dc.contributor.author
Dobschütz, Sophie von
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:36:57Z
dc.date.available
2002-09-17T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4042
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8242
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturübersicht
3\. Material und Methoden
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion
6\. Zusammenfassung
7\. Summary
8\. Literaturverzeichnis
9\. Anhang
dc.description.abstract
Für die beiden humaninfektiösen Trypanosomen-Subspezies Trypanosoma brucei
rhodesiense und T. b. gambiense existiert ein Reservoir von Haus- und
Wildtieren. Morphologisch sind sie jedoch nicht von der allein tierinfektiösen
Subspezies T. b. brucei unterscheidbar. Mit Hilfe von biologischen,
biochemischen oder molekularbiologischen Methoden gelingt eine Differenzierung
nur teilweise. Daher werden Testsysteme benötigt, die Tiere schnell und
zuverlässig als Träger humaninfektiöser Trypanosomen identifizieren. In der
vorliegenden Arbeit wurden 16 Trypanosomen-Referenzstämme und -klone (5 T. b.
brucei, 9 T. b. gambiense und 2 T. b. rhodesiense), sowie 18 Feldstämme und 7
-klone aus Tieren und 4 Feldstämme aus Menschen in Bulutwe, einem
Schlafkrankheits-Endemiegebiet im Südosten Ugandas, durch die Pulsfeld-
Gelelektrophorese (PFGE) charakterisiert. Es sollte untersucht werden, ob
anhand der spezifischen Karyotypen Rückschlüsse auf ihre Humanserumresistenz
gezogen werden können. Um ihr Verhalten gegenüber Humanserum zu bestimmen,
wurden die Stämme im in vitro-Humanserum- Resistenztest (HSRT) und teilweise
im Blutinkubations-Infektiositätstest (BIIT) untersucht. Die Referenzstämme
und -klone verhielten sich im HSRT erwartungsgemäß sensitiv (T. b. brucei)
bzw. resistent (T. b. gambiense). Von den 2 T. b. rhodesiense-Stämmen verhielt
sich der eine, wie zu erwarten, resistent, der andere jedoch sensitiv, was
sich durch einen Verlust der Humanserumresistenz von T. b. rhodesiense nach
Labortierpassagen bzw. Kultivierung ohne Humanserum erklären lässt. Von den 18
aus Tieren isolierten ugandischen Feldstämme verhielten sich 3 resistent, 6
subresistent und 9 sensitiv im HSRT. Die 7 Klone verhielten sich ebenfalls
sensitiv, genau wie ihre Mutterstämme. Diese Ergebnisse waren nur teilweise
identisch mit früher gewonnenen BIIT-Ergebnissen, was allerdings die Aussage
unterstützt, dass T. b. rhodesiense ihre Humanserumresistenz verlieren können
(s.o.). So zeigten ohne Humanserum passagierte Stämme bei meinen
Untersuchungen z.T. einen geringeren Resistenzgrad als vorher, während 2 von
mir zusammen mit Humanserum passagierte Stämme einen höheren Resistenzgrad
aufwiesen. Die 4 aus Menschen isolierten ugandischen Feldstämme verhielten
sich im HSRT erwartungsgemäß resistent. Von den 5 für den BIIT ausgewählten,
aus Tieren isolierten Feldstämmen verhielten sich 3 resistent, 2 jedoch
subresistent, obwohl sie anhand früherer BIIT-Ergebnisse als resistent
eingestuft worden waren. Diese sich nur im Resistenzgrad unterscheidenden
Ergebnisse können trotzdem als übereinstimmend gewertet werden. Die 3
ausgewählten menschlichen Isolate verhielten sich im BIIT erwartungsgemäß
resistent. Für die PFGE-Untersuchungen der Trypanosomen-Karyotypen mussten
sowohl die Probenaufbereitung als auch die Laufbedingungen zunächst optimiert
werden. Mit 4 verschiedenen PFGE-Parameterlisten (Lauf 0-III) konnten
Chromosomenbanden von 95kbp bis 3Mbp in einem jeweils 4,5cm hohen Agarosegel
aufgetrennt werden. Dabei brachte der Einsatz von 2x10 9 Trypanosomen pro ml
PSG-Puffer zur Herstellung der PFGE-Agaroseblöcke und deren anschließender
Verdau mit 1mg Proteinase K pro ml NDS-Puffer für 48h gute Ergebnisse. Die
DNA-Banden wurden 30min mit Ethidiumbromid gefärbt und über Nacht entfärbt.
