dc.contributor.author
Knobloch, Mathias
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:32:04Z
dc.date.available
2012-02-06T09:13:12.849Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3950
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8150
dc.description.abstract
Candida spp. stellen durch die hohe Prävalenz von immunsupprimierten Patienten
ein zunehmendes Problem bei nosokomialen Infektionen dar. Die häufigste
Candida spp. ist C. albicans. Jedoch sind im verstärkten Maße auch sogenannte
Nicht-C. albicans spp., wie C. glabrata und C. dubliniensis, in klinischen
Proben zu finden (Ruhnke, 2006; Current Drug Targets). Candida spp. sind in
der Lage, schwerwiegende systemische Infektionen und Erkrankungen auszulösen,
die durch die Entwicklung von Resistenzen kompliziert werden können. Gerade
Patienten in der Hämatologie/Onkologie sind dabei aufgrund ihres
herabgesetzten Immunstatus einem besonderen Risiko ausgesetzt, eine Infektion
mit Candida spp. zu entwickeln. Wechselwirkungen zwischen Chemotherapeutika
und dem Resistenzverhalten von Candida spp. geraten in zunehmendem Maße in den
Blickpunkt wissenschaftlicher Fragestellungen. Für Doxorubicin, welches ein in
der Hämatologie/Onkologie häufig eingesetztes Chemotherapeutikum ist, konnte
bereits durch Kofla et al. gezeigt werden, dass es bei C. albicans zu einer
Aktivierung von Resistenzmechanismen und einer Zunahme der Fluconazol-Toleranz
führen kann (Kofla et al., 2011; Medical Mycology). Aufgabe dieser Arbeit war
es, diesen Zusammenhang auch für die Nicht-C. albicans spp. C. dubliniensis
und C. glabrata zu untersuchen. C. glabrata ist eine der wichtigsten Nicht-C.
albicans spp. und ist nach C. albicans am zweithäufigsten in klinischen Proben
zu finden (Li et al., 2007; Journal of Dental Research). C. dubliniensis ist
sehr nah mit C. albicans verwandt und wurde aufgrund der Ähnlichkeit erst 1995
klassifiziert (Sullivan et al., 1995; Microbiology). Mehrere Isolate der
beiden Candida spp. wurden in doxorubicinhaltigem und doxorubicinfreiem
Minimal- bzw. Vollmedium kultiviert. Es wurden Kurzzeitversuche über 90
Minuten sowie Langzeitversuche über 10 Tage durchgeführt. Im Verlauf dieser
Experimente wurde in regelmäßigen Abständen die Expression ausgewählter
Resistenzgene untersucht und die minimale Hemmkonzentration (MHK) für
Fluconazol bestimmt. Im Anschluss daran wurde in einem Chequerboard-Versuch
das Wachstum der C. dubliniensis- und C. glabrata-Isolate in einem Medium
untersucht, welches sowohl Doxorubicin als auch Fluconazol in
unterschiedlichen Konzentrationen enthielt. Bei C. dubliniensis wurde durch
den Einfluss von Doxorubicin im Kurzzeit- und im Langzeitversuch das ABC-
Transportergen CDR2 überexprimiert. Eine durch Doxorubicin induzierte
Aktivierung der Resistenzgene CDR1, MDR1, ERG3 und ERG11 konnte nicht
beobachtet werden. Die Wahl des verwendeten Mediums spielte in Bezug auf die
Stärke der Genexpression bei C. dubliniensis eine untergeordnete Rolle. Im
Rahmen der MHK-Bestimmung sowie des Chequerboard-Versuchs kam es, abhängig von
der Doxorubicin-Konzentration, zu einer um bis zu vier Titerstufen
gesteigerten MHK für Fluconazol. Dieser Anstieg der Fluconazol-Toleranz von C.
dubliniensis konnte bereits nach einer 48-stündigen Kultivierung in
doxorubicinhaltigen Medium beobachtet werden und war nach einer Kultivierung
in doxorubicinfreiem Medium reversibel. Im Vergleich zu C. albicans zeigte C.
dubliniensis damit, sowohl bei der Aktivierung des CDR2-Gens als auch bei der
Steigerung der Fluconazol-Toleranz, einen ähnlichen Effekt auf die
Kultivierung in doxorubicinhaltigem Medium. Bei C. glabrata konnte eine durch
Doxorubicin induzierte Überexpression des ABC-Transportergens CDR1 sowie eine
leicht gesteigerte Expression von CDR2, SNQ2 und PDR1 beobachtet werden. Im
Gegensatz zu C. dubliniensis war die Aktivierung der untersuchten Gene erst im
Langzeitversuch festzustellen. Das Medium hatte bei C. glabrata im Vergleich
zu C. dubliniensis einen stärkeren Einfluss auf die Genexpression. Während es
bei der Kultivierung in einem Vollmedium zu einer konstant hohen Genexpression
kam, sank diese in einem Minimalmedium im Verlauf des Langzeitversuchs ab.
Zudem war Doxorubicin bei einigen C. glabrata-Isolaten in der Lage, eine
Fluconazol-Resistenz zu induzieren. Anders als bei C. dubliniensis, wo eine
erhöhte Fluconazol-Toleranz bereits nach 48 Stunden beobachtet werden konnte,
manifestierte sich diese bei C. glabrata erst nach sechs bis acht Tagen.
