dc.contributor.author
Hoffmann, Isabelle Franziska
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:38:04Z
dc.date.available
2012-08-21T08:37:18.095Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4085
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8285
dc.description.abstract
Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist die häufigste Lebererkrankung
in der westlichen Welt. Ihre Pathogenese wird mit der „two hits“ Hypothese
erklärt, bei der auf dem Boden einer Fettleber durch einen weiteren
Einflussfaktor eine Inflammation und Fibrose entsteht. Unklar ist, ob
Veränderungen im Ernährungsverhalten, im Energiestoffwechsel, in der
Körperzusammensetzung oder in der intestinalen Barriere für eine NASH
prädestinieren. Ziel der vorlie-genden Pilotstudie war es, nach möglichen
metabolischen, nutritiven und intestinalen Risikofaktoren für die Entstehung
einer NASH zu fahnden. In die Studie wurden initial 32 Patienten mit Verdacht
auf NASH aufgenommen, bei denen seit mindestens 6 Monaten erhöhte Leberwerte
bekannt und andere Lebererkrankungen ausgeschlos-sen waren. 25 gesunde
Probanden dienten als Kontrollen, die das komplette Untersuchungspro-gramm
absolvierten. Sieben Patienten verweigerten eine Leberpunktion, von den 25
punktierten Patienten hatten 15 eine histologisch gesicherte NASH und wurden
in die Studie aufgenommen. Der Gruppenvergleich wurde schließlich an 12
Patienten und 12 gematchten gesunden Kontrol-len durchgeführt, bei denen
sämtliche Untersuchungen durchführbar waren. Neben anamnestischen und
klinischen Daten zu Risikofaktoren der NASH und des Metaboli-schen Syndroms
wurde ein detailliertes 3-Tages-Ernährungsprotokoll erhoben. Der Ernährungs-
zustand wurde anhand von anthropometrischen Parametern (BMI, Armmuskelfläche,
Taillenum-fang) sowie mittels Bioelektrischer Impedanzanalyse (fettfreie
Masse, Körperzellmasse, Fettmasse) und DXA (FFM, Fettmasse) bestimmt.
Energieumsatz und Substratoxidationsraten wurden in Ruhe mittels indirekter
Kalorimetrie gemessen. Zusätzlich erfolgte die Bestimmung des Energieumsatzes
bei körperlicher Aktivität und in 24h mit dem SensewearArmband. Die
Labordiagnostik umfasste Leberwerte, Lipidstatus, HOMA-Index, OGTT, Blutbild
und die Be-stimmung von Calprotectin im Stuhl. Die gastrointestinale
Permeabilität wurde durch Saccharo-se-, Laktulose- und Mannitolausscheidung im
5-h Harn erfasst. Mittels hochauflösender Sono-graphie wurde die Wanddicke des
Kolons und terminalen Ileums gemessen. Alle Patienten hatten nach der Brunt-
Klassifikation eine histologisch milde oder moderate Form der NASH. Die
Leberwerte zeigten das typische Muster einer NASH mit moderater (aber jeweils
gegenüber den Kontrollen signifikanter) Erhöhung der Transaminasen und AP und
deutlicherer Erhöhung der GGT, wobei der deRitis-Quotient im Mittel bei 0.9
lag. Unter den weiteren La-borwerten war lediglich die Leukozytenzahl bei den
NASH-Patienten signifikant höher als bei den gesunden Probanden, lag aber im
Mittel immer noch im Normbereich (7,3 ± 2,0 vs. 5,2 ± 1,3 /nl, p< 0.05).
Patienten und Kontrollen unterschieden sich nicht signifikant im Risikoprofil
für das Metabolische Syndrom, im BMI oder in der waist-to-hip-ratio. Auffällig
war jedoch, dass die NASH-Patienten signifikant höhere basale Insulin- und
Glucosespiegel und dabei aber auch ei-nen signifikant erhöhten HOMA-Index als
Zeichen der Insulinresistenz aufwiesen. Die Analyse der Körperzusammensetzung
mittels Anthropometrie, BIA und DXA ergab keine signifikanten Unterschiede
zwischen Patienten und Probanden. Die Ernährungsprotokolle zeigten in beiden
Gruppen eine fett- und eiweißreiche Ernährung mit positiver Energiebilanz ohne
Unterschiede in der relativen Zufuhr der Makronährstoffe. Auch waren weder die
Dauer und Intensität der täglichen körperlichen Aktivität (MET > 2,5;
Schrittzahl/d) noch der Energieumsatz basal, in Aktivität und in 24 h
erkennbar verschieden. Eine erhöhte gastroduodenale und intestinale Per-
meabilität wurde bei 30 bzw. 20 % der Patienten, aber auch bei jeweils 20 %
der gesunden Pro-banden beobachtet. Die Calprotectinkonzentration im Stuhl als
Marker einer intestinalen In-flammation war bei keinem der untersuchten
Patienten erhöht. Die sonographische Bestimmung der Darmwanddicke zeigte
lediglich für das terminale Ileum signifikant erhöhte Werte im Ver-gleich zu
den Probanden, im Kolon ergaben sich keine Unterschiede. Zusammenfassend zeigt
die vorliegende Disseration, dass der wesentliche Unterschied zwischen
Patienten mit NASH und alters-, geschlechts- und BMI-gematchten lebergesunden
Kontrollen im Vorliegen einer Insulinresistenz liegt. Diese war bei der
Mehrzahl der Patienten zuvor nicht be-kannt. Daher kann die Durchführung eines
OGTT oder die Bestimmung des HOMA-Index bei allen Patienten mit unklarer
Leberwerterhöhung als obligat empfohlen werden, da sich hier auch unmittelbar
therapeutische Optionen ergeben. In diesem Zusammenhang ist auch die Bestim-
mung des Taillenumfanges bzw. der waist-to-hip-ratio sinnvoll. Die weiteren
Untersuchungen der Arbeit lassen aber keinen klaren Zusammenhang zwischen dem
Ernährungsverhalten, der Körperzusammensetzung, dem Energiestoffwechsel oder
intestinalen Faktoren erkennen. Im Licht jüngster Kohortenstudien erscheint
die NASH daher als ein multifaktorielles Krankheitsbild, bei dem zwar
Überernährung und verminderte körperliche Ak-tivität eine zentrale Rolle
spielen, jedoch ähnlich wie beim Diabetes mellitus Typ II wahrschein-lich
zusätzliche genetische Faktoren von Bedeutung sind, die eine hepatische
Insulinresistenz begünstigen.
