dc.contributor.author
Bednarek, Alina
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:37:34Z
dc.date.available
2011-01-24T11:05:48.676Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4068
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8268
dc.description.abstract
Synthetische Knochenersatzmaterialien fungieren beim Knochenaufbau als
Leitschiene für einwandernde Zellen und einwachsende Gefäße. Diese
osteokonduktive Eigenschaft ist der wichtigste Aspekt der knöchernen
Regeneration. Idealerweise sollte ein Knochenersatzmaterial simultan zur
Knochenneubildung resorbiert werden. Nur auf diese Weise kann ein
ausreichendes Knochenangebot bei vollständiger Resorption gewährleistet
werden. Neben der chemischen Zusammensetzung der Materialien nimmt auch die
Porosität der Granulate einen wichtigen Einfluss auf ihre Degradation und die
Knochenneubildung nach Augmentation. Ziel dieser Studie war es, unter
Verwendung zweier hochporöser β-TCP-Keramiken weitere auf die
Partikeldegradation und die Knochenneubildung Einfluss nehmende Faktoren zu
erörtern. Dabei sollten Unterschiede in der Reaktion in vivo herausgearbeitet,
aber auch Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden. Untersucht wurden die klinisch
angewandten Granulate Cerasorb® M und Ceros® bei der zweizeitigen
Sinusbodenaugmentation. Die Augmentation erfolgte mit einer Mischung aus β-TCP
und autogenen Knochenspänen im Verhältnis 4:1. In die Studie wurden insgesamt
40 Patienten einbezogen, von denen 20 Cerasorb® M und weitere 20 Ceros® als
β-TCP erhielten. Nach einer Einheilphase von sechs Monaten erfolgte die
Entnahme der Biopsien im Zuge der Implantatbettaufbereitung. Die Einbettung
der Proben in einer Mischung aus MMA und BMA erlaubte eine immunhistochemische
Färbung der Schnitte mit Antikörpern gegen Col 1, ALP, OC und BSP aufgrund der
bestehen bleibenden Antigenität. Die Auswertung dieser Schnitte erfolgte
histologisch, histomorphometrisch und immunhistologisch. Für die
Histomorphometrie wurden die Schnitte in drei Bereiche eingeteilt: den
ortsständigen Knochen, den zentralen Anteil der Biopsie und den apikalen. Der
zentrale war der nahe des ehemaligen Sinusbodens und der apikale der an der
Schneiderschen Membran gelegene Teil der Biopsie. Für jedes Teilgebiet wurden
jeweils der knöcherne Anteil, der Weichgewebsanteil (inklusive Knochenmark)
und das Restaugmentat prozentual ermittelt. Die immunhistologische Auswertung
wurde semi-quantitativ durchgeführt und basierte auf einer Skala, die die
Stärke der Färbung und die Verteilung der angefärbten Marker mit einbezog.
Alle chirurgischen Eingriffe verliefen komplikationslos. Nach sechs Monaten
konnten in beiden Gruppen Biopsien mit einer Länge von 8 – 12 mm entnommen
werden. Die knöcherne Regeneration in den augmentierten Bereichen variierte in
Abhängigkeit von der Lokalisation innerhalb der Biopsie. Während im zentralen
Bereich die β-TCP-Granulate größtenteils durch neu gebildeten Knochen ersetzt
wurden, war apikal in beiden Gruppen Restaugmentat vorhanden. In der
Ceros®-Gruppe war dieses in der Nähe der Sinusschleimhaut bindegewebig
ummantelt, weiter zentral jedoch gut knöchern integriert. Die Ceros®-Partikel
hatten im histologischen Bild eine kantige Struktur und ihre Morphologie war
wie die eines Naturschwammes mit Poren. Cerasorb® M war dagegen aus kleinen
kugeligen Primärpartikeln aufgebaut, die traubenförmig zu größeren Partikeln
zusammengelagert waren. In Abhängigkeit vom Fortschritt der Resorption waren
große und kleine Cerasorb® M-Partikel, jedoch auch einzelne kugelige
Primärpartikel erkennbar. Die histomorphometrischen Ergebnisse bestätigten,
dass bei Cerasorb® M sowohl die Knochenneubildung als auch die
Partikeldegradation mit Abstand zum ortsständigen Knochen (Sinusboden)
abnahmen. Der Anteil an neu gebildetem Knochen im apikalen Bereich war mit
33,3 % geringer als zentral (43,9 %), während der Restanteil an Cerasorb® M
apikal mit 21,1 % deutlich über dem zentralen Wert (2,8 %) lag. Beide
Differenzen waren statistisch hochsignifikant. Bei den Ceros®-Biopsien war die
Restaugmentatmenge apikal mit 16,0 % ebenfalls statistisch hochsignifikant
größer als zentral (1,3 %). Der Anteil an neu gebildetem Knochen in der
apikalen Region war im Verhältnis dazu mit 36,3 % nur geringfügig kleiner als
zentral (39,5 %). Immunhistochemisch konnte bei den Cerasorb® M-Biopsien Col 1
als Marker der Proliferation und ECM-Bildung verstärkt im apikalen Bereich
nachgewiesen werden, während die Marker der Mineralisation (OC und BSP) in
beiden Bereichen Mineralisationszentren anzeigten. Bei Ceros® dagegen
bestätigten Col 1 und ALP im apikalen und zentralen Bereich eine
voranschreitende Proliferation. Während apikal diese Marker der frühen
Knochenneubildung eher von mesenchymalen Zellen exprimiert wurden, waren es
zentral vermehrt Osteoblasten und Matrixbestandteile, die positiv reagierten.
