeit noch evaluiert,
erste Ergebnisse sind viel versprechend. Mittelfristig ist eine Integration
der Elastografie in das Leber-MRT Untersuchungsprotokoll wünschenswert, um
sowohl eine morphologische als auch eine viskoelastische Diagnostik der Leber
anbieten zu können.
de
dc.description.abstract
This work investigated new developments in hepatobiliary magnetic resonance
imaging with respect to motion correction using navigator triggering (please
see original works 1-4) and elastography (please see original works 5-7).
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Magnetic resonance imaging
dc.subject
motion correction
dc.subject
navigator triggering
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Neue Entwicklungen der Magnetresonanztomografie in der hepatobiliären
Diagnostik
dc.contributor.contact
patrick.asbach@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. rer. nat. Laura Schreiber
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Dipl. Phys. Heinz-Peter Schlemmer
dc.date.accepted
2010-06-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017927-6
dc.title.subtitle
Bewegungskorrektur und Elastografie
dc.title.translated
New developments in hepatobiliary magnetic resonance imaging
en
dc.title.translatedsubtitle
motion correction and elastography
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017927
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007753
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access