Ziel der aufgeführten Studien soll ein besseres Verständnis für die Entstehung und Aufrechterhaltung von abhängigem Verhalten sein. Wie kommt es dazu, dass ein ursprünglich als angenehm erlebtes, sporadisch gezeigtes Verhalten, wie z. B. der Konsum von einem Glas Wein, in der Folge zu einem für den Einzelnen schädlichen bis zerstörerischen Verhalten wird, das oft nicht mehr dem erlebten und formulierten Willen (z. B. zur Abstinenz) entspricht? Obwohl damit zahlreiche negative Konsequenzen wie der Verlust von sozialen und beruflichen Beziehungen, körperliche Erkrankungen und eine reduzierte Lebensqualität verbunden sind, wird das schädigende Verhalten aufrechterhalten. Und obwohl zahlreiche Variablen mit süchtigem Verhalten in Verbindung gebracht werden konnten, sind die kausalen Mechanismen nur unzureichend verstanden. In den oben dargelegten Forschungsarbeiten wurden drei Aspekte von süchtigem Verhalten untersucht: 1) Veränderungen im PIT-Effekt und deren neuronale Korrelate, 2) (epi)genetische Korrelate eines anhaltenden Alkoholkonsums und deren methodische Besonderheiten und 3) die Rolle von chronischem Stresserleben auf belohnungsabhängiges Lernen in Abhängigkeit von kognitiven Funktionen. Die Bedeutung dieser Arbeiten im Kontext eines besseren Verständnisses für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Alkoholabhängigkeit wird diskutiert.