Mineralisationsmarker waren in beiden Bereichen nachweisbar. Die Ergebnisse
der vorliegenden Studie zeigen, dass Knochenersatzmaterialien trotz gleicher
chemischer Zusammensetzung unterschiedlich in vivo reagieren können.
Ausschlaggebend für dieses Verhalten ist die Morphologie der Partikel. Die
kompaktere Struktur der Ceros®-Granulate bleibt lange stabil und wird stetig
von den Makroporen her resorbiert, während bei Cerasorb® M die Resorption an
den Verbindungsstellen der Primärpartikel („necks“) beginnt. Beide β-TCP-
Präparate zeigen eine hervorragende Biokompatibilität sowie ein
osteokonduktives Verhalten. Ihre Degradationsmuster resultieren jedoch in
einem unterschiedlichen osteokonduktivem Potential. Der apikal höhere
Knochenanteil bei Ceros® im Vergleich zu Cerasorb® M bestätigt, dass eine
lange bestehen bleibende Stabilität der Granulate die Osteokonduktivität
positiv beeinflusst. Die auffällig geordnete trabekuläre Struktur im zentralen
Anteil der Ceros®-Biopsien und die geringe Knochendichte in diesem Bereich
bestätigen ein bereits weit vorangeschrittenes Remodelling in diesem Bereich.
Die Morphologie der Ceros®-Granulate übt somit zentral einen positiveren
Einfluss auf die Regeneration aus, während apikal die kantige Struktur zu
einer Reaktion der Schneiderschen Membran und zu einer bindegewebigen
Ummantelung der Granulate führt. Die klinischen Resultate sind insgesamt
zufrieden stellend und bestätigen beiden Präparaten eine gute klinische
Anwendbarkeit bei der zweizeitigen Sinusbodenaugmentation. Die Forderung einer
vollständigen Resorption bei Implantation wird jedoch von beiden Präparaten
nicht erfüllt.
de
dc.description.abstract
Ideally, a biomaterial used as bone substitute material should be a temporary
material serving as a scaffold for bone formation by promoting bone formation
at its surface and permitting the penetration of cells and blood vessels.
Thus, bioactivity and osteoconductivity in conjunction with an adequate
biodegradability are the most important properties regarding the bone
regenerative capacity of bone grafting materials. Particularly in non-load-
bearing applications such as alveolar ridge augmentation a bone substitute
material must degrade in a controlled fashion into non-toxic products that the
body can metabolize or excrete via normal physiological mechanisms. Moreover,
this substance should be resorbable and should undergo complete remodeling and
substitution by newly formed functional bone tissue. Thus, ideally bioactive
calcium phosphate ceramics for use in bone augmentation should exhibit good
bone bonding behaviour by stimulating enhanced bone formation at the interface
in combination with a high degradation rate, thereby meeting a balance between
rapid bone formation and rapid biodegradation. The degradation of these
materials and their potential to enhance bone formation is dependent on their
chemical composition and porosity. This study examines the effect of two
highly porous β-tricalcium phosphate particulate bone grafting materials with
varying morphology on osteogenesis after sinus floor augmentation. Unilateral
sinus augmentation was performed in 40 patients using a combination (4:1
ratio) of β-TCP particles and autogenous bone chips. The TCP particles used
were Ceros® and Cerasorb® M. Each type of TCP particles was used in 20
patients. After a 6-month healing period cylindrical biopsies were sampled at
implant placement and processed for immunohistochemical analysis. Sections
were stained for collagen type I, alkaline phosphatase , osteocalcin and bone
sialoprotein. Furthermore , the bone area fraction as well as the particle
area fraction were determined histomorphometrically first, apically close to
the Schneiderian membrane and second, in the center of the cylindrical
biopsies. Semi-quantitative analysis of the immunohistochemically stained
sections was performed using a scoring system which quantified the amount of
staining and the localization of this staining. After sinus floor
augmentation, no postoperative complications occured in any of the patients.