Das Gel wurde anschließend über UV-Licht fotografiert, zur Bildoptimierung in
das Dokumentationsprogramm BioDoc ® (Biometra, Göttingen) übertragen und
schließlich mit Hilfe des ScanPack 3.0 ® -Programmes (Biometra, Göttingen)
ausgewertet. Die Untersuchungen zur Stabilität des Karyotypes von Trypanosomen
zeigten, dass Blutstrom- und prozyklische Formen, frühe und späte
Antigenvarianten oder Feldstämme und aus diesen gewonnene Klone identische
Karyotypen besitzen. Die Karyotypen der Referenzstämme waren sehr
unterschiedlich voneinander, und es ließen sich keine Gemeinsamkeiten
ausmachen. In den Bereichen der Mini- (MC) und großen (MBC) Chromosomen
zeigten alle Referenzen ungefähr vergleichbar viele Chromosomenbanden
(durchschnittlich 4-7 MC und 4-6MBC). Nur von den Intermediär-Chromosomen (IC)
besaßen die T. b. gambiense-Stämme durchschnittlich weniger (0-4 IC) als die
nicht-gambiense-Stämme (3-6 IC). Eine Einteilung der Referenzen in
humanserumresistent bzw. -sensitiv aufgrund von PFGE-Ergebnissen war nicht
möglich. Auch konnten die 3 Trypanosoma brucei-Subspezies nicht eindeutig
durch die PFGE identifiziert werden. Die aus Rindern und Schweinen in Bulutwe,
Südost-Uganda isolierten Feldstämme stellten sich in ihren Karyotypen sehr
viel homogener dar als die aus Menschen isolierten. Letztere waren
untereinander genauso unterschiedlich wie die Referenzen. Ähnliche oder
identische Karyotypen verschiedener Stämme konnten jedoch nur auf einen
identischen Isolierungszeitraum bzw. dasselbe Isolierungstier zurückgeführt
werden. Die durch das Dendrogramm entstandene Einteilung der Referenz- und
Feldstämme bzw. -klone in 5 Gruppen (I-V) zeigte ebenfalls, dass in nahezu
jeder Gruppe sowohl Humanserum-resistente bzw. -subresistente als auch
-sensitive Stämme oder Klone enthalten sind. Gruppe IV beinhaltet als einzige
nur resistente T. b. gambiense-Referenzen. Vom Karyotyp eines Stammes konnte
also nicht auf seine Humanserumresistenz geschlossen werden. Auch konnte keine
einzelne Bande identifiziert werden, die sich mit der Humanserumresistenz oder
-sensitivität eines Stammes oder Klones in Verbindung bringen ließ. Die PFGE
kann als einfach erlern- und durchführbare Methode Trypanosomen-Stämme
spezifisch charakterisieren und selbst geringgradige Änderungen ihres Genotyps
nachweisen. Trotzdem konnte in der vorliegenden Untersuchung anhand der
Karyotypen der Stämme nicht auf ihre Humanserumresistenz oder Subspezies-
Zugehörigkeit geschlossen werden. Grund hierfür ist die relativ geringe
Sensitivität der PFGE, die auf der Ebene der Größenänderungen von Chromosomen
liegt. Diese Größenänderungen entstehen bei Trypanosomen jedoch sehr häufig
und zwar aufgrund immer wieder willkürlich auftretender Gen-Rearrangements. Um
die Sensitivität der Methode zu erhöhen, könnte man, anstatt die intakten
Chromosomen aufzutrennen, diese zunächst an definierten Schnittstellen durch
Restriktionsenzyme in Chromosomen-Bruchstücke schneiden. Noch sensitiver, wenn
auch Kontaminations-gefährdeter, wären PCR-Methoden, die eine Identifizierung
von humaninfektiösen Trypanosomen-Isolaten erlauben.
de
dc.description.abstract
A wide range of animal reservoir hosts occurs for the two trypanosome
subspecies infective to man, Trypanosoma brucei rhodesiense and T. b.
gambiense. Morphologically, these two subspecies are not distinguishable from
a third one, T. b. brucei, which does solely infect animals. Only a partial
differentiation is possible by biological, biochemical or molecular biological
methods. Therefore, quick and reliable test systems are required, which
identify animals as carriers of human infectious trypanosomes. In this study
the PFGE karyotype patterns of 16 T. brucei reference stocks/clones (5 T. b.