Vermutlich war dieser Prozess bei C. glabrata mit dem Auftreten von petite
mutants assoziiert. Diese atmungsdefizienten Mutanten treten auch bei
Saccharomyces cerevisiae auf. Bei diesem nahen Verwandten von C. glabrata
konnte bereits durch Buschini et al. gezeigt werden, dass Doxorubicin in der
Lage ist, petite mutants zu selektionieren (Buschini et al., 2003;
Mutagenesis). Die Mechanismen der Resistenzentstehung unterschieden sich
demnach in den untersuchten Candida spp. grundsätzlich, wobei sowohl bei C.
dubliniensis als auch bei C. glabrata eine Assoziation zwischen der Erhöhung
der Fluconazol-Toleranz und der Überexpression von ABC-Transportergenen
bestand. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind potenziell von klinischer
Bedeutung, da sie einen möglichen Erklärungsansatz für das Auftreten von
Antimykotika-Resistenzen bei C. dubliniensis und C. glabrata bei onkologischen
Patienten liefern. Sie könnten in diesem Zusammenhang helfen, durch das
Vorbeugen einer Resistenzentwicklung, die hohe Letalität von Candida-
Infektionen in diesem besonders gefährdeten Patientenkreis zu senken.
de
dc.description.abstract
Due to the high prevalence of immunocompromised patients Candida infections
emerge as an increasing problem with C. albicans as the most common Candida
spp. In recent years the occurrence of non-C. albicans spp. such as C.
dubliniensis and C. glabrata is increasing in clinical samples (Ruhnke, 2006;
Current Drug Targets). Candida spp. can cause serious systemic infections
which are becoming complicated by the development of azole-resistance.
Particularly, patients in hematology/oncology have a high risk because of
their immunodeficiency. Interactions between chemotherapeutic agents and the
pattern of resistance in Candida spp. become to an increasing degree the focus
of scientific questions. For doxorubicin, a frequently used chemotherapeutic
agent was shown that the drug is capable of inducing mechanisms of resistance
and leading to an increased azole-tolerance in C. albicans (Kofla et al.,
2011; Medical Mycology). The aim of this dissertation was to investigate this
relationship for the non-C. albicans spp. C. dubliniensis and C. glabrata. C.
glabrata is after C. albicans one of the most common Candida spp. in clinical
samples (Li et al., 2007; Journal of Dental Research). In contrast, C.
dubliniensis does not occur very often, but is closely related to C. albicans.
Various isolates of C. dubliniensis and C. glabrata were incubated in
different mediums with 20 μg/ml doxorubicin for 90 min and in a second
experiment for up to ten days. Samples were taken on subsequent days for the
determination of the minimal inhibition concentration (MIC) for fluconazole
and gene expression analyses. In addition, in a chequerboard experiment the
MIC values for fluconazole of C. dubliniensis and C. glabrata were
investigated in a medium with different concentrations of doxorubicin. In C.
dubliniensis the ATP-binding cassette transporter CDR2 was upregulated in all
doxorubicin-treated isolates during short term and long term exposure. An
induction of the expression of the resistance genes CDR1, MDR1, ERG3 and ERG11
was not observed. An effect on the intensity of expression caused by the use
of different mediums could not be shown. The MIC for fluconazole during the
long term exposure and the chequerboard experiments increased in a doxorubicin
concentration-dependent manner. This effect occurred already after 48 hours of
incubation and was reversible after an incubation in doxorubicin-free medium.
In comparison to C. albicans C. dubliniensis present a similar effect on the
incubation in doxorubicin-containing medium. In C. glabrata doxorubicin
induced an over-expression of the ATP-binding cassette transporter CDR1 and a
lightly increased expression of CDR2, SNQ2 and PDR1. In contrast to C.
dubliniensis, the activation of these genes was only observed in the long term
incubation and an effect on the intensity of expression caused by the use of
different mediums could be shown. In addition, in several isolates of C.
glabrata doxorubicin was able to induce a fluconazole-resistance. This
fluconazole-resistance could be observed after 6 to 8 days during the long
term incubation. Probably this process was associated with the occurrence of
petite mutants. These respiratory deficient mutants are already investigated
in Saccharomyces cerevisiae. In this close relative to C. glabrata Buschini et
al. could reveal that doxorubicin was able to select petite mutants (Buschini
et al., 2003; Mutagenesis). The mechanisms of the development of resistance
are consequently different in C. dubliniensis and C. glabrata, although in
both species an association between the increase of fluconazole-tolerance and
the over-expression of ATP-binding cassette transporter exist. This
dissertation has a potential clinical relevance due to the fact that it shows
an approach for the occurrence of azole-resistance in C. dubliniensis and C.
glabrata in cancer patients. In this context it could help to prevent the
development of resistance and therefore to reduce the high mortality of
infection with Candida spp. in this group of high-risk patients.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss von Doxorubicin auf die Expression von Resistenzgenen und auf die
Empfindlichkeit gegenüber Fluconazol bei Candida dubliniensis und Candida
glabrata
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Ruhnke
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. O. Cornely
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. D. Buchheidt
dc.date.accepted
2012-02-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000034946-6
dc.title.translated
Influence of doxorubicin on resistance gene expression and on fluconazole
susceptibility of Candida dubliniensis and Candida glabrata
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000034946
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010427
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access