Six month after augmentation the biopsies varied in length between patiens
(8-12mm). In both groups smaller amounts of TCP grafting material were found
in the central portion of the biopsies compared to the apical areas.
Furthermore, a greater bone area fraction was found in the central areas. In
the patient group, in which Ceros® was used, the residual particles near to
the Schneiderian membrane were embedded in fibrous tissue. In contrast good
bone bonding behaviour was observed in the center of the biopsies. The
difference in morphology of both type of particles became clearly visible in
the histological sections. Cerasorb® M granules are highly microporous whereas
Ceros® displayed a high percentage of macropores. Consequently, in the
biopsies from patients, in which Cerasorb® M was used, greater fragmentation
of the β-TCP graft material was noted. In the Cerasorb® M group significantly
more bone had formed in the central area compared to the apical area. This was
associated with a significantly smaller amount of residual TCP grafting
material. In the apical area close to the Schneiderian membrane the mean bone
area fraction was 33.3% and the mean particle area fraction was 21.1%. The
mean bone area fraction recorded for the central area of the biopsies was
43.9% and the mean particle area fraction was 2.8%. Also in the Ceros® patient
group a significantly higher amount of particle degradation was observed in
the central area (1.3% compared to 16% of residual particles in the apical
area). The results of the histomorphometric evaluation, however, showed a
slightly higher amount of newly formed bone in the center of the biopsies
(39.5% centrally and 36.3% apically). An enhanced positive staining for Col I
was observed in the Cerasorb® M patient group in the apical area.OC and BSP
were predominantly noted in the central area. Whereas in the Ceros® patient
group Col I and ALP showed greater staining in fibroblasts apically and
positive staining in osteoblasts and fibrous matrix centrally. The results of
the current study showed a differing in vivo tissue response to two highly
porous β-TCP granules. The differences in biodegradation behaviour was
directly influenced by the morphology. In a material with macroporous granules
(Ceros®) biodegradation can occur throughout the materials, i. e. granules.
With microporous granules , resorption can only occur at the outer surface of
the granules. Furthermore, the degradation process involves a disintegration
into small particles by dissolution of the struts. Both β-TCP granules showed
excellent biocompatibility and osteoconductive behavior. The difference in
morphology resulted in a differing biodegradation behaviour. A longer lasting
stability of the granules enhanced the osteoconductive property. Thus, a
greater bone area fraction in the apical portion of biopsies taken in the
Ceros® group was noted compared to when Cerasorb® M was used. .This was in
addition to a more cancellous bone structure and a lower bone density caused
by an already more advanced remodeling in the central portion of the Ceros®
biopsies. Consequently, the Ceros® granules had an advantageous effect on bone
regeneration in the central portion, while apically they were covered by
fibrous tissue. Both of the utilized TCP granules showed favourable results,
when used for sinus floor augmentation wit a staged approach. However, 6
months after sinus floor augmentation the biodegradation of the TCP materials
was still actively progressing.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
bone substitute materials
dc.subject
tricalcium phosphate ceramics
dc.subject
sinus floor augmentation
dc.subject
hard tissue histology
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vergleichende Untersuchungen unterschiedlicher Tricalciumphosphatpartikulate
zur Kieferkammaugmentation
dc.contributor.contact
bednarekalina@aol.com
dc.contributor.firstReferee
PD. Dr. Christine Knabe
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. A. Neff
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. K.-D. Wolff
dc.date.accepted
2011-02-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020457-1
dc.title.subtitle
eine histomorphometrische und immunhistochemische Studie
dc.title.translated
Effect of highly porous β-tricalcium phosphate particles with varying
morphology on osteogenesis after sinus floor augmentation in humans
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020457
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008772
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open access