brucei, 9 T. b. gambiense und 2 T. b. rhodesiense), as well as 18 field
isolates and 7 clones from animals and 4 field isolates from Rhodesian
sleeping sickness patients were compared regarding their human serum
sensitivity/resistance. The field isolates have been isolated between February
1990 and July 1992 in Bulutwe, Mukono district, south-eastern Uganda, where
Rhodesian sleeping sickness is known to be endemic. The in vitro HSRT as well
as the in vivo BIIT (8 selected field isolates) were used to determine the
resistance of Trypanosoma brucei bloodstream forms to human serum. The
reference stocks showed human serum sensitivity (T. b. brucei) or resistance
(T. b. gambiense) in the HSRT as expected. Of the T. b. rhodesiense reference
stocks, one was strongly resistant but the other one sensitive. However,
unequivocal HSRT results of rhodesiense stocks can be explained by loss of
human serum resistance after subpassaging or cultivation in absence of human
serum. Of the 18 field isolates from pigs and cattle in Bulutwe, 3 were
resistant, 6 subresistant and 9 sensitive in the HSRT. The 7 clones showed
human serum sensitivity like their origins. Of the 5 animal isolates selected
for BII-testing, 3 were resistant and 2 subresistant. These results were only
partially identical with earlier BIIT-investigations, supporting the fact that
T. b. rhodesiense can loose human serum resistance. The 4 stocks isolated from
Rhodesian sleeping sickness patients were human serum resistant, either in the
HSRT or the BIIT (3 selected ones), as expected. To figure all trypanosome
chromosomes in a range from 95kbp to 3Mbp, a Biometra Rotaphor ® type V PFGE
unit (Biometra, Göttingen, D) was used applying four different PFGE running
conditions (0-III). Good PFGE results were achieved by using 2x10^9
trypanosomes/ml PSG buffer to prepare agarose blocks and lysing them in situ
in the blocks with 1mg proteinase K/ml NDS buffer for 48h. Chromosome bands
were visualized by staining with 1 µg/ml ethidium bromide (EtBr) for 30 min
and destaining over night. Gels were photographed on a UV light box, the
pictures edited in the documentational program BioDoc ® (Biometra, Göttingen,
D) and the banding patterns analysed by ScanPack 3.0 ® cluster analysis
program (Biometra, Göttingen, D). The stability and reproduceability of PFGE
karyotype patterns were confirmed by analysing clones and their origins as
well as bloodstream forms and procyclics or different VATs. A 100% similarity
was observed. These findings implicate that trypanosomes do not change their
karyotype during cyclical or variant antigen type development and that clones
exhibit the same karyotype as their origin. The reference stocks and clones
exhibited extremely diverse banding patterns both in terms of size and numbers
of chromosome-sized DNA molecules. In the region of mini- (MC) and mega-base
(MBC) chromosomes all reference stocks displayed almost the same number of
bands (4-7 MC, 4-6 MBC). Only the number of intermediate chromosomes (IC)
varied, with T. b. gambiense showing less (0-4 IC) than non-gambiense stocks
(3-6 IC). However, none of the T. brucei subspecies formed a separately
clustered group within the dendrogram. The reference stocks were distributed
among the different branches with low similarities between them, implicating
that no subspecies differentiation is possible according to the PFGE results.
The banding patterns of the Bulutwe field isolates from pigs and cattle
appeared to be more homogeneous, some of them even identical, as far as
analysed. They showed a higher level of similarity than the human field
isolates, whose banding patterns were as different as those of the references.
However, similar or identical karyotypes of different stocks could only be
related to an identical isolation date or animal. The grouping of the
trypanosome stocks and clones analysed (I-V) according to their PFGE banding
patterns does not allow a differentiation into human serum sensitive or
resistant stocks, with the exception of group IV containing only human serum
resistant T. b. gambiense stocks. Additionally, no single band correlated with
the human serum sensitivity/resistance of a stock could be determined. The
PFGE method is easy to learn and carry out. It can specifically characterize
trypanosome stocks and is able to detect even minimal changes in their
genotype. Nevertheless, no differentiation into human serum sensitive or
resistant trypanosome stocks, nor into the 3 subspecies was possible with
respect to the karyotypes. The reason for this is the sensitivity of PFGE
lying at the level of chromosome size changes and therefore being relatively
low. In trypanosomes, those size changes appear very often due to spontaneous
gene-rearrangements. To enlarge the sensitivity of the method, restriction
enzyme digestion of chromosomes is suggested. Even more sensitive are the PCR
methods, although they contain a high risk of contamination.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Trypanosoma brucei
dc.subject
Trypanosoma gambiense
dc.subject
Trypanosoma rhodesiense
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Molekularbiologische Untersuchungen zur Identifizierung potentiell
humaninfektiöser Trypanosoma (Trypanozoon) brucei-Isolate aus Süd-Ost Uganda
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dieter Mehlitz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Michael F. G. Schmidt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Eberhard Schein
dc.date.accepted
2002-04-19
dc.date.embargoEnd
2002-09-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2002001730
dc.title.translated
Molecular characterization of human infective and non-infective Trypanosoma
(Trypanozoon) brucei isolates from South-East Uganda
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000729
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2002/173/
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