de
dc.description.abstract
Background: Non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD), first described in
1962, was finally defined as non-alcoholic steatohepatitis (NASH) in 1980 by
Ludwig et al. The pathogenesis is based on the “two hits hypothesis”.
Overweight, visceral obesity, type II diabetes mellitus and insulin resistance
are considered as major risk factors for the development of NASH. The risk of
progressive disease from cirrhosis to hepatocellular carcinoma, the growing
prevalence and absence of therapeutic options demonstrate the need for more
research in NASH. However little detailed information of nutritional and
intestinal facts in NASH is available. Aim: Therefore the aim of the study was
to investigate body composition and energy metabolism as possible predisposing
factors for NASH in comparison to overweight healthy controls. Furthermore we
analyzed, if intestinal morphology and permeability are relevant factors for
developing NASH. In addition we assessed insulin resistance and other
metabolic disorders. Methods: In 12 patients with histologically proven NASH
(after biopsy in Menghini technique) and 12 age-, gender and BMI-matched
controls body composition was measured using anthropometry, BIA (BIA 2000-M,
Data Input, Darmstadt, Germany) and DXA (Lunar Prodigy, Lunar Radiation
Company, Madison, WI, USA). Caloric intake was assessed by a 3-day-dietary
protocol (EBIS, Stuttgart, Germany). Resting, total and active energy
expenditure were measured by indirect calorimetry (Deltatrac II, Datex-Ohmeda,
Freiburg, Germany) and SensewearArmband (SensewearPROArmband, Bodymedia, smt-
medical, Würzburg, Germany). Intestinal permeability was determined by a
lactulose/mannitol ratio, intestinal morphology by gut ultrasound (ATL,
Philips HDI 5000). Insulin resistance was calculated on the basis of fasting
glucose and fasting insulin. Results: In both groups fat mass tissue (FM) was
increased and lean mass tissue (BCM) was normal. AMA was reduced in 2
patients; AFA was increased in 3 patients and 1 control and reduced in 1
patient. There were no significant differences in body composition. In NASH
REEHB was significantly higher as REEKalo. Resting energy expenditure
decreased at the age. Both groups showed similar caloric intake rich on fat
and proteins, a positive energy balance and similar risk factors for NASH and
metabolic syndrome. Intestinal morphology and permeability was normal and
without significance in both groups. In NASH-patients basal insulin, HOMA-
Index, transaminases and leukozytes (normal) were significantly increased.
Conclusion: This study suggest, that neither special parameters of body
composition like BCM; FM and AMA nor caloric intake and energy expenditure or
intestinal morphology and intestinal permeability seems to be parameters that
influence the pathogenesis of NASH. Therefore it can not recommend including
these parameters in the advanced diagnosis of NASH. Further studies are
needed, to investigate these topics. However the SensewearArmband accounts to
be valid for measuring resting energy in obese people under clinical
circumstances. The significant higher insulin resistance in our NASH-patients
shows the importance of assessing basal insulin and an OGTT in all patients
with suspected NASH and proven NASH.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
non-alcoholic steatohepatitis
dc.subject
insulin resistance
dc.subject
body composition
dc.subject
energy expenditure
dc.subject
intestinal permeability
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
dc.title
Pathophysiologie der nichtalkoholischen Steatohepatitis
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Pirlich
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. S. Diederich
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. M. Quinkler
dc.date.accepted
2012-09-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037637-2
dc.title.subtitle
eine Pilotstudie zur Bedeutung nutritiver, metabolischer und intestinaler
Faktoren
dc.title.translated
Pathophysiology of non-alcoholic steatohepatitis - a pilot study of
nutritional, metabolic and intestinal factors
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000037637
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011133
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access