dc.contributor.author
Dörner, Felicitas
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:41:16Z
dc.date.available
2008-12-11T09:22:27.619Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4131
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8331
dc.description.abstract
Zahlreiche tierexperimentelle als auch klinische Studien weisen darauf hin,
dass nach Etablierung eines Kapnoperitoneums am menschlichen wie auch am
tierischen Organismus charakteristische Veränderungen der Hämodynamik wie auch
der Durchblutung der intraabdominellen Organe auftreten, wobei nicht eindeutig
geklärt ist, in welchem Ausmaß letztlich auch eine Funktionsstörung oder sogar
Schädigung der intraabdominellen Organe resultiert. In der vorliegenden
tierexperimentellen Studie an 43 Läuferschweinen sollte unter definierten
Bedingungen, die der klinischen Situation möglichst nahe kommen, nachgeprüft
werden, inwieweit sich ein Kapnoperitoneum auf die Leber- und
Nierendurchblutung sowie deren Funktion auswirkt. Außerdem sollte überprüft
werden, ob definierte therapeutische Konzepte, die bereits in klinischen
Studien zur Verbesserung der Hämodynamik eingesetzt worden waren, die
Auswirkungen des Kapnoperitoneums auf die viszerale Perfusion und Funktion
positiv beeinflussen können. Dazu wurden zunächst vor und nach Etablierung
eines Kapnoperitoneums von 14 mmHg an den Tieren die Zielparameter gemessen,
anschließend die kardiale Vorlast gezielt durch Substitution einer kolloidalen
Lösung erhöht und erneut gemessen, die sympathikotone Reaktion durch den
selektiven β-Blocker Esmolol partiell blockiert oder die kardiale Nachlast
durch den Vasodilatator Niprussidnatrium gezielt gesenkt. Da bekannt ist, dass
auch die Körperposition eine erhebliche Rolle bei der Ausprägung der
physiologischen Modifikationen spielt und viele laparoskopische Eingriffe eine
Veränderung der Körperposition bedingen, wurden die Tiere in den Gruppen in
Kopfhoch-, Horizontal- und Kopftieflage untersucht. Um eine mögliche
Hypovolämie durch das präoperative Fasten zu vermeiden, erhielten alle Tiere
während der operativen Maßnahmen 1000 ml einer 0,9%igen Kochsalzlösung. Die
Durchblutung der Pfortader und der A. renalis wurde über die
Ultraschalllaufzeitmessung, die Leberfunktion mittels des COLD-Systems über
die Plasmaabbaurate von Indocyaningrünfarbstoff (PDRig) und die renale
Ausscheidung über eine transperitoneale Ausleitung des Urins mit einem
Einmalkatheter bestimmt. Die Untersuchungen ergaben, dass nach Aufbau eines
IAP von 14 mmHg die Pfortaderdurchblutung in Kopfhoch- und Kopftieflage eine
Reduktion erfuhr (p<0,05), wobei die Leberfunktion in allen Körperpositionen
unbeeinflusst blieb. Die A. renalis zeigte nur in Flachlage eine
Flussverminderung (p<0,05), die Diurese wurde in Kopfhoch- und Kopfflachlage
gesenkt (p<0,05). Die Erhöhung des intrathorakalen Blutvolumens verbesserte
die Pfortaderdurchblutung in allen drei Körperpositionen (p<0,05). Auch hier
zeigte dies keinen Einfluss auf die Leberfunktion, die wiederum unbeeinflusst
blieb. Auch der renale Blutfluss wies nach Erhöhung des intrathorakalen
Blutvolumens (ITBV) in keiner der untersuchten Körperpositionen eine
Veränderung auf, wobei in Kopfhochlage eine tendenzielle, jedoch nicht
signifikante Zunahme zu verzeichnen war (p=0,075), die mit einer vermehrten
Diurese einherging (p<0,05). Die partielle Sympathikolyse durch Esmolol führte
unabhängig von der jeweiligen Körperlagerung zu keiner Veränderung der
portalen und renalen Durchblutung, der Urinausscheidung sowie der
Leberfunktion. Die Senkung des MAP durch Niprussidnatrium verschlechterte
sogar den renalen Blutfluss in Flach- und Kopftieflage, sowie den portalen
Blutfluss in Flachlage (p<0,05). Lediglich die Leberfunktion wies in
Kopfhochlage eine erhöhte Plasmaabbaurate von Indocyaningrünfarbstoff (PDRig)
auf (p<0,05). Insgesamt war unter diesen Versuchsbedingungen eine Erhöhung des
ITBV am ehesten geeignet, die portale Durchblutung während eines
Kapnoperitoneums zu verbessern, während die Leberfunktion, der renale
Blutfluss und die Diurese davon weitestgehend unbeeinflusst blieben. Weder
Esmolol noch Niprussidnatrium konnten eine verbesserte viszerale Perfusion und
Funktion, ausgenommen einer gesteigerten Leberfunktion in Kopfhochlage unter
Niprussidnatrium, induzieren, so dass diese beiden Konzepte nicht generell zur
Therapie empfohlen werden können. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass es
sich in der vorliegenden Studie um gesunde Versuchstiere handelte, so dass bei
laparoskopischen Eingriffen an kardiopulmonalen Risikopatienten der Einsatz
dieser Medikamente durchaus positive Effekte haben kann. Eine Hypervolämie
kann ebenfalls nicht generell empfohlen werden, da viele Patienten kardiale
Vorerkrankungen aufweisen, die eine extensive Flüssigkeitssubstitution nicht
erlauben. Unter den Versuchsbedingungen traten insgesamt nur geringe und
wahrscheinlich klinisch nicht relevante Veränderungen der viszeralen Perfusion
auf. Möglicherweise ist das ein Ausdruck für ein optimiertes Volumenmanagement
während des Versuches. Da die erhobenen Daten auf einem experimentellen
Hintergrund basieren, kann keine genaue Empfehlung über eine exakte
Flüssigkeitsmenge oder den Einsatz sowie die Dosierung verschiedener
Medikamente, die individuell in klinischen Situationen Gebrauch finden,
gegeben werden. Entscheidende Bedeutung kommt einer Optimierung des
intravasalen Volumens zu, gerade bei Lagewechsel aus der Horizontalen heraus.
Ferner sollte der IAP bei laparoskopischen Operationen so gering wie möglich
gehalten werden.
de
dc.description.abstract
Many clinical and animal studies have shown that an induction of a
capnoperitoneum (CP) caused hemodynamic changes and changes in visceral
perfusion. It is still unclear whether integrity and function of visceral
organs are impaired by these effects. In this animal study hepatic and renal
blood flow as well as urine output and liver function of 43 pigs was observed
during capnoperitoneum with an intra-abdominal pressure (IAP) of 14 mmHg. The
following three therapeutic concepts: increase of cardiac preload by
increasing intravascular volume by a infusion of 6% hydroxyethyl starch
solution, selective antagonism of sympathetic activity by esmolol, or
vasodilatation by nitroprusside were evaluated to improve visceral perfusion
and function during CP. The pigs were randomly assigned to treatment with
fluid and sodium nitroprusside (group A: n=22) or with esmolol (group B:
n=21). In both groups, the animal were divided into three different body
positions: supine (A3: n=7, B3: n=7), 30° head-up (A1: n=7, B1: n=7), and 30°
head-down (A2: n=8, B2: n=7). Before the measurements, all animals received
1000 ml 0,9% saline solution intravenously to avoid hypovolemia. First we
recorded the base line values after the placement off all catheters and an
adaptation of 15 min. Then the animal were randomly assigned to be placed in
either supine, 30° head-up, or 30° head-down position. In groups A1-A3, after
positioning a capnoperitoneum of 14 mmHg was established and kept by an
insufflator. After another adaptation of 15 min values during CP were
recorded. The following measurements were conducted after a controlled
decrease of mean arterial pressure (MAP) by 10% with continuous infusion of
sodium nitroprusside. The aplication of vasodilatator niprussid-natrium was
stopped after the measurement. The CP was released and the animal were placed
back in supine position. After further 15 min adaptation, intravascular volume
was increased by a maximum infusion of 1,5 l of 6% hydroxyethyl starch
solution in order to increase the intrathoracic blood volume (ITBV) by 30%.
The animal were again placed in their previous position combined with a CP of
14 mmHg. Measurements were repeated after another adaptation of 15 min. In
groups B1-B3 the same protocol was established but the animals in this groups
received an i.v. bolus of 1mg/kg of the ultrashort effective β1-blocker
esmolol just before CP was established. Esmolol medication was adjusted at a
rate of 200 µg/kg/min during the measurement. Perfusion of the vena porta and
renal artery were measured by transonic volume flow meters, the liver function
was determined by the COLD monitoring system analysis by the plasma
disappearance rate of indocyanine green (ICG) , the urinary output was
measured by an urethral catheter. After Induction of CP, portal blood flow
decreased in head-up and head-down positions (p<0,05), the liver function was
unchanged in all bodypositions. Blood flow in the renal artery decreased only
in supine position (p<0,05), but the urine output decreased in supine and
head-up position (p<0,05). The decrease of MAP by infusion of sodium
nitroprusside deteriorated the renal blood flow in supine and head-down
positions as well as the portal blood flow in supine position (p<0,05). The
liver function decreased only in head-up position (p<0,05). When ITBV was
increased, blood flow in the vena porta was improved in all body positions
(p<0,05), but not in the renal artery. Urine volume increased only in head-up
position under these conditions (p<0,05), the liver function was again
unchanged. Medication of esmolol (group B) changed blood flow neither in the
vena porta nor in the renal artery compared to the control (group A). Also the
urinary output and the liver function were unchanged in all bodypositions. In
conclusion an optimal intravascular volume was most effective in improving
portal blood flow during capnoperitoneum, whereas the renal blood flow, the
urine output and liver function were not influenced in this trial. Both
isovolemia at the beginning of the measurements and autoregulation mechanism
may have contributed to the stable blood flow in the renal artery. Systemic
medical intervention neither with esmolol nor with sodium nitroprusside
improved the visceral perfusion and function except for a increased liver
function in the head-up position under niprussid-natrium. Esmolol had no
negative effects on portal and renal blood flow, on urine output and liver
function. Vasodilation caused by sodium nitroprusside led to a decreased blood
flow in the renal artery but was not followed by a reduced urine output.
Therefore this effect might be of minor functional relevance regarding renal
function. Normovolemia and fluid management seems to be most important to
minimize hemodynamic side effects of CP. Because our data are based on an
experimental setting, we cannot give any recommendation on the amount of
fluids or different medications that are needed in an individual clinical
situation. Hypervolemia cannot also generally be recommended because many
patients have cardiac diseases that do not allow extensive fluid infusion.
Therefore, infusion regimens as well as medical interventions in these cases
should not orientate to visceral blood flow, but primarily to hemodynamic
stabilization. Patients with renal dysfunction might be treated carefully with
nitroprussid-natrium during capnoperitoneum.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Therapeutische Strategien zur Minimierung der hämodynamischen Auswirkung beim
Kapnoperitoneum - Beeinflussung der Leber- und Nierendurchblutung sowie der
renalen Ausscheidung und Leberfunktion
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. T. Junghans
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. St. Behrens
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. I. Rundshagen
dc.date.accepted
2009-01-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000006540-5
dc.title.subtitle
eine tierexperimentelle Studie
dc.title.translated
Therapeutic concepts to minimize hemodynamic changes during Capnoperitoneum -
Influence of the hepatic and renal perfusion as well as urine output and liver
function
en
dc.title.translatedsubtitle
an animal study
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000006540
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004800
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free